Louis Eugène Cavaignac

Louis Eugène Cavaignac
Louis Eugène Cavaignac

Louis Eugène Cavaignac (* 15. Oktober 1802 in Paris; † 28. Oktober 1857 auf Schloss Ournes bei Flée, Département Sarthe) war ein französischer General.

Leben

Louis-Eugène Cavaignac wurde als Sohn des Politikers Jean Baptiste Cavaignac geboren und trat nach der Beendigung seiner militärischen Studien 1824 in das 2. Genieregiment ein, wo er 1828 zum Kapitän ernannt wurde. In dieser Eigenschaft machte er die Expedition nach Morea mit, zeichnete sich dann in den Kämpfen gegen Abd el Kader in Algerien aus und rückte 1844 zum Brigadegeneral auf. Er führte das Kommando über die Provinz Oran, als er die Nachricht vom Beginn der Februarrevolution und gleichzeitig seine Ernennung zum Divisionsgeneral erhielt. Auch wurde er zum Gouverneur von Algier bestimmt.

Als er in die Nationalversammlung gewählt worden war, reiste Cavaignac nach Paris, wo er das Kriegsministerium übernahm. Als am 23. Juni 1848 nach Auflösung der Nationalwerkstätten in Paris der Juniaufstand ausbrach, übertrug die Nationalversammlung Cavaignac die Militärdiktatur. Während der viertägigen Straßenkämpfe bewies er hohe Tatkraft und Geistesgegenwart, nach Auffassung seiner politischen Gegner allerdings auch außergewöhnliche Rücksichtslosigkeit. Nachdem die Ruhe wiederhergestellt war, wählte ihn die Nationalversammlung einstimmig zum Chef der Exekutivgewalt und zum Präsidenten des Kabinetts (also zum Ministerpräsidenten). Cavaignac führte sein Amt mit Wachsamkeit, Strenge und Festigkeit, jedoch unterlag er bei der Präsidentenwahl mit 1,5 Mio. gegen 5,5 Mio. Stimmen seinem Gegenkandidaten, dem Träger eines berühmten Namens. Cavaignac übergab daraufhin Prinz Louis Napoleon am 20. Dezember 1848 die Regierungsgeschäfte.

Das Departement Lot wählte ihn wieder in die gesetzgebende Körperschaft, wo er mit einigen Gesinnungsgenossen das republikanische linke Zentrum bildete. Während des Staatsstreichs am 2. Dezember 1851 wurde auch Cavaignac verhaftet, aber bald wieder freigelassen. Daraufhin nahm er seinen Abschied aus dem Heer und verließ für einige Monate Frankreich. 1852 wurde er als Vertreter der Stadt Paris in die Gesetzgebende Versammlung gewählt. Als er 1857 wieder von den Einwohnern der Stadt Paris in die Gesetzgebende Versammlung gewählt wurde, verweigerte er den Eintritt, da er den Eid auf die neue Verfassung des II. französischen Kaiserreichs nicht ableisten wollte.

Cavaignac lebte fortan zurückgezogen bei Le Mans und starb am 28. Oktober 1857 auf seinem Gut Ournes bei Flée im Departement Sarthe.

Werke

  • De la régence d'Alger, note sur l'occupation. Victor Magen, Paris 1839

Literatur

  • Auguste Deschamps: Eugène Cavaignac. 2 Bände, Librairie Internationale, Paris 1870
  • Le Général Ibos: Le Général Cavaignac : Un dictateur republicain. Hachette, Paris 1930 (coll. « Figures du Passé »)
  • Frederick A. de Luna: The French Republic and Cavaignac. University Press, Princeton, N.J. 1969



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