Mahmut Demir

Mahmut Demir
Medaillenspiegel
Ringer
TurkeiTürkei Türkei
Olympische Spiele
Freistil
Gold 1996 Atlanta Superschwer
Weltmeisterschaften
Freistil
Gold 1994 Istanbul Superschwer

Mahmut Demir (* 21. Januar 1970 in Suluova, Amasya) ist ein ehemaliger türkischer Ringer.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Demir begann 1984 mit dem Ringen. In kurzer Zeit entwickelte er sich zu einem hervorragenden Freistilringer, der schon bald zum türkischen Spitzenverein „TEDAS“ Ankara wechselte. Bei einer Größe von 1,84 m wuchs er über das Schwergewicht bald in das Superschwergewicht hinein, wobei er in der Regel ca. 120 kg auf die Waage brachte. Seine Trainer waren Alaattin Yildirim und Nabi Bayram und Nationaltrainer Yakup Topuz.

Mit 16 Jahren startete Demir seine internationale Ringerlaufbahn mit einem 2. Platz bei den Balkanmeisterschaften der Junioren in Sonbor. Von 1986 bis 1990 startete er dann regelmäßig bei den Junioren-Welt- bzw. Europameisterschaften. Dabei gewann er 1990 den Titel eines Junioren-Europameisters im Schwergewicht.

Seinen Einstand bei den Senioren gab er mit einem 5. Platz im Schwergewicht bei der Weltmeisterschaft 1989 in Martigny/Schweiz. Diesen Platz erreichte er dabei durch einen 2:0 Punktsieg über Sandor Kiss aus Ungarn. Bei der Europameisterschaft 1990 in Posen gewann Demir mit dem 3. Platz im Schwergewicht seine erste Medaille bei den Senioren. Im Kampf um diese Bronzemedaille besiegte er den Junioren-Weltmeister Heiko Balz aus der DDR.

1991 gewann Demir bei der Europameisterschaft in Stuttgart erneut eine Bronzemedaille, dieses Mal aber im Superschwergewicht. In einem Vorrundenkampf musste er dabei vom deutschen Meister Andreas Schröder eine Schulterniederlage einstecken.

Im Olympiajahr 1992 wurde Demir in Kaposvár Vizeeuropameister im Superschwergewicht. Im Endkampf musste er sich erneut Andreas Schröder geschlagen geben. Bei den Olympischen Spielen in Barcelona schrammte er mit einem 4. Platz nach Niederlagen gegen David Gobedischwili aus der GUS und Jeff Thue aus Kanada knapp an einer Medaille vorbei.

Nach den Olympischen Spielen 1992 begannen die erfolgreichsten Jahre von Mahmut Demir. Bereits 1993 wurde er in Istanbul mit einem Sieg über Mirabi Valiew aus der Ukraine Europameister im Superschwergewicht. 1994 belegte er bei der Europameisterschaft in Rom, diesmal hinter Merabi Valiew, den 2. Platz, konnte aber bei der Weltmeisterschaft in Istanbul den Gewinn seines ersten Weltmeister-Titels feiern. Im Finale besiegte er dabei Olympiasieger Bruce Baumgartner aus den USA mit 1:0 nach Punkten.

1995 gewann Demir in Freiburg im Üechtland gegen Mirabi Valiew und damit seinen zweiten Europameister-Titel. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Atlanta verlor er gegen Bruce Baumgartner und belegte er den 5. Platz.

Zum Höhepunkt der Laufbahn von Mahmut Demir wurde das Olympiajahr 1996. Im Frühjahr wurde er in Budapest in überlegenem Stil zum dritten Mal Europameister und bei den Olympischen Spielen in Atlanta gelang ihm der Gewinn der Goldmedaille. Im Finale besiegte er dabei Alexei Medwedew aus Weißrussland, den Sohn des Olympiasiegers Alexander Medwed, mit 3:0 nach Punkten.

Nach diesem Sieg trat Demir vom aktiven Ringen zurück. Er ist jetzt Geschäftsmann in Ankara.

Wettkampfbilanz (Übersicht)

Jahr Turnier Ort Platz Stilart Gewichtsklasse
1986 Balkan-Meisterschaften (Junioren) Sonbor 2 Freistil Schwergewicht
1986 Junioren-Weltmeisterschaften Stuttgart 6 Freistil Superschwergewicht
1986 U20-Weltmeisterschaften Lidkoeping 4 Freistil Superschwergewicht
1987 Junioren-Europameisterschaften Kattowitz 3 Freistil Superschwergewicht
1988 U20-Europameisterschaften Walbrzych 5 Freistil Superschwergewicht
1989 Weltmeisterschaften Martigny 5 Freistil Schwergewicht
1989 U20-Weltmeisterschaften Ulan Bator 2 Freistil Schwergewicht
1990 U20-Europameisterschaften 1 Freistil Schwergewicht
1990 Weltcup Toledo 3 Freistil Schwergewicht
1990 Europameisterschaften Posen 3 Freistil Schwergewicht
1990 Weltmeisterschaften Tokio 7 Freistil Schwergewicht
1990 Balkan-Meisterschaften (U20) Sakarya 1 Freistil Schwergewicht
1991 Europameisterschaften Stuttgart 3 Freistil Superschwergewicht
1991 Mittelmeerspiele Athen 1 Freistil Superschwergewicht
1991 Weltmeisterschaften Warna 5 Freistil Superschwergewicht
1992 Europameisterschaften Kaposvár 2 Freistil Superschwergewicht
1992 Olympische Sommerspiele Barcelona 4 Freistil Superschwergewicht
1992 Weltcup Moskau 4 Freistil Superschwergewicht
1993 Europameisterschaften Istanbul 1 Freistil Superschwergewicht
1994 Europameisterschaften Rom 1 Freistil Superschwergewicht
1994 Weltmeisterschaften Istanbul 1 Freistil Superschwergewicht
1995 Europameisterschaften Freiburg im Üechtland 1 Freistil Superschwergewicht
1995 Weltcup Chattanooga 3 Freistil Superschwergewicht
1995 Weltmeisterschaften Atlanta 5 Freistil Superschwergewicht
1996 Europameisterschaften Budapest 1 Freistil Superschwergewicht
1996 Olympische Sommerspiele Atlanta 1 Freistil Superschwergewicht

