Mariele Millowitsch

Mariele Millowitsch auf der Berlinale 2009

Marie-Luise („Mariele“) Millowitsch (* 23. November 1955 in Köln) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Mariele Millowitsch entstammt einer deutschen Schauspielerfamilie. Sie wurde als viertes und jüngstes Kind des Kölner Volksschauspielers Willy Millowitsch und seiner Frau Gerda geboren. Ihre Tante, die Volksschauspielerin Lucy Millowitsch, leitete das familieneigene Theater viele Jahre lang zusammen mit ihrem Vater. Ihre Großtante war die Schauspielerin und Sängerin Cordy Millowitsch. Der Großvater Peter Wilhelm Millowitsch war ebenfalls Schauspieler und Theaterleiter. Er erwarb 1936 das Theater an der Aachener Straße in Köln. Der Bruder Peter ist ebenfalls als Schauspieler tätig und leitet das Familientheater seit 1998. Bedingt durch den Beruf ihrer Eltern stand auch sie genau wie ihre Geschwister bereits früh auf der Bühne und übernahm neben ihrer Schulausbildung zahlreiche Rollen am Millowitsch-Theater.

Nach dem Abitur studierte Mariele Millowitsch zunächst Veterinärmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, 1983 nahm sie dann aber kurz vor Ende ihres Studiums ein Angebot von Kay Lorentz, am Düsseldorfer Kom(m)ödchen zu spielen, an. Von dort wechselte sie später zurück an das Millowitsch-Theater. Ende der 80er Jahre entschied sie sich ihr Studium wieder aufzunehmen und promovierte 1991 mit ihrer Abschlussarbeit Perkutane partielle Diskektomie als alternative Behandlungsmethode beim Bandscheibenvorfall des Dackels. Sie übte ihren Beruf dennoch nicht aus, sondern kehrte endgültig nach der Promotion zur Familie und zur Schauspielerei zurück.

Neben der Arbeit am Theater erhielt sie bald auch kleine Rollen in Fernsehserien. Mitte der 1990er wurde sie in Deutschland einem breiten Publikum bekannt, als sie ab 1995 in der ZDF-Serie girl friends – Freundschaft mit Herz die Rolle der Marie Malek spielte. Diese Hauptrolle an der Seite von Walter Sittler verkörperte sie bis 2004. Das Schauspielerduo war ab 1997 parallel in der Comedyserie Nikola bei RTL zu sehen.

Millowitsch spielte auch in internationalen Produktionen wie der französischen Serie Julie Lescaut mit. Nach dem Ende von Nikola im Jahr 2005 übernahm die Schauspielerin erneut eine Serienhauptrolle. In der deutschen Version von Family Law verkörperte sie in 16 Episoden die Familienanwältin Hanna Lorenz.

2008 kehrte sie zum ZDF zurück und spielt dort die Kölner Kommissarin Marie Brand in der Krimireihe Marie und …^[1] Die FAZ hielt die neue Filmreihe, die in zunächst vier Folgen zwischen Dezember 2008 und Dezember 2009 ausgestrahlt wurde, zwar für „nicht innovativ“, aber „gut geschrieben, gut gespielt und gut gemacht“.^[2]

Mariele Millowitsch ist Mitglied bei Ärzte ohne Grenzen und lebte mit ihrem Lebensgefährten in Köln. Das Paar trennte sich im Dezember 2009 nach acht Jahren Beziehung.^[3]

Auszeichnungen

• 1996: Goldener Löwe als beste Serien-Schauspielerin für girl friends – Freundschaft mit Herz
• 1998: Adolf-Grimme-Preis für Nikola
• 1999: Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als Beste Schauspielerin Hauptrolle Serie
• 2000: Goldene Kamera für girl friends – Freundschaft mit Herz und Nikola
• 2002: Bayerischer Fernsehpreis für Nikola
• 2003: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin Sitcom für Nikola
• 2006: nominiert für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Serie für Die Familienanwältin (RTL)

Filmografie

• 1965: Drei kölsche Jungen (Aufzeichnung aus dem Millowitsch-Theater), mit Willy Millowitsch, Peter Millowitsch und Elsa Scholten
• 1975: Die Stadt im Tal (Regie: Wolfgang Petersen)
• 1978: Tatort: Der Feinkosthändler, mit Hansjörg Felmy und Walter Kohut
• 1986: Tatort: Schwarzes Wochenende, mit Götz George und Eberhard Feik
• 1987: Minipli (Fernsehfilm)
• 1990: Heidi und Erni
• 1994: Julie Lescaut − Die Spitze des Dreiecks
• 1995−2004: girl friends – Freundschaft mit Herz
• 1996: Das Traumschiff
• 1996−2005: Nikola
• 1997: Nur eine Hure, Regie: Rainer Wolffhardt, mit Rainer Grenkowitz und Margitta-Janine Lippok
• 1999: Meine beste Feindin, mit Doris Kunstmann
• 2000: Zwei vom Blitz getroffen, mit Friederike Kempter und Anja Stadlober
• 2002: Die Stimmen, mit Max von Thun
• 2004: Männer wie wir
• 2004: Untreu, mit Max von Thun
• 2005: Damals warst du still, mit Max von Thun
• 2005: Die Sonnenuhr
• 2005−2006: Die Familienanwältin
• 2007−2008: Das Traumschiff
• 2008−2011: Marie Brand und …, mit Hinnerk Schönemann
• 2009: Mein Mann, seine Geliebte und ich (Regie: Dagmar Hirtz; Buch: Laila Stieler)
• 2009: Heute keine Entlassung (Regie: Thomas Nennstiel)
• 2010: Scheidung für Fortgeschrittene (Regie: Josh Broecker)
• 2011: Die Trödelqueen – Gelegenheit macht Liebe (Regie: Matthias Tiefenbacher)

Weblinks

• Mariele Millowitsch in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Literatur von und über Mariele Millowitsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Biografie bei Prisma Online
• Mariele Millowitsch: "Ich bin eine Kitsch-Jule" - Interview durch Jürgen Overkott, Dezember 2008

Quellen

1. ↑ Wolfgang Feindt und Klaus Bassiner: Marie kann zaubern. ZDF.de. Zweites Deutsches Fernsehen. Abgerufen am 30. Dezember 2008.
2. ↑ Heike Hupertz: Ihr Name ist Marie Brand / Mariele Millowitsch als Kommissarin im ZDF. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Dezember 2008, S. 38.
3. ↑ [1]. Bild.de

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