Lothar Quinte

Lothar Quinte

Lothar Quinte (* 13. April 1923 in Neisse, Schlesien; † 29. Juli 2000 in Wintzenbach, Frankreich) war ein deutscher Maler der Avantgarde.

Leben

Lothar Quinte absolvierte von 1937 bis 1941 eine Malerlehre. 1941 leistet er seinen Kriegsdienst, kam aber in Kriegsgefangenschaft und wurde bei Ende des Krieges 1945 aus der Gefangenschaft entlassen. Danach besuchte er von 1946 bis 1951 die Kunstschule Bernsteinschule, zunächst unter der Leitung von Hans Ludwig Pfeiffer[1], anschließend unter HAP Grieshaber. Er war ab 1946 Leiter der Bernsteiner Puppenbühne und Mitglied im Verband bildender Künstler Württemberg. Ab 1951 war Quinte Leiter der Schattenspielgruppe „schwarzes Auge“ und 1952 eröffnete er ein Atelier in Reutlingen, wo er, unter Anderem, ein Studio für Siebdruck leitete.

Es folgten einige Reisen nach Mailand und Venedig, und 1953 erhielt Quinte den Kunstpreis der Jugend.

1954 zeigte er sein Schattenspiel „Kaleideskop“ am internationalen Filmtreffen, Bad Ems, mit Heinz Schanz und Kurt Frank und das Schattenspiel „curriculum vitae“ mit Emil Kiess, Kurt Frank und Hans Günter Schmidt. 1955 war dann die Uraufführung von “Schatten-Jazz” und „Don Casparo“ in Karlsruhe. 1956 erhielt er den Kunstpreis junger westen und machte das Emporenfenster für die Kirche St. Bonifatius in Metzingen und das Wandbild für die Planie-Lichtspiele in Reutlingen. 1957 wurde Quinte Mitglied im Deutschen Künstlerbund und machte Glasfenster für die Kirche Groß Schönach und die Kirche St. Augustinus in Esslingen-Zollberg. Von 1959 bis 1960 war er Gastdozent für freie Graphik an der Werkkunstschule Krefeld. Zwischen 1961 und 1963 unternahm er verschiedene Reisen mit dem Maler Markus Prachensky und dem Stuttgarter Galeristen Müller. 1964 fertigte er die Glasfenster für den Lübecker Dom, im selben Zeitraum das ca. 500 m² große Hauptfenster[2] von St. Maria Königin des Heiligen Rosenkranzes in Ditzingen.

1965 erhielt er den 2. Burdapreis für Malerei in München und gestaltete das Wandbild für das Stadttheater Bonn. 1966 wurde er Mitglied des Künstlerbundes Baden-Württemberg; im gleichen Jahr machte er die Fenster für die Kirche St. Ulrich in Stuttgart-Fasanenhof. 1969 schuf er den „Eisernen Vorhang“ für das Theater in Marburg und 1974 den Wandteppich und „Eisernen Vorhang“ für das Badische Staatstheater Karlsruhe. Zwischen 1975 und 1978 unternahm Quinte eine Weltreise und Reisen nach Indien und Ägypten, bevor er ab 1980 ein jährliches Winteratelier in Goa, Indien, einrichtete. Im Jahre 1977 wurde auf seinen Entwurf hin im Spektralsaal des Planetarium Stuttgart eine „Regenbogenwand“ geschaffen.

1993 erhielt Quinte den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen und wurde 1995 zum Professor h.c. des Landes Baden-Württemberg ernannt. 1997 erhielt er den Lovis-Corinth-Preis der Künstlergilde Esslingen und gestaltete im Jahr 2000, als letztes Werk, die Fenster für die Kapelle in Champenay (Elsaß).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ulrich Bergmann: Bernstein und Hans Ludwig Pfeiffer, Bildhauer, Maler. In: Muschelhaufen. Jahresschrift für Literatur und Grafik. Nr.39/40. Viersen 2000, ISSN 0085-3593
  2. Foto des Hauptfensters, Kircheninnenraum, St. Maria Königin des Heiligen Rosenkranzes

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