Luise Klinsmann

Luise Klinsmann

Luise Klinsmann (* 10. Mai 1896 in Tramm; † 9. Juni 1964 in Lübeck, geboren als Herta Frieda Luise Schmidt) war eine deutsche Politikerin (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Das Gebäude der Volkshochschule in Lübeck trägt den Namen Luise Klinsmanns (Fassadendetail)

Luise Klinsmann besuchte die Ernestinenschule in Lübeck. Sie wechselte zum Johanneum und studierte nach dem Abitur 1916 Geschichte, Literaturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften in München, Heidelberg und Kiel. 1922 wurde sie in Kiel mit einer Arbeit über die Industrialisierung der Stadt Lübeck in Kiel zur Dr. rer. pol. promoviert. Im selben Jahr heiratete sie Josef Kons, einen Arzt. Die Ehe wurde 1928 geschieden. 1929 heiratete sie Wilhelm Klinsmann, einen Studienrat in Lübeck. Aus dieser Ehe hatte sie eine behinderte Tochter.

Ihre Berufstätigkeit beschränkte sich zwischen 1927 und 1929 auf ein Volontariat in der Lübecker Stadtbibliothek und bis 1933 auf die Arbeit als Dozentin an der Lübecker Volkshochschule. Bis Ende des Zweiten Weltkriegs widmete sie sich ihrer Tochter und war als Hausfrau tätig.

1945 wurde sie Mitglied der SPD. Sie kandidierte für die Bürgerschaft und gehörte ihr ab 1946 an. Sie war die erste ehrenamtliche Senatorin der Hansestadt Lübeck. 1947 wurde sie in den Landtag von Schleswig-Holstein gewählt. 1950 wurde sie zur zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin von Lübeck gewählt. Dieses Amt hatte sie bis 1955 inne. Als erste Senatorin der Hansestadt Lübeck wirkte sie ehrenamtlich bis zu ihren Tod im Jahr 1964. 1955 setzte sie sich mit Erfolg dafür ein, dem Nobelpreisträger Thomas Mann die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt zu verleihen. Sie förderte die Nordischen Tage, aus der die Nordischen Filmtage hervorgingen.

Auszeichnungen

1963 erhielt Luise Klinsmann das Ritterkreuz des dänischen Danebrog-Ordens. 1964 wurde sie mit der Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Das 1965 fertiggestellte Gebäude der Lübecker Volkshochschule in der Hüxstraße trägt den Namen Luise-Klinsmann-Haus. Die Bauplastik aus Bronze über dem Eingang (Abb.) stammt von Georg Weiland (*1928 in Blowatz).[1]

Werke

Literatur

  • Christine Lipp: Dr. Luise Klinsmann – Nachkriegspolitikerin und erste Senatorin Lübecks In: Frauen in der Lübecker Geschichte. Frauenbüro der Hansestadt Lübeck (Hrsg.), Lübeck 2005, Seite 52 und 53
  • Sabine Jebens-Ibs: Dr. Luise Klinsmann In: Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit Landeszentrale für Politische Bildung Schleswig-Holstein (Hrsg.), Kiel 1994 ISBN 3-88312-048-0, Seite 25 bis 27
  • Sabine Jebens-Ibs: Klinsmann, Luise. In: Alken Bruns (Hrsg.): Lübecker Lebensläufe aus neun Jahrhunderten. Neumünster 1993, S. 205 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die fünf Fakultäten

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