Mannerschnitten

Mannerschnitten
Josef Manner & Comp.AG
Manner-Logo
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1. März 1890
Unternehmenssitz Wien
Unternehmensleitung

Carl Manner (Vorstand)

Umsatz 136,8 Mio. € (2006)
Branche Süßwaren
Website

www.manner.com

Manner ist der Familienname des Unternehmensgründers der Josef Manner & COMP. AG – einer Wiener Süßwarenfabrik.

Manner ist jedoch auch eine Marke der Josef Manner & COMP. AG. Das bekannteste Produkt des umfangreichen Portfolios der Marke Manner ist die mit dem alliterierenden Werbespruch Manner mag man eben beworbene Manner Schnitte (Waffel/Schnitten mit Haselnusscreme).

Produktionsstätten befinden sich in Wien (17. Gemeindebezirk), Wolkersdorf (Niederösterreich) und Perg (Oberösterreich).

Das Unternehmensform ist eine Aktiengesellschaft, bei der sich alle Aktien im Familienbesitz befinden. Aktien von Familienmitgliedern, die kein Interesse an dem Unternehmen haben, werden von den Mehrheitseigentümern laufend aufgekauft, sodass kein Außenstehender Miteigentümer wird.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Begründer Josef Manner
Das Manner-Werk an der Wilhelminenstraße 6 in Wien-Hernals

Josef Manner betrieb ein kleines Geschäft am Stephansplatz in Wien, in dem er Schokoladen und Feigenkaffee verkaufte. Da ihn die Qualität der Schokolade seines Lieferanten nicht zufriedenstellte, erwarb Manner die Konzession und das Lokal eines kleinen Schokoladenerzeugers und gründete am 1. März 1890 die „Chocoladenfabrik Josef Manner“. Als Logo für seine Firma verwendete Manner den Wiener Stephansdom.

Das stetig wachsende, im Wiener Bezirk Hernals beheimatete, Unternehmen hatte bereits 1897 mehr als 100 Mitarbeiter und nach der Jahrhundertwende setzte sich der Erfolg durch die Modernisierung der Produktion und der damit verbundenen Preisereduktion weiter fort.

Heute ist die inzwischen zur Aktiengesellschaft umgewandelte „Josef Manner & Comp. AG“ Österreichs größter Süßwarenproduzent. Zur Firma Manner gehören die Markennamen Ildefonso (Nougatwürfel), Napoli (Dragee Keksi, Lebkuchen Brezerl), Casali (Rum-Kokos, Schokobananen), Viktor Schmidt (Austria-Mozartkugeln), Heller (Pralinen, Schokobananen, Negerbrot etc.), Ildefonso stammte ursprünglich ebenso von Victor Schmidt & Söhne und wurde 2000 von Manner gekauft. Daneben wurden auch Walde-Waffeln von Manner gekauft und die Cremeschnittenfabrik „Candita“ in Wolkersdorf/Weinviertel, rund 15 Autominuten nördlich von Wien, der Namen zwar nicht fortgeführt, wohl aber wird die Fabrik weitergeführt.

Zur Jahrtausendwende wurde die Marke einem internationalen Publikum zugänglich unter anderem durch Product Placements im Hollywoodfilm Terminator 3 sowie in der weltweit bekannten Fernsehserie Friends.

2005 sorgte die Ankündigung des österreichischen Bundesdenkmalamts für Aufsehen, das Manner-Gebäude an der Wilhelminenstraße 6 in Wien/Hernals unter Denkmalschutz stellen zu wollen. Die Firmenleitung entgegnete nämlich, dass eine Verlegung der Produktionsstätte aus wirtschaftlichen Gründen die Folge wäre. Das würde bei einem Großteil der Wiener Bevölkerung zweifelsfrei Empörung auslösen in Anbetracht der Symbolkraft der Marke und der geschichtlichen Verbundenheit mit der Stadt.

Ähnlich wie Julius Meinl am Graben betreibt Manner seit Juli 2004 einen Flagshipstore direkt am Stephansplatz 7, beim Erzbischöflichen Palais. Den Flagshipstore am Wiener Flughafen gibt es seit Juni 2006, zwei weitere öffneten ihre Tore Mitte Dezember 2007 in München. Mit dem Ziel den Umsatz in dem mit Abstand wichtigsten Auslandsmarkt Deutschland von 20 Mio Euro (2007) auf 40 Mio Euro im Jahr 2010 zu verdoppeln, besitzt Manner seit 2006 eine eigene Vertriebstochter in Köln. Der Gesamtumsatz von Manner lag 2006 bei 136 Mio Euro, wobei im selben Jahr nur ein Gewinn von 84.733 Euro erzielt wurde.

Original Manner Neapolitaner Schnitten

Manner Schnitten

Die Original Manner Neapolitaner Schnitte wurde 1898 erstmals als „Neapolitaner Schnitte No. 239“ urkundlich erwähnt. Die Haselnüsse für die Fülle aus Zucker, Haselnüssen, Kokosfett und Kakaopulver kamen nämlich aus der Gegend um Neapel. Die Größe 47 × 17 × 17 Millimeter war mundgerecht bemessen, vier Lagen Streichmasse zwischen fünf Lagen Waffel, das Gesamtgewicht beträgt 7,5 Gramm pro Schnitte. Dieses Format und die Grundrezeptur haben sich bis heute bewährt.

Anfangs wurden die Schnitten lose verkauft, damit sich alle Bürger wenigstens hin und wieder eine Schnitte leisten konnten. Ab 1924 wurden die Manner Schnitten in den bekannten zwei Fünferreihen angeboten, anfangs in einer Faltschachtel, ab 1960 in einer aromasicheren Verpackung aus dichter Doppel-Aluminium-Folie mit dem typischen roten Aufreißfaden.

Marken

Die Firma Manner hat mit den Firmen auch deren Handelsmarken, die schon gut am Markt platziert waren, ebenfalls mitgekauft. Daher sind diese Produktlinien bis heute bekannt, obwohl man oft die ursprünglichen Unternehmen nicht mehr kennt.

Sonstiges

  • Am 16. Oktober 2008 gab die Österreichische Post eine Briefmarke mit dem klassisches Werbemotiv der Firma Manner aus den 50er Jahren "... so gut" und einer Auflagenhöhe von 500.000 Stück heraus. Der Wert der Marke ist 0.55 Euro.
  • In der Produktionsstätte des Unternehmens in Perg steht der weltgrößte Waffelofen mit einer Tageskapazität von 49 Tonnen.[2]

Mitbewerb

Literatur

  • Kühschelm, Oliver: Manner. „Die Schnitte der Patrioten“ In: Brix, Emil / Bruckmüller, Ernst, Stekl Hannes (Hrsg): Memoria Austriae III – Unternehmer, Firmen, Produkte Verlag für Geschichte und Politik, Wien 2005. S. 97–130. ISBN 3-7028-0419-6

Einzelnachweise

  1. Interview mit Carl Manner und Otto W. Riedl: Süße Verstrickungen mit Zukunft auf Format-Online vom 29. Oktober 2008 abgerufen am 20. Jänner 2009
  2. Kronen-Zeitung vom 2. Februar 2009

Weblinks


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