Marienbergbrücke

Marienbergbrücke
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Schloss Marienburg in Pattensen bei Nordstemmen. Für das Schloss Marienburg in Leutesdorf siehe Schloss Marienburg (Leutesdorf).
Blick vom Norden auf das Schloss Marienburg

Das Schloss Marienburg befindet sich im südlichen Niedersachsen südwestlich von Schulenburg (einem Ortsteil von Pattensen in der Region Hannover) und nordwestlich von Nordstemmen (einer Gemeinde im Landkreis Hildesheim) auf dem Marienberg. Das Schloss bildet zusammen mit dem Bahnhof von Nordstemmen, der als königlicher Bahnhof für das Schloss ausgebaut wurde, ein Ensemble.

Das Schloss gehörte der Königin Marie und wurde in den Jahren 1857 bis 1867 von den Architekten der Hannoverschen Architekturschule Conrad Wilhelm Hase, Frühling und Edwin Oppler erbaut. Die Königin Marie lebte dort nur ein Jahr, bis sie 1867 ihrem Mann König Georg V. von Hannover nach Wien in das Exil folgte. Als Privatbesitz von Königin Marie wurde das Schloss von Preußen nach der Annexion des Königreiches Hannover nicht enteignet; es blieb im Besitz der Welfen.

Gegenwärtiger Eigentümer des Schlosses ist der Student Ernst-August VI. Prinz von Hannover. Er ließ im Jahr 2005 einen Teil des Schlossinventars mit Zustimmung seines Vaters versteigern. Mauritz von Reden ist seit dem Jahr 2003 Bevollmächtigter des Hauses Hannover und verwaltet die deutschen Besitzungen der Welfenfamilie; deshalb ist er für das Schloss Marienburg zuständig.

Nach Aussagen der Schlossverwaltung wurden im Jahr 2007 rund 190.000 Besucher gezählt.[1] Das Schloss Marienburg ist Ort offizieller Empfänge der Familie von Hannover. Etwa 15 Räume des Schlosses sind außerhalb des Winters als Museum zugänglich, während das Schlossrestaurant nahezu ganzjährig geöffnet ist. Bestimmte Räume können für Veranstaltungen angemietet werden. Die Schlosskapelle steht für kirchliche Amtshandlungen zur Verfügung, da die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers die Schlosskapelle auf eigene Kosten renoviert hat.

Bei der Schlossführung werden schwerpunktmäßig jene Räume gezeigt, die die Königin Marie mit ihrer Tochter Mary in den Jahren 1866 bis 1867 bewohnt hat. Nur Fotografien aus dem Jahr 1867 überliefern noch die ehemalige Pracht der königlichen Räume, die damals mit überaus wertvollem Inventar ausgestattet waren. Aber die Schätze der Königin Marie sind bis auf das ausgestellte Porzellanservice für 14 Personen versteigert; geblieben ist an diesem historischen Ort nur die Innenarchitektur des Edwin Oppler mit den wunderbaren bleiverglasten Fenstern, die einen weiten Blick auf das Leinetal freigeben, und das von Edwin Oppler entworfene neugotische Mobiliar. Als Zugabe gibt es Familiengemälde sowie Bilder und Teller mit Abbildungen der ehemaligen Besitztümer der Welfen und die erlesene Silbermöbelgarnitur[2] aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts, die auf der deutschen Liste nationaler Kulturgüter verzeichnet ist.

Beim Bau des Schlosses wurden auf dem Marienberg zahlreiche Fußwege angelegt, die zum Wandern auf dem Marienberg und dem benachbarten Adenser Berg einladen. Die mittelalterlichen Wallanlagen um die Marienburg und am ehemaligen Wartturm können begangen werden. Von den Wegen am Waldrand des Adenser Berges ergeben sich Ausblicke über das Calenberger Land.

Der Marienberg enthält die nördlichsten Buntsandstein-Aufschlüsse im Weser-Leine-Bergland. Sie geben Auskunft über die Entstehung des Marienberges in den Perioden der Unteren Trias und der Oberen Kreide.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Blick vom Süden auf das Schloss Marienburg

Das Schloss befindet sich auf 135 m Höhe am Südwesthang des aus Buntsandstein bestehenden Marienbergs, der den südöstlichen Teil des Schulenburger Bergs darstellt. Der Marienberg wird westlich vom Adenser Berg begrenzt und südöstlich von dem Fluss Leine und der Kreisstraße K 505 berührt. Die K 505 überquert die Leine auf der Marienbergbrücke. Von der Südseite des Schlossgebäudes aus hat man einen weiten Blick über das Leinetal. Die Nordhänge des Adenser Berges, des Schulenburger Berges und des Marienbergs gehören seit 1997 zu dem Landschaftsschutzgebiet Calenberger Leinetal.

Etymologie

Die Namen Marienberg und Marienburg gehen auf König Georg V. von Hannover zurück, der den Marienberg und die Marienburg seiner Frau Marie zu ihrem 39. Geburtstag schenkte. Georg V. gab dem angekauften Teil des Schulenburger Berges in der Schenkungsurkunde den neuen Namen Marienberg und der geplanten Burg den Namen Marienburg. Beide Namen enthalten den Rufnamen seiner Frau Marie.

Marienberg

Geologie

Aufschlüsse aus der Zeit des Unteren Buntsandsteins am Hang des Marienbergs neben der K 505.

In der Periode der Unteren Trias befand sich hier vor etwa 251 bis 245 Millionen Jahren das Ufer eines riesigen warmen und flachen Salzsees am Westrand der Hessischen Senke. Aus diesem Binnensee strömten zeitweise Flüsse heraus, die rotbraunen Sandstein ablagerten, auf dessen Schichtflächen zuweilen Rippelmarken entstanden. Hier sieht man deutlich, wie jede einzelne Schichtfläche einmal die Oberfläche des Strandes gewesen ist und wie auf den einzelnen Schichtflächen sich die Wellenfurchen in ganz verschiedener Ausbildung gröber, feiner, auch oft Wechsel der Windrichtung anzeigend, ausgebildet haben, heißt es 1914 in dem Sammlungsführer des Römer-Museums in Hildesheim. Der Salzsee lagerte bei starker Wellenbewegung Oolith ab, das sich aus kleinen konzentrischen Kalkkügelchen zusammensetzt. Außerdem entstanden hier Tonsteine, deren Trockenrisse ein häufiges Trockenfallen des Salzsees anzeigen.

In der Periode der Oberen Kreide wurden vor etwa 135 Millionen Jahren die ursprünglich horizontal abgelagerten Gesteinsschichten durch Salzbewegungen im Untergrund nach Osten gekippt, so dass die ursprünglich waagerechten Schichtungen hier am Marienberg als schräge Schichtungen fast senkrecht stehen. Die jüngeren (ursprünglich höheren) Gesteinsschichten aus der Zeit des Mittleren Buntsandsteins stehen unter der Marienburg und an deren Ostseite, während die älteren (ursprünglich tieferliegenden) Gesteinsschichten aus der Zeit des Unteren Buntsandsteins sich an der Westseite der Marienburg befinden. An der Südkante des Marienberges entstanden durch Steinbrüche und durch den Bau der Kreisstraße K 505 zahlreiche Aufschlüsse, an denen der Buntsandstein und seine schrägen Schichtungen sichtbar sind. Diese Aufschlüsse sind die nördlichsten Buntsandstein-Aufschlüsse im Weser-Leine-Bergland. Die Felsanschnitte im Bereich der Schlossmauer sind stark versturzgefährdet und sollten deshalb nicht mit dem Hammer abgeklopft werden.

Beim Bau der Marienburg sind in diesen Steinbrüchen Buntsandstein-Quadern gebrochen worden, die in die Außenmauern der Marienburg eingefügt wurden.

Hügelgrab am Waldrand des Marienbergs.

