Manfred Niekisch

Manfred Niekisch

Manfred Niekisch (* 14. Juli 1951 in Nürnberg) ist ein deutscher Biologe, internationaler Experte für Naturschutz und Direktor des Zoos Frankfurt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Manfred Niekisch studierte Biologie an der Universität Köln und promovierte an der Universität Bonn zum Dr. rer. nat. mit Untersuchungen zur Besiedlungsstrategie der Gelbbauchunke Bombina v. variegata Linnaeus, 1758 (Anura, Amphibia). Von 1983 bis 1989 war er Direktor der Artenschutzzentrale/TRAFFIC Germany der Umweltstiftung WWF-Deutschland, anschließend bis 1998 wissenschaftlicher Geschäftsführer der Tropenwaldstiftung OroVerde. Von 1998 bis 2008 hatte er die Professur „Internationaler Naturschutz“ an der Universität Greifswald inne, die einzige Professur dieser Art im deutschsprachigen Raum. Im März 2008 übernahm er die Leitung des Frankfurter Zoos, den er zu einem internationalen Naturschutz-Zentrum ausbauen will. An den Universitäten Marburg, Hanoi/Vietnam, an der Fachhochschule Göttingen und an der Universidad Internacional de Andalucía in Sevilla nahm bzw. nimmt er Lehraufträge zum Internationalen Naturschutz wahr. Seit 2010 ist Niekisch zudem Professor für Internationalen Naturschutz an der Goethe-Universität Frankfurt. Die wissenschaftlichen Inhalte seiner Arbeit liegen besonders in Strategien und Instrumenten zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, speziell zum Schutz der biologischen Vielfalt. Hierzu zählen auch die internationalen Konventionen mit Naturschutz-Relevanz. Niekisch ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und Mitherausgeber des Journal for Nature Conservation. Er hat Arbeitserfahrung in zahlreichen Ländern der Erde, mit Schwerpunkten in Vietnam sowie in den Ländern Lateinamerikas.

