- Mallersdorf-Pfaffenberg
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Wappen Deutschlandkarte 48.76666666666712.233333333333411Koordinaten: 48° 46′ N, 12° 14′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Straubing-Bogen Höhe: 411 m ü. NN Fläche: 72,61 km² Einwohner: 6.446 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km² Postleitzahl: 84066 Vorwahl: 08772 Kfz-Kennzeichen: SR Gemeindeschlüssel: 09 2 78 148 LOCODE: DE MPF Marktgliederung: 9 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Steinrainer Straße 8
84066 Mallersdorf-PfaffenbergWebpräsenz: Bürgermeister: Karl Wellenhofer (CSU) Lage des Marktes Mallersdorf-Pfaffenberg im Landkreis Straubing-Bogen Mallersdorf-Pfaffenberg ist eine Marktgemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Mallersdorf-Pfaffenberg liegt, mit jeweils 30 km nach Straubing, Regensburg, Landshut und Dingolfing und jeweils etwa 100 km nach München und Nürnberg, im Herzen Bayerns.
Mallersdorf-Pfaffenberg liegt an der Kleinen Laber im niederbayerischen tertiären Hügelland.
Die raumstrukturelle Einheit der Marktgemeinde ist laut Landesentwicklungsprogramm (LEP) des Freistaats Bayern als „mögliches Mittelzentrum“ eingeordnet, da sie für das ländlich geprägte Umland durch ihre zentralörtliche Infrastrukturausstattung eine mittelzentrale Position einnimmt.
Geschichte
Die Geschichte des Ortes Mallersdorf reicht vermutlich bis in die Römerzeit zurück, da die erste Burg, die dem Ort "Madilhardisdorf" den Namen gab auf den Resten eines römischen Kastells errichtet worden sein soll. Diese Burg war im Besitz von Mathilde von Lupburg, der 9. Äbtissin des Reichsstifts Niedermünster in Regensburg, die hier ausgedehnte Güter besaß und von deren Name sich „Mallersdorf“ letztendlich ableitet.
Mallersdorf gehörte während der Karolingerzeit zur Gaugrafschaft Kirchberg. Die Grafen Heinrich und Ernst stifteten hier 1107 ein Kloster, welches, mit der Bestätigung der Schenkung durch Kaiser Lothar III., 1129 erstmalig urkundlich erwähnt wird.
Die von Benediktinermönchen geführte Lateinschule im Kloster Mallersdorf auf dem Johannisberg, die dort von 1109 bis 1803 nachweisbar ist, genoss einen vorzüglichen Ruf. Auch die bedeutende Bibliothek war Grund für die überregionale Bedeutung Mallersdorfs auf wissenschaftlichem Gebiet. Der Ehrentitel „sedes sapientiae“ (Sitz der Weisheit) bezeugt diese Stellung.
Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster zu einem Landwirtschaftsbetrieb mit Brauerei umfunktioniert; die Bibliothek sowie wertvolle sakrale Gegenstände wurden nach München gebracht. Eine Neubelebung erfuhr das Kloster 1869 als dort der Franziskanerinnen-Orden der Mallersdorfer Schwestern sein Mutterhaus errichtete.[2] (Siehe auch: Franziskanische Orden)
Nach der Säkularisation erhielt Mallersdorf zunächst ein Landgericht, 1862 das Amtsgericht, Bezirksamt, Rentamt und Notariat. Damit war der Ort Kreissitz geworden.
Die Geschichte des Ortes Pfaffenberg reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. In einem Schutzbrief von Papst Eugen III. wird der Ort das erste Mal schriftlich erwähnt.
1972 wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform die Orte Mallersdorf, Pfaffenberg, Holztraubach, Ascholtshausen, Oberellenbach, Oberlindhart zum Markt Mallersdorf-Pfaffenberg zusammengeschlossen. Die Gemeinden Niederlindhart, Haselbach und Upfkofen kamen am 1. Januar 1978 hinzu.[3]
Am 1. Juli 1972 verlor Mallersdorf den Sitz des Landratsamtes und wurde in den Landkreis Straubing-Bogen umgegliedert. Das Kennzeichen MAL verschwand somit größtenteils von den Straßen. Die Gemeinde war eine der wenigen Kreishauptorte in Deutschland, die als Sitz einer Kreisverwaltung keine Stadtrechte besaß.
