Marco Velo

Marco Velo
Marco Velo
Marco Velo - Tour de Romandie 2010, Stage 3.jpg
Personendaten
Geburtsdatum 9. März 1982
Nation ItalienItalien Italien
Radsportspezifische Informationen
Aktuelles Team Karriereende
Disziplin Straße
Rolle Fahrer
Fahrertyp zeitfahrstarker Allrounder
Doping
1994 Gonadotropin
Profiteam(s)
1996-1997
1998-2001
2002-2005
2006-2008
2009-2010
Brescialat
Mercatone Uno-Bianchi
Fassa Bortolo
Team Milram
Quick Step
Wichtigste Erfolge

MaillotItalia.PNG Italienischer Zeitfahrmeister 1998 bis 2000

Infobox zuletzt aktualisiert: 9. Juni 2011

Marco Velo (* 9. März 1974 in Brescia) ist ein ehemaliger italienischer Berufsradsportler.

Velo war ein sehr großgewachsener Fahrer (1,84 m), der über eine lange Zeit eine sehr hohe Geschwindigkeit halten konnte. Aufgrund dessen diente er als Anfahrer, der Ausreißversuche kurz vor dem Ziel dadurch verhinderte, dass er an der Spitze des Feldes das Tempo vorgab, im Sprinterzug Alessandro Petacchis beim Team Milram und Fassa Bortolo. Die Fähigkeit, große Geschwindigkeiten über lange Strecken zu fahren, spiegelte sich auch in der Liste seiner eigenen Erfolge wider, die hauptsächlich Zeitfahren umfassten: Velo gewann zwischen 1998 und 2000 dreimal in Folge die nationale italienische Meisterschaft im Einzelzeitfahren.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Doping als Amateur

Noch während seiner Zeit als Amateur wurde Velo 1994 des Dopings überführt, und zwar anlässlich der Straßen-Weltmeisterschaften, an denen er im Mannschaftszeitfahren teilgenommen hatte. Wegen der Einnahme von Gonadotropin wurde er für zwei Jahre gesperrt.[1]

Erfolgreicher Profi-Einstand

Velo wurde 1996 Radprofi. Er begann seine Laufbahn beim italienischen Team Brescialat. Seinen ersten Profisieg feierte er im folgenden Jahr auf der 4. Etappe des Giro del Trentino, wo er als Solist das Ziel erreichte. 1998 wechselte Velo zu Mercatone Uno, wo er bis 2001 fuhr. Das erste Jahr beim neuen Rennstall war zugleich das erfolgreichste seiner Karriere: erstmals wurde er italienischer Landesmeister im Einzelzeitfahren, und auch in den Zeitfahrwettbewerben Coppa delle Nazioni und Firenze-Pistoia war er nicht zu bezwingen. Außerdem gewann er ein Kriterium in Novi Ligure sowie eine Etappe - ebenfalls ein Zeitfahren - und das Gesamtklassement des GP Tell in der Schweiz, wo er im Sprint gegen Daniele Nardello auf dem zweiten Teilstück knapp unterlag. Knapp geschlagen wurde er bei den Zeitfahren der Katalonien-Rundfahrt - im Prolog war Chris Boardman schneller, auf der fünften Etappe landete Velo hinter dem Briten und Abraham Olano auf Rang drei. Im Paarzeitfahren GP d'Europa belegte er mit Marco Serpellini den zweiten Platz.

An diese überragenden Resultate konnte Velo auch 1999 teilweise anknüpfen. Seinen italienischen Meistertitel verteidigte er, und auch bei Firenze-Pistoia war er erneut erfolgreich. Im Sprint einer Ausreißergruppe entschied er zudem den GP Llodio in Spanien für sich. Bei der Syrakus-Rundfahrt und dem GP Industria & Comercio di Prato verpasste er als Zweiter jeweils im Sprint weitere Erfolge ebenso wie beim Zeitfahrwettbewerb Memorial Fausto Coppi, wo er vom Ukrainer Sergej Gontschar um 44 Sekunden distanziert wurde.

2000 zeigte sich Velo schon zu Beginn der Saison in Form, verpasste als Zweiter der ersten Etappe der Vuelta a Murcia allerdings seinen ersten Saisonsieg. Danach wurde er beim Memorial Cecchi Gori Dritter der Gesamtwertung. Zudem stand er bei seiner ersten großen Landesrundfahrt, dem Giro d'Italia, am Start. Nach einem zwölften Rang im Prologzeitfahren musste er das Rennen nach der zwölften Etappe verlassen. Im nachfolgenden Kriterium von Acireale wurde er ebenso Dritter wie auf einem Teilstück des Memorial Turi D'Agostino. Dann schaffte er es zum dritten Mal in Folge, italienischer Zeitfahrmeister zu werden. Kurz danach wurde er auch zu seiner ersten Tour de France nominiert. Im Einzelzeitfahren in Mühlhausen belegte er den elften Platz und schloss die Tour als 39. der Gesamtwertung ab.

