Mandelbachtal

Mandelbachtal
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Mandelbachtal
Mandelbachtal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mandelbachtal hervorgehoben
49.1666666666677.1666666666667450
Basisdaten
Bundesland: Saarland
Landkreis: Saarpfalz-Kreis
Höhe: 450 m ü. NN
Fläche: 57,71 km²
Einwohner:

11.394 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 197 Einwohner je km²
Postleitzahl: 66399
Vorwahlen: 06803 06804 06893
Kfz-Kennzeichen: HOM (Homburg)
Gemeindeschlüssel: 10 0 45 116
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile: Bebelsheim Bliesmengen-Bolchen Erfweiler-Ehlingen Habkirchen Heckendalheim Ommersheim Ormesheim Wittersheim
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Theo-Carlen-Platz 2
66399 Mandelbachtal
Webpräsenz: www.mandelbachtal.de
Bürgermeister: Herbert Keßler (CDU)
Lage der Gemeinde Mandelbachtal im Saarpfalz-Kreis
Bexbach Homburg (Saar) Kirkel St. Ingbert Blieskastel Mandelbachtal Gersheim Frankreich Frankreich Rheinland-Pfalz Landkreis Neunkirchen Regionalverband SaarbrückenKarte
Über dieses Bild

Mandelbachtal ist eine saarländische Gemeinde im Süden des Saarpfalz-Kreises. Verwaltungssitz ist der Ortsteil Ormesheim.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Mandelbachtal liegt im UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau, rund zehn Kilometer östlich von Saarbrücken und grenzt an die Städte St. Ingbert und Blieskastel, die Gemeinde Gersheim, den Regionalverband Saarbrücken und das französische Département Moselle. Der namensgebende Mandelbach durchfließt die Gemeinde von Nord nach Süd und mündet bei Habkirchen in die Blies.

St. Ingbert
Kirkel
Regionalverband Saarbrücken
Nachbargemeinden Blieskastel
Département Moselle
Gersheim

Name

Bis 1974 gab es keine Gemeinde mit dem Namen Mandelbachtal. Namensgebend ist das gleichnamigen Tal des Mandelbachs, in dem vier der acht Gemeindebezirke, nämlich Erfweiler-Ehlingen, Wittersheim, Bebelsheim und Habkirchen liegen. Vom Oberlauf bis zur Mündung des Mandelbaches finden sich heute noch zahlreiche Kopfweiden auch Korbweiden genannt. Aus den Ruten dieser Kopfweiden hat man in früheren Jahrhunderten die für die ländliche Landwirtschaft unentbehrlichen Körbe geflochten. Da ihre Blätter denen des Mandelbaumes ähnelten, wurde der Baum im Volksmund auch Mandelbaum genannt. So wurde der vorbeifließende Bach als Mandelbach bezeichnet. Kurz vor der Mündung in die Blies gab es einst auch einen Ort mit dem Namen Mandelbach (erstmals erwähnt 1239), der heute ein Teil des Dorfes Habkirchen ist. 1974 erhielt die im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform aus acht ursprünglich selbstständigen Gemeinden neugeschaffene Gemeinde den Namen Mandelbachtal.

Geschichte

Zahlreiche Funde aus keltischer Zeit, zum Beispiel die prachtvolle Schmuckfibel aus Wittersheim (heute im Museum für Vor- und Frühgeschichte, Saarbrücken), weisen auf eine Besiedlung in vorchristlicher Zeit hin. Es kamen die Römer und mit ihnen ein enormer kultureller und wirtschaftlicher Aufschwung. Bei Bauarbeiten kommen hin und wieder Mauerreste zum Vorschein, beispielsweise im Bereich der Kirche von Erfweiler-Ehlingen. Münzen und Scherben aus Terra Sigillata wurden gefunden.

Im 3. Jahrhundert nach Christus erlebte die gallorömische Bevölkerung schwere Zeiten. Germanische Volksstämme fielen ein, brannten alles nieder, und ergriffen im Laufe der folgenden drei Jahrhunderte endgültig Besitz vom Land. Neue Lebens- und Siedlungsformen breiteten sich aus. Die Heim- und Ingenorte (5. bis 8. Jahrhundert) entstanden. Das Christentum, das römische Siedler und Legionäre mitgebracht hatten, ging vorübergehend unter. Dann kam von der Insel Reichenau über das Elsaß der Klostergründer Pirminius nach Hornbach und gründete dort sein letztes Kloster, in dem er auch begraben wurde.

Von hier aus missionierten die Mönche des Hl. Benedikt den Bliesgau. Die guten Böden ließen ertragreichen Ackerbau zu. Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Eigentümern, wie z. B. Bliesgaugrafen und dem Kloster Gräfinthal kamen auf und hielten über viele Jahrhunderte an.

Das Gebiet der heutigen Gemeinde Mandelbachtal fiel 1816 an das Königreich Bayern und gehörte zum Bezirksamt St. Ingbert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Zuge des Versailler Vertrages das Saargebiet und mit ihm auch das Gebiet der Gemeinde Mandelbachal vom Deutschen Reich abgetrennt und 1920 unter Völkerbundmandat gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet Teil des Saarlandes und kam mit diesem 1957 zur Bundesrepublik Deutschland.

