Luhacovice

Luhacovice
Luhačovice
Wappen von Luhačovice
Luhačovice (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Zlínský kraj
Bezirk: Zlín
Fläche: 3299 ha
Geographische Lage: 49° 6′ N, 17° 45′ O49.10083333333317.755277777778253Koordinaten: 49° 6′ 3″ N, 17° 45′ 19″ O
Höhe: 253 m n.m.
Einwohner: 5.500 (2006)
Postleitzahl: 763 26
Verkehr
Bahnanschluss: Újezdec u Luhačovic–Luhačovice
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 4
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: František Hubáček
Adresse: nám. 28. října 543
763 26 Luhačovice
Website: www.luhacovice.cz

Die Kleinstadt Luhačovice (deutsch Bad Luhatschowitz) gilt aufgrund ihrer Mineralquellen und günstiger Klimabedingungen als größter und ältester Kurort Mährens, sowie als einer der bedeutendsten Kurorte der Tschechischen Republik.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Luhačovice liegt im Okres Zlín (Mähren/Tschechische Republik) am Luhačovicer Bach (Luhačovický potok, auch als Šťávnice, Ščavnice sowie Horní Olšava bekannt) in den Weißen Karpaten auf einer Höhe von 253 m ü. NN. Die Stadt Luhačovice wird durch 4 Katastralgemeinden gebildet. Sie entstand durch Vereinigung der selbständigen Gemeinden Luhačovice, Řetechov, Polichno und Kladná Žilín. Luhačovice hat eine Fläche von 3299,81 ha und 5740 Einwohner. 1925 wurde dem Ort das sog. Prager Viertel (Pražská čtvrť) angegliedert, 1960 dann die gesamte Gemeinde Pozlovice. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert nahm die Einwohnerzahl der vormaligen Agrargemeinde rasch zu, zwischen 1850 und 1950 wuchs sie von 783 auf 2644 Einwohner.[1] Der höchste Gipfel in der Umgegend von Luhačovice ist der Komonec mit einer Höhe von 672 m ü. NN. Der östliche und südöstliche Teil der Umgebung von Luhačovice gehört zum Naturschutzgebiet Weiße Karpaten. Ethnographisch liegt es in der Übergangsregion Luhačovské Zálesí zwischen Valašsko im Norden und Slovácko im Süden.

Heilquellen

Von 1629 bis zur Enteignung im Jahre 1944 waren die Grafen Serényi de Kis Sereni die Herren von Luhatschowitz, sie erkannten die heilende Wirkung der Quellen und verhalfen dem Ort zu einem der beliebtesten Bäder Österreich-Ungarns. Die ursprünglich vorherrschende Landwirtschaft und der Forstbetrieb verloren wirtschaftlich in dem Maße an Bedeutung, wie der Bäderbetrieb zunahm. Die Mineralquellen waren seit 1669 bekannt und werden seit 1790 als Heilquellen genutzt. Nach 1902 wurden sie von der Aktiengesellschaft der Luhačovicer Bäder betrieben, womit der Ausbau der Badinfrastruktur in großem Stil einsetzte. Wurden 1851 noch 861 Patienten kuriert, so waren es 1909 bereits über 5000 und 1930 schon 13260 Gäste. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Badanlagen staatlich verwaltet, ab 1948 nach dem Februarputsch der KSČ vollständig verstaatlicht.[2]

Im frühen 18. Jahrhundert nahm die Kurtradition in Luhačovice ihren Anfang, zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte sie ihre Blütezeit, die mit dem allgemeinen Aufschwung der Balneologie in den tschechischen Ländern einherging. Pro Stunde werden 15 000 Liter Mineralwasser gefördert. Die wichtigsten darin gelösten Mineralstoffe sind Natrium, Kalzium, Magnesium, Chlor, Brom und Iod. Die Temperatur des Quellwassers bewegt sich zwischen 10 und 12 °C. Die bekanntesten Quellen sind die Vincentka, Aloiska, Ottovka, Pramen Dr. Šťastného und Sv. Josefa (Dr.- Šťastný- und St. Josef-Quelle). Mit dem hier gewonnenen Mineralwasser werden Erkrankungen der Atemwege, des Verdauungstrakts sowie der Motorik, Diabetes und Stoffwechselstörungen kuriert. Neben Inhalationen und Moorbädern sind besonders Trinkkuren populär, die meist mit ausgedehnten Spaziergängen zwischen den im Kurpark verteilten Quellen verbunden werden.

Aufgrund der Gründertätigkeit der Serényi sind mehrere Quellen nach Mitgliedern dieser Familie benannt worden, zum Beispiel die Vincentka (nach Graf Vinzenz Serényi), die Aloiska (nach Graf Alois Serényi) und die Ottovka (nach Graf Otto Serényi).

Sehenswürdigkeiten

  • Architektur: die durch ländliche Baukunst inspirierten Kurhäuser des Architekten Dušan Jurkovič gelten als interessante Jugendstilbauten. Außerdem sind das Villenviertel "Prager Viertel", das Barockschloss aus dem Jahre 1738 und das Theater erwähnenswert.
  • Das Naturschutzgebiet Weiße Karpaten (Bílé Karpaty)
  • Stausee: Der Stausee zwei Kilometer flussaufwärts bildet ein beliebtes Naherholungsgebiet.
  • Kulturelle Höhepunkte: Die jährliche Quelleneröffnung, das Festival Kleiner Bühnen, das Internationale Folklore-Festival für Kinder-Ensembles und das Musikfestival „Leoš Janáček und Luhačovice“, das auf die enge Verbindung dieses Komponisten zu Luhačovice verweist.

Anmerkungen

  1. Bartoš, Josef, Jindřich Schulz und Miloš Trapl: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848-1960. Bd. 8; Okresy Uherské Hradiště, Uherský Brod, Hodonín, Kyjov; Ostrava 1982; 143-146.
  2. Bartoš, Josef, Jindřich Schulz und Miloš Trapl: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848-1960. Bd. 8; Okresy Uherské Hradiště, Uherský Brod, Hodonín, Kyjov; Ostrava 1982; 143-146.

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