Martin H. Jung

Martin H. Jung

Martin H. Jung (* 1956 in Bietigheim) ist evangelischer Theologe und Professor für Historische Theologie.

Leben

Nach dem 1975 in Bietigheim abgelegten Abitur engagierte sich Jung zunächst im freiwilligen sozialen Friedensdienst für die Aktion Sühnezeichen in Israel. Von 1977 bis 1984 studierte er Evangelische Theologie in Tübingen und Berlin und legte dann das 1. Kirchliche Examen in der Württembergischen Landeskirche ab. Sein Vikariat, verbunden mit Religionsunterricht an weiterführenden Schulen, verbrachte Jung in Lauffen am Neckar und wurde 1987 nach dem 2. Kirchlichen Examen ordiniert. Von 1987 bis 1990 war er Assistent bei Prof. Dr. Ulrich Köpf in Tübingen und wurde 1990 mit einer Arbeit über Die württembergische Kirche und die Juden in der Zeit des Pietismus promoviert. Nach zwei Jahren Pfarrdienst und Religionsunterricht in Nehren kehrte Jung an die Universität Tübingen zurück und wurde dort 1996 habilitiert (Habilitationsschrift: Frömmigkeit und Theologie bei Philipp Melanchthon. Das Gebet im Leben und in der Lehre des Reformators). Sowohl während der Promotions- als auch während der Habilitationszeit übte er Lehrtätigkeiten in Tübingen aus. 1996 vertrat Jung eine Professur in Siegen, bevor er 1997 eine Assistenzprofessur in Basel übernahm. 2002 erhielt er den Ruf nach Osnabrück und hat seitdem dort am Institut für Evangelische Theologie den Lehrstuhl für Historische Theologie: Kirchengeschichte, Dogmen-, Theologie- und Konfessionsgeschichte sowie Ökumenische Theologie inne. Über Forschung und Lehre hinaus beteiligt Jung sich in hohem Maße auch an der Akademischen Selbstverwaltung.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die württembergische Kirche und die Juden in der Zeit des Pietismus (1675–1780). Berlin 1992 (Studien zu Kirche und Israel 13). – Zugl.: Tübingen, Universität, Evangelisch-theologische Fakultät, Dissertation, 1990.
  • Frömmigkeit und Theologie bei Philipp Melanchthon. Das Gebet im Leben und in der Lehre des Reformators. Tübingen 1998 (Beiträge zur historischen Theologie 102). – Zugl.: Tübingen, Universität, Evangelisch-theologische Fakultät, Habilitationsschrift, 1995/96.
  • Der Protestantismus in Deutschland von 1815 bis 1870. Leipzig 2000 (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen III/3).
  • Der Protestantismus in Deutschland von 1870 bis 1945. Leipzig 2002 (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen III/5).
  • Nonnen, Prophetinnen, Kirchenmütter. Kirchen- und frömmigkeitsgeschichtliche Studien zu Frauen der Reformationszeit. Leipzig 2002.
  • Theologen des 16. Jahrhunderts. Humanismus, Reformation, Katholische Erneuerung. Eine Einführung, hrsg. von Martin H. Jung und Peter Walter. Darmstadt 2002.
  • Nachfolger, Visionärinnen, Kirchenkritiker. Theologie- und frömmigkeitsgeschichtliche Studien zum Pietismus. Leipzig 2003.
  • Theologen des 17. und 18. Jahrhunderts. Konfessionelles Zeitalter, Pietismus, Aufklärung, hrsg. von Peter Walter und Martin H. Jung. Darmstadt 2003.
  • Einführung in die Theologie. Darmstadt 2004.
  • Pietismus. Frankfurt / M. 2005
  • Die Reformation. Theologen, Politiker, Künstler. Göttingen 2008.
  • Juden und Christen. Geschichte der christlich-jüdischen Beziehungen. Darmstadt 2008.
  • Philipp Melanchthon und seine Zeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2010. ISBN 978-3-525-55006-9.
  • Kirchengeschichte. Göttingen 2010 (Grundwissen Christentum 3).

Weblinks


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