Im Rahmen der Gebiets- und Kreisreform des Saarlandes 1974 entstand aus acht ehemals selbständigen Orten die neue Gemeinde Mandelbachtal.

Religionen

Mandelbachtal ist heute größtenteils katholisch. Katholische Kirchen gibt es in Bebelsheim (St. Margaretha), Bliesmengen-Bolchen (St. Paulus), Erfweiler-Ehlingen (St. Mauritius), Habkirchen (St. Martin), Heckendalheim (St. Josef), Ommersheim (Mariä Heimsuchung), Ormesheim (St. Mauritius) und Wittersheim (St. Remigius). Die evangelischen Christen im Mandelbachtal gehören zur protestantischen Kirchengemeinde Ensheim, die auch über eine Kirche (Kreuzkirche)in Ormesheim verfügt.

Politik

Parteien

  • CDU Gemeindeverband Mandelbachtal mit acht Ortsverbänden
  • SPD Gemeindeverband Mandelbachtal mit sieben Ortsvereinen
  • FDP Ortsverband Mandelbachtal
  • FWG Gemeindeverband
  • Bündnis 90/Die Grünen Ortsverband Mandelbachtal
  • DIE LINKE Ortsverband Mandelbachtal

Bürgermeister

  • 1974–1984: Theo Carlen (CDU), (verstarb kurz nach seiner Wiederwahl 1984)
  • 1984–1994: Karlhans Rimlinger (Parteilos)
  • 1994–2004: Günter Walle (SPD)
  • 2004–2012: Herbert Keßler (CDU)
  • ab 2012: Gerd Tussing (CDU)

Bei der Bürgermeisterwahl am 23. Oktober 2011 konnte sich Gerd Tussing (CDU) mit 63,2% der abgegebenen Stimmen klar gegen Alois Geller (SPD, 36,8%) durchsetzen.

Beigeordnete

  • Erster Beigeordneter: Manfred Pfeiffer (CDU), Übertragene Aufgabenbereiche: Kultur, Fremdenverkehr und Sport
  • Beigeordneter: Eberhard Keipert (CDU), Übertragene Aufgabenbereiche: Friedhof und Bauhof
  • Beigeordneter: Martin Müller (FDP), Übertragene Aufgabenbereiche: Jugend und Bildung

Gemeinderat

Sitzverteilung Gemeinderat Mandelbachtal.png

Von 33 Sitzen im Gemeinderat entfielen auf:

  • 1974–1979: 19 CDU, 10 SPD, 2 FDP, 2 FWG (CDU-Alleinmehrheit)
  • 1979–1984: 17 CDU, 11 SPD, 2 FDP, 3 FWG (CDU-Alleinmehrheit)
  • 1984–1989: 17 CDU, 12 SPD, 2 FWG, 2 Bündnis 90/Die Grünen (CDU-Alleinmehrheit)
  • 1989–1994: 15 CDU, 12 SPD, 3 FWG, 2 Bündnis 90/Die Grünen (SPD/FWG/Grüne-Koalition)
  • 1994–1999: 16 CDU, 11 SPD, 3 FWG, 2 Bündnis 90/Die Grünen (SPD/FWG/Grüne-Koalition)
  • 1999–2004: 19 CDU, 11 SPD, 2 FWG, 1 Bündnis 90/Die Grünen (CDU-Alleinmehrheit)
  • 2004–2009: 19 CDU, 10 SPD, 2 FWG, 2 Bündnis 90/Die Grünen (CDU-Alleinmehrheit)
  • 2009–2014: 15 CDU, 8 SPD, 2 FDP, 3 FWG, 2 Bündnis 90/Die Grünen, 3 Die Linke (CDU/FDP-Koalition)

Im Gemeinderat gibt es derzeit eine Zusammenarbeit zwischen CDU und FDP. Die CDU/FDP-Koalition verfügt mit 17 Mandaten über eine Mehrheit.

Minister

Der saarländische Minister für Inneres und Europaangelegenheiten, Stephan Toscani, stammt aus Mandelbachtal-Ormesheim. Er gehört der CDU an.

Staatssekretäre

Der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft Peter Hauptmann wohnt in Mandelbachtal-Ormesheim. Er gehört der FDP an.

Landtagsabgeordnete

Die Gemeinde Mandelbachtal hat aktuell einen Vertreter im Landtag des Saarlandes. Christian Schmitt stammt aus Ommersheim. Er zog zu Beginn der Legislaturperiode als Ersatz für Gesundheitsminister Georg Weisweiler in den saarländischen Landtag ein. Er ist Fraktionsvorsitzender der FDP im saarländischen Landtag. Schmitt ist der jüngste Abgeordnete im Landtag und bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Von 1990 bis 1999 war Albrecht Feibel, CDU, aus Mandelbachtal-Ormesheim Mitglied im Landtag des Saarlandes und dort für die Themen Wirtschafts- und Verkehrspolitik tätig, bevor er von 1999 bis 2005 Mitglied im Deutschen Bundestag wurde.

Von 1947 bis 1955 und von 1960 bis 1965 gehörte Erwin Müller (Saarland), zuletzt CDU, aus Habkirchen dem Landtag des Saarlandes an.

Von 1947 bis 1955 gehörte Bürgermeister Hermann Wahrheit, zuletzt CDU, (* 16. September 1900 Ormesheim, † 19. Januar 1981) aus Ormesheim dem Landtag des Saarlandes an

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein durchgehendes grünes Tatzenkreuz, bewinkelt mit je zwei roten heraldischen Rosen mit goldenen Kelchblättern und goldenem Butzen.“

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft in Mandelbachtal steht für Branchenvielfalt. Neben Fremdenverkehr- und Gastronomiebetrieben haben sich auch viele Handwerker und Dienstleister fest etabliert. Gerade der Dienstleistungssektor ist in Mandelbachtal sowohl im Hinblick auf die Beschäftigtenzahl als auch der Wertschöpfung besonders stark vertreten. Mandelbachtal hat aber auch als Tagungs- und Fremdenverkehrsgemeinde einen guten Namen.

Verkehr

Autobahnen und Bundesstraßen

Mandelbachtal liegt an der Bundesstraße 423 HomburgSarreguemines. Innerhalb weniger Minuten erreicht man von Mandelbachtal aus die Bundesautobahnen 8 LuxemburgKarlsruhe (Abfahrt Homburg-Einöd), 6 ParisMannheim (Abfahrten St. Ingbert und Brebach-Fechingen), 620 SaarbrückenSaarlouis (Abfahrt Güdingen) und die französische A 4 Paris–Straßburg (Abfahrt Sarreguemines, F).

ÖPNV

Mit dem regionalen ÖPNV ist der öffentliche Verkehr durch die Regionalbus Saar-Westpfalz und im Gemeindebezirk Ormesheim zusätzlich durch die Saarbahn GmbH nach Saarbrücken erschlossen.

Fernbahnhöfe

Fernbahnhöfe befinden sich in den benachbarten Städten Saarbrücken mit ICE und TGV-Anschluss (16 km) und Homburg (IC/ICE) (25 km), sowie im französischen Sarreguemines (10 km). Regionalbahnhof (RB/RE) befindet sich in St. Ingbert (10 km).

Flugverbindungen

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen Saarbrücken ist Mandelbachtal in wenigen Anfahrtsminuten an den Luftverkehr angebunden. Weitere Flughäfen im Umkreis von 200 km liegen in Frankfurt am Main, Zweibrücken, Hahn, Luxemburg (L), Straßburg (F), Baden-Baden und Metz (F).

Gemeindegliederung

Mandelbachtal besteht aus den Ortsteilen Bebelsheim, Bliesmengen-Bolchen, Erfweiler-Ehlingen, Habkirchen, Heckendalheim, Ommersheim, Ormesheim und Wittersheim.

Entwicklung des Gemeindegebiets

Die Gemeinde Mandelbachtal entstand 1974 im Zuge der Kommunalen Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland aus vormals selbständigen Gemeinden, die heute die Ortsteile bilden. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Ormesheim.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Mandelbachtal gehört der Weiler Gräfinthal mit einer Klosterkirche, zwei Ausflugslokalen und einer Freilichtbühne. Auch der Ommersheimer Weiher in Ommersheim ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Pferde

Die Gemeinde Mandelbachtal wurde 1994 auf Bundesebene zur „Pferdefreundlichsten Gemeinde“ ausgezeichnet. Insbesondere Islandpferde werden hier gehalten. Zu den bekannten Höfen gehören der Grenzlandhof in Bebelsheim und der Ponsheimer Hof zwischen Ormesheim und Eschringen. Ein Netz von Reitwegen durchzieht die Gemeinde.

Museen

  • Haus der Dorfgeschichte Bliesmengen-Bolchen
  • Zollmuseum Habkirchen
  • Kulturlandschaftszentrum „Haus Lochfeld“ Wittersheim
  • Optische Telegrafen bei Bebelsheim und Biesingen

Regelmäßige Veranstaltungen

Jeden Dienstag findet in Ormesheim auf dem Theo-Carlen-Platz ein Wochenmarkt statt. Dorffeste in Erfweiler-Ehlingen, Heckendalheim und Ommersheim (am ersten Wochenende im Juli) sind feste Bestandteile des kulturellen Lebens. Außerdem wird das Brückenfest in Habkirchen und das Sommergartenfest in Ormesheim gefeiert.

Die Naturbühne Gräfinthal spielt während der Sommermonate Schwänke und Kinderstücke (15.000 Besucher im Jahr).

  • Trofeo Karlsberg, die Gemeinde Mandelbachtal ist Partner dieses jährlich am Wochenende nach Fronleichnam stattfindenden Junioren Weltcup Radrennens.

Einzelnachweise

  1. Saarland.de – Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2010 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF) (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Mandelbachtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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