Loop device

Loop device

Ein loop device ist allgemein ein Gerät, das auf sich selbst zurück zeigt.

Es werden folgende loop devices unterschieden:

  • in der Netzwerktechnik eine Netzwerkschnittstelle, die alle über sie versendeten Pakete direkt wieder als empfangene Pakete an den Netzwerkstack des Systems zurückgibt, ohne sie über physische Netzwerkverbindungen zu übertragen. In IPv4 sind die Adressen im Netz 127.0.0.0/8 für Loopback-Schnittstellen reserviert. Für weitere Informationen siehe Artikel Loopback.
  • unter Linux ein Blockgerät, das keinem physischen Gerät entspricht, sondern als zugrundeliegenden Speicher eine Datei nutzt. Da der Kernel nur Dateisysteme mounten kann, die sich auf Blockgeräten befinden, werden Loop-Geräte in der Regel genutzt, um als Dateien vorliegende Dateisystem-Abbilder zu mounten.

Inhaltsverzeichnis

Beispiele

Das Einhängen einer Festplattenabbild Datei in den Dateibaum erfordert zwei Schritte:

  1. Die Datei wird mit einem Geräteknoten (device node) im Spezialverzeichnis /dev verknüpft (Kommando losetup).
  2. Dieses spezielle Gerät (loop device) wird unterhalb eines Verzeichnisses in den Dateibaum eingehängt (Kommando mount).

Diese beiden Schritte können entweder getrennt erfolgen oder durch spezielle Optionen beim Aufruf des Dienstprogrammes mount in einem Schritt durchgeführt werden. Der erste Schritt kann mit dem Kommando losetup[1] unter Linux oder lofiadm[2] unter SunOS ausgeführt werden. Wenn beispiel.img eine normale Datei ist, die ein Dateisystem enthält und /mnt/verzeichnis ein Verzeichnis auf einem Linux-Computer ist, kann der Systemverwalter (Super user) folgende Kommandos ausführen:

losetup /dev/loop0 beispiel.img
mount /dev/loop0 /mnt/verzeichnis

Das erste Kommando verknüpft den Loop-Geräteknoten /dev/loop0 mit der normalen Datei beispiel.img. Das zweite Kommando hängt dieses Pseudogerät an der Stelle /mnt/verzeichnis in den Dateibaum ein, so als wäre /dev/loop0 eine ganz normale Festplatte oder ein Festplattenabschnitt (Partition).

Anwendungen

Nützlich ist dieses Verfahren überall dort, wo echte Festplatten, CD- oder DVD-Laufwerke simuliert werden sollen, weil die Benutzung echter physisch vorhandener Geräte zu teuer, zu umständlich, zu langsam oder aus anderen Gründen nicht sinnvoll ist.

Ein Beispiel:

Das Zusatzdienstprogramm partimage erzeugt komprimierte Abbilder von Festplatten-Partitionen zur Datensicherung kompletter Betriebssystem-Installationen. Wenn später einzelne Dateien aus so einem Abbild heraus gelöst werden sollen, ohne dass ein kompletter Computer zum Wiederherstellen des Abbildes zur Verfügung steht, kann ein solches Abbild in einen mit dem Loop device geschaffenen Pseudo-Festplatten-Bereich gespeichert werden.

Erweiterungen

Über Loop-Geräte ist es möglich, Datenträger zu verschlüsseln (cryptoloop). Die ursprünglich eingesetzten Algorithmen waren XOR (sehr unsicher) und DES (sehr langsam und ebenfalls unsicher). Die Erzeugung der Unterschlüssel für die einzelnen Festplattenblöcke ist allerdings anfällig für Wasserzeichenangriffe. Cryptoloop wird allerdings nicht mehr weiterentwickelt. Es gibt mit dm-crypt eine sichere Alternative, die allerdings kein Blockgerät in einer Datei anlegen kann (wohl aber auf ein oder mehrere loop devices zugreifen kann).

Für Betriebssystem Live-CDs und Ähnliches (z.B. Knoppix) existiert eine Erweiterung namens cloop, die ein speziell komprimiertes Abbild des Blockdevices enthält.

Andere Betriebssysteme

Für Windows existiert das Open source-Tool WinCDEmu oder die proprietäre Freeware Daemon Tools. Diese emuliert ausschließlich CD- bzw. DVD-Laufwerke. Es werden keine beliebigen Massenspeicher wie Festplatten oder USB-Sticks emuliert. Die Daten können allerdings in verschiedenen Image-Formaten vorliegen, etwa wie sie von verschiedenen Windows-Brennprogrammen erzeugt werden.

Ab Windows 7 können in der Datenträgerverwaltung Festplattenabbilder im VHD-Format ohne zusätzliche Hilfsprogramme eingebunden werden. Mittels des Hilfsprogramms "VHD tool"[3] können Rohdatenabbilder in das VHD-Format konvertiert werden.

Weblinks

Referenzen

  1. losetup manual page
  2. lofiadm, Sun System Administration Command manual
  3. http://code.msdn.microsoft.com/vhdtool

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Loop device — In Unix like operating systems, a loop device, vnd (vnode disk), or lofi (loopback file interface) is a pseudo device that makes a file accessible as a block device.Before use, a loop device must be connected to an existing file in the filesystem …   Wikipedia

  • Loop — (engl.: ‚Schleife‘ oder ‚Schlaufe‘) bezeichnet eine Universal Chess Interface Schachengine, siehe Loop (Schach). bei Druckwasserreaktoren einen Rohrleitungsstrang der Hauptkühlmittelleitung. in der Funktechnik eine Antennenbauweise, bei der die… …   Deutsch Wikipedia

  • Loop — A loop is generally something that closes back on itself such as a circle. The closing can appear in time or in space.cience and technology*Loop (algebra), a quasigroup with an identity element *Loop (graph theory), an edge that begins and ends… …   Wikipedia

  • Loop unwinding — Loop unwinding, also known as loop unrolling, is a loop transformation technique that attempts optimize a program s execution speed at the expense of its size.The goal of loop unwinding is to increase the programs speed by reducing (or… …   Wikipedia

  • Loop nest optimization — (LNO) is a special case of loop transformation, dealing with nested loops, that allows large reductions in the cache bandwidth necessary for some common algorithms.Example: Matrix multiplyMany large mathematical operations on computers end up… …   Wikipedia

  • loop — loop1 [lo͞op] n. [ME loup < Anglo N forms corresponding to ON hlaup, a leap, hlaupa, to run (akin to LEAP) > Dan løbe(knude), lit., running (knot)] 1. a) the more or less circular figure formed by a line, thread, wire, etc. that curves back …   English World dictionary

  • Device driver — Operating systems Common features …   Wikipedia

  • Loop bin duplicator — A loop bin duplicator is a specialized audio tape machine utilized in the duplication of pre recorded audio cassettes. Analog Loop Bin Duplicator An analog loop bin uses a long loop of 1/2 wide tape loaded in a large bin located in the front of… …   Wikipedia

  • Loop around — A Loop line or Loop Around is a telephone company test circuit. The circuit did not connect to a specific place, and required two numbers dedicated to it. When one side of the loop was called (Side A), the caller got an approximately 1000 Hz tone …   Wikipedia

  • Loop antenna — A shortwave loop antenna A loop antenna is a radio antenna consisting of a loop (or loops) of wire, tubing, or other electrical conductor with its ends connected to a balanced transmission line. Within this physical description there are two very …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”