Hügelgräber aus der Bronzezeit

Im Norden des Schulenburger Bergs befand sich am Waldrand auf der Höhe von 135 m eine Gruppe von neun Hügelgräbern mit einem Durchmesser von ca. fünfzehn Metern und einer Höhe von ca. einem Meter, die hauptsächlich in der Mittlere Bronzezeit (1600–1200 v. Chr.) entstanden sind. Bei dem Anlegen eines Weges am Waldrand wurden Hügelgräber eingeebnet; dabei sind Äxte, Messer, Armringe aus Bronze, Steingeräte und Keramik mit Merkmalen der endsteinzeitlichen Michelsberger Kultur gefunden worden. Im Wald sind dicht am Waldrandes noch drei Hügelgräber zu sehen, ein Fußweg führt über zwei von ihnen hinweg (Stand 2007). Die Karte GLL, LGN weist 2007 auf 4 Hügelgräber hin.[3]

Sachsenwall und Wartturm aus dem Mittelalter

Das Schloss Marienburg wurde in eine ältere 6,22 ha große Ringwallanlage (Höhenlinien 110 bis 120 m) hineingebaut. Diese bestand aus einem etwa 700 m langen Erdwall (Sachsenwall genannt), der fast die gesamte Kuppe des Marienberges (früher Rehberg genannt) umschließt. Unter Berücksichtigung der Hanglage erreicht der Wall noch heute stellenweise eine Höhe von 6 Metern und eine Breite von 10 bis 15 Metern. An besonders gefährdeten Stellen wurde dem Wall ein Graben vorgelagert. Die Ausgangslage zum Bau der Wallburg war auf der Bergkuppe günstig, da die Südwestseite durch die Sachsenschlucht und die Südseite durch einen natürlichen Steilhang gesichert war, den man nur geringfügig nachzuarbeiten brauchte.

Der mittelalterliche Sachsenwall umgibt das Schloss Marienburg.

Eine archäologische Untersuchung des Walles hat bisher nicht stattgefunden, so dass keine gesicherten Angaben zu seinem Aufbau und seiner Entstehungszeit gemacht werden können. Vergleichbare Anlagen der Umgegend entstammten überwiegend dem Frühmittelalter in der Zeit des 9.–11. Jahrhunderts. Ähnlich dieser Anlagen dürfte der Wall auf dem Marienberg in einer Holz-Erde-Konstruktion errichtet worden sein, wobei die vorgenommenen Holzeinbauten dem Erdkörper die erforderliche Stabilität verleihen sollten. Die Krone des Walles wird mit einer Brustwehr ausgestattet gewesen sein, um den Verteidigern bei einem Angriff ausreichende Deckung zu verschaffen. Derartige Anlagen waren in der Regel Fliehburgen, die bei Gefahr der Bevölkerung mit ihrem Hab und Gut, einschließlich des Viehs, Zuflucht bieten konnten. Die Wasserversorgung konnte durch eine Quelle gesichert werden, die sich am östlichen Wallabschnitt befindet und dort durch eine Lücke nach außen in den Sachsenhain abfließt.

Beim Durchbruch des Walles für die nördliche Zufahrt zum Schloss wurden bronzezeitliche Funde gemacht: Urnenscherben, Holzkohle, eine große Bronzespirale, Steingeräte und viele Gefäßscherben. Diese Funde kommen aus der Aufschüttungserde und geben keine Hinweise auf den Zeitpunkt der Erbauung. Innerhalb des Ringwalles wurden ein Steinkeil, ein Silexdolch und viele Gefäßscherben gefunden, am Fuße des Berges fand man Urnen mit Kohle gefüllt.[4]Vielfach ist die Anlage in die Eisenzeit (ca. 750 v. Chr. bis Chr. Geburt) datiert worden. Sie gehört aber eher in das frühe Mittelalter.

Karte der Hügelgräber und der Ringwälle der Marienburg und des Wartturms, aufgenommen von A. Umlauff im Herbst 1895

August Kreipe schrieb 1926 (a.a.O. Seite 9): Innerhalb der alten Schanzfeste auf dem Marienberge befand sich im Mittelalter ebenfalls eine Burg. Grupen, der mit großem Fleiß unsere vaterländische Geschichte erforschte, erzählt: „An dem Adenoyser Berge an der nach Poppenburg hin liegenden Seite sind noch Ruinen einer alten Burg sichtbar, weshalb jener Teil des Berges im Volksmunde ‚Burgberg‘ heißt.“[5] Auch beim Bau des jetzigen Schlosses fand man noch Spuren einstiger Gebäude. Wahrscheinlich hatte die Dynastenfamilie der Herren von Adenoys (1150–1320), deren Besitz größtenteils in diesem Winkel des Merstemgaues lag, ein castrum (Burgsitz) errichtet.

Im Nordwesten auf der Anhöhe Hohe Warte (Höhe 172,5 m) stand ein mittelalterlicher Wartturm mit einem auf der Südostseite vorgelagerten Graben und einem 100 m langen und hohen Wall, der auf einem Weg begangen werden kann, sowie alten südwestlichen Befestigungen.

Der Graben wurde seit 1857 für die Marienburg als Modernes Wasserreservoir genutzt. Deshalb ist es möglich, dass dieser Graben und die Wallanlagen, die den Graben umgeben, im 19. Jahrhundert errichtet wurden. Am Hang oberhalb des Wasserreservoirs befand sich im Jahr 1898 neben der Waldgaststätte Marienberg ein Aussichtsturm, von dem Teile des Fundamentes noch erhalten sind.[6] Die Anhöhe Hohe Warte ist ein Trigonometrischer Punkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand dort vorübergehend ein hoher Mast, der die Bäume überragte und der der Vermessung diente; in der umliegenden Feldmark und auf Kirchtürmen (beispielsweise in Adensen) wurden seinerzeit weitere Trigonometrische Punkte angelegt und markiert.

Ähnliche Befestigungsanlagen in der Umgebung

Die Wirkesburg bei Lauenau-Feggendorf

Befestigungswerke dieser Art wurden von der archäologischen Forschung ursprünglich als sächsisch oder als Heinrichsburgen angesehen. Die neuere Forschung ordnet die Bauwerke im Raum der Mittelweser und der Leine dagegen einer Zeitspanne vom 8.–12. Jahrhundert zu. Wegen fehlender Besiedlung dürften die Anlagen nur sporadisch genutzt worden sein und als Fliehburgen gedient haben.

Goldschmuckfund 1911

Hauptartikel: Goldlunula von Schulenburg.

Die Goldlunula von Schulenburg

Die Goldlunula von Schulenburg wurde im April 1911 von dem Landwirtssohn Alten jun. bei der Rodung eines Waldstückes in der Flur 8 von Schulenburg im Wurzelwerk eines Ahornbaumes in 30 cm Tiefe freigelegt und anschließend an das Provinzialmuseum Hannover verkauft. Bedauerlicherweise ist 1911 keine Nachuntersuchung des Fundortes durchgeführt worden. Deshalb blieb ungeklärt, ob es sich um einen Grabfund, einen Opferfund oder um einen Verwahrfund handelt.[7]

Diese Goldlunula ist eine der ganz wenigen Goldlunula, die in Deutschland und auf dem europäischen Festland ausgegraben wurden. Sie entstand in der Frühen Bronzezeit und wurde damals wahrscheinlich aus Irland importiert. Dieser Fund 2750 Meter nordwestlich der Marienburg weist auf die bereits damals bestehenden weitreichenden Handelsbeziehungen nach Irland hin. Dort sind die meisten der Goldlunulae aufgefunden worden; deshalb gilt Irland als ihr Herstellungsort. Der Fund ist im Original im Niedersächsischem Landesmuseum Hannover und in Kopie in dem Museum auf dem Burghof in Springe ausgestellt.

Meist werden die irischen Lunulae als Halsschmuck gedeutet. Neben den seltenen Goldlunula gab es seinerzeit auch zahlreiche Nachbildungen aus Bronze, die vermutlich jeweils vor Ort von einheimischen Bronzegießern angefertigt wurden. In Portugal sind auch Nachbildungen der Goldlunula aus Schiefer aufgefunden worden. Die Nachbildungen könnten ein Hinweis darauf sein, dass die Lunulae für kultische Aufgaben benötigt wurden. Wenn das der Fall war, dann bestand eine großräumige Kultgemeinschaft mit einer einheitlichen Gottesvorstellung in Irland, Großbritannien und im Norden und Westen des europäischen Festlandes[8].

