Lubaczow

Lubaczow
Lubaczów
Wappen von Lubaczów
Lubaczów (Polen)
DEC
Lubaczów
Lubaczów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Karpatenvorland
Landkreis: Lubaczów
Fläche: 26 km²
Geographische Lage: 50° 10′ N, 23° 7′ O50.16666666666723.1166666666677Koordinaten: 50° 10′ 0″ N, 23° 7′ 0″ O
Höhe: 217 m n.p.m
Einwohner: 12.446 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 37-600
Telefonvorwahl: (+48) 16
Kfz-Kennzeichen: RLU
Wirtschaft und Verkehr
Straße: JarosławTomaszów Lubelski
Nächster int. Flughafen: Flughafen Rzeszów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Jerzy Zając
Adresse: Rynek 26
37-600 Lubaczów
Webpräsenz: www.lubaczow.pl

Lubaczów ist eine polnische Stadt im Südosten der Wojewodschaft Karpatenvorland an der Mündung der Sołotwa in die Lubaczówka gelegen. Die Grenze zur Ukraine ist lediglich 24 km entfernt (Grenzübergang Korczowa). Seit 1998 ist sie Sitz des gleichnamigen Powiats.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine Burg im Herrschaftsgebiet der Kiewer Rus wird im 13. Jahrhundert als Ljubacew erwähnt. Mitte des 14. Jahrhunderts kam der Ort mit der gesamten Region Przemyśl unter polnische Herrschaft und erhielt 1376 die Stadtrechte. Zugleich wurde Lubaczów Sitz eines Kastellanats und einer Starostei. Die Stadt entwickelte sich als Handwerkszentrum, in dem Hiebwaffen und seit dem 18. Jahrhundert Kristallglas hergestellt wurde. Seit dem 15. Jahrhundert ließen sich zahlreiche Juden in der Stadt nieder. 1772 wurde Lubaczów mit der Ersten Teilung Polens österreichisch. Es folgte u.a. wegen des Abreißens alter Handelsverbindungen ein gewisser wirtschaftlicher Niedergang, der erst mit dem Anschluss an die Eisenbahn 1884 beendet wurde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Lubaczów auch Garnisonsstadt. Stationiert war 1914 das IV. Bataillon des Galizischen Infanterie-Regiments Nr. 90. Großbrände in den Jahren 1899 und 1904 zerstörten einen Großteil der alten (Holz-)Bebauung. im November 1918 wurde Lubaczów wieder polnisch, die Kämpfe gegen die Ukrainer waren jedoch erst ein Jahr später endgültig beendet. Laut Volkszählung von 1919 lebten in der Stadt 2.991 Polen, 1.793 Ruthenen (Ukrainer) und 519 Juden. Im Zweiten Weltkrieg rückten zuerst die Deutschen in die Stadt ein, übergaben sie aber nach den Bestimmungen des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes an die Sowjetunion. Zwischen 1939 und 1941 wurden zahlreiche Polen nach Sibirien deportiert. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion kehrte im Juni 1941 die deutsche Wehrmacht zurück. Die Deutschen richteten ein Ghetto für die Juden ein. Von den 7.000 Insassen wurden etwa 4.500 im Laufe der folgenden Monate erschossen, die übrigen ins Vernichtungslager Belzec deportiert. Während des Krieges wurde Lubaczów weitgehend zerstört. Der Einmarsch der Roten Armee am 22. Juli 1944 beendete die Kämpfe nicht. Der Bürgerkrieg zwischen polnischen und ukrainischen Partisaneneinheiten dauerte im Südosten Polens noch mehrere Jahre an. Im Zuge der Aktion Weichsel wurde die ukrainische Bevölkerung der Stadt von den polnischen Behörden nach Westen deportiert. 1945 hatte der Apostolische Administrator für das ehemalige katholische Erzbistum Lemberg seinen Sitz in Lubaczów genommen. Von 1922 bis 1975 und wiederum seit 1999 ist Lubaczów Kreisstadt.

Sehenswürdigkeiten

  • Regionalmuseum
  • Rathaus
  • Marktplatz
Blick auf den Marktplatz von Lubaczów

Partnerstädte

Persönlichkeiten

  • Robert Korzeniowski (* 1968 in Lubaczów), polnischer Geher und Olympiasieger
  • Jan Ewangelista Nowicki († 1973 in Lubaczów), Apostolischer Administrator des Erzbistums Lemberg
  • Stanisław Dębicki (* 1866 in Lubaczów), polnischer Maler
  • Arthur Hertzberg (* 1921 in Lubaczów), polnisch-US-amerikanischer Rabbiner
  • Władysław Witwicki (* 1878 in Lubaczów), polnischer Psychologe

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007

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