Luke Filewalker

Luke Filewalker
AntiVir
Entwickler: Avira GmbH
Aktuelle Version: 9.0.0.394 (Windows)
3.0.2-5 (Linux, FreeBSD, OpenBSD, Solaris)
(17. April 2009 (Windows)
7. April 2009 (Linux))
Betriebssystem: Windows ab 2000, Linux, BSD, Solaris, Windows Mobile ab 2003
Kategorie: Antivirenprogramm
Lizenz: Proprietär
Deutschsprachig: ja
www.avira.com

Avira AntiVir ist ein Antivirenprogramm des deutschen Herstellers Avira. Für Privatanwender ist der Einsatz von Avira AntiVir Personal kostenlos, für einen erweiterten Funktionsumfang verweist der Hersteller auf kostenpflichtige Varianten wie Avira AntiVir Premium.

Geschäftskunden stehen weitere Lösungen zum Schutz von Arbeitsplatzcomputern, Datei-, Mail- und Proxyservern unter Windows und Linux sowie für PDAs und Handys unter Windows CE, Windows Mobile und Symbian zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Avira GmbH
Unternehmensform GmbH
Gründung 1986
Unternehmenssitz Tettnang
Unternehmensleitung

Tjark Auerbach

Mitarbeiter 250 (2007)[1]
Branche Software
Website

http://www.avira.de/

Die H+BEDV Datentechnik wurde 1986 von Tjark Auerbach und einem Kollegen gegründet. Der Hauptzweck der Firma war zunächst der Import einer speziellen Software aus den USA nach Deutschland. Später stellte man auf Computersicherheit als neues Betätigungsfeld um.

Im Jahr 1988 brachte die „H+BEDV Datentechnik“ AntiVir, eines der ersten professionellen Antivirenprogramme überhaupt, auf den Markt. Zwei Jahre später wurde das Unternehmen von Tjark Auerbach, Martin Ritter und Norbert Huth zur GmbH umgewandelt. Arbeiteten 1990 bei der „H+BEDV Datentechnik GmbH“ sechs Personen, so vergrößerte sich der Personalstamm bis 2007 weiter auf 250 Mitarbeiter unter anderem in Tettnang am Bodensee und an anderen Unternehmensstandorten in Deutschland.

Im Juni 2004 wurde in AntiVir ein Schutz gegen Internet-Dialer integriert, was zu diesem Zeitpunkt weltweit kein anderes Antivirenprogramm im Lieferumfang hatte. Aufgrund dessen verlieh das Land Baden-Württemberg dem Hersteller im Rahmen einer Mittelstandsinitiative die Auszeichnung „Innovation des Monats“.

Im gleichen Jahr erschien eine Linux-Portierung. Mittlerweile werden neben den Windows-Varianten ab Windows 2000 auch FreeBSD, OpenBSD und Solaris unterstützt.

Nach einem Zusammenschluss der „H+BEDV Datentechnik“ mit zwei Schwestergesellschaften tritt der Hersteller von AntiVir seit dem 1. März 2006 unter dem Namen „Avira“ auf. Die ursprüngliche „Avira GmbH“ war zuvor schon für internationale Geschäftskunden tätig.

Bei Verdacht auf einen Fehlalarm oder bisher unerkannte Malware besteht die Möglichkeit, diese Datei bei Avira für eine genaue Analyse hochzuladen. [2]

Die Funktionen

AntiVir erkennt über 1.300.000 Virenstämme[3], wehrt Trojaner, Würmer und Backdoors ab, schützt vor kostenverursachenden Einwahlprogrammen, so genannten Dialern, und Rootkits. Infizierte Dateien können in den meisten Fällen repariert werden.

Integriert ist ein fakultativ ständig aktiver Virenwächter zur Echtzeit-Überwachung der Tätigkeiten auf dem Computer. Sobald auf eine Datei zugegriffen werden soll, die der Wächter für schadhaft hält, gibt er eine Warnung aus und verhindert die Ausführung der schädlichen Routine. Dabei kann das Programm auf eine Heuristik-Funktion zum Schutz vor bislang unbekannten Viren zurückgreifen.

Seit Version 7.06 verfügt AntiVir über einen Prozess-Schutz, der das Beenden des Virenwächters durch ein anderes Programm zu verhindern versucht.[4] Mit der Version 8.1 wurde das Programm optisch überarbeitet und modularisiert. [5]

Wie bei jedem Antivirenprogramm hängt die Sicherheit des Nutzers stark von der Aktualität des eingesetzten Programms ab. Der Hersteller Avira stellt aufgrund dessen in unregelmäßigen Abständen, mehrmals täglich, neue Virendefinitionsdateien online.