Waldgaststätte Marienberg

An der Nordostseite der Hohen Warte stand die große Waldgaststätte Marienberg mit tausend Plätzen, die von dem Schulenburger Gastwirt und Waldbesitzer Albert Alves noch vor der Grundsteinlegung der Marienburg auf eigenem Grund und Boden gebaut wurde. Für die Trinkwasserversorgung führte eine Wasserleitung aus dem Dorf Schulenburg zu einem Wassertank, der seinen Platz oberhalb der Gaststätte auf der Bergspitze der Hohen Warte fand. Die Waldgaststätte wurde am Pfingstsonntag 1857 mit einem Militärkonzert eröffnet.

Ursprünglich bestand die Waldgaststätte nur aus einem aus Holz gebauten rechteckigen Saal mit einem langen Tresen und einem Wintergarten, der den Blick nach Osten über den jungen Buchenwald zur Marienburg und auf das Leinetal freigab. Später wurden an diesen Saal im Süden eine zum Raum hin offene Konzertmuschel und im Norden ein mehrstöckiges Gasthaus angebaut, das die Wirtswohnung, Fremdenzimmer und Gasträume enthielt. Vor dem Gasthaus befand sich ein Musikpavillon mit einer prächtigen Baumkulisse und eine große Tanzfläche, von der zum Gasthaus hin Steintreppen zu zwei Terrassen hinaufstiegen, die im Sommer als Biergärten genutzt wurden.

Das Marienbergfest des Heimatbundes Niedersachsen am 1. Juli 1967 vor der Waldgaststätte Marienberg.

Bei den Söhnen und Töchtern der Landwirte in Südniedersachsen war die Brautschau am Pfingstdienstag beliebt, bei der sich viele Ehepaare kennengelernt haben. Im Volksmund hieß es scherzhaft, beim Heiratsmarkt seien regelmäßig sämtliche Büsche im Marienberg verpachtet worden.

Eine Attraktion für Kinder war der südlich gelegene Vergnügungspark mit Karussell und weiteren Spielgeräten sowie ein Tierpark mit den Volieren und einem Esel, der die Lebensmittel im Eselswagen zur Waldgaststätte heraufbrachte. Die Betonfundamente des Karussells sind noch vorhanden.

Die Waldgaststätte Marienberg hielt für ihre Gäste über tausend Sitzplätze bereit. Deshalb fanden hier oft überregionale Veranstaltungen statt. Beispielsweise führte hier die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers am 8. September 1935 ihren 10. Jugendtag durch.

In den Jahren 1934 bis 1939 und 1947 bis 1974 fanden nach der Heuernte um den Johannistag herum in der Waldgaststätte Marienberg die Marienbergfeste mit der Jahreshauptversammlung des Heimatbundes Niedersachsen (HBN) statt. Diese Marienbergfeste wurden im Dritten Reich von bis zu 1000 Gästen und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg von bis zu 3.000 Gästen besucht.

In der Eröffnungsveranstaltung des Jahres 1934 betonte der Vorsitzende Walther Lampe in seinem Grußwort die Eigenständigkeit der Arbeit des Heimatbundes mit den Worten, „dass der Heimatbund nur eine einzige Aufgabe kenne, nämlich die, unter seinen Mitgliedern die Kunde von der Heimat zu vertiefen, mit ihnen im Dienste der Heimat zu stehen und die Liebe zur Heimat zu wecken. “[9] Aber seit 1935 wurden die Marienbergfeste in zunehmender Weise von den Nationalsozialisten okkupiert und für die NS-Propaganda missbraucht. 1938 war die nationalsozialistische Gleichschaltung erreicht, und der Kreisleiter Albert Kopprasch sprach als Hauptredner über das Thema „Nationalsozialismus und Heimatpflege“.

Nach dem 2. Weltkrieg standen Vorträge über den Bauernstand, den Lärmschutz, die Umweltverschmutzung und den Umweltschutz im Mittelpunkt der Marienbergfeste. Zu den regelmäßig wiederkehrenden Themen gehörten Heimat, Heimatgefühl, Heimatschutz, Heimatpflege und die Verantwortung für die Mitgestaltung der Heimat. Die Vorträge wurden umrahmt von plattdeutschen Lesungen und dem Gesang von Volksliedern, von Vorführungen der Volkstanzgruppen und dem allgemeinen Tanz am Abend.

Zu den prominenten Gäste der Marienbergfeste gehörten die Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf und Heinrich Hellwege, die Regierungspräsidentin Theanolte Bähnisch, der Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen sowie die Herzogin Victoria Luise und ihr Sohn Ernst August IV. Die Ortswahl der Marienbergfeste und die Anwesenheit von Vertretern des Welfenhauses zeigten nach Waldemar R. Röhrbein, dass der Heimatbund Niedersachsen seinerzeit nicht frei war von „monarchistischen Sehnsüchten“.

Die Waldgaststätte Marienberg wurde am Ostermontag 1976 gegen vier Uhr durch einen Brand zerstört. Der Bauschutt wurde fortgeräumt, aber die Sandsteintreppen, die über zwei Terrassen zur Gaststätte hinaufführten, sind ebenso erhalten wie die Zufahrtsstraße, die Stützmauern der Terrassen, der Wassertank, die Kläranlage und ein Hinweisschild zum „Schlossmuseum“. Der Vorschlag von Ernst August IV., die Waldgaststätte Marienberg auf dem Gelände der früheren Gärtnerei am Schloss Marienburg wieder aufzubauen, ließ sich wegen der Kosten für eine große Kläranlage nicht verwirklichen.

Schloss Marienburg

Baugeschichte

Südostansicht von Schloss Marienburg um 1864. Aquarell von H. Kretschmer.

Das für den Bau des Schlosses vorgesehene rund 30 Morgen große Waldgrundstück am Südwesthang des Schulenburger Berges wurde von dem Ingenieurmajor Witte ausgewählt und Anfang des Jahres 1857 von dem Ackermann Rössing und dem Höfling Ziesenitz angekauft. Zum Geburtstag am 14. April 1857 übertrug König Georg V. von Hannover den Schulenburger Berg und das darauf zu erbauende Schloss in einer Schenkungsurkunde seiner Gemahlin, der Königin Marie, als Privateigentum. Das Schloss sollte als ländliche Sommerresidenz, Jagdschloss und späterer Witwensitz dienen.

Die Königin Marie plante ihr „Eldorado“ in Form einer mittelalterlichen, gotischen Höhenburg in romantischer Lage weit über dem Leinetal. Dafür war das in Aussicht genommene Grundstück bestens geeignet. Es lag in der Nähe des ehemaligen Stammhauses der Welfen, der Burg Calenberg, und befand sich dicht bei dem vor kurzem gebauten Bahnhof Nordstemmen, in dem der königliche Salonwagen nach der Bahnfahrt untergestellt werden durfte. Außerdem bot es sich an, dass die Höhenburg in die bereits vorhandene Ringwallanlage hineingebaut wurde, und der Abhang zur Leine hin konnte dank eines Steinbruches so schroff abgetragen werden, dass die Marienburg vom Leinetal aus wie eine mittelalterliche Festung aussehen musste. In dem zu einer wilden Schlucht vertieften Steinbruch sollte schließlich ein romantischer Wasserfall unter einer Zugbrücke in die Leine hinabstürzen. Günstig war auch, dass der Marienberg ein sagenumwogener Ort war, der – wie es hieß – von Zwergen bewohnt war, denen die Königin an den Zufahrten und Ausfahrten des Schlosses kleine Denkmale setzen konnte.

Der Salon der Hofdamen in der Marienburg, der 1862–1863 von Conrad Wilhelm Hase ausgeführt und 1865 von Edwin Oppler wieder abgerissen wurde.