Siehe auch: Landkreis Mallersdorf
Wappen
Mallersdorf Pfaffenberg Das Wappen der Gemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg wurde aus den bestehenden, traditionsreichen Wappen der beiden Orte zusammengefügt. Der so entstandene Schild ist mittig geteilt, wobei das Wappen Paffenbergs die rechte Flanke (vom Betrachter aus links) und Mallersdorfs die linke Flanke (rechts) innehat. Das Schildhaupt ist als Symbol der Zugehörigkeit zum Freistaat Bayern weiß-blau gerautet. Blasonierung siehe bei: Mallersdorf-Pfaffenberg: Wappengeschichte vom HdBG
Geschichte der Wappen
Das Wappen Paffenbergs wurde dem Gerichtssitz am 22. Oktober 1558 von dem Wittelsbacher Herzog Albrecht verliehen. Das Wappen von Mallersdorf wurde am 14. Dezember 1886 verliehen und wurde von dem 1803 verliehenen Wappen des Benediktinerklosters übernommen. Der Johannesadler wurde seit 1495 nachweislich von dem Kloster als Siegel verwendet.
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl zeigt folgende Tabelle: [4]
Stichtag Bevölkerung 01.12.1840 3185 01.12.1871 4590 01.12.1900 4462 16.06.1925 5014 17.05.1939 5101 13.09.1950 7232 06.06.1961 5964 27.05.1970 6116 25.05.1987 6091 31.12.2002 6732 30.06.2005 6669 31.12.2005 6592 31.12.2006 6571 30.06.2007 6514 31.12.2007 6583 31.12.2008 6480 Politik
Gemeinderat
Wahljahr CSU FW SPD ödp Unabhängig Gesamt 2008 10 5 2 2 1 20 2002 11 6 2 1 - 20 1996 10 7 3 - - 20 1990 12 5 3 - - 20 Bürgermeister
Amtszeit Name Partei seit 2002 Karl Wellenhofer CSU 1996–2002 Norbert Bauer CSU bis 1996 Hans Daffner CSU Städtepartnerschaften
Partnerstädte sind Paderno del Grappa in Italien und Jedlicze in Polen.
Aufgrund der Verdienste zur europäischen Integration durch ihre Städtepartnerschaften wurde der Marktgemeinde am 3. November 2007 die Ehrenfahne des Europarates als Dank für deren Einsatz zugunsten eines friedlichen und freiheitlichen Europas verliehen. [5]
Patenschaft
1985 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus Krajková, ehemals Gossengrun, übernommen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Kloster Mallersdorf
Das Franziskanerinnenkloster Mallersdorf, das eine Klosterrealschule betreibt, liegt auf einer Anhöhe über dem idyllischen Labertal. Die dem Kloster angehörige Basilika wurde 1109 begonnen und erhielt in der Mitte des 18. Jahrhunderts ihre heutige Rokokoausstattung. In der Pfarrkirche St. Johannes befindet sich ein Hochaltar von Ignaz Günther. Der Orden wurde von Paul Josef Nardini gegründet.
Jüdisches Ehrenmal
Bei Pfaffenberg befindet sich ein Ehrenmal für jüdische KZ-Opfer, die im Ortsteil Oberlindhart begraben wurden. Das Denkmal wurde 1947 errichtet und durch Spenden von jüdischen Einwohnern der Region finanziert. Es handelt sich um eine Grabstätte für 67 KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch aus dem Konzentrationslager Buchenwald im Frühjahr 1945 von SS-Männern erschossen wurden, bevor sie von den Alliierten befreit werden konnten.[6]
Sonstige
- Zollhof Pfaffenberg
- Bonifatius-Statue Westen
- Schloss Oberellenbach
- Schloss Oberhaselbach
- Kirche Mariä Opferung in Westen
- Pfarrkirche St. Peter in Pfaffenberg
- Die ehemalige Benediktinerkirche in Mallersdorf ist heute die Pfarrkirche St. Johannes.
- Die Kirche St. Johannes der Täufer Oberlindhart mit Teilen aus dem späten 10. Jahrhundert ist eine der ältesten ländlichen Sakralbauten Ostbayerns. Sie ist ein spätgotischer Bau mit Sterngewölbe und romanischem Turm.
Sport
- Im Ortsteil Mallersdorf befinden sich Sportplätze des TV Mallersdorf und eine Tennisanlage.
- Im Ortsteil Pfaffenberg sind im Sport- und Freizeitzentrum Igeltal Sportplätze des TSV Pfaffenberg und eine Kegelbahn zu finden. Ein Frei- und ein Hallenbad mit großer Liegewiese, Sportplatz, Laufbahn, Beachvolleyball-Anlage, Kiosk mit Terrasse, 50 m-Wettkampfbecken, 66 m langer Wasserrutsche mit Freizeitbecken, Sprungbecken mit zwei Türmen und ein Kinderplanschbecken mit Wasserpilz sind ebenfalls vor Ort. Angrenzend dazu befindet sich ein Skatepark mit Fun-Box, Skater-Quarter-Pipe, Skate-Rail und Trick-Box. Außerdem die Sportanlagen des Burkhart-Gymnasiums mit Dreifachturnhalle.