Die Version 9 erschien im März 2009.[6] Diese Version bringt einige neue Funktionen mit sich, so z. B. eine Unterstützung für Dualcore-Prozessoren und in der Freeware-Variante einen Spyware-Schutz.[7][8] AntiVir 8 wird noch bis Ende März 2010 mit Updates unterstützt.[6]

Kritik

AntiVir scannt in der kostenfreien Version den Mailverkehr nicht direkt beim Versand oder Empfang. Der Virenscanner wird aber bei einem Zugriffsversuch bzw. beim Speichern der Mail oder eines Anhangs bei einem potentiellem Schädlingsprogramm aktiv.

Seit der kostenfreien AntiVir Personal Edition Classic 7.0 wurde die programminterne Werbung massiv verstärkt. Selbst wenn das Programm zur Nutzung der Updatefunktion zeitgesteuert automatisch gestartet wird, zeigt sich bei jedem Update ein Werbefenster und legt sich dabei vor das Programmfenster, das zuvor aktiv war.

Testergebnisse

AntiVir wurde schon häufig im Vergleich zu anderen Anti-Viren-Programmen getestet.

Ende 2003 kürte das PC Magazin AntiVir zum „einzigen ernst zu nehmenden Antivirenprogramm, das Privatanwendern dauerhaft kostenlos zur Verfügung steht“, bemängelte aber die heuristische Erkennung neuer Viren.

Virus Bulletin, ein internationales Fachblatt für Computersicherheit, verlieh AntiVir im Juni 2004 den „Virus Bulletin 100% Award“ aufgrund dessen Erkennungsraten von so genannten „In the wild“-Viren.

Bei einem Vergleich der Zeitschrift PC-Welt vom 19. August 2005, bei dem die Reaktionszeit von Herstellern verschiedener Antiviren-Tools im Zusammenhang mit dem Zotob-Wurm getestet wurde, wurde festgestellt, dass AntiVir den Schädling sogar ohne Update der Virendefinitionsdatei erkennen und blocken konnte. Bei weiteren Tests lag die Reaktionszeit des Herstellers im Mittelfeld. In der Ausgabe 1/2005 der Zeitschrift c't schnitt AntiVir nur unterdurchschnittlich ab, da es die Tester sowohl vom Funktionsumfang als auch von der Erkennungsleistung nicht überzeugen konnte. Es wurde weiter bemängelt, dass AntiVir bei jedem Update die kompletten, aktualisierten Virendefinitionen neu herunterlädt und so kaum für Nutzer zu empfehlen sei, die über keinen schnellen Internet-Zugang verfügen. Ein inkrementelles Update, bei dem nur noch die fehlenden Definitionen heruntergeladen werden, folgte Mitte Oktober 2005.

In einer verschiedene Tests zusammenfassenden Bewertung eines unabhängigen Antiviren-Spezialisten wurde die AntiVir PersonalEdition Premium als das am meisten verbesserte Produkt des Jahres 2006 bezeichnet und erhielt die maximale Bewertung „Advanced+“. Insbesondere wurde die hohe Geschwindigkeit des On-Demand-Scanners positiv hervorgehoben, die Anzahl der Falschalarme hatten im Vergleich zu früheren Tests stark abgenommen.[9]

Im Jahr 2007 schwankten die in Tests von AV-Comparatives.org erreichten Leistungen zwischen „Standard“ (Heuristik) und „Advanced+“ (Signaturen). Dabei wurde hervorgehoben, dass AntiVir eine sehr hohe Erkennungsrate und eine gute Scan-Geschwindigkeit habe, jedoch zu viele Falschalarme produziere. Dies führe dazu, dass sich Benutzer nicht auf das Programm verlassen könnten.[10]

Im Jahr 2008 erreichte AntiVir „Advanced+“ sowohl im Bereich der signaturbasierten Erkennung[11] als auch im Bereich der heuristischen Erkennung[12]. Die Reaktionszeit beim Bereitstellen von Sicherheitsupdates lag einer Untersuchung von Chip zufolge bei maximal zwei Stunden.[13])

Die aktuelle Programmversion ragt in einem aktuellen Test der Computerzeitschrift c't[14] heraus durch eine sehr gute Erkennung von Web-Exploits.

Weblinks

Quellennachweise

  1. www.avira.com
  2. Dateiupload
  3. VDF 7.01.02.95 vom 21 Mrz. 2009
  4. Informationen zum Release Q3/2007
  5. „Avira aktualisiert AntiVir auf Version 8“, heise online, aufgerufen am 14. April 2008
  6. a b avira.com: Ankündigung der Version 9
  7. techblog.avira.com: Optimized Scan (englisch)
  8. chip.de: Die neuen Funktionen
  9. av-comparatives.org: Jahreszusammenfassung 2006
  10. av-comparatives.org: Jahreszusammenfassung 2007
  11. http://www.av-comparatives.org/seiten/ergebnisse/report17.pdf
  12. http://www.av-comparatives.org/seiten/ergebnisse/report18.pdf
  13. chip.de: Security Suiten 2008 im Test (Q1/2008)
  14. c't - magazin für computer technik, Ausgabe 2/2009 vom 05.01.09

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