Luneberg-Linse

Luneberg-Linse
Prinzip der Reflexion der dielektrischen Lüneburg-Linse mit Reflektor

Die Lüneburg-Linse (nach R. K. Lüneburg, meist Luneburg-Linse oder verfälscht Luneberg-Linse[1]) ist eine Vorrichtung zur Brechung elektromagnetischer Strahlung und entspricht einer Kugel aus verlustfreiem dielektrischen Material mit ortsabhängiger Dielektrizitätskonstante.

Die Lüneburg-Linse geht auf den Mathematiker R. K. Lüneburg zurück.[2][3]

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Die Lüneburg-Linse kann als Retroreflektor für elektromagnetische Strahlen verwendet werden. Die Brechzahl der Kugel wird so gestaltet, dass die einfallenden Strahlen in einem Punkt fokussiert werden, der dem Berührungspunkt der Wellenfront diametral gegenüberliegt. Die Abmessungen der Kugel und der Reflektorschicht beeinflussen die Breite des Diagramms der Sekundärstrahlung des Linsenreflektors.

Lüneburg-Linsen können auch für Rundum-Retroreflexion gefertigt werden, z. B. als Radarreflektor, sie tragen dann statt der rückseitigen Verspiegelung einen schmalen waagerechten Gürtel aus einer leitfähigen Schicht. Sie müssen beim Einsatz als Radarreflektor an Booten immer genau senkrecht hängen, sodass die waagerecht beidseitig des Gürtels in die Kugel eintretenden Funkwellen exakt auf den reflektierenden Metallstreifen auf der Rückseite gebündelt werden.

Siehe auch

Literatur

  • R. Grabau, K. Pfaff: Funkpeiltechnik. Frankh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1989. ISBN 3-440-05991-X – Kapitel 4.10
  • A. S. Gutman: Modified Luneberg Lens. In: Journal of Applied Physics. 25, Nr. 7, Juni 1954, S. 855–859 (doi:10.1063/1.1721757). 
  • Samuel P. Morgan: General Solution of the Luneberg Lens Problem. In: Journal of Applied Physics. 29, Nr. 9, 1958, S. 1358–1368 (doi:10.1063/1.1723441). 
  • Richard C. Johnson, Henry Jasik: Antenna Engineering Handbook. McGraw-Hill, New York 1961, ISBN 0-07-032290-2, S. 15-3 bis 15-8. 

Einzelnachweise

  1. Zur Namensproblematik, die durch eine Änderungen des Nachnamens von Lüneburg nach der Emigration in die USA kam, siehe Diskussion:Rudolf Karl Lüneburg. Laut seiner Dissertation ist der ursprüngliche Name Lüneburg
  2. Rudolf Karl Luneburg: Mathematical Theory of Optics. Brown University, Providence 1944, S. 189–213. 
  3. Rudolf Karl Luneburg: Mathematical Theory of Optics. University of California Press, Berkley & Los Angeles 1964, S. §29. 

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