Luftwaffensicherungstruppe

Luftwaffensicherungstruppe
Barettabzeichen

Der Objektschutz ist ein Dienstbereich der Luftwaffe.

Er umfasst die Aufgabe, Objekte der Luftwaffe sowohl im passiven als auch im aktiven Objektschutz vor Schaden zu bewahren. Das schließt den Schutz stationärer Anlagen (z. B. Flugplätze, Kasernen, Depots) und mobiler Kräfte der Luftwaffe (z. B. Flugabwehrraketen-Einheiten im Einsatz) gegen ein breites Spektrum von Bedrohungen ein. Hierfür werden vor allem (aktive und mobilmachungsabhängige) Infanterie-, Flugabwehr-, ABC-Abwehr-, Brandschutz-, Kampfmittelerkundungs-, Kampfmittelbeseitigungs- und Pionierkräfte vorgehalten.

Die Einsatzkräfte des Objektschutzes sind vorwiegend im Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ und der Luftwaffensicherungsstaffel „S“ des Jagdbombergeschwader 33 zusammengefasst. Zusätzlich bildet das Luftwaffenausbildungsregiment an mehreren Standorten alle Rekruten der Luftwaffe aus, unabhängig von deren weiterer Verwendung.

Angehörige des Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ und der Luftwaffensicherungsstaffel „S“ tragen das dunkelblaue Barett mit den gekreuzten Gewehren und der Schwinge als Barettabzeichen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sicherungsstaffeln der Geschwader

Objektschutz in der Luftwaffe war bis Ende der 1990er Jahre eine Aufgabe, die jeder Einsatzverband wahrzunehmen hatte. Die Geschwader besaßen hierfür eigene Sicherungsstaffeln, zumeist nur teilaktiv mit zwei aktiven und zwei nicht aktiven Zügen. Hinzu kamen rein Mob-beorderte Sicherungsstaffeln, die erst im Spannungsfall durch die Einberufung von Reservisten mit Personal besetzt werden sollten. Je nach Geschwadergröße und Einsatzort konnten auf diese Weise 4 bis 16 infanteristisch ausgebildete Sicherungszüge an einem Objekt eingesetzt werden. Ein zentrales Vorhalten dieser Sicherungskomponenten war nicht vorgesehen. Im jeweiligen Geschwader wurden diese Sicherungsstaffeln, zusammen mit der Sanitätsstaffel und im Regelfall auch der Kraftfahrzeugstaffel in der Fliegerhorstgruppe zusammengefasst.

Objektschutzbataillon

Mit der Einnahme der Luftwaffenstruktur 5 als Folge der sich ändernden Bedrohungslage wurden die nichtaktiven Staffeln teilweise aufgelöst und zudem im März 1997 eine zentrale Komponente für den Objektschutz geschaffen, das Objektschutzbataillon der Luftwaffe mit Sitz in Upjever. Der Verband zählte ungefähr 1.100 Soldaten. Zu seinen Aufgaben gehörten der "infanteristische" Objektschutz (1. und 2. Staffel), die Flugabwehr (3. Staffel), die ABC-Abwehr und Brandbekämpfung (4. Staffel), sowie das Pionierwesen und die Kampfmittelbeseitung im Rahmen von Flugplatzschadensbeseitigung (5. Staffel). Insgesamt waren fünf Staffeln in den drei Standorten Upjever (1., 2. und 4. Staffel), Wittmund (Stab und 3. Staffel) und Diepholz (5. Staffel) disloziert. Das Objektschutzbataillon der Luftwaffe stellte innerhalb seiner Teilstreitkraft, nach den Lufttransportverbänden, den Verband mit den meisten Auslandseinsätzen dar.

Umstrukturierung der Objektschutzstaffeln

Zum 1. April 2003 wurden die Fliegerhorstgruppen umgegliedert: Viele nichtaktive Sicherungsstaffeln wurden aufgelöst, sämtliche noch bestehenden Staffeln (alle teilaktiv) wurden zusammengelegt und in drei Fliegerhorstgruppen konzentriert. Diese befanden sich in Jagel (Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“), Kerpen (Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“) und Lechfeld (Jagdbombergeschwader 32). An jedem Standort waren drei Staffeln (nun Objektschutzstaffeln genannt), davon jeweils 2 infanteristische Staffeln à 4 aktive Züge und eine Sonderstaffel (EOD, ABC/Se bzw. Fliegerabwehr) in unterschiedlicher Zugstärke eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Luftwaffe über ein theoretisches Einsatzäquivalent von 32 Zügen infanteristischem Objektschutz (8 Staffeln à 4 Züge, davon 2 im Objektschutzbataillon). Die tatsächliche Einsatzstärke dürfte, bedingt durch Personalfluktuation und Ausbildung, bei ca. 20 Zügen gelegen haben.

