Lorenzo Riese

Lorenzo Riese, Foto von Fritz Luckhardt

Lorenzo Riese (* 17. März 1836 in Mainz; † 28. Mai 1907 in Radebeul; auch Lorenz Riese) war ein deutscher Kammersänger (Tenor).

Leben und Wirken

Nachdem Riese bereit als Kind verschiedene Musikinstrumente gelernt hatte, wurde er als Sechzehnjähriger Mitglied im Theaterorchester in Mainz als Violinen- und Trompetenspieler. Ab 1855 nahm er Gesangsunterricht in Köln. 1861 debütierte er am dortigen Opernhaus.

Seine Engagements führten ihn nach Hamburg, an die Krolloper in Berlin und an das Stadttheater in Bremen. 1865 war er zurück in Köln. Ab 1868 war er Heldentenor am Opernhaus in Breslau, nach 1870 am Stadttheater in Nürnberg.

Der Dirigent und Kapellmeister Ernst von Schuch holte den bekannten Tenor 1873 als Königlichen Kammertenor an die Dresdner Hofoper, wo er bis 1893 auftrat. In Richard Wagners romantischer Oper Lohengrin fand er seine Paraderolle im Lohengrin selbst, dazu kamen als herausragende Partien der Tamino in der Zauberflöte und der Eleazar in der Jüdin von Jacques Fromental Halévy. Da Riese körperlich jedoch eher gedrungen war, trug ihm dies den Spitznamen „Der silberne Frosch“ ein.

Riese wohnte in der 1897 nach ihm benannten Riesestraße, auf der Radebeuler Straßenseite. Sein Haus mit der Straßenadresse Nr. 6^[1] lag an dem Teil der Riesestraße, der bis zur Meißner Straße reichte. Riese hatte 1890 laut den Bauakten den Um- und Neubau seines Domizils fertiggestellt. Auf dem Grundstück an der Ecke zur Meißner Straße stand ein kunstvolles, schmiedeeisernes Tor mit den Buchstaben L. R.. Nach dem Erwerb des ländlichen Anwesens 1880 von einem Besitzer Haubold hatte er sich neben Umbauten 1880 einen Musikpavillon, 1882 einen Küchenanbau und 1883 ein Gewächshaus errichten lassen.

Heute ist das Gelände durch DDR-Fabrikgebäude des ehemaligen VEB Kraftwerksanlagenbau überbaut, Rieses Villa ist verschwunden und an der Meißner Straße steht das DDR-Museum Zeitreise.

Riese wurde auf dem Friedhof Radebeul-Ost beerdigt.^[2]

Literatur

• Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 

Weblinks

• Eintrag zu Lorenzo Riese im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
• Liste von Bildern aus der Sammlung der UB Frankfurt/Main

Einzelnachweise

1. ↑ nach Personenstandsunterlagen des Stadtarchivs Radebeul, übergeben an Benutzer:Jbergner am 4. August 2010
2. ↑ Wanderungen in Radebeul

Normdaten: PND: 116544899 (PICA) | VIAF: 40132709 | WP-Personeninfo