Magnus (Sachsen)

Magnus (Sachsen)

Magnus (* ca. 1045; † 23. August 1106 auf der Ertheneburg) war Herzog von Sachsen aus der Familie der Billunger.

Leben

Magnus war der älteste Sohn Herzog Ordulfs. Er war ein erbitterter Feind Erzbischof Adalberts von Bremen, dessen Stift er mit wiederholten Plünderungszügen heimsuchte. 1070 unterstützte er die Empörung Ottos von Northeim gegen König Heinrich IV., wurde nach deren Beendigung in Haft genommen und auch nach Ordulfs Tod 1072 nicht freigelassen, weil er sich weigerte, die Befreiung mit dem Verzicht auf die Herzogswürde zu erkaufen.

Erst durch den Aufstand der Sachsen 1073 wurde er aus der Harzburg befreit, aber nach dem Sieg Heinrichs IV. bei Homburg an der Unstrut (Langensalza) 1075 von neuem gefangen genommen. Bereits 1076 wieder freigelassen, kämpfte er in den Reihen der Anhänger des Gegenkönigs Rudolf in der Schlacht bei Mellrichstadt (1078), wo er mit Mühe sein Leben rettete. Später versöhnte er sich mit Heinrich und kämpfte gegen die Liutizen. 1093 half er dem mit ihm verbündeten Heinrich in der Schlacht bei Schmilau zur Sicherung seiner Macht gegen die heidnischen Küstenslawen. Er starb 1106 ohne Söhne. Mit ihm erlosch in männlicher Linie das Geschlecht der Billunger, deren Herzogtum auf Lothar von Süpplingenburg überging, während die Familiengüter über seine beiden Töchter an die Askanier und die Welfen vererbt wurden.

Nachkommen

Magnus war seit 1070/1071 mit Sophia von Ungarn († 18. Juni 1095) verheiratet, einer Tochter des ungarischen Königs Béla I. (Arpaden) und der Tuta von Formbach, und Witwe des Ulrich I. von Weimar, Markgraf von Krain und Istrien. Beide, Magnus und Sophia, wurden in der St.-Michaelis-Kirche in Lüneburg begraben.

Das Paar hatte zwei Töchter:


Vorgänger Amt Nachfolger
Ordulf Herzog von Sachsen
1072–1106
Lothar

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