Mackenzell

Mackenzell
Mackenzell
Stadt Hünfeld
Koordinaten: 50° 39′ N, 9° 47′ O50.6555555555569.7886111111111261Koordinaten: 50° 39′ 20″ N, 9° 47′ 19″ O
Höhe: 261–427 m ü. NN
Fläche: 8,9 km²
Einwohner: 1.744 (4. Sep. 2009)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 36088
Vorwahl: 06652

Mackenzell ist ein Stadtteil der Stadt Hünfeld im Landkreis Fulda in Hessen und hat 1744 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die älteste und durch zahlreiche Veröffentlichungen bekannteste Theorie bezieht sich auf eine Schenkungsurkunde an das Fuldaer Kloster am 18. Juni 824.[1] Darin wird Mattencella erwähnt, aus diesem Namen soll das heutige Mackenzell hervorgegangen seien. Neuere Forschungen widerlegen diese Theorie, es handle sich um eine Wüstung im Fränkischen. Nach der Theorie von Prof. Dr. Konrad Lübeck 1937 wurde Mackenzell 740 als ein so genanntes Eigenkloster vor dem Fuldaer Kloster gegründet. Bekannt ist das Geschlecht der Macconen ihnen unterlag im Bereich des Nüsttals Grundbesitz. Nach Lübeck gründete Graf Macco das Kloster welches er später an seinen Sohn Matto vererbte. Heute geht man davon aus, dass Mackenzell erst um das Jahr 1000 Gegründet wurde. Dies lässt sich auf den Namen Mackenzell, eine Namensgebung aus dem Hochmittelalter, schließen.

Der heutige Name Mackenzell wird erstmals Im Jahre 1146 im Zusammenhang mit Bertho von macgencella, einem ministeriale des Klosters in Bad Hersfeld, erwähnt.

Geografie

Der Stadtteil Mackenzell liegt am Fluss Nüst und dem Molzbach in der Hessischen Rhön. Hünfeld befindet sich im Nordwesten, 1 km entfernt; Fulda ist etwa 16 km entfernt. Mackenzell liegt an der L3176.

Ausgrabungen

Bei der Erschließung eines Neubaugebietes im Westen Mackenzells stießen die Bauarbeiter im Jahre 2001 auf eine alte keltische Siedlung. Daraufhin mussten die Erschließungsarbeiten gestoppt werden, bis die Ausgrabungen beendet wurden. Zu Tage kamen die Grundmauern einiger keltischer Gebäude sowie die Überreste von Brennöfen zur Keramikherstellung. In diesen wurden noch Scherben jener Keramiken gefunden. Die Straßennamen des heutigen Neubaugebietes, sowie zwei fast originalgetreu wiederhergestellte Gebäude der Keltenzeit weisen noch heute auf diese Vergangenheit hin.[2]

Bauwerke

Burg-Wasserschloss

1146 werden die Ritter von Mackenzell erstmals urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt war die Burg noch unbefestigt. Erst 1253 werden Mauern und Wall durch Fürstabt Heinrich IV von Erthal befestigt. 1273 erobert Fürstabt Bertho IV von Bimbach die Burg und zerstört diese. Ab 1334 gehört die Burg denen von Bimbach und Schenkenwald, später erwarben die von Buchenau den größtenteils dieser. 1415 kam die Burg in den Besitz des Fuldaer Fürstabts. Ein Wappen über dem Eingang des Treppenturms zeugt noch heute davon. Ein Ausbau zum Schloss erfolgte 1606–1622 durch den Abt von Schwalbach. Mit dem Umbau 1923 erfolgte eine neue Nutzung als Oberförsterei. 1952 wurde das Schloss von der Gemeinde erworben und an Wohnungssuchende vermietet. Nach dem Übergang in Privatbesitz 1962 wurde einige Jahre ein Schlosshotel betrieben. Heute dient das Schloss als Kurheim des Guttemplerordens.

Kirche

1736 begann Fürstabt Adolph von Dalberg den Bau einer barocken Kirche. Der Bau wurde 1746 durch Fürstbischof Amand von Buseck geweiht. Die Kirche stand bis zum Einmarsch der US-Amerikaner am 1. April 1945, als sie durch schweren Beschuss völlig ausbrannte.[1] Nachdem die Mackenzeller viele Jahre im Saal der Gaststätte Vögler ihre Gottesdienste abhalten mussten, wurde am 24. Oktober 1948 durch Diözesanbischof Dr. Johannes Dietz der Grundstein für den neuen Kirchenbau gelegt. Der Bau wurde am 7. Mai 1950 geweiht.

Politik

Nach den Kommunalwahlen im März 2006 sind fünf der neun Plätze des Ortsbeirats von Vertretern der CDU besetzt, drei Beiratsmitglieder gehören der SPD an, eine Person der Wählergemeinschaft CWE. Ortsvorsteherin ist Annette Trapp (CDU).

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. a b Luftaufnahme und Text über die katholische Kirche - auf osthessennews.de Abgerufen: 14. September 2009
  2. Rekonstruiertes Keltengehöft in Hünfeld-Mackenzell - Landesamt für Denkmalpflege Hessen - Abgerufen: 14. September 2009

Weblinks


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