Ludovico Oxens Torriani

Ludovico Oxens Torriani
Vico Torriani 1990 in Lugano

Vico Torriani (* 21. September 1920 in Genf; † 26. Februar 1998 in Agno; eigentlich Ludovico Oxens Torriani) war ein Schweizer Schlagersänger, Schauspieler, Showmaster und Kochbuchautor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Torriani wurde als Sohn eines Reit- und Skilehrers geboren und wuchs in St. Moritz auf. Nach der Schule lernte er Konditor, Koch und später noch Kellner. Bereits als 15-Jähriger gab er private Konzerte. Später betätigte er sich als selbständiger Gastwirt, unter anderem in Basel, und machte sich als Autor von Kochbüchern einen Namen.

Werbeplakat 1950 (gemalt von Erich Dittmann)

1945 siegte er bei einem Talentwettbewerb und tingelte danach durch ganz Europa. 1949 hatte er in der Schweiz seinen ersten Hit Silberfäden. 1951 kam der erste grosse Erfolg in Deutschland mit Addio, donna grazia. Danach nahm Torriani zahlreiche Schallplatten mit Schlagern in verschiedenen Sprachen auf. Ab 1952 trat er im Fernsehen auf. Er bekam zunächst in der Schweiz, später auch in Deutschland eigene Shows, wie etwa „Grüezi, Vico“, „Hotel Victoria“ und die „Vico-Torriani-Show“, in denen zahlreiche Gaststars auftraten.

In den 1950er Jahren war er als Schauspieler in zahlreichen Musikfilmen zu sehen und trat auch auf der Theaterbühne auf. In zahlreichen Operetten- und Musical-Inszenierungen konnte man ihn in den 1950er und 1960er Jahren sehen. 1955 war Torriani der allererste zu ratende Gaststar in der Ratesendung Was bin ich? bei Robert Lembke. 1958 trat er in der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest an.

Torriani gab Gastspiele in vielen Ländern, darunter auch im Iran. 1964 war seine Plattenkarriere zunächst vorbei. 1966 sang er noch das Lied der ARD-Fernsehlotterie So schön, so leicht, kann unser Leben sein. Dann war er zwischen 1967 und 1970 Showmaster über viele Folgen hinweg in der Fernsehsendung Der goldene Schuß im ZDF.

In den 1970er Jahren hatte er dann wieder große Erfolge mit volkstümlichen Melodien. Sein größter Erfolg wurde 1976 La Pastorella, das inzwischen zu den Evergreens der deutschen Unterhaltungsmusik gehört. Das Lied wurde von zahlreichen anderen Interpreten aufgenommen. 1977 war Torriani sogar einmal in der Krimiserie Tatort zu sehen, und zwar in der Folge Drei Schlingen mit Hansjörg Felmy als Kommissar Haferkamp. Mit dem Lied Capri-Fischer landete er 1982 auf Platz eins der vom Zweiten Deutschen Fernsehen produzierten Musikshow „Die schönsten Melodien der Welt“.

In den Jahren 1978 - 1983 führte Vico Torriani in Basel das Restaurant Bonne Auberge am Spalenring als Wirt. Während seiner Tourneen sorgten seine Schwiegereltern für das Wohl der Gäste. Durch seine zuvorkommende Art war Vico beim Personal sehr beliebt.

1995 erhielt er den Bambi „Lifetime-Award“ zusammen mit Caterina Valente und Helmut Zacharias. Bis zu seinem Tod lebte er in seinem Haus in Agno in der Schweiz, war immer wieder Gast in zahlreichen Musiksendungen im Fernsehen und besang Schallplatten. Torriani starb im Jahr 1998 an Krebs.

Torrianis Frau Evelyne stammte aus Basel. Er hatte eine Tochter Nicole und einen Sohn Reto. Seine Grabstelle ist auf dem Hauptfriedhof in Lugano.

Bekannte Musiktitel (Auswahl)

Bella, bella donna, 1953
  • 1951 Silberfäden
  • 1952 Addio, donna grazia
  • 1953 Bella, bella donna
  • 1953 Du schwarzer Zigeuner
  • 1953 Bon soir, bon soir
  • 1953 Tango der Nacht (aus „Strassenserenade“), DECCA, F 43614 (78 rpm)
  • 1955 In der Schweiz
  • 1955 Zwei Spuren im Schnee
  • 1955 Grüß mir die Damen von der Bar von Johnny Miller
  • 1957 Siebenmal in der Woche
  • 1957 Ananas aus Caracas
  • 1958 Schön und kaffeebraun
  • 1958 Der Stern von Santa Clara
  • 1960 Kalkutta liegt am Ganges
  • 1961 Bon soir, Herr Kommissar
  • 1961 Café Oriental
  • 1963 Pepino
  • 1962 Muß i denn zum Städtele hinaus
  • 1962 Der Hafen-Casanova
  • 1962 Chi-chica-chi
  • 1976 La pastorella
  • 1984 Capri-Fischer
  • 1995 Einfach danke
  • 1990 Ich könnt' ohne Berge nicht leben
  • 1991 Zähl' die Freunde, nicht die Jahre
  • Grüezi, grüezi miteinander

Diskografie

Alben (Auswahl):

  • 1990 Zauberwelt der Berge
  • 1991 Zähl die Freunde, nicht die Jahre
  • 1995 Einfach Danke - Meine 20 größten Hits
  • 1998 Danke Vico - Zur Erinnerung an den legendären Sänger und Entertainer

Filmografie (Auswahl)

  • 1952 - Der bunte Traum
  • 1952 - Meine Frau macht Dummheiten (nur ein kleiner Auftritt)
  • 1953 - Straßenserenade
  • 1954 - Gitarren der Liebe
  • 1955 - Ein Herz voll Musik
  • 1956 - Santa Lucia (mit Eva Kerbler)
  • 1957 - Der Fremdenführer von Lissabon
  • 1957 - Siebenmal in der Woche
  • 1957 - Träume von der Südsee
  • 1958 - Der Stern von Santa Clara
  • 1960 - Schlager-Raketen (nur ein kleiner Auftritt)
  • 1960 - O sole mio (nur ein kleiner Auftritt)
  • 1961 - Robert und Bertram
  • 1962 - Muss i denn zum Städtele hinaus
  • 1962 - So toll wie anno dazumal
  • 1964 - Die ganze Welt ist himmelblau/Rote Lippen soll man küssen (nur ein kleiner Auftritt)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Vico Torriani — 1990 in Lugano Autogramm Vico Torriani …   Deutsch Wikipedia

  • Rundfunkjahr 1920 — 1919 | Rundfunkjahr 1920 | 1921 | 1922 | 1923 | 1924 | ► | ►► Weitere Ereignisse Sowjetisches Propa …   Deutsch Wikipedia

  • Vico (homonymie) — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. {{{image}}}   Sigles d une seule lettre   Sigles de deux lettres   Sigles de trois lettres …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”