Die Bauherrin, die Königin Marie, ernannte unglücklicherweise den dafür nicht geeigneten Ingenieurmajor Witte zum Oberbauleiter der Marienburg und zum Verantwortlichen für die Finanzen des Baus; das führte dazu, dass Witte mehrmals die ihm anvertrauten Gelder veruntreute. Unter seiner Aufsicht wurde das Schloss in den Jahren 1857 bis 1864 durch den Architekten Conrad Wilhelm Hase unter Mitwirkung des Bauleiters Ludwig Frühling im neugotischen Stil errichtet. Conrad Wilhelm Hase war an die Vorgaben der Königin gebunden, die den Bau einer mittelalterlichen wehrhaften Burg wünschte; ihre Vorbilder waren dabei die zeitgenössischen Neubauten von Schloss Babelsberg, Burg Hohenzollern, Schloss Stolzenfels und Burg Sooneck.

Conrad Wilhelm Hase verwandte einen in der Tradition des barocken Residenzbaus stehenden achsensymmetrischen Grundriss, bei dem vier Gebäudeflügel um einen geschlossenen Innenhof stehen, der von einem hohen Bergfried überragt wird. Den Eindruck einer historischen Burg weckte er durch Türme mit Schießscharten, durch zinnenbewehrte Mauern und mächtige Torbauten und im Nordosten durch einen Burggraben mit Zugbrücke und Fallgitter. Trotz des martialischen Aussehens hatten die Wehranlagen ganz profane Aufgaben: beispielsweise dienten mächtige Bastionen als Eiskeller und hohe Wachttürme als Vogelvolieren und als Stall für die Lieblingsziegen der Prinzessin Mary.

Die Inneneinrichtung erfolgte zunächst durch Conrad Wilhelm Hase, wurde aber ab Oktober 1864 bis in das Jahr 1869 von seinem Schüler Edwin Oppler teilweise entfernt und im Stil der englischen Neugotik umgestaltet, weil Edwin Oppler den Stil von Conrad Wilhelm Hase und dessen Materialien Gips und Gusseisen ablehnte. Erhalten blieb die Innenausstattung von Conrad Wilhelm Hase jedoch in der Bibliothek (dem Vorzimmer des Königs), im Fremdenzimmer, in der Halle des Hauptturms und im Nebenzimmer; auch Teile seines Gestühls im Rittersaal blieben vorhanden. Edwin Oppler nahm folgende bauliche Änderungen vor: Anstelle der kleinen Räume neben dem Speisesaal legte er die morning hall an, erhöhte den Südwestturm um ein Geschoss, gab ihm ein Kegeldach, fügte einen Anbau zwischen dem Südostturm und der Stirnseite des Ostflügels an und begann einen fragmentarisch gebliebenen Wintergarten in der Form einer gotischen Basilika.

Der Ostflügel der Marienburg mit künstlicher Schlucht und Blick auf die Leine und die Poppenburg. Aquarell um 1864.
Denkmal an der Ernst-August-Eiche.
Die Königin Marie und ihre Tochter Mary im Schloss Marienburg. Gemälde von Wilhelm von Kaulbach.
Salon der Königin Marie im Jahr 1867. Höhepunkte der Auktion von 2005 waren die Versteigerung der Porzellansammlung, des Meissner Porzellankronleuchters von 1860 (Losnummer 2852) und der Meissner Dreibein-Tafel mit Backgammon-Spielern von 1860 (Losnummer 2854), die sich 1867 im Salon der Königin befanden.
Salon der Prinzessinnen Mary und Friederike im Schloss Marienburg im Jahr 1867. Im Erker stand seinerzeit der von dem Papst Pius IX geschenkte vergoldete und mit Mikromosaik versehene Bronzetisch, der bei der Auktion von 2005 unter der Losnummer 3069 versteigert wurde. Als keineswegs gleichwertiger Ersatz befinden sich jetzt stattdessen zwei Holztische und zwei gedrechselte Spinnräder im Erker.
Die Chinesischen Zimmer in der Marienburg im Jahr 1867. Damals gingen Besucher der Königin Marie durch diese Zimmer zu den königlichen Empfangsräumen. Das wertvolle chinesische Porzellan wurde 2005 versteigert.

Im nördlichen Flügel des Schlosses befand sich der Marstall mit zwei Pferdeställen und der dazwischenliegenden Kutschenremise; er dient jetzt als Restaurant. Der Verwendung der Kutschenremise als Restaurant lässt vermuten, dass sich die früher dort eingestellten Kutschen nicht mehr im Besitz des Welfenhauses befinden. Neun Wagen (Berlinen, Coupés, Landauer, Feuerwehrwagen und ein sechssitziger Wagen, einige mit den Wappen von Georg V.) sind von dem Welfenhaus 1967 an das Red Barn Carriage Museum in Houston in Texas verkauft worden. Das Museum besteht nicht mehr; die Kutschen wurden im November 1975 während einer Auktion weiterverkauft.[10]

Für die Pferde gab es einen runden Reitplatz im hinteren Bereich des jetzigen vorderen Parkplatzes. Der Förster bewohnte das Schweizerhaus südwestlich des Schlosses, und neben dem Reitplatz befand sich auf dem jetzigen hinteren Parkplatz eine Gärtnerei mit dem Gärtnerhaus. Beide Gebäude waren bis etwa 1970 bewohnt, dann standen sie einige Zeit leer, bis sie abgerissen wurden. Die Fundamente und ein Stück der Mauer des Schweizerhauses sind noch erhalten.

Das königliche Exil 1866 und die Pflanzung der Ernst-August-Eiche im Marienberg

Während des Krieges im Jahr 1866 wurde am Innenausbau der Marienburg weitergearbeitet; denn das Königspaar hatte vor, nach der preußischen Annexion weiter in der Marienburg zu residieren.

Das Schloss ist von König Georg V. aber nicht bewohnt worden, da er wegen der Niederlage des Königreichs Hannover 1866 im Krieg gegen Preußen gleich nach der Schlacht bei Langensalza ins österreichische Exil gehen musste. Er lebte dort mit dem Sohn Ernst August und der Tochter Friederike im Wiener Vorort Hietzing in der Villa des Herzogs von Braunschweig.

Im Jahr 1866 wurde im Norden des Marienberges an einem Waldweg auf einem aufgeschütteten Plateau inmitten des Buchenwaldes die Ernst-August-Eiche gepflanzt. Auf dem runden bemoosten Gedenkstein vor der mächtigen Eiche steht die verwitterte Inschrift: Kronprinz Ernst-August – Gepflanzt 1866.

Die ursprüngliche Wegführung ist im 2o. Jahrhundert südlich der Ernst-August-Eiche verändert worden. Von dem vorderen Parkplatz führt jetzt ein Waldweg unterhalb der ehemaligen Waldgaststätte Marienberg und oberhalb der Autostraße in Richtung Norden zu der Ernst-August-Eiche hin.

Reste von alten elektrischen Straßenlampen zeigen, dass bestimmte Waldwege des Marienberges nachts beleuchtet wurden.

Aufenthalt der Königin Marie und ihrer Tochter Mary 1866 bis 1867 in der Marienburg

Die Königin Marie bewohnte seit dem 27. September 1866 zusammen mit ihrer jüngsten Tochter, der Prinzessin Mary, und ihrem Hofstaat, der etwa 40 Personen umfasste, das Schloss Marienburg, das seinerzeit noch eine Baustelle war. Am 24. Juli 1867 hat auch sie die nun preußische Provinz Hannover mit der Tochter Mary verlassen, weil sie von den Preußen aufgefordert worden war, den Hofstaat zu entlassen und durch preußisches Personal zu ersetzen, was sie aber nicht für akzeptabel hielt. Sie folgte ihrem Mann ins österreichische Exil. Außen an dem nordöstlichen Eingangstor der Marienburg ist ein Hufeisen angenagelt; nach einer ätiologischen Ortssage hat bei der Abreise der Königin Marie eines der Kutschenpferde dieses Hufeisen verloren.

