Antonow An-26B

Antonow An-26B
Antonow An-26
Antonow An-26 der rumänischen Luftwaffe auf dem Royal International Air Tattoo, Fairford, 2005
Typ: Militärisches Transportflugzeug
Entwurfsland: Russland
Hersteller: Tupolew PSC
Erstflug: 1967
Stückzahl: 1403

Die Antonow An-26 (NATO-Codename: Curl) ist ein leichtes Transportflugzeug aus den 60ern, das aus der zivilen An-24 entwickelt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1967 erfolgte der Erstflug. Die Serienproduktion begann 1968/69. Seit Beginn der Serienproduktion wurden 800 Flugzeuge gebaut und ausgeliefert. Das Flugzeug wurde als leichter Standardtransporter des Warschauer Pakts geplant. Die An-26 ist für den Einsatz auf Kurz- und Mittelstrecken vorgesehen. 1983 begann die Volksrepublik China mit einer Lizenz-Produktion als Xian Y-14. Unter dem Namen An-50 war eine mit vier Düsentriebwerken ausgestattete An-26 geplant, die jedoch das Projektstadium nicht verließ.

Konstruktion

Cockpitaufname aus einer kubanischen An-26 vom Oktober 1983

Gegenüber der An-24 wurde das Rumpfheck völlig umgestaltet, so ist im Rumpfhinterteil eine Laderampe eingebaut. Beidseitig der Heckladeluke befinden sich zwei Stabilisierungsflossen zur Verbesserung der Richtungsstabilität. Die große Heckladeluke ermöglicht das schnelle Verladen von sperrigen Gütern sowie kleinen Kraftfahrzeugen. Durch das Absenken der Ladeluke können die Fahrzeuge direkt in den Laderaum fahren. In einer zweiten Öffnungsvariante kann die Rampe unter den Rumpf gefahren werden. In dieser Stellung ist der Abwurf von Lasten bzw. das Absetzen von Fallschirmspringern während des Fluges möglich. Am Boden erleichtert diese Variante auch die Be- und Entladearbeiten, z.B. vom LKW. Die Be- und Entladearbeiten werden durch einen an der Decke des Laderaumes befindlichen Hebezug (2.000kg), ein im Laderaumboden eingebautes Transportband und ein Spill erleichtert. Auf den Klappsitzen zu beiden Seiten des Frachtraumes können Passagiere oder Fallschirmspringer transportiert werden. Es gibt auch Salonvarianten, wo der Transport von Personen und Fracht gleichzeitig, getrennt durch eine Zwischenwand, erfolgen kann. In der rechten TW-Gondel wurde ein zusätzliches Strahltriebwerk (Ru-19) eingebaut. Es dient als Startturbine, Unterstützung bei An-und Abflügen von hochgelegenen Plätzen, Steigflughilfe usw. Auf der linken Rumpfseite, im Cockpit-Segment, ist ein gewölbtes, blasenförmiges Beobachtungsfenster (Blister) eingebaut, der Arbeitsplatz des Navigators. Ein im Blister eingebautes Visier, hilft bei Absetzaufgaben und navigatorischen Berechnungen. Die AN-26B hat kein Blister.

Varianten

  • An-26 "Curl-A"

Basisvariante als taktischer Kampfzonentransporter

  • An-26B "Curl-A"

Diese 1981 eingeführte Variante verfügt zusätzlich im Frachtraum über Rollenschienen, die bei Nichtgebrauch im Rumpf verstaut werden. Zudem wird das stärkere ZMDB Progress(Ivchyenko)Al-24VT Turboproptriebwerk verwendet.

  • An-26BRL "Curl-A"

Variante zur Aufklärung über der Arktis.

  • An-26L "Curl-A"

Variante zur Flugplatz-Kalibrierung.

  • An-26M "Curl-A"

Variante als Ambulanzflieger.

  • An-26P "Curl-A"

Variante zur Feuerbekämpfung mit Tanks im Rumpf.

  • An-26RTR "Curl-B"

Variante für EKF (ELINT, SIGINT und Elektronische Kriegsführung)

  • An-26ST

Spezielle Variante für die NVA.

  • Y-7H

Die in China bei Xi’an Aircraft Industry Company (XAC) hergestellte Kopie der An-26 Militärfrachtmaschine wird dort als Yunshu-7 bezeichnet.

  • Y-7-500

Variante der An-26 für den zivilen Luftverkehr, hergestellt in China bei Xi’an Aircraft Industry Company.

Bewaffnung

An vier Aufhängestationen seitlich des Rumpfes können bis zu 1000 kg Kampfmittel mitgeführt werden:

  • 4 x FAB-250 Freifallbombe

Militärische Nutzer

Die Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee beschafften von 1980 bis 1986 zwölf An-26 und setzten sie im Rahmen der Transportfliegerstaffel 24 ein, zum Teil auch für Hilfseinsätze in Äthiopien und Mosambik. Am 3. November 1990 erfolgte die Übernahme durch die Bundesluftwaffe, die sie teilweise noch bis 1992 im Lufttransportgeschwader 65 flog.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Baujahre 1969-1983
Hersteller Antonow
Spannweite 29,20 m
Länge 23,80 m
Höhe 8,32 m
Flügelfläche 75,00 m²
Leergewicht 15.020 kg je nach Ausrüstung
Nutzlast 5.500 kg - 6.300 kg
Startgewicht max. 24.000 kg
Landegewicht max. 24.000 kg
Abrollgewicht max. 24.250 kg
Passagiere 39 Passagiere oder 30 Fallschirmjäger
Besatzung 5 (NVA: 4)
Reisegeschwindigkeit 440 km/h
Dienstgipfelhöhe 8.400 m
Reichweite 1.100 km - 2.350 km
Triebwerk(e) Zwei Iwtschenko AI-24WT Propellerturbinen
Leistung je 2.103 kW
Hilfstriebwerk Düsentriebwerk RU 19A-300
Schub 7.85 kN

Weblinks


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