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, S = Schwergewicht, SS = Superschwergewicht, bis 100 kg bzw. 130 kg Körpergewicht)

  • 1986, 2. Platz, Balkanmeisterschaften der Junioren in Sonbor, F, S;
  • 1986, 6. Platz, Junioren-WM in Stuttgart, F, SS, hinter Oleg Naniew, UdSSR, Petrisor Cruceanu, Rumänien, Dimitar Marinow, Bulgarien, Ferenc Takacs, Ungarn und Andrew Borodow, Kanada;
  • 1987, 3. Platz, Junioren-EM in Kattowitz, F, SS, hinter Oleg Naniew und Petrosor Cruceanu und vor Iwailo Gaschew, Bulgarien und Sven Thiele, DDR;
  • 1989, 2. Platz, Junioren-WM in Ulaanbaatar, F, S, hinter Heiko Balz, DDR und vor Koanstantin Alexandrow, UdSSR und Ideal Stevens, Kuba;
  • 1989, 5. Platz, WM in Martigny/Schweiz, F, S, hinter Ahmet Atawow, UdSSR, William Scherr, USA, Uwe Neupert, DDR und Steve Marshall, Kanada und vor Sandor Kiss, Ungarn;
  • 1990, 1. Platz, Junioren-EM, F, S, vor Pal Kaliszik, Polen und Davud Magomedow, UdSSR;
  • 1990, 3. Platz, EM in Posen, F, S, hinter Arawat Sabejew, UdSSR und Andrzej Radomski, Polen und vor Heiko Balz, Stojan Nentschew, Bulgarien und Sandor Kiss, Ungarn;
  • 1990, 3. Platz, World-Cup-Turnier in Toledo/USA, F, S, hinter William Scherr, USA und Leri Chabelow, UdSSR,
  • 1991, 3. Platz, EM in Stuttgart, F, SS, hinter Andreas Schröder, Deutschland und Oleg Naniew, und vor und Tomasz Kupis, Polen, Miroslaw Luberda, CSSR und Kiril Barbutow, Bulgarien;
  • 1991, 5. Platz, WM in Warna, F, SS, hinter Andreas Schröder, Gennadi Schiltzow, UdSSR, Jeff Thue, Kanada, Alireza Soleimani, Iran und vor Zsolt Gombos, Ungarn;
  • 1992, 2. Platz, EM in Kaposvár, F, SS, hinter Andreas Schröder und vor Kiril Barbutow, Tomasz Kupis, Juraj Stech, CSSR und Sandor Valentinyi, Ungarn;
  • 1992, 4. Platz, World-Cup-Turnier in Moskau, F, SS, hinter Tom Eriksson, USA, Georgi Kaisinow, Russland und Ali Reza Lorestani, Iran;
  • 1992, 4. Platz, OS in Barcelona, D, SS, hinter Bruce Baumgartner, USA, Jeff Thue und David Gobedischwili, GUS und vor Andreas Schröder und Alireza Soleimani;
  • 1993, 1. Platz, EM in Istanbul, F, SS, vor Merabi Valiew, Ukraine, Gennadi Schiltzow, Sven Thiele, Deutschland, Alexei Medwedew, Weißrussland und Kiril Barbutow,
  • 1994, 1. Platz, EM in Rom, F, SS, vor Mirabi Valiew, Gennadi Schiltzow, Sven Thiele, Alexei Medwedew und Kiril Barbutow;
  • 1994, 1. Platz, WM in Istanbul, F, Ss, vor Bruce Baumgartner, Alexei Medwedew, Mirabi Valiew, Zsolt Gombos und Hiroyuki Obata, Japan;
  • 1995, 1. Platz, EM in Freiburg im Üechtland, F, SS, vor Mirabi Valiew, Leri Chabelow, Alexei Medwedew, Zsolt Gombos und Petros Bourdoulis, Griechenland;
  • 1995, 3. Platz, World-Cup-Turnier in Chattanooga/USA, F, SS, hinter Andrej Schumilin, Russland und Bruce Baumgartner und vor Ebrahim Merabi, Iran und Andrew Borodow;
  • 1996, 1. Platz, EM in Budapest, F, SS, vor Sven Thiele, Mirabi Valiew, Alexei Medwedew, Zsolt Gombos und Georgi Kaisinow, Russland;
  • 1996, Goldmedaille, OS in Atlanta, F, SS, vor Alexei Medwedew, Bruce Baumgartner, Andrej Schumilin, Russland, Alexander Kowalewski, Kirgisistan und Sven Thiele

Quellen

  • International Wrestling Datenbank der Universität Leipzig
  • Fachzeitschrift „Der Ringer“, Nummern: 05/91, 10/91, 05/92, 09/92, 05/93, 09/93, 04/94, 09/94, 06/95, 10/95, 04/96 und 09/96

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