Die Marienburg 1867–1945

Danach wurde noch jahrelang im Inneren der Marienburg weitergebaut. Die Innenausstattung des Rittersaales und des Speisesaales wurden aber von Edwin Oppler nicht mehr fertiggestellt. Anschließend stand das Schloss – eingezäunt und ab 1869 nur von dem Burgaufseher Henry Hartmann und seinem Nachfolger bewohnt und bewacht – fast 80 Jahre leer. Aber im Schloss befand sich schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Schlossmuseum, das täglich besichtigt werden konnte. Es war beispielsweise im Jahr 1930 Tag für Tag vormittags von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Marienburg 1945–1965

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss 1945 von dem Herzog Ernst August III., seiner Ehefrau Viktoria Luise und den Kindern bewohnt, die aus der damaligen sowjetischen Besatzungszone von Schloss Blankenburg (Harz) in den Westen geflüchtet waren. Da zunächst englische Truppen den Harz besetzt hatten, wurde der Umzug zur Marienburg von der englischen Armee durchgeführt. Ca. 30 Lkws fuhren unter dem Geleitschutz dreier Panzerwagen vier Wochen lang zwischen Blankenburg und dem Schloss Marienburg hin und her und räumten so die Schlösser in Blankenburg fast vollständig leer. Das Umzugsgut ging größtenteils zum Schloss Marienburg. Dort wurde außerdem schon das Inventar der Schlösser Braunschweig, Hannover und Gmunden sowie des königlichen Empfangsbahnhofs in Nordstemmen aufbewahrt.

Seit dem Kriegsende bewohnten auch zahlreiche Flüchtlingsfamilien die Marienburg. Am 30. Januar 1953 starb Ernst August III. auf Schloss Marienburg bei Hannover. 1954 kam es zum Konflikt zwischen Viktoria Luise und ihrem Sohn Ernst August IV. Sie verließ das Schloss 1965 und siedelte sich, unterstützt vom „Braunschweiger Freundeskreis“, im Braunschweiger Ortsteil Riddagshausen an.

Die Auktionen zum Verkauf von Inventar und ihre Folgen

Ernst August V. klagte nach der Wende 1989 erfolglos auf Rückgabe der Güter nebst Schlösser (Wert 2005: ca. 100–150 Millionen Euro) in Blankenburg. Seine Söhne Ernst-August und Christian ließen daraufhin im Jahr 2005 in seinem Namen große Teile des im Schloss Marienburg gelagerten Umzuggutes und des Inventars der Marienburg durch das Auktionshaus Sotheby’s versteigern. Vom 30. September bis zum 3. Oktober 2005 fand im Schloss auf fünf Etagen in 130 Räumen auf 4.000 m² eine Ausstellung von weit über 20.000 Kunstgegenständen statt, die im Zeitraum vom 5. Oktober bis zum 15. Oktober 2005 in einem Zelt zur Versteigerung angeboten wurden. Unter den angebotenen Gegenständen befand sich neben Rüstungen, Möbelstücken und Gemälden auch das Silberservice der Königin Marie für 200 Gäste. Zur Auktion kamen Bieter aus 39 Ländern, die 16.000 Gebote abgaben, ferner Vertreter von 12 Fernsehsendern und 20 internationalen Tageszeitungen. 98% der Lose wurden verkauft, die Hälfte davon ging ins Ausland, nur ein Viertel blieb in Niedersachsen. Auf diese Weise verlor Niedersachsen Dreiviertel des auf der Marienburg gelagerten Kulturgutes, das einst für die niedersächsische Geschichte von besonderer Bedeutung gewesen ist.

Die Auktion erbrachte 44 Millionen €. Mit einem Teil des Erlöses gründete Ernst August V. eine Stiftung, die dem Erhalt des Schlosses Marienburg und des Fürstenhaus Herrenhausen-Museums dienen soll.

Waldemar R. Röhrbein, der von 1976 bis 1997 Leitender Direktor des Historischen Museums Hannover gewesen ist, schreibt in seinem Artikel „Ausverkauf. Die Marienburg der Welfen im Brennpunkt der Interessen.“ a.a.O. auf Seite 35: Denn es wurde verantwortungslos alles, was gute Einnahmen versprach, angeboten, ohne dass vorher detailliertere Überlegungen zur Ausgestaltung der Schlossräume angestellt oder notwendige Kontakte mit Kennern der welfischen Haus- und der hannoverschen Landesgeschichte aufgenommen worden wären. Man hätte den jungen Prinzen und ihren Beratern gern etwas Ehrfurcht oder Achtung vor der Geschichte ihres Hauses und ihrer Vorfahren, die diese prägten, gewünscht...Alles in allem hat auf der Marienburg ein Ausverkauf der Welfen- wie der Landesgeschichte stattgefunden, den man als Landeshistoriker bedauerlich bis skandalös nennen kann.

Nicht einmal 2 % der Einnahmen wurden im Jahr 2006 für Toiletten, Licht, Wasser, Abwasser, Heizung und die Renovierung der Ausstellungsräume und der Außenfassade des Schlosses verwendet[11], das seit dem 8. April 2006 wieder besichtigt werden kann. Heinrich Prinz von Hannover, ein Bruder von Ernst August V., hatte die Auktion öffentlich scharf kritisiert und wurde daraufhin zu dem Empfang am 7. April 2006 nicht eingeladen, der am Abend vor der Wiedereröffnung des Schlossmuseums stattfand.[12]

Der Zugang zum Schloss befindet sich im Osten, und der Innenhof des Schlosses kann auch ohne Teilnahme an einer Führung betreten werden, da sich dort der Zugang zum Restaurant befindet. Einige Räume des Schlosses werden für Feiern vermietet. Bis 2009 soll ein Aussichtsturm für Besucher zugänglich sein. Zur Zeit wird das Schloss von dem Schlossverwalter bewohnt, durch Stacheldrahtzäune bewehrt und von Hunden bewacht. Durch das Fällen von Bäumen wurde der Blick auf die Marienburg von Süden (von der Kreisstrasse 505 aus) und vom Norden (von dem Parkplatz aus) freigestellt. Die Fußwege und Treppen rings um die Marienburg, die von der Königin Marie angelegt wurden und die für ihren Gesamtentwurf wichtig waren, verfallen und sind noch nicht in ein Pflegekonzept aufgenommen worden.

Die Schlossführung

Nur etwa 15 der rund 100 von Edwin Oppler gestalteten Räume werden im Rahmen einer kostenpflichtigen Führung gezeigt; darunter sind auch die Kapelle und die alte historische Küche. Ein Teil der in der Führung enthaltenen Räume (Speisesaal und Räume der Prinzessinnen) darf dabei aber nicht betreten werden. In den beiden chinesischen Zimmern fehlt das chinesische Inventar aus der Zeit der Königin Marie, das bei der Auktion im Jahr 2005 versteigert wurde. Die beiden leergeräumten Zimmer werden nun für jährlich wechselnde Sonderausstellungen genutzt.

Wenn Veranstaltungen vorbereitet werden oder schon stattfinden, gibt es nur eingeschränkte Führungen, bei denen die für die Veranstaltung benötigten Räume nicht zugänglich sind.

Zusätzlich werden zu festgelegten Terminen längere Sonderführungen mit Voranmeldung zu den Themen Baugeschichte und Hinter den Kulissen angeboten. Bei der Sonderführung Hinter den Kulissen kann man auch verschiedene Räume im Keller und in den oberen Stockwerken sehen, die allerdings nur wenig historisches Inventar und Mobiliar enthalten. Dafür ist aber der Ausblick in das Leinetal einzigartig (Stand: 2008).