Ehrenamtliches Engagement

Ehrenamtlich ist Manfred Niekisch in zahlreichen Funktionen tätig, unter anderem als Präsident der Gesellschaft für Tropenökologie (gtö), Vizepräsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF), Vizepräsident der Stiftung "Hilfe für die bedrohte Tierwelt", Vorsitzender des Stiftungsrates der Tropenwaldstiftung OroVerde und als Vorsitzender des Kuratoriums der Bruno-H.-Schubert-Stiftung. Er ist Mitglied der World Commission on Protected Areas (WCPA) und der Species Survival Commission der IUCN (SSC) sowie des Comité Científico von Fundación Natura und Ehrenmitglied der Fundación Humedales (beide Kolumbien) sowie des Beirates des Global Nature Fund. Weiterhin ist er International Advisor des Council for Research and Exploration von National Geographic. 17 Jahre lang war er zudem als Erster Vizepräsident des Deutschen Naturschutzringes tätig. Im Jahr 2004 wurde er auf dem 3. World Conservation Congress in den Council der Weltnaturschutzunion IUCN wiedergewählt, wo er auch den Vorsitz des Programme and Policy Committee innehatte. Nach den zwei maximal möglichen Amtszeiten beendete er diese Tätigkeit 2008. Im selben Jahr wurde er in den Verwaltungsrat der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie durch das Bundeskabinett in den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berufen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 1996: Die Gelbbauchunke (Bombina v. variegata). Biologie, Gefährdung, Schutz. – Ökologie in Forschung und Anwendung 7, 234 S., Margraf Verlag
  • 2000: Internationaler Naturschutz. – In: Engelhardt, W. und K. Buchwald (Hrsg.): Umweltschutz – Grundlagen und Praxis, Bd.8: Arten-, Biotop- und Landschaftsschutz. Economica Verlag, Bonn, S. 309–349
  • 2004: Recursos biológicos: Perspectivas para un nuevo paradigma de desarrollo para América Latina. In: U. Müller & K. Bodemer (Eds.): Nuevos paradigmas de desarrollo para América Latina, S. 218–231
  • 2005: Biodiversität als Entwicklungspotenzial: Paradigmenwechsel im Naturschutz. In: B. Fritz & K. Hujo (Ed.): Ökonomie unter den Bedingungen Lateinamerikas. Erkundungen zu Geld und Kredit, Sozialpolitik und Umwelt. S. 81–92
  • 2006: Internationale Entwicklungspolitik vor dem Hintergrund schwindender biologischer Ressourcen: Ein Beitrag zu den Beziehungen zwischen Naturschutz und Entwicklungszusammenarbeit. - Natur und Landschaft 81. Jg, 9/10., S. 484–486. Kohlhammer, Stuttgart
  • 2006: Schutzgebiete und ihre Rolle beim Schutz biologischer Ressourcen. - Natur und Landschaft 81. Jg., 9/10, S. 445-449. Kohlhammer, Stuttgart
  • 2006: 30 Jahre Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Eine Analyse. – Zeitschrift für Europäisches Umwelt- und Planungsrecht 4. Jg., Heft 4, S. 213–215. lexxicon Verlag, Berlin
  • 2007: Naturschutz und globale Trends: Taugt nachhaltige Entwicklung noch als Leitbild? – Jahrbuch für Naturschutz und Landschaftspflege 56/1, S. 53–60
  • 2008: Historische und bibliographische Notizen zum „Angenehmen und lehrreichen Geschenk für die Jugend“, Augsburg 1783 – 1788, mit spezieller Behandlung des herpetologischen Teils. – Sekretär. Beiträge zur Literatur und Geschichte der Herpetologie und Terrarienkunde Vol. 8, Heft 1, S. 30–62
  • 2009: August Johann Rösel von Rosenhof - Künstler, Naturforscher und Pionier der Herpetologie. Eine Einführung zum Reprint der „Historia naturalis ranarum nostratium/Naturgeschichte der Frösche hiesigen Landes“, Nürnberg 1758 - August Johann Rösel von Rosenhof - Artist, Naturalist and Pioneer of Herpetology. An Introduction to the Reprint of the „Historia naturalis ranarum nostratium/Naturgeschichte der Frösche hiesigen Landes“, Nuremberg 1758. - Fines Mundi, Saarbrücken, 60 S.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Manfred Niekisch — (* 14 July 1951 in Nuremberg, Germany) is a German biologist, expert in international nature conservation, director of Frankfurt Zoo, and president of the Society for Tropical Ecology. Contents 1 Life 2 Honorary functions 3 Publ …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ni — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Nikiš — Nikisch is a surname of Slavic origin (Nikiš, little Nik(olaus) ) and can refer to: Artúr Nikisch (1855–1922), a Hungarian conductor ∞ (1885) Amélie Nikisch, née Heussner (1862, Brussel 1938, Berlin), actress, composer Arthur Philipp Nikisch… …   Wikipedia

  • Frankfurter Zoo — Informationen Vollständiger Name Zoo Frankfurt Slogan Tiere erleben Natur bewahren Adresse Bernhard Grzimek Allee 1, 60316 Frankfurt/Main …   Deutsch Wikipedia

  • Rat von Sachverständigen für Umweltfragen — Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), auch bekannt als Umweltrat, ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium der deutschen Bundesregierung. Der SRU begutachtet die Umweltsituation in Deutschland und berät die Bundesregierung… …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltrat — Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), auch bekannt als Umweltrat, ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium der deutschen Bundesregierung. Der SRU begutachtet die Umweltsituation in Deutschland und berät die Bundesregierung… …   Deutsch Wikipedia

  • Zoo Frankfurt — Vollständiger Name: Zoo Frankfurt Slogan: Tiere erleben Natur bewahren Adresse: Bernhard Grzimek Allee 1 60316 Frankf …   Deutsch Wikipedia

  • Zoo Frankfurt am Main — Informationen Vollständiger Name Zoo Frankfurt Slogan Tiere erleben Natur bewahren Adresse Bernhard Grzimek Allee 1, 60316 Frankfurt/Main …   Deutsch Wikipedia

  • Zoologischer Garten Frankfurt — Informationen Vollständiger Name Zoo Frankfurt Slogan Tiere erleben Natur bewahren Adresse Bernhard Grzimek Allee 1, 60316 Frankfurt/Main …   Deutsch Wikipedia

  • Zoologischer Garten Frankfurt am Main — Informationen Vollständiger Name Zoo Frankfurt Slogan Tiere erleben Natur bewahren Adresse Bernhard Grzimek Allee 1, 60316 Frankfurt/Main …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”