Auch ins Jahr 2001 startete Velo mit dem zweiten Platz im Zeitfahren der Vuelta a Murcia stark. Danach fuhr zum ersten Mal den Giro d'Italia zu Ende. Als Neunter des Prologs, Sechster des Zeitfahrens auf der 16. Etappe, Neunter des 17. Teilstücks und Sechster der vorletzten Etappe konnte er nicht nur vier Mal unter die besten Zehn fahren, er schaffte mit dem elften Platz im Gesamtklassement auch sein bestes Karriere-Resultat bei einer dreiwöchigen Rundfahrt. Doch ein Saisonsieg wollte nicht herausspringen, auch nicht beim Memorial Fausto Coppi, wo er von Davide Rebellin bezwungen wurde.

Als Helfer von Alessandro Petacchi

Zur Saison 2002 verließ Velo Mercatone Uno, um bei Fassa Bortolo zu unterschreiben. Dort gab er seine eigenen Ambitionen bald auf, um Sprinter Alessandro Petacchi in dessen Zug zu unterstützen. Dies tat er bei der Tour de France, die er als 54. abschloss, und auch erstmals bei der Vuelta a España, die er als 57. beendete und bei der er Tagessvierter auf der 13. Etappe im Sprint einer Ausreißergruppe wurde. Im nächsten Jahr half er Petacchi dann beim Giro, wo er Vierter der sechsten und Zehnter der elften Etappe wurde, nachdem er Tagessieger Petacchi den Sprint vorbereitet hatte. Zudem zeigte er sich am 20. Tag selbst in einer Spitzengruppe und wurde erneut Vierter. Die Rundfahrt beendete er trotz der Helferdienste auf einem starken 21. Platz. Die Frankreich-Rundfahrt im selben Jahr konnte er allerdings nicht zu Ende fahren, er stieg nach der sechsten Etappe aus.

Das Programm für 2004 sah erneute Teilnahmen am Giro und der Vuelta a España vor. Beim Giro zeigte er als Siebter des Prologs seine Zeitfahrqualitäten, auf dem 14. Teilstück platzierte er sich nach der Vorbereitung von Petacchis Sieg selbst noch als Dritter, ähnliches gelang ihm als Siebter der 20. Etappe. Das Ziel erreichte er diesmal allerdings nur als 101. Nach seiner Aufgabe bei der Tour schon nach drei Tagen stand er auch bei der Vuelta am Start, die er als 114. beenden konnte. Zu Beginn der nächsten Saison war Velo mit seinem Team im Mannschaftszeitfahren der Settimana Internazionale siegreich. Beim Eintagesrennen Giro di Toscana konnte er sich im Massensprint als Dritter klassieren. Durch die Arbeit als Petacchis Anfahrer erreichte er zwei fünfte Plätze beim Giro d'Italia, den er als 105. beschloss. Zwei dritte Etappenplätze fuhr er bei der Tour de la Région Wallonne jeweils durch seine starken Sprintfähigkeiten ein. Bei der anschließenden Vuelta a España wurde er nach der Vorarbeit zu Petacchis Erfolg Neunter, musste aber zwei Tage vor Schluss aufgeben. Zum Saisonabschluss belegte er gemeinsam mit Petacchi beim Paarzeitfahren Coppa Lella Mentasti den zweiten Rang.

Nach dem Ende des Fassa-Bortolo-Rennstalls wechselte Velo 2006 zusammen mit Alessandro Petacchi zum neugegründeten deutsch-italienischen Team Milram. Beim Coppa Lella Mentasti trat er dieses Mal zusammen mit Fabio Sacchi an und holte prompt seinen ersten Sieg seit knapp sechs Jahren. Petacchi unterstützte er bei der Tour de France und der Vuelta a España. Paris erreichte er dabei als 99. und verpasste dabei mehrmals Platzierungen unter den ersten Zehn nur knapp. Bei der Spanien-Rundfahrt konnte er sich auf der letzten Etappe im Massensprint als Achter platzieren, nachdem Petacchi ausgestiegen war.

