Marielies Schleicher

Marielies Schleicher

Marielies Schleicher (* 28. Juli 1901 in Aschaffenburg; † 17. Januar 1996 ebenda) war eine bayerische Landespolitikerin. Von 1962 bis 1974 war sie Mitglied des Bayerischen Landtages.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Marielies Schleicher war die Tochter des Arztes Bernhard Wiesner, dem Hausarzt der Familie Dessauer und Partner des Physikers Friedrich Dessauer, und Elisabeth (geborene Dessauer), einer Tochter des Aschaffenburger Industriellen Philipp Dessauer. Nach dem Besuch der Schulen der Englischen Fräulein in Aschaffenburg und Regensburg begann sie in Bonn und Würzburg Medizin zu studieren, brach das Studium ab, als sie 1927 den um 15 Jahre älteren Hautarzt Adolf Schleicher heiratete. Dieser Ehe entstammen sechs Kinder (fünf Töchter und ein Sohn). Zu diesen gehört die Europaabgeordnete Ursula Schleicher.

Wirken

Marielies Schleicher war sozial engagiert. So wurde sie 1948 Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes und des Katholischen Mädchenschutzvereins und gründete 1952 ein Mädchenlehrlingsheim mit Haushalts- und Sozialpflegeschule. Seit 1952 war sie Mitglied der CSU-Stadtratsfraktion Aschaffenburg und wurde 1956 Beirätin für das Fürsorgewesen. 1962 wurde sie in den Bayerischen Landtag gewählt und blieb dort bis 1974. Zeitweise gehörte sie dem Präsidium des Landtages an.

Sie war maßgeblich am Aufbau der Sozialstationen in Bayern beteiligt.[1] In Aschaffenburg gründete sie den Verein Lebenshilfe und die Behindertenwerkstätten.

Ehrungen

  • 1975 wurde sie mit dem Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft, verliehen von der Bundesärztekammer, ausgezeichnet.[2]
  • 1991 zu ihrem 90. Geburtstag erhielt sie die Ehrenbürgerschaft der Stadt Aschaffenburg.[3]
  • 1999 wurde ihr zu Ehren und im Gedenken an ihr kommunal- und sozialpolitisch Engagement die Marielies Schleicher Stiftung gegründet.[4]

Einzelnachweise

  1. Festschrift 60 jahre CSU-Kreisverband Aschaffenburg-Land
  2. Ärzteblatt 1996
  3. Ehrenbürgerin der Stadt Aschaffenburg
  4. Marielies Schleicher Stiftung

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schleicher — ist der Familienname folgender Personen: Schleicher (Familie), Messingindustrielle sowie von Adolf Schleicher (1887–1982), deutscher Maler und Kunstpädagoge Alexander Schleicher (1906 1968), Gründer der gleichnamigen Segelflugzeug Firma Andreas… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schl — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp Dessauer — kgl. bayer. Kommerzienrat Philipp Dessauer (* 20. Juni 1837 in Aschaffenburg; † 19. August 1900 in Aschaffenburg) war Kgl. Bayer. Kommerzienrat und Gründer der Weißpapier und Cellulosefabrik Aschaffenburg (später „Aschaffenburger Zellstoffwerke… …   Deutsch Wikipedia

  • 28. Juli — Der 28. Juli ist der 209. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 210. in Schaltjahren), somit bleiben noch 156 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Juni · Juli · August 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ehrenbürger von Aschaffenburg — Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürgerschaft 1.1 Rechtsgrundlage 1.2 Widerruf …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Bayerischen Landtags (5. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Bayerischen Landtags in der 5. Wahlperiode (7. Dezember 1962 bis 9. November 1966). Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Bayerischen Landtags (6. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Bayerischen Landtags in der 6. Wahlperiode (2. Dezember 1966 bis 1. Oktober 1970). Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Bayerischen Landtags (7. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Bayerischen Landtags in der 7. Wahlperiode (3. Dezember 1970 bis 29. Oktober 1974). Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”