Löblich & Co.

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48.16457516.3779555555567Koordinaten: 48° 9′ 52″ N, 16° 22′ 41″ O

Löblich & Co. Kessel- und Apparatebau KG
Unternehmensform Kommanditgesellschaft
Gründung 1738
Unternehmenssitz Wien
Unternehmensleitung

Markus Seiller-Tarbuk

Branche Heiztechnik, Gastronomietechnik, Immobilien
Website

www.Loeblich.at

Der Gründer Franz Löblich (1827-1897)
Die Kupferschmiede Löblich Wien, Himmelpfortgrund 1, um 1870

Löblich & Co. Kessel- und Apparatebau KG ist der Name eines der ältesten Unternehmen in Österreich. Löblich & Co. ist ein seit Generationen auf Kupferschmiede und Apparatebau spezialisiertes Unternehmen mit Hauptsitz am Favoritner Gewerbering 1, im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten und heute in den Geschäftsbereichen Heiztechnik und Großküchentechnik tätig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Firma wurde am 20. August 1738 von Josef Krottenthaller in Wien als Kupferschmiede gegründet. Nach seinem Tod erbte seine Tochter die Schmiede, sie heiratete Johann Georg Wolf der als Geschäftsführer tätig wurde. Der Sohn seiner Schwester Johanna, Leopold Löblich (geb. 1795) übernahm am 20. Juli 1823 den Betrieb nach dem Tod seines Onkels. Leopold Löblich war Kupferschmiedemeister und arbeitete als Lehrling im Betrieb in seinen jüngeren Jahren. Das Unternehmen ist nach wie vor im Besitz der Familie Löblich.

Einen großen Aufschwung nahm das Unternehmen im 19.Jahrhundert unter der Führung von Franz Löblich (1827-1897), der zweite Sohn von Leopold Löblich, entwickelte sich vom Handwerksbetrieb zur Manufaktur für Kupfergeschirre, Heiz- und Kochgeräte. Zu seiner Zeit wurde 1860 die Produktion an die Nußdorfer Straße 21 angesiedelt.

Seit 1858 lieferte Löblich Kupfergeschirr an den kaiserlichen Hof, die verzinnte Formen für die Hofzuckerbäckereien und die Hofküchen brauchte. Franz Löblich wurde schließlich 1893 zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt.

Unter Leopold Löblich (III.), dem Sohn von Franz Löblich, Vorstand des K.u.K. Reichsverbandes der Kupferschmiede wurde Anfang des 20. Jahrhunderts die Produktion umgestellt und in den 1920er und 30er Jahren die Edelstahlproduktion in die Großküchentechnik und Produktion von Gastronomiegeräten in Österreich eingeführt. Ursache war zunächst der Mangel an Kupfer in Folge des ersten Weltkriegs gewesen. In der Folge wurde der aus dieser Not heraus geborene Materialwechsel zum Vorteil genutzt und durch die von Löblich eingeführten neuen Edelstahllegierungen die Langlebigkeit von Kochkesseln erheblich gesteigert.

Leopold Löblich (III.) erhielt Unterstützung von seinen Neffen Franz und Max nach 1929. Die von Löblich erzeugten Kochgeräte und Gastronomiemaschinen fanden in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg eine für ein kleines, österreichisches Unternehmen beachtliche internationale Verbreitung, z.B.: die Samoware für die transsibirische Eisenbahn, oder die dampfbetriebene Kaffeebrühmaschine "Mustapha", die bei der Weltausstellung in Paris 1937 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

Während des zweiten Weltkrieges erhielt das Unternehmen Aufträge von der Wehrmacht für die Ausstattung von Küchen und Lazaretten. Auf Grund von Kämpfen in Wien 1945 verbrannte der Großteil des Archives des Unternehmens.

Löblich & Co.
Übersicht Geschäftsführung 1738–heute
Z E I T L E I S T E
1738–1774
Josef Krottenthaller
1774–1802
Krottenthaller's Witwe/Erben
1802–1821
Johann Georg Wolf
1823–1857
Leopold Löblich I.
verh. mit Katharina Wolf
1857–1860
Leopold Löblich II
1857–1897
Franz Löblich I.
1897–1935
Leopold Löblich III.
1929–1945
Franz Löblich II.
1929–1984
Maximilian Leopold Löblich
1970–1998
Max Wolfgang Löblich
Adolf Löblich
1998–akt.
Markus Seiller-Tarbuk
(Sohn von Konstanze geb. Löblich)

