Ludwig Enneccerus

Ludwig Enneccerus

Ludwig Enneccerus, vollständiger Name Karl Martin Ludwig Enneccerus (* 1. April 1843 in Neustadt am Rübenberge; † 1. Juni 1928 in Marburg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und nationalliberaler Parlamentarier.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ludwig Enneccerus besuchte das Gymnasium in Hannover bis Ostern 1860, ging danach nach Italien, wo er sich dem Freikorps von Garibaldi anschloss. Er studierte Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. Er war dort auch aktives Mitglied des Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen.

Enneccerus promovierte 1868 zum Dr. jur. Im Jahr 1872 wurde er zum Professor der Rechte in Göttingen ernannt. Ab 1873 lehrte er an der Philipps-Universität Marburg. Sein Schwerpunkt war das römische Recht. Nach der Jahrhundertwende kam auch deutsches bürgerliches Recht hinzu.

Darüber hinaus war er fünfundzwanzig Jahre Vertrauter des Leiters der Preußischen Kultusverwaltung, Friedrich Althoff.

Politik

Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit betätigte sich Enneccerus auch politisch. Er war ein stark von der Erfahrung der Reichsgründung geprägter nationalliberaler Politiker. Seit 1882 gehörte er dem preußischen Abgeordnetenhaus an und trat dort als aktiver Parlamentarier in Erscheinung. Zwischen 1887 und 1890 sowie zwischen 1893 und 1903 war er zudem Mitglied des Reichstages.

Im Reichstag war er 1896 am abschließenden Gesetzgebungsverfahren zum Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) maßgeblich beteiligt.

Juristisches Werk

Als Fachautor verfasste er eines der bekanntesten Lehrbücher zum BGB, den von Hans Carl Nipperdey später fortgeführten „Enneccerus/Nipperdey“. Ferner verfasste er ein Höferecht für Hessen.

Auswahl seiner Werke

  • Lehrbuch des Bürgerlichen Rechts
    • Band 1, Teil 1: Einführung und allgemeiner Teil
    • Band 1, Teil 2: Recht der Schuldverhältnisse
    • Band 2, Teil 1: Recht der Schuldverhältnisse
    • Band 2, Teil 2: Recht der Schuldverhältnisse
  • Tratado de derecho civil (spanisch)
  • Die L. 57 D. mandati und die actio Publiciana rescissoria. 1926

Literatur

Weblinks


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