In der folgenden Saison stand Velo nur bei der Vuelta am Start und verzichtete auf Giro und Tour. Ohne eine nennenswerte Platzierung schaffte er es als 117. im Gesamtklassement nach Madrid. Beim anschließenden Coppa Lella Mentasti wurde er zusammen mit Alberto Ongarato Zweiter. Auch 2008 hielt Velo dem inzwischen rein deutschen Team Milram die Treue, obwohl sich hier nach sechs Jahren die Wege mit Alessandro Petacchi trennten, der die Mannschaft Mitte Mai verließ. Er stand beim Giro d'Italia am Start und wurde 87. der Gesamtwertung. Danach startete er auch bei der Frankreich-Rundfahrt, wo er auf der elften Etappe in Foix Zehnter wurde. Auf einem guten 44. Platz erreichte er bei der sechsten und letzten Tour seiner Karriere das Ziel. Viermal hatte er das Rennen zu Ende fahren können. Zudem war er zum Saisonabschluss zum insgesamt zweiten Mal bei der Coppa Lella Mentasti erfolgreich, sein Partner hieß Fabio Sabatini.

Letzte Jahre bei Quickstep

Nach Ende der Saison verließ Velo das Team Milram und unterschrieb bei Quickstep. Sein erstes Rennen für die neue Equipe bestritt er bei der Katar-Rundfahrt, bei der er im Mannschaftszeitfahren mit dem Team den zweiten Platz auf der ersten Etappe belegte. Unter anderem startete er auch beim Critérium du Dauphiné im Juni, bevor er bei der Vuelta a España von der Startrampe rollte. Auf der vierten Etappe wurde er Fünfter, nachdem er seinem Teamkollegen Wouter Weylandt den Sprint angezogen hatte. Insgesamt kam er auf Rang 93. Es sollte die letzte seiner fünf Teilnahmen an der Spanien-Rundfahrt gewesen sein, die er vier Mal beendete.

Im Jahr 2010 bestritt Velo auch letztmals seine Heimrundfahrt, den Giro d'Italia, welchen er als 108. abschloss. Bei insgesamt sieben Teilnahmen hatte er das Rennen nur ein einziges vorzeitig verlassen müssen. Nachdem er unter anderem noch die Polen-Rundfahrt absolviert und beim GP Briek Schotte in Belgien einen letzten Top-Ten-Platz erreicht hatte, beendete er mit der Lombardei-Rundfahrt im Oktober 2010 im Alter von 36 Jahren seine Laufbahn als Radprofi. Nach einer langen Karriere konnte er immerhin zehn Siege als Berufsradfahrer verbuchen.

Erfolge

1997
1998
1999
2000
  • ItalienItalien Italienischer Meister - Zeitfahren
2006
2008

Einzelnachweise

  1. Ralf Meutgens: Doping im Radsport, Bielefeld 2007, S. 266. ISBN 978-3-7688-5245-6

Weblinks

Marco Velo in der Datenbank von Radsportseiten.net


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marco Velo — Marco Velo …   Wikipédia en Français

  • Marco Velo — Marco Velo. Marco Velo, nacido el 9 de marzo de 1974 en Brescia es un ciclista italiano. Actualmente es miembro del equipo Quick Step. Contenido …   Wikipedia Español

  • Marco Velo — Personal information Full name Marco Velo Born March 9, 1974 (1974 03 09) (age 37) …   Wikipedia

  • Velo — ist: die Schweizer Bezeichnung für Fahrrad der Name einer Stadt in Griechenland, siehe Velo (Griechenland) Benz Velo ist der Name des ersten serienmäßig hergestellten Automobils von Carl Benz und ist der Name folgender Personen Marco Velo (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Marco Bandiera — lors de …   Wikipédia en Français

  • Vélo (homonymie) — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Vélo est l apocope de Vélocipède. C est un synonyme de Bicyclette. Vélo, probablement dérivé de véloce, parce qu il rendait le travail du graveur plus… …   Wikipédia en Français

  • Marco Pantani — in 1997 Personal information Full name Marco Pantani Nickname Il Pirata (The pirate) Born Janu …   Wikipedia

  • Marco Pantani — en 1997 …   Wikipédia en Français

  • Velo d'Or — Vélo d Or Le Vélo d´Or est une récompense attribuée chaque année depuis 1992 par le magazine Vélo Magazine récompensant le meilleur cycliste de la saison. Il existe aussi un concours Vélo Magazine qui recompense le meilleur coureur français toute …   Wikipédia en Français

  • Vélo d’Or — Vélo d Or Le Vélo d´Or est une récompense attribuée chaque année depuis 1992 par le magazine Vélo Magazine récompensant le meilleur cycliste de la saison. Il existe aussi un concours Vélo Magazine qui recompense le meilleur coureur français toute …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”