- Im Ortsteil Oberlindhart befinden sich die Sportplätze des SV Oberlindhart, außerdem gibt es dort angrenzend noch einen Beachvolleyballplatz.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr am ersten Augustwochenende findet das beliebte Pfaffenberger Volksfest an den Laaberauen statt.
Kulinarische Spezialitäten
- Biere der Klosterbrauerei und der Privatbrauerei Stöttner wurden von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft prämiert[7].
- Griechische, italienische und gut bürgerliche Restaurants, sowie ein türkischer Döner-Schnellimbiss
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Mallersdorf-Pfaffenberg verläuft die St2142 über die Straubing erreicht werden kann. Außerdem ist die Gemeinde an die B 15 angebunden, die Regensburg und Landshut verbindet. Kontrovers diskutiert wurden die Planungen zum Neubau einer Umgehungsstraße mitten durch die Laaberauen, die als natürliche Retentionsfläche und Feuchtgebiet auch seit Jahren einem Weißstorchenpaar Nahrung und Lebensraum bieten. Die durch Böschungen und Betonpfeiler höhergelegte Trasse verläuft im Zentrum der Gemeinde zwischen den Ortsteilen Nierderlindhart-Oberlindhart und Mallersdorf-Pfaffenberg.
In den Ortsteilen Mallersdorf, Oberlindhart und Niederlindhart befindet sich jeweils ein Bahnhof.
Entlang der Kleinen Laber führt der Labertalradweg an Mallersdorf-Pfaffenberg vorbei.
Ansässige Unternehmen
Im Industrie- und Gewerbegebiet Ettersdorf sind unter anderem ansässig:
- Kautex
- Johnson-Controls
- Aussendienstagentur eines Wirtschafts-Inkasso-Services
- Nahversorgung
Neben den Nahversorgungsangeboten für den täglichen und mittelfristigen Bedarf in den jeweiligen Ortskernen, hat sich zwischen den Ortsteilen Mallersdorf und Pfaffenberg eine Verdichtung von Einzelhandels- und Dienstleistungsstandorten entwickelt. Dieses neue Zentrum in der Mitte beider Ortsteile soll auch in Zukunft weiter ausgebaut werden. Auf einem ehemaligen Industrieareal soll ein Haus der Generationen, ein Neubau des Rathauses und ein weiteres Gebäude für Sportnutzung entstehen [8].
Öffentliche Einrichtungen
- Polizeistation Mallersdorf
- Freiwillige Feuerwehr in den Ortsteilen: Oberhaselbach, Ascholtshausen, Holztraubach, Pfaffenberg, Mallersdorf, Oberlindhart, Niederlindhart, Oberellenbach und Upfkofen
- Kreiskrankenhaus Mallersdorf
- Ärztehaus
- BRK Seniorenheim
- Kindergarten "Zum Schutzengel"
- Kindergarten "St. Elisabeth"
- Rathaus und Standesamt
- Jugendtreff "JUMP"
Bildung
- Burkhart-Gymnasium
- St. Martin Volks- und Mittelschule
- Förderschule St. Benedikt
- Nardini-Realschule für Mädchen im Kloster Mallersdorf
- Fachakademie für Sozialpädagogik der Ordensgemeinschaft Arme Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, (Mallersdorfer Schwestern)
- Berufsfachschule für Krankenpflege
- Kurse der Volkshochschule
- Kreismusikschule
Persönlichkeiten
- Werner Asam
- Johann Pezzl
- Karl Gandorfer
- Ludwig Gandorfer (siehe: Bayerischer Bauernbund)
- Franz Xaver Haberl
- Rudi Hurzlmeier
- Hans Rampf
- Michael Gruber
- Hans-Peter Buschheuer
- Franz Schopper
- Johann Baptist Sigl
Söhne und Töchter der Stadt
- Franz Joseph Weinzierl (1777–1829), römisch-katholischer Geistlicher
Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Papst Benedikt XVI., noch in seiner Funktion als Kardinal Ratzinger, machte hier Urlaub [9] [10].
Weblinks
Commons: Mallersdorf-Pfaffenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Internetseite von Mallersdorf-Pfaffenberg
- Mallersdorf-Pfaffenberg: Wappengeschichte vom HdBG
- Fotos: Mallersdorf-Pfaffenberg und Umgebung
- Mallersdorf-Pfaffenberg: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Moosauer, Donatus / Wöhrl, Jochen (1996): Große und Kleine Laber - Luftportrait der altbayerischen Zwillingsflußlandschaft. Straubing
- ↑ Gemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg
- ↑ Statistikdaten
- ↑ Landauer Zeitung
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 162f.
- ↑ DLG-Prämierung
- ↑ Siegerentwurf bei Competitiononline
- ↑ Artikel bei Kath Net
- ↑ Artikel im Kölner Stadtanzeiger
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