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Unter KR Ing. Maximilian Leopold Löblich die ersten Gasheizkessel Österreichs, sowie Warmwasserbereiter entwickelt und auch die ersten wandhängenden Gasheizgeräte gebaut. In den 1950er Jahren verlegte sich Löblich neben der Großküchentechnik auf die Erzeugung von Heizkesseln für Stadtgas, später Erdgas, die bis in die 1970er Jahre zum wichtigsten Geschäftsbereich wurde. In den 1980er und 1990er Jahren unter der Leitung von Adolf Löblich und Max Wolfgang Löblich erfolgte ein schrittweiser Umstieg hin zu Vertriebspartnerschaften, Großhandels- und Servicetätigkeiten.

Unter Ing. Max W. Löblich wurde der Import für große französische und italienische Heizungshersteller übernommen. Im Heizgeräte-Export reichen die Referenzprojekte von den österreichischen Nachbarländern (Ungarn, Slowenien) bis nach Afrika (Algerien]. Im Gastronomietechnikbereich wurden unter Ing. Adolf Löblich und Markus Seiller-Tarbuk weltweit eine Vielzahl an Großküchen in Spitäler und Hotels (z.B. nach Zambia, Ägypten, Libyen, Ceylon, Indonesien und die Philippinen) exportiert. Mit deren Neffen Dr. Markus Seiller-Tarbuk ist nunmehr seit 1823 die sechste Generationen der Unternehmerfamilie in der Geschäftsführung tätig.

Im Zuge einer Reorganisation erfolgten 1999 Teilbetriebsschließungen der Produktionsbereiche Großkochkessel, Standkessel und Warmwasserspeicher und eine Konzentration der Geschäftsbereiche Heiztechnik und Gastronomietechnik, wo Großküchengroßprojekte, vorwiegend in Afrika, Südostasien und Ostasien die Tätigkeit auf dem Inlandsmarkt ergänzen. Im Inlandsmarkt konzentriert sich das Unternehmen auf die Geschäftsfelder Gasheizung und Großküchentechnik. Ein gesonderter Geschäftsbereich der Unternehmensgruppe ist die Liegenschaftsentwicklung mit Schwerpunkt auf gewerbliche Liegenschaften.

Nach Restrukturierung der Produktionsbereiche 1998 konzentrieren sich die Unternehmensaktivitäten auf den Österreich-Vertrieb und den technischen Kundendienst für Heiz- und Gastronomiegeräte. Technologiekooperationen mit den weltführenden Branchenunternehmen sichern der Firma Löblich als mittelständischem österreichischem Unternehmen den Zugang zu laufender Innovation und modernster Technik.

1999 wurde (in Kooperation mit UNICAL AG) als Innovation die Speicher-Therme (Wandheizgerät mit integrierten 60 Liter Warmwasserspeicher) auf dem österreichischen Markt vorgestellt; ab 2000 hielten Brennwert-Gasheizgeräte Einzug.

Löblich & Co. beliefert heute Bundespräsidenten, Bundeskanzler und Minister der Republik Österreich sowie Regierungen und Ministerien in Europa, Afrika und Asien. 1977 erhielt das Unternehmen unter der Geschäftsführung von Kommerzialrat Ing. Max Leopold Löblich die staatliche Auszeichnung der Republik Österreich und Berechtigung zur Führung des Staatswappens.

Produktion und Vertrieb aus Eigenproduktion im Werk Wien-Favoriten, sowie aus Vertriebspartnerschaften mit mehreren Marktführern und Spitzenlieferanten der Branche, werden ergänzt durch einen Werkskundendienst.

Das langjährige Know-How des eigenen Produktionswerkstätten- und Lagerbetriebs wurde zum Aufbau eines neuen Standbeins der Liegenschaftsentwicklung (Entwicklung von Gewerbeimmobilien für Lager und Werkstätten) in einer eigenen Immobiliengesellschaft genutzt.

Geschäftsbereiche

Die Firmengruppe ist heute in den Geschäftsbereichen Heiztechnik und Gastronomietechnik, sowie in der Immobilienentwicklung tätig.

Literatur

  • Ingrid Haslinger. Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien (1996). ISBN 3-85202-129-4
  • Alois Brusatti. 250 Jahre Kupferschmiede. Die historische Entwicklung der Firma Löblich. Wirtschaftsuniversität Wien - Verein der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Unternehmerbiographie und Firmengeschichte unter Leitung von Herrn Prof. Alois Brusatti, Raser Wien (1988).

Weblinks


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