Mary Hopkin

Mary Hopkin
Mary Hopkin, 1980

Mary Hopkin (* 3. Mai 1950[1] in Pontardawe, Glamorgan in Südwales) ist eine britische Sängerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ihre musikalische Karriere startete sie zunächst bereits während der Schule als Folksängerin der Folk-Band Selby Set and Mary. Dabei sang sie auch in walisischer Sprache. Mit 17 Jahren wurde sie während der TV-Sendung Opportunity Knocks von dem Model Twiggy gesehen, die sich an Paul McCartney wandte. Wenig später wurde Mary Hopkin von der Beatles-Plattenfirma Apple Records unter Vertrag genommen. 1968 gelang ihr der internationale Erfolg mit Those were the days.[2] 1969 hatte sie einen Erfolg mit dem Lied „Goodbye“, das Paul McCartney schