Mary Astor

Mary Astor

Mary Astor (eigentlich: Lucile Vasconcellos Langhanke; * 3. Mai 1906 in Quincy, Illinois; † 25. September 1987 in Woodland Hills, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.

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Karriere

Sie wurde als Tochter des deutschen Einwanderers Otto Ludwig Langhanke geboren. Besonders ihr Vater förderte die Tochter und Mary Astor gewann schon als Kind zahlreiche Schönheitswettbewerbe. Bereits mit 15 Jahren unterschrieben ihre Eltern für sie einen Filmvertrag in Hollywood. Ihr Durchbruch erfolgte nach 1924 mit dem Film Beau Brummel an der Seite von John Barrymore. Schon damals war Astor bekannt für ihr turbulentes Privatleben und sie begann während der Dreharbeiten eine heftige Affäre mit Barrymore, die viele Schlagzeilen nach sich zog. 1926 wurde sie unter die WAMPAS Baby Stars des Jahres gewählt.

Mary Astor schaffte den Sprung zum Tonfilm relativ gut. Sie spielte eine Vielzahl von Nebenrollen und bekam gelegentlich auch die weibliche Hauptrolle. Meist beschränkte sich ihre Mitwirkung jedoch auf Auftritte in B-Filmen. Zu den wenigen Ausnahmen gehörte die Rolle der sympathischen Freundin des Helden in Zeit der Liebe, Zeit des Abschieds unter der Regie von William Wyler.

Erst mit dem Wechsel zu Warner Brothers Anfang der 1940er erhielt ihre Karriere Auftrieb. Bette Davis persönlich sorgte dafür, dass Astors Part in Vertauschtes Glück 1941 ausgebaut wurde. Die Schauspielerin gewann für ihre Darstellung den Oscar als beste Nebendarstellerin. Im selben Jahr spielte sie neben Humphrey Bogart in John Hustons Dashiell Hammett-Adaption Die Spur des Falken die undurchsichtige Mrs. O'Shaughnessy.

Mit dem Wechsel zu MGM und der Rolle der verständnisvollen Mutter von Judy Garland in Meet Me in St. Louis 1944 wurde Astor fast automatisch auf die Darstellung liebevoller Ehefrauen und netter Mütter festgelegt. Mit der Ausnahme von Akt der Gewalt, in dem sie 1948 eine verbitterte, hartherzige Prostituierte darstellte, war Astor mit den angebotenen Rollen unzufrieden. Sie wurde zur Alkoholikerin und kehrte erst Mitte der 1950er in einigen Charakterrollen wieder auf die Leinwand zurück.

Ein Herzleiden zwang sie, sich nach 1965 und einer kleinen Rolle in Wiegenlied für eine Leiche von der Leinwand zurückzuziehen. Astor verbrachte die restlichen Jahre als Schriftstellerin und schrieb unter anderem zwei umfangreiche Biografien: My Story und Life on Film, in denen sie offen und schonungslos über ihre zahlreichen Affären und den Kampf gegen ihre Trunksucht berichtete.

Mary Astor wurde auf dem Friedhof „Holy Cross Cemetery“ in Culver City begraben.

Privatleben

Mary Astor war viermal verheiratet. Ihre erste Ehe mit dem jungen Regisseur Kenneth Hawks, dem Bruder von Howard Hawks, endete mit Hawks tödlichem Flugzeugabsturz 1930. Ihre zweite Ehe endete 1936 in einem der größten Skandale der 1930er, als im Rahmen eines Sorgerechtsprozesses ihr Ehemann Auszüge aus Astors Tagebüchern veröffentlichen ließ. Darin äußerte sie sich mehr als explizit über ihre Affäre mit dem bekannten Autor George S. Kaufman und ihre Bemerkung Oh diese Wüstennacht! wurde zu einem geflügelten Ausdruck für eine ausschweifende Liebesbeziehung.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Mary Astor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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