Ludwig König (Designer)

Ludwig König (Designer)

Ludwig (Lutz) König (* 25. April 1891 in Bad Dürkheim; † 16. April 1974 in Dachau) war ein Keramiker und Industriedesigner. Er war Mitglied im Deutschen Werkbund.

Leben und Werk

Ludwig König studierte an den Kunstgewerbeschulen Dresden und München. In München war er Meisterschüler des Jugendstil-Künstlers Richard Riemerschmid.

Auf Empfehlung Riemerschmids leitete König von 1922 bis 1929 das Meisteratelier für keramische Bildhauerei an der Karlsruher Majolika-Manufaktur, wo er expressive Tierfiguren schuf und zugleich vielfältige Gefäß- und Gebrauchskeramik in einem sachlich-schlichten, industriellen Stil entwarf. Im Jahr 1929 endete die Zusammenarbeit mit der Karlsruher Manufaktur. 1925 erhielt König zusätzlich einen Lehrauftrag für Kleinkeramik an der Badischen Landeskunstschule, wo er ab 1929 als Professor die Keramikfachklasse leitete. Durch seine Tätigkeit in Karlsruhe zählte Ludwig König bald zu wichtigsten Keramikern im deutschen Südwesten.

Sein ehemaliger Lehrer Riemerschmid war 1926 zum Direktor der Kölner Werkschulen berufen worden und hatte dort eine Klasse für künstlerische und technische Formgebung eingerichtet. Im Jahr 1930 berief er König als Professor an die Werkschulen, zeitgleich mit dem Entwerfer Walter Maria Kersting. Königs Vertrag sollte bis 1934 laufen, tatsächlich wurde er schon 1933 entlassen – vermutlich aus politischen Gründen.

Ab 1930 entwarf Ludwig König, aufbauend auf seinen Erfahrungen als Keramiker, für den Dynamit Nobel-Konzern in Troisdorf eine umfangreiche Kollektion von Haushaltswaren aus dem Kunststoff Pollopas (Aminoplast), was ihn zu einem der wichtigsten deutschen Kunststoff-Designer in der Zeit vor 1945 macht.

Nachdem er nach 1933 zunächst nur freischaffend arbeiten konnte, gelang es ihm, 1941 in Nachfolge Fritz Theilmanns als Lehrer für Modellieren an die Keramische Fachschule Bunzlau (heute: Bolesławiec) zu wechseln. Hier wurde der Lehrbetrieb im Februar 1945 eingestellt.

1945 wurde König zum Direktor der Fachschule für Keramik in Landshut berufen. Dieses Amt übte er bis 1953 aus.

Ludwig König starb 1974 in Dachau.

Literatur

  • Ludwig König. In: Karlsruher Majolika : Führer durch das Museum in der Majolika, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums Karlsruhe. Info-Verlag, Karlsruhe 2004, ISBN 3881903682, S. 34 (Herausgegeben vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe).
  • Sally Schöne, Zeichensaal, Labor und Werkstatt, Verlag Janos Stekovics, Halle an der Saale 2004, ISBN 3-89923-068-X
  • Andreas Gabelmann, August Babberger - Leben und Werk, Karlsruher Schriften zur Kunstgeschichte, Band 3, S. 72.
  • 1998 - Staatliche Fachschule, Berufsfachschule und Berufsschule III für Keramik Landshut - 125 Jahre, Herausgeber Stadt Landshut und Staatl. Fachschule für Keramik Landshut, 1998, S. 108.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ludwig König — ist der Name folgender Personen: Ludwig König (Designer) (1891–1974), deutscher Keramiker und Designer Ludwig König (Senator) (1901–1970), deutscher Gärtnermeister und bayrischer Senator Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • König (Familienname) — König oder Koenig ist ein deutscher und österreichischer Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Mies van der Rohe — Briefmarke, im Hintergrund die Neue Nationalgalerie …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kon — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Dürkheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Werkbund — Der Deutsche Werkbund (kurz DWB) wurde am 6. Oktober 1907 als wirtschaftskulturelle „Vereinigung von Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen“ auf Anregung von Hermann Muthesius in München gegründet. Sein Sitz ist in Darmstadt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Kölner Werkschule — Die Kölner Werkschulen waren eine von 1926 bis 1971 bestehende (Hoch)Schule für Bildende Kunst, Architektur und Formgebung (Design). Inhaltsverzeichnis 1 Struktur von 1971 2 Geschichte 2.1 1926 1933 2.2 1933 1945 …   Deutsch Wikipedia

  • Kölner Werkschulen — Die Kölner Werkschulen waren eine von 1926 bis 1971 bestehende (Hoch)Schule für Bildende Kunst, Architektur und Formgebung (Design). Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 1926–1933 1.2 1933–1945 …   Deutsch Wikipedia

  • Kölner Werkschulen — The Kölner Werkschulen were a series of schools in Cologne training artists in visual arts, architecture and design from 1926 to 1971. Contents 1 History 1.1 1926–1933 1.2 1933–1945 1.3 After 1946 …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”