Isabel Arends hat in ihrem im Jahr 2005 erschienenen Buch Gothische Träume die ursprüngliche Ausstattung sämtlicher Räume des Schlosses untersucht und dokumentiert. Auf der Seite 93 weist sie darauf hin, dass bei der Auktion auch wertvolle Teile des Inventars vom Schloss Marienburg versteigert wurden und dass ein guter Teil der versteigerten Gegenstände den Rechnungen zufolge eigens für die Einrichtung des Schlosses im Sinne eines Gesamtkunstwerks angeschafft wurden. Isabel Arends schreibt auf Seite 94 über die Neugestaltung der Schauräume: Die hierfür bereits durchgeführte Neudekoration einiger Räume kennzeichnet eine romantische Durchmischung mit Ausstattungsgegenständen unterschiedlicher Provenienz, welche in keiner Weise dem ursprünglichen Bestand entsprechen und weder die königliche Pracht noch die Intention ihres Schöpfers widerspiegeln. Hier wird nun aus dem Restbestand ein Zeugnis des heutigen Verständnisses einer neugotischen Raumkunst zusammengebastelt. Demnach ist die neu zusammengestellte Ausstattung der Schauräume nicht mehr authentisch. Es fällt auf, dass Isabel Arends grundlegendes Buch über die Marienburg in dem Buchladen des Schlosses nicht angeboten wird.

Das neue Nutzungskonzept der Marienburg

Mauritz von Rheden hat für das Schloss ein neues Nutzungskonzept erarbeitet. Er beschrieb es im Frühjahr 2006 so: Es gibt vier Säulen, auf denen unsere Arbeit steht: erstens ein Museumskonzept mit Dauerausstellung und Sonderausstellungen; zweitens die Gastronomie, das Restaurant in den alten Pferdeställen und der Kutschenremise (dieser Teil soll Mitte des Jahres fertig sein); drittens die Vermietung der Kapelle und anderer Räumlichkeiten für Hochzeiten, Empfänge und Feste; und viertens die Veranstaltungen im Innenhof: Jazzkonzerte, Frühschoppen und eine Klassikreihe, die dieses Jahr im September stattfinden wird.[13]

Das neue Nutzungskonzept bringt wesentliche Einschränkungen[14] für das Grundstück, das sich im Eigentum von Prinz Ernst-August VI. befindet [15] und sowohl die Wege und Parkplätze wie auch das umgebene Waldgebiet mit den vorgeschichtlichen Fundplätzen umfasst. Der nachts unbeleuchtete Parkplatz wird zum Privatparkplatz erklärt. Er ist nur für Besucher des Schlossmuseums offen; widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werden kostenpflichtig auf Gefahr des Halters abgeschleppt. Die Zufahrt für Motorradfahrer ist verboten. Damit ist das Abstellen von Fahrzeugen durch Wanderer, die das Schloss nicht besuchen, untersagt. Auch die traditionellen Motorrad- und Oldtimertreffen dürfen hier nicht mehr stattfinden. Für presserelevante Foto-, Film- oder andere Aufzeichnungen ist die schriftliche Drehgenehmigung der Verwaltung Schloss Marienburg Voraussetzung. Das Aufstellen von Verkaufsflächen und –fahrzeugen ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Verwaltung gestattet. Diese Regelung bekam der Schlachtermeister und Imbissbudenbesitzer Friedrich-Karl Bordt zu spüren, der mit einer mündlichen Genehmigung des inzwischen verstorbenen Ernst August IV. seit 26 Jahren Würstchen auf dem Parkplatz des Schlosses Marienburg verkaufte und am 9. Mai 2007 den Parkplatz mit seiner Imbissbude für immer verlassen musste; die dabei aufgenommenen Pressefotos durften nicht veröffentlicht werden.[16]

Im Februar 2008 wurde die Arbeitsgemeinschaft Faszination Schlösser im Leine- und Weserbergland gegründet, der die Schlösser Bevern, Bückeburg, Corvey, Fürstenberg, Hämelschenburg und Marienburg sowie die Hamelner Marketing- und Tourismusgesellschaft angehören. Die gemeinsame Geschäftsstelle befindet sich in Schulenburg im Hofgut Calenberg und wird von Mauritz von Reden wahrgenommen, während die Hamelner Marketing- und Tourismusgesellschaft der zentrale Ansprechpartner für Touristen sein wird. Ziel der Kooperation ist eine gemeinsame Vermarktung mit Reisearrangements für Touristen aus dem In- und Ausland.

Siehe auch

Die Marienbergbrücke

Die im Jahr 1859 von dem hannoverschen Königshaus als hölzerne Jochbrücke erbaute Marienbergbrücke.

Im Jahre 1859 baute das Hannoversche Königshaus zum Preis von 16.500 Reichstaler eine hölzerne Jochbrücke über die Leine. Von dort aus führte ein Waldweg durch das Nordstemmer Holz zum Nordstemmer Bahnhof. Auf der Ostseite der Jochbrücke befand sich 1911 auch eine Fähre. Die Jochbrücke ist später durch eine Steinbrücke ersetzt worden. Diese war bis 1935 mit einer Schranke versehen und wurde von einem Schrankenwärter bewacht, um unbefugten Kraftfahrzeugverkehr zur Marienburg zu verhindern. Erst nach dem Bau der Kreisstraße K 505 bekamen die Kraftfahrzeuge freie Fahrt.

Die beiden Bürger Conrad Kösel und Rudolf Ohlmer aus Adensen wollten am Ende des Zweiten Weltkrieges die Sprengung der Marienbergbrücke und der Calenberger Brücke durch deutsche Soldaten verhindern. Als sie am 6. April 1945 zur Marienbergbrücke kamen, war diese jedoch schon von Angehörigen des Volkssturms gesprengt worden. Gemeinsam mit Hans Bremer, dem Besitzer der Calenberger Mühle, konnten sie die Sprengung der Calenberger Brücke verhindern. Kösel und Ohlmer wurden während der Rückfahrt auf der K 506 kurz vor Adensen von heranrückenden Panzern der US-Army in ihrem Fahrzeug erschossen. Bei der Sprengung der Marienbergbrücke wurden durch die Detonationswelle auch die Glasfenster der Schlosskapelle zerstört.

Die Britische Rheinarmee ersetzte die gesprengte Marienbergbrücke zunächst durch eine Pontonbrücke und dann im Jahr 1948 durch eine Stahlbrücke, die mit Holzbohlen belegt war. Im Jahr 1955 wurde schließlich die jetzige Marienbergbrücke errichtet.

Die Kreisstraße K 505

Findling am Rand der Kreisstraße K 505. Über der Inschrift befand sich ursprünglich ein Hakenkreuz, das nach 1945 entfernt worden ist.

An der Stelle der jetzigen Kreisstraße K 505 befand sich bis 1935 zwischen der Leine und dem Marienberg ein schmaler Feldweg. Er war ebenso wie die steinerne Marienbergbrücke durch eine Schranke für den Kraftfahrzeugverkehr zur Marienburg gesperrt; es gab nur einen schmalen Durchlass für Fußgänger und Radfahrer. Im Jahr 1935 wurde der Feldweg von dem Reichsarbeitsdienst zur Kreisstraße K 505 ausgebaut und mit Platanen bepflanzt. Da seinerzeit die Leine dicht an dem Feldweg vorbeiführte, mussten am Marienberg Felsen weggesprengt werden. Bei den Bauarbeiten wurde ein Findling gefunden, der jetzt am Straßenrand unterhalb der Sachsenschlucht auf den Bau der K 505 hinweist. Nun durfte die Straße von Fahrzeugen befahren werden. Die Leine wurde erst Jahrzehnte später in ihr jetziges Flussbett verlegt; dabei ist ein Teil des ehemaligen Flussarmes als Feuerlöschteich für das Schloss Marienburg belassen worden. Seitlich der Leine sind später zahlreiche Kiesteiche entstanden.

An der Marienbergbrücke beginnt ein Wanderweg, der unterhalb des Marienberges durch das Leinetal nach Schulenburg führt. An der Marienbergbrücke zweigt von der K 505 die Bergstraße K 210 (Marienbergstraße) ab, die über den Marienberg zum Parkplatz des Schlosses Marienburg und von da aus inmitten einer Allee weiter zur Kreisstraße K 506 führt.

Der Königliche Empfangsbahnhof in Nordstemmen

Der Bahnhof Nordstemmen im Jahr 1861.

Die K 505 verläuft über die Leinebrücke als Lindenallee nach Nordstemmen. Am zweiten Kreisel zweigt nach links die L 410 (Hauptstraße) ab, die zum Nordstemmer Bahnhof führt.

