Marta Da Silva

Marta Da Silva
Marta
Marta Vieira da Silva
Spielerinformationen
Voller Name Marta Vieira da Silva
Geburtstag 19. Februar 1986
Geburtsort Dois RiachosBrasilien
Größe 162 cm
Position Sturm
Vereine in der Jugend
2000–2002 CR Vasco da Gama
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
2002–2004
2004–2008
2009–
São Martins
Umeå IK
Los Angeles Sol
 ? (?)
103 (111)
3 (3)
Nationalmannschaft2
2002– Brasilien 53 (51)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 25. April 2009
2Stand: 25. April 2009

Marta Vieira da Silva, genannt Marta (* 19. Februar 1986 in Dois Riachos), ist eine brasilianische Fußballspielerin. Sie spielte von 2004 bis 2008 für den schwedischen Fußballverein Umeå IK. Seit 2009 steht Marta beim US-amerikanischen Klub Los Angeles Sol in der Profiliga Women’s Professional Soccer unter Vertrag. In der brasilianischen Nationalmannschaft ist sie Stammspielerin im Angriff. Marta ist dreimalige und amtierende Weltfußballerin des Jahres und gilt vielen Experten als die beste Fußballerin der Welt.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Vereinsfußball

Im Alter von 14 Jahren verließ Marta gegen den Willen der Familie ihren Heimatort Dois Riachos, um einer Fußballkarriere nachzugehen. Sie startete ihre Laufbahn zunächst in Rio de Janeiro bei CR Vasco da Gama und spielte später für São Martins.[3] Im Jahr 2004 wechselte Marta mit 18 Jahren zum schwedischen Fußballverein Umeå IK. Marta hatte umgehend Anteil am UEFA-Pokal Sieg Umeås, als sie im Finale gegen den 1. FFC Frankfurt in Hin- und Rückspiel insgesamt drei Tore schoss. In der schwedischen Meisterschaft wurde Marta zusammen mit ihrer Mannschaftskollegin Laura Kalmari mit 22 Treffern Torschützenkönigin und Umeå beendete die Saison auf Rang zwei hinter Djurgården.[4]

In der darauf folgenden Spielzeit trug Marta mit 21 Saisontoren dazu bei, dass Umeå 2005 überlegen schwedischer Meister wurde. Dabei konnte sie gemeinsam mit Therese Lundin erneut die Torschützenkrone gewinnen.[4] Umeå verteidigte den Meistertitel 2006 mit 21 Siegen und einem Unentschieden unbesiegt. Nach der Saison verlängerte Marta ihren Vertrag in Umeå, obwohl ihr unter anderem vom Ligakonkurrenten Linköpings FC ein finanziell wesentlich lukrativeres Angebot vorlag.[5] Im Jahr 2007 erreichte Marta mit Umeå zum zweiten Mal das UEFA-Pokal-Finale, das jedoch gegen den FC Arsenal verloren ging.[6] Außerdem gewann Umeå nach drei Toren von Marta im Finale den schwedischen Pokalwettbewerb und errang zum dritten Mal in Folge die Meisterschaft.[4]

Seit dem Wechsel von Marta nach Schweden war Umeå IK der Publikumsmagnet der Liga. Der Verein bezifferte ihren Marktwert für die Stadt Umeå auf acht Millionen US-Dollar im Jahr.[7] Unter dem Motto „Rettet Marta für Umeå!“ startete der Verein nach der Weltmeisterschaft 2007 eine Kampagne, in der Hoffnung zahlungskräftige Sponsoren zu gewinnen, um mögliche Abwerbungsversuche internationaler Klubs abwehren zu können.[8] Sie verlängerte ihren Vertrag bei Umeå schließlich um ein weiteres Jahr, ließ ihre Pläne darüber hinaus allerdings offen.[9]

Umeå erreichte 2008 erneut das UEFA-Pokal Finale und traf dort auf den 1. FFC Frankfurt. Das Hinspiel, in dem Marta elf Sekunden nach Anpfiff das schnellste Tor der Europapokal-Geschichte erzielte, endete 1:1 unentschieden.[10] Im Rückspiel unterlag Umeå mit 2:3 und scheiterte damit wie im vorangegangen Jahr im Finale.[11] Umeå gewann 2008 zum vierten Mal in Folge die schwedische Meisterschaft und Marta wurde zusammen mit Manon Melis mit 23 Treffern Torschützenkönigin der Liga.[4]

