Mandeln

Mandeln
Mandeln
Gemeinde Dietzhölztal
Wappen von Mandeln
Koordinaten: 50° 51′ N, 8° 20′ O50.8533333333338.3380555555556360Koordinaten: 50° 51′ 12″ N, 8° 20′ 17″ O
Höhe: 360–608,4 m ü. NN
Fläche: 6,11 km²
Einwohner: 1.401 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Apr. 1972
Postleitzahl: 35716
Vorwahl: 02774

Mandeln ist ein Ortsteil der Gemeinde Dietzhölztal.

Der Ort liegt im Tal des Dietzhölze-Nebenflusses Mandelbach und des ihm zufließenden Breidebachs oberhalb von etwa 360 ü.NN. Der höchste Berg innerhalb der Gemarkung ist der Eichwäldchen (608,4 m.ü.NN) nordwestlich des Ortes, gefolgt vom Kleinen Hardt (566,4 m.ü.NN) und Großem Hardt (562,9 m.ü.NN).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ersterwähnung erfolgte am 13. Juli 800 laut dem Lorscher Codex, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, HL Mainz 19, folg. 210 v. (12. Jahrhundert). Ein Grundherr Lager und seine Ehefrau Duda schenken dem Nazariuskloster in Lorsch (bei Heppenheim) unter seinem Abt Richbodo drei Mansen, ebenso viele Hufen und fünf Hörige in Mauventelina (Mandeln) im Perfgau, dessen politischer und kirchlicher Mittelpunkt Breidenbach war. Damit ist Dorf Mandeln das vermutlich älteste Dorf im ehemaligen Dillkreis.

Diese alte Siedlung hat unter dem Namen Moyndille noch mindestens bis zum Jahre 1298 bestanden. Der eigentliche Verfall von Alt-Mandeln ist vermutlich auf einen Streit zwischen den hessischen Landgrafen und den Grafen von Nassau zurückzuführen. Die Zerstörung des Dorfes könnte also etwa zwischen 1433 und 1443 erfolgt sein. Die alte Siedlung hat danach kaum länger als ein halbes Jahrhundert wüst gelegen, denn im Jahre 1489 erfolgte etwa einen km südlich die Neugründung bzw. Besiedelung des heutigen Mandeln durch die Witwe von Hutzmanns Heinz mit ihrem Sohn Henn sowie Gerlach, dem Schwiegersohn eines Mannes mit Namen Palmenie aus dem nahegelegenen hessischen Roth.

Die Eingliederung der selbständigen Gemeinde Mandeln in die Großgemeinde Dietzhölztal erfolgte durch ein hessisches Gesetz am 13. März 1972.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl des Dorfes stieg von 1489 bis zum Jahre 2005 mit leichten Schwankungen kontinuierlich an. Lediglich im Jahre 1597 fiel sie durch Pest von ca. 100 Einwohnern auf 20 zurück. Ein überdurchschnittlicher Anstieg der Einwohner erfolgte in den siebziger Jahren durch die Ausweisung des Wochenendgebietes Ebachseite sowie durch Zuzug von Gastarbeiterfamilien. Außerdem in den Jahren 1989/90 durch die Wiedervereinigung der Bundesrepublik Deutschland und die Übersiedlung von deutschstämmigen Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion. Die Einwohnerzahl von Mandeln im Jahre 2004 betrug 1430 Personen und umfasste ca. 450 Wohnhäuser.

Wappen

Ortswappen von Mandeln

Im Jahre 1999 erhielt das Dorf beziehungsweise der Ortsteil Mandeln ein eigenes Wappen. Dieses zeigt auf gelben Hintergrund in der linken oberen Hälfte diagonal laufend drei typische Haubergswerkzeuge (Häbe, Axt, Lohschäler) und in der rechten unteren Hälfte einen Baumstumpf mit angedeutetem Wurzelstock, aus dem bereits wieder ein neuer Zweig sprießt und damit die Beziehung zu der noch heute ausgeübten Haubergswirtschaft darstellt. Der diagonal von rechts oben nach links unten dargestellte Wasserlauf verweist auf den Mandelbach. Mit Schreiben vom 15. April 1999 teilt das Hessische Staatsarchiv mit, dass einer Verwendung im Rahmen der geltenden Gesetze und Verordnungen nichts im Wege steht.