Aufstellung des Objektschutzregiments

Zum 30. Juni 2006 wurden das Objektschutzbataillon und die drei oben genannten Fliegerhorstgruppen aufgelöst. Sämtliche Objektschutzstaffeln (aktiv und teil- bzw nichtaktiv) wurden ebenfalls aufgelöst und teilweise in das zeitgleich neu aufgestellte Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ überführt. Hiermit findet sich der Abschluss der Luftwaffenstruktur 6 im Bereich des infanteristischen Objektschutzes.

Ein US-Soldat und ein deutscher Soldat der Luftwaffensicherungsstaffel S während einer gemeinsamen Anti-Terror-Übung zum Schutz eines Hangars des Fliegerhorstes Büchel im Februar 2007

Einsätze

Organisation

Gliederung

Sicherungsstaffel „S“

Eine Besonderheit stellt die Fliegerhorstgruppe des Jagdbombergeschwader 33 auf dem Fliegerhorst Büchel dar. Bedingt durch den spezialisierten Auftrag, die Sicherheit der Sonderwaffen zu gewährleisten, verfügt dieses Geschwader als einziger fliegender Verband der Luftwaffe über eine Luftwaffensicherungsstaffel.

Objektschutzregiment der Luftwaffe Friesland

Das Objektschutzregiment (ObjSRgtLw) ist dem Kommando 4. Luftwaffendivision in Aurich unterstellt.

Es gliedert sich in:

  • Objektschutzregiment der Luftwaffe Friesland, Schortens
    • Stab
    • I. Bataillon, Schortens
      • Stab
      • 1. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Schortens
      • 2. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Schortens
      • 3. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Schortens
      • 4. Staffel (Flugabwehr), Wittmund
    • II. Bataillon, Kerpen
      • Stab
      • 5. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Kerpen
      • 6. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Kerpen
      • 7. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Kerpen
      • Feldnachrichtenstaffel der Luftwaffe, Kerpen
    • III. Bataillon, Diepholz
      • Stab
      • 8. Staffel (ABC-Abwehr und Selbstschutz), Schortens (mit 1 ABC/Se-Zug (na))
      • 9. Staffel (Brandbekämpfung), Schortens
      • 10. Staffel (Kampfmittelbeseitigung), Diepholz
      • 11. Staffel (Flugplatzschadensbeseitigung), Diepholz
      • 12. Staffel (Flugplatzschadensbeseitigung), Diepholz (mit 2 LwPiZügen(na))
  • IV. Bataillon (nichtaktiv)
    • 13. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Schortens
    • 14. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Schortens
    • 15. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Kerpen
    • 16. Staffel (infanteristischer Objektschutz), Kerpen

Personal

Die infanteristischen Einheiten des Objektschutzes bestehen größtenteils aus Mannschaftsdienstgraden. Grundwehrdienstleistende werden hier direkt im Anschluss an die Grundausbildung in drei bis vier Monaten bis zum Status Combat ready (CR; dt.: einsatzfähig) ausgebildet. In den letzten Jahren wurde der Anteil an Zeitsoldaten und freiwillig Wehrdienst leistenden Soldaten erhöht, um diese in Einsätzen verwenden zu können und um einen Expertiseerhalt zu erreichen.

Im III. Bataillon sind, bedingt durch die erforderliche höhere Qualifizierung, hauptsächlich Unteroffiziers- und Offiziersdienstgrade eingesetzt.

Rekrutierung und Ausbildung

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Ausrüstung

Die Ausrüstung der Objektschutzkräfte der Luftwaffe umfasst:

Handfeuerwaffen

Ungepanzerte Fahrzeuge

Infanterie

Flugabwehr

Pioniere

  • Hydraulik-Bagger (CAT 318)
  • Schwenklader (Ahlmann AS 12B)
  • Flächenräumgerät (Ahlmann AS 12 B umbaubar)
  • Mehrzweckarbeitsmaschine (Ahlmann AS 6M)
  • Knicklader (Liebherr L574, CAT 930 H)
  • Vibrationswalze (Vibromax)
  • Fahrzeugkran
  • Fugenschneider (Cedima)
  • diverse Kleingeräte

Verweise

Interne Verweise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „AMIS - African Union Mission in Sudan“ auf der Homepage der Luftwaffe; eingesehen am 6. Januar 2009



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