Marta bekundete mehrfach ihr Interesse, in der neu gegründeten Profiliga Women’s Professional Soccer in den USA zu spielen. Im Zuge des Drafts gingen die Rechte, mit ihr in Verhandlungen zu treten, an den Verein Los Angeles Sol. Nach mehrmonatigen Spekulationen gab Marta im Januar 2009 bekannt, in die USA zu wechseln und in Los Angeles einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben zu haben.[12]

Nationalmannschaft

Marta trägt in der brasilianischen Nationalmannschaft die Nummer 10.

International machte Marta zum ersten Mal 2002 auf sich aufmerksam, als die damals 16-Jährige bei der U-19-Weltmeisterschaft in Kanada mit sechs Toren Brasilien zu einem überraschenden vierten Platz verhalf. 2003 nahm sie für die brasilianische A-Nationalmannschaft an der Südamerika-Meisterschaft in Peru teil und hatte mit vier Treffern Anteil an Brasiliens erfolgreicher Titelverteidigung. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in den USA erziele Marta drei Tore; Brasilien erreichte das Viertelfinale, in dem man gegen den späteren Finalisten Schweden ausschied.[3]

Während Marta zuvor hauptsächlich als Nachwuchstalent galt, wurde sie im Verlauf des Olympischen Fußballturniers in Athen 2004 zur großen Entdeckung und zum Star der Seleção. Brasilien scheiterte erst im Finale an den USA und konnte mit der olympischen Silbermedaille den bis dahin größten internationalen Erfolg feiern. Im gleichen Jahr nahm Marta ebenfalls an der U-19-Weltmeisterschaft in Thailand teil und erreichte dort mit Brasilien den vierten Platz. Sie schoss insgesamt drei Tore und wurde zur besten Spielerin des Turniers gewählt.[3]

Marta nahm nicht an der Südamerika-Meisterschaft 2006 teil, in der Brasilien, das lediglich mit einer geschwächten Mannschaft anreiste, nach vier Titeln in Folge zum ersten Mal nur Platz zwei hinter Argentinien belegte. Das Jahr 2007 begann für Marta sehr erfolgreich, als sie die Goldmedaille bei den Panamerikanischen Spielen vor heimischer Kulisse in Brasilien gewann und im Turnier insgesamt 12 Tore erzielte. Dabei besiegte die Seleção im Finale die U-20-Auswahl der USA vor 68.000 Zuschauern im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro. Durch diesen Titelgewinn erhöhte Marta ihre Popularität vor allem in Brasilien und erhielt besonderes Lob für ihre Leistung von Fußball-Legende Pelé.[13]

Mit der Weltmeisterschaft 2007 in China konnte Marta ihren weltweiten Bekanntheitsgrad deutlich steigern. Besonders ihre Leistung im Halbfinalspiel gegen die USA und ihr dort spektakulär erzieltes Tor zum 4:0 fanden internationale Beachtung. Marta wurde mit sieben Treffern Torschützenkönigin und zur besten Spielerin des Turniers gewählt; Brasilien erreichte zum ersten Mal das Weltmeisterschafts-Endspiel der Frauen und beendete das Turnier als Vize-Weltmeister. Allerdings wurde Marta zur tragischen Figur des Finales, als sie einen Strafstoß, der zum 1:1 Ausgleich gegen Deutschland geführt hätte, vergab.[14]

Beim Olympischen Fußballturnier in Peking 2008 gewann Marta mit Brasilien erneut die Silbermedaille; im Verlauf des Turniers erzielte sie drei Tore. Die Seleção scheiterte wie bereits 2004 im Finale an den USA. Zuvor hatte Brasilien den amtierenden Weltmeister Deutschland im Halbfinale besiegt.[15]

Ehrungen

Marta beim Ausführen eines Strafstoßes im Finale der Panamerikanischen Spiele 2007.