Hauberg

In Mandeln wird jährlich Hauberg gemacht. Die rechtliche Grundlage der Haubergsarbeit geht auf die "Haubergordnung für den Dillkreis und den Oberwesterwaldkreis vom 4. Juni 1887" zurück. Darin heißt es: "Hauberge im Sinne dieses Gesetzes sind die Grundstücke in den Gemarkungen Dillbrecht, Fellerdilln, Ober- und Niederroßbach, Bergebersbach, Eibelshausen, Mandeln, Offdilln, Rittershausen, Steinbrücken, Straßebersbach, Weidelbach und Korb, welche gegenwärtig zu Haubergsverbänden gehören." [1]

Einzelnachweise

  1. Haubergsordnung

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mandeln — Mandeln,   Tonsịllae, ringförmig angeordnete lymphatische Organe im Bereich des Übergangs von Mund und Nasenräumen in den Rachen (lymphatischer Rachenring); Mandeln sind gekennzeichnet durch enge räumliche Beziehungen des zerklüfteten… …   Universal-Lexikon

  • Mandeln [1] — Mandeln, 1) (Amygdale), platte, eiförmige, an einem Ende spitzige, mit einer braunen, bestäubten, gefurchten Haut überzogene, innen weiße Kerne der Steinfrucht des Mandelbaums; in zwei Hauptsorten: a) Süße M. (A. dulces), von angenehmen,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mandeln [2] — Mandeln (Anat., Tonsillae) 1) drüsenartige, aus angehäuften Schleimbälgen gebildete, länglich, runde, zwischen den vordern u. hintern Gaumenbögen (s. Gaumen) gelegene, bei Anschwellung auch äußerlich am Halse sichtbare Körper; 2) s.u. Gehirn I.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mandeln [1] — Mandeln, die Früchte des Mandelbaums (s. d.); in der Mineralogie und Geologie die mandelförmigen Mineralsekretionen in den sogen. Mandelsteinen (s. Mandelstein) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mandeln [2] — Mandeln (Amygdalae, Tonsillae), beiden Säugetieren ein Paar geschlossene Lymphdrüsen hinten in der Mundhöhle. Sie ragen mit ihrer freien Fläche in diese hervor und füllen den dreieckigen Raum aus, den die vom weichen Gaumen herabsteigenden… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mandeln — Mandeln, die Früchte des Mandelbaums (s.d.); tropische M., s. Terminalia; grüne M., s. Pistazien; in der Anatomie (Tonsillen, Amygdălae, Tonsillae) zwei ovale drüsige Organe im hintern Teile der Mundhöhle, zwischen den beiden Gaumenbögen, machen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Mandeln [2] — Mandeln, in der Mineralogie die Ausfüllungen der Blasenräume gewisser Eruptivgesteine (Mandelsteine, s.d.) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Mandeln [1] — Mandeln, die Früchte des Mandelbaums, entweder süß oder bitter. Beide Arten haben ein fettes Oel, die bittern noch ein flüchtiges Blausäure enthaltendes (vgl. Blausäure und Amygdalin). Die süßen werden bekanntlich beim Kochen, Backen und in der… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Mandeln [2] — Mandeln od. Tonsillen (tonsillae), heißen in der Anatomie 2 ovale, aus vielen Schleimbälgen bestehende drüsige Körper, welche innerhalb der Rachenhöhle auf beiden Seiten zwischen dem vordern u. hintern Bogen des Gaumensegels liegen. Der von ihnen …   Herders Conversations-Lexikon

  • Mandeln (2) — 2. Mandeln, verb. reg. 1. Von Mandel, eine Zahl von funfzehen, als ein Activum. Das Scheitholz mandeln, nach Mandeln zählen. 2. Von Mandel, ein Haufe von funfzehen Garben, in der Landwirthschaft. 1) Als ein Activum, die Garben in Mandeln setzen.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”