Das Empfangsgebäude im Bahnhof Nordstemmen wurde 1853 bis 1854 von dem Architekten Conrad Wilhelm Hase und Julius Rasch gebaut. Conrad Wilhelm Hase plante das Empfangsgebäude in Anlehnung an die mittelalterliche Backsteinromanik und Backsteingotik im Stil des romantischen Historismus. Dabei verwendete er sichtbare in Mehrfarbigkeit gesetzte Backsteine mit den Grundfarben rot und gelb. Der Grundriss des Gebäudes ist in der Längsachse und in der Querachse symmetrisch angelegt.

Conrad Wilhelm Hase wählte bei den Fenstern im Erdgeschoss den Rundbogenstil der Neuromanik sowie romanische Ziersäulen und in den oberen Geschossen Segmentbögen, die den Übergang zur Neugotik darstellen. Auf die Dächer stellte er ebenso wie bei der Marienburg hohe reich verzierte Schornsteine, die den Seitenanblick des Gebäudes beherrschten. Als Zierelemente für die Fassaden wählte er zopfartige Formziegel, die sich um die Fenster schlängeln, Pflanzenflechtwerk auf quadratischen Ziegelplatten unter den Fenstern und Sandsteineinfassungen bei den Fenstern des Mittelbaus.

Das leerstehende Bahnhofsgebäude 2007.

Ein breiter eingeschossiger Mittelbau mit Satteldach auf rechteckigem Grundriss wird im Norden und Süden von größeren mehrgeschossigen Eckpavillons mit Zeltdach auf quadratischem Grundriss begrenzt. Die beiden Eckpavillons haben als Schaufassade an ihrer Frontseite hervorstehende 12 Meter hohe Blendgiebel, die von Eckpfeilern umgeben sind und turmartig über die Giebel hinausragen. Insgesamt besitzt das Bahnhofsgebäude eine Länge von 63,38 m, eine Breite von 15,80 m und eine Grundfläche von 1080 m².

Seinerzeit gab es noch keine Pläne für den Bau des Schlosses Marienburg. Als der Bau fertig war, gestaltete Conrad Wilhelm Hase in den Jahren 1858 bis 1860 im Inneren des Empfangsgebäudes Räume für die königliche Familie und im Wartesaal I. und II. Klasse ein Büffet für den Hofstaat. Dadurch wurde der Bahnhof zu einem königlichen Empfangsbahnhof. Er bildet mit dem Schloss Marienburg ein Ensemble.

König Georg V. verließ mit seinem Hofstaat in Nordstemmen den Zug, wenn er zur Marienburg fahren wollte. Er reiste in einem von E. J. H. Witte im Jahr 1853 entworfenen dreiachsigen Eisenbahnsalonwagen an, der außen mit Wappen, Orden, Initialen und Königskronen reich geschmückt war. Die Werkstatträume der Bahnmeisterei dienten als Abstellhalle für diesen Eisenbahnsalonwagen der königlichen Familie. Die Bahnhofsgebäude in Hannover und in Salzderhelden enthielten ebenfalls Räume für die königliche Familie, die in späterer Zeit dem Kaiser zur Verfügung standen, wenn er in seinem Eisenbahnsalonwagen anreiste.

Salonwagen des Königs Georg V. von Hannover aus dem Jahr 1853.

Die Deutsche Bahn AG benötigt das Empfangsgebäude nicht mehr. Der Kultur- und Heimatverein Nordstemmen erarbeitete zusammen mit den Professoren Josef Strasser und Jens Sievers und 8 Studentinnen des 6. Semesters Innenarchitektur der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Nutzungskonzepte für das leerstehende Empfangsgebäude, um es vor dem Abriss zu bewahren. Am 5. Juli 2007 wurden von den 8 Studentinnen verschiedene Nutzungskonzepte für den Bahnhof Nordstemmen vorgestellt. Nadine Pflüger schrieb bereits im Sommer 2006 ihre Abschlussarbeit zum Thema Umnutzung des ehemaligen Empfangsgebäudes auf dem Bahnhofsgelände Nordstemmen an der Fakultät Bauwesen dieser Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst.

Das Haus Hannover erwägt, den königlichen Empfangsbahnhof in ein neues Marketingkonzept einzubeziehen. Erste Überlegungen zielen auf die Schaffung eines Angebotes kulturtouristischer Informationen über die Marienburg im Bahnhofsgebäude. Damit könnte der Bahnhof künftig in seiner historischen Empfangs-Funktion für heutige Bahnreisende, die das Schloss Marienburg besuchen wollen, neu interpretiert werden. Die Finanzierung der Renovierung des vom Hausschwamm befallenen Gebäudes ist allerdings noch nicht gesichert.

Literatur

Der Marienberg und seine Vorgeschichte

Karten zur Vorgeschichte

  • Geländeaufnahme 1:2500 Die Marienburg bei Nordstemmen durch Studenten der Technischen Hochschule Hannover im Juli 1960. Feldvergleich und Ergänzungen durch H. Weber im Mai 1984. In: Flurnamenkarte 1:10.000 Blatt 5/2 Alferde, Landkreis Hannover o. J. (nach 1984).
  • Geländeaufnahme 1:3125 von A. Umlauff, Herbst 1895, Blatt XXXII Ringwall der Marienburg bei Nordstemmen. Siehe auch die Seiten 11, 14 und 50. In: Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen. Original-Aufnahmen und Ortsuntersuchungen bearb. von August von Oppermann und Carl Schuchhardt. Hannover 1888–1916.

Geologie des Marienberges

  • Manfred Boetzkes (Hrsg.): Welten in Vitrinen. Die Sammlung des Römer-Museums in Hildesheim. Faksimile des Sammlungsführers von 1914. S. 7+8 mit Abbildungen. Römer-Museum, Hildesheim 1994.

Vorgeschichte des Marienberges

  • August Kreipe: Historische Gedenkmale im Leinetal von Elze bis Alt-Calenberg Gerstenberg, Hildesheim 1926
  • W. Netzel: Vor- und frühgeschichtliche Befestigungen im Großraum Hannover Schriftenreihe zur Heimatkunde, herausgegeben vom Kreislehrerverein Hannover-Land Nr. 10/11, 1968. Seite 21
  • Hans-Wilhelm Heine: Die Befestigungen auf dem Marienberg bei Schulenburg in: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band 49, Teil II Exkursionen, Mainz 1981, Seite 198
  • Hery a. Lauer: Archäologische Wanderungen in Südniedersachsen. Ein Führer zu Sehenswürdigkeiten der Ur- und Frühgeschichte Band III, Verlag H. Lauer, Angerstein 1988, Seite 60

Die Marienbergfeste des Heimatbundes

  • Waldemar R. Röhrbein: Die Marienbergfeste. In: Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Heimat bewahren, Heimat gestalten. Beiträge zum 100jährigen Bestehen des Heimatbundes Niedersachsen. Hannover 2001. Seiten 108-113.

Schloss Marienburg

Gesamtdarstellungen

  • Kiesow, Gottfried: Schloss Marienburg. Deutscher Kunstverlag 1963; 11. Auflage München 1990.
  • Margret Zimmermann/Hans Kensche: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land. Verlag Lax, Hildesheim 1998
  • Jan Brinkmann: Geschichten aus Niedersachsen. Land&Forst Edition. Landbuch Verlagsgesellschaft, Hannover 2004, ISBN 3784206700.
  • Prinz Ernst August von Hannover (Herausgeber): Schloss Marienburg. Schulenburg/Leine 2005. Die farbig bebilderte Broschüre ist im Schloss Marienburg erhältlich.
  • Isabel Arends: "Niemals zurück" – Geschichte und Schicksal von Schloss Marienburg in: Förderverein für die Stadtgeschichte von Springe e.V.: Springer Jahrbuch 2006, Seiten 47-66, 119-124.