Marta wurde seit 2004 bei der Wahl zur FIFA-Weltfußballerin des Jahres fünf Mal in Folge unter die besten drei Spielerinnen gewählt. Bei der Abstimmung unter den Trainern und Kapitäninnen der Nationalteams der Welt kam sie in den Jahren 2004 und 2005 zunächst auf die Plätze drei und zwei, in den folgenden drei Jahren konnte sie die Wahl zur Weltfußballerin jeweils gewinnen; dabei verwies sie 2006 die US-Amerikanerin Kristine Lilly auf den zweiten Platz,[16] 2007 und 2008 setzte sie sich jeweils mit großem Abstand gegen die Zweitplatzierte Birgit Prinz durch.[17]

Nach dem gewonnenen Finale der Panamerikanischen Spiele 2007 wurde Marta die Ehre zuteil, als erste und bisher einzige Frau ihre Fußabdrücke in der Ruhmeshalle des Maracanã-Stadions neben anderen Größen des brasilianischen Fußballs in Beton verewigen zu dürfen.[18]

Spielweise

Im Spielsystem von Umeå IK genoss Marta große Freiheiten. Während sie nominell als Stürmerin auflief, ließ sie sich im Verlauf eines Spiels häufig in das offensive Mittelfeld zurückfallen, wechselte die Seiten oder wich auf die Flügelpositionen aus. Ihre Spielweise wird dabei vor allem durch ihre große Schnelligkeit und ihre außergewöhnliche Ballbehandlung und Schusstechnik geprägt.[5] Daneben gilt sie als dribbelstark und äußerst torgefährlich, spielt aber zugleich mannschaftsdienlich.[1] So lieferte Marta in der Saison 2008 in 18 Spielen neben ihren 23 Treffern auch 19 Torvorlagen.[4]

In der brasilianischen Nationalmannschaft spielt sie gewöhnlich an der Seite ihrer Sturmpartnerin Cristiane. Auch hier agiert sie nicht als reine Mittelstürmerin, sondern schaltet sich regelmäßig in den Spielaufbau im Mittelfeld ein. In 53 Länderspielen erzielte Marta 51 Tore; dennoch sucht sie trotz ihrer großen Torgefahr nicht bedingungslos den Abschluss und fungiert häufig als Vorlagengeberin für ihre Mitspielerinnen.[2]

Erfolge

Podium der Panamerikanischen Spiele 2007

Nationalmannschaft

Vereinswettbewerbe

Persönliche Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. a b dpa. US-Girls haben Respekt vor Marta. sport.ARD.de. 26. September 2007.
  2. a b Maria Burns Ortiz. Marta unquestionably the best player in the world. ESPNsoccernet. 17. September 2007.
  3. a b c Marta: Das unerschöpfliche Genie. FIFA.com. 29. November 2007.
  4. a b c d e Allsvenskan - Women. Svenskfotboll.se.
  5. a b Rainer Fußgänger. Dann aber kam Marta. FanSoccer. 21. Dezember 2007.
  6. Kevin Ashby. Arsenal gewinnt den UEFA-Pokal. uefa.com. 29. April 2007.
  7. Short information about Umeå IK. Umeå IK futboll.
  8. Reinhard Wolff. Moneten für Marta. die tageszeitung. 05. Oktober 2007.
  9. Berend Scholten & Jan Juhlin. Wezemaal aiming for upset. uefa.com. 14. November 2007.
  10. Frankfurt wahrt Triple-Chance. n-tv.de. 17. Mai 2008.
  11. FFC holt UEFA-Pokal. kicker online. 24 Mai 2008.
  12. Sport-Informations-Dienst. Marta erhält Drei-Jahres-Vertrag in den USA. Focus Online. 12. Januar 2009.
  13. AP. Pele congratulates Brazilian Pan Ams star Marta. USA Today. 28. Juli 2007.
  14. Sport-Informations-Dienst. Deutschlands Frauen auf dem WM-Thron. Spiegel Online. 30. September 2007.
  15. Peking 2008 - US-Girls glänzen golden. Yahoo! Eurosport. 21. August 2008.
  16. dpa. Cannavaro nun auch "Weltfußballer". Focus Online. 19. Dezember 2006.
  17. Ronaldo und Marta sind Weltfußballer des Jahres. Welt Online. 12. Januar 2009.
  18. Marta: "Möchte noch oft bei dieser Gala dabei sein". FIFA.com. 17. Dezember 2007.

Weblinks


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