Baugeschichte des Schlosses Marienburg

  • Conrad Wilhelm Hase. Baumeister des Historismus. Ausstellungskatalog. Historisches Museum am Hohen Ufer, Hannover 1968. Seite 17-22: Baugeschichte der Marienburg, Quellenangabe von Bauzeichnungen und Abbildungen.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag 1977. Seite 767 bis 768, Grundriss des Schlosses Seite 769.
  • Günther Kokkelink und Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850-1900. Schlütersche, Hannover 1998.
  • Werner Wagener: Er konnte sein Werk nicht vollenden. Der Architektenstreit Hase – Oppler beim Bau der Marienburg 1864. Hase – der eigentliche Schöpfer. In: Hildesheimer Heimat-Kalender 2000. Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim 2000, Seiten 110–114.
  • Isabel Arends: Gothische Träume. Die Raumkunst Edwin Opplers auf Schloss Marienburg. Hannoversche Studien Band 11. 380 Seiten. Hannover 2006. ISBN 3-7752-4961-3
  • Isabel Maria Arends: "Niemals zurück" – Geschichte und Schicksal von Schloss Marienburg. In: Springer Jahrbuch 2006. S. 47-65.
  • Werner Wagener: Die Furtwängler-Orgel in der Marienburg. In: Springer Jahrbuch 2007 für die Stadt und den Altkreis Springe. Hrsg.: Förderverein für die Stadtgeschichte von Springe e.V. - Springe. 2007, S. 92-97.

Schloss Marienburg in den Jahren 1866–1867

  • G. M. Willis (Hrsg.): Hannovers Schicksalsjahr 1866 im Briefwechsel König Georgs V. mit der Königin Marie. Hildesheim 1966.
  • Werner Wagener: Sie kamen sogar aus dem Wendland. Landwirte besuchten Königin Marie auf der Marienburg bei Nordstemmen. In: Heimatkalender 2003 für die Lüneburger Heide. Celle 2002. Seiten 87-88.
  • Isabel Arends: Ausflug „ohne Nebelkappe“ zu Schloss Marienburg. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge 59. Hannover 2005, Seiten 189-192.
  • Die Marienburg und ihre Herrin. Nachdruck aus: Die Gartenlaube Jg. 1867, Seiten 421-424. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge 59. Hannover 2005, Seiten 193-199. Dieser von der preußischen Regierung lancierte Artikel soll beim Leser den Eindruck erwecken, dass das von preußischen Gendarmen bewachte Schloss Marienberg im Sommer 1867 für die Königin Marie keineswegs ein Internierungslager war, in dem sie unter Hausarrest stand.

Auktionen und ihre Folgen

  • Waldemar R. Röhrbein: Ausverkauf. Die Marienburg der Welfen im Brennpunkt der Interessen. In: Niedersachsen (Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur seit 1859), 2/2006, Seite 34f. Derselbe Text findet sich mit kleinen Änderungen unter dem Titel: Im Brennpunkt: Die Marienburg in: Förderverein für die Stadtgeschichte von Springe e.V.: Springer Jahrbuch 2006, Seiten 67-73, 125-126.
  • Gisela Bungarten und Jochen Luckhardt (Hrsg.): Welfenschätze gesammelt, verkauft, durch Museen bewahrt. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2007. ISBN 978-3-86568-262-8

Sagen vom Schloss Marienburg

  • Wilhelm Barner: Hoike. Sagen und Erzählungen aus dem Land zwischen Hildesheimer Wald und Ith. Schriftenreihe des Heimatmuseums Alfeld Nr. 7. Alfeld o. J. (1960). Seite 24f, 119 und 162.

Archive

  • Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv Dep. 103 (historische Dokumente zum Bau der Marienburg)
  • Archiv der Marienburg (fast 2000 Bauzeichnungen mit Vorskizzen, Entwürfen und Werkzeichnungen)
  • Stadtarchiv Hannover (Nachlass des Architekten Edwin Oppler mit über 100 Zeichnungen zum Ausbau der Marienburg, Fotografien und seinen Veröffentlichungen während der Bauzeit der Marienburg)

Weblinks

Quellen

  1. Siehe Leine-Nachrichten der Hannoverschen Allgemeine vom 12. Februar 2008, Seite 7.
  2. vgl. Reinhold Baumstark (Hrsg.): Silber und Gold. Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas. Ausstellungskatalog, Bayerisches Nationalmuseum München, München 1994. Band 2, S. 354-373.
  3. August Kreipe schreibt im Jahr 1926 a.a.O. Seite 4, dass noch die Reste von 4 Hügelgräbern erkennbar seien, und fügt hinzu: eine größere Anzahl wird dort eingeebnet sein. Die Geologische Wanderkarte Leinebergland, Hannover 1989 (2. Auflage) spricht von 9 Grabhügeln.
  4. J. H. Müller: Vor- und frühgeschichtliche Alterthümer der Provinz Hannover 1893, Seite 42 und 323.
  5. Siehe Spilcker: Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Adenoys. In: Vaterländisches Archiv für Hannoverisch-Braunschweigische Geschichte Jahrgang 1833, Bd. I., Seite 4. Als Quelle nennt Spilcker das handschriftliche Manuskript De Dynastia et Nobilibus Dominis de Adenois von Grupen, das er in dem Tom. II. de Comitibus der Bibliothek des Königlichen Oberappellationsgerichtes in Celle eingesehen hat.
  6. Der Aussichtsturm ist auf der Karte der Preußischen Landesaufnahme von 1898 (TK 25, Blatt 3824 Elze) angegeben.
  7. Quellen: 1) Hans Hahne: Das Goldgeschmeide von Schulenburg In: JB Provinzial-Museum Hannover 1911/12 Seite 86ff. 2) Frühes Gold. Ur- und Frühgeschichtliche Goldfunde aus Niedersachsen (Fundgeschichten und kulturhistorische Impressionen). Seite 31–34. Niedersächsisches Landesmuseum Hannover. Isensee Verlag Oldenburg 2003. ISBN 3-89995-066-6 3) Hans-Jürgen Häßler: Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen. Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg 2002, Seite 501. 4) Eckard Steigerwald: Pattensen. Zur Geschichte und Entwicklung der Dörfer (bis Ende des 16. Jahrhunderts) Herausgabe und Vertrieb: Stadt Pattensen 1986, Seite 15f.
  8. Diese Schlussfolgerung findet sich hier: Frühes Gold. Ur- und Frühgeschichtliche Goldfunde aus Niedersachsen (Fundgeschichten und kulturhistorische Impressionen). Seite 34. Niedersächsisches Landesmuseum Hannover. Isensee Verlag Oldenburg 2003.
  9. Jahresbericht des Heimatbundes Niedersachsen 1934, Seite 3.
  10. Alheidis von Rohr: Staats- und Stadtwagen aus dem hannoverschen Marstall. Historisches Museum am Hohen Ufer, Hannover 1980. Seite 15 und Anm. 65 auf Seite 47.
  11. Mauritz von Rheden spricht in Niedersachsen (Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur seit 1859), 2/2006, Seite 36 vage von einem hohen sechsstelligen Betrag.
  12. Hannoversche Allgemeine Zeitung Nr. 84 Seite 19 vom 08.04.2006.
  13. Welfen-Pläne. Der Bevollmächtigte des Prinzen von Hannover zur Umgestaltung von Schloss Marienburg. In: Niedersachsen (Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur seit 1859), 2/2006, Seite 36f. .
  14. Die Einschränkungen finden sich auf den Verbotsschildern, die Anfang Mai 2007 am Parkplatz aufgestellt wurden. Siehe Leine-Nachrichten der Hannoverschen Allgemeine Ausgabe 108 vom 10. Mai 2007 Seite 1.
  15. Die Grundstücksgrenzen sind oben in der Karte von A. Umlauff vom Herbst 1895 eingetragen.
  16. Der Imbissbudenbesitzer Friedrich-Karl Bordt, der seit 26 Jahren Würstchen auf dem Parkplatz von Schloss Marienburg verkaufte, räumt seinen Standplatz.

52.1727777777789.76611111111117Koordinaten: 52° 10′ 22″ N, 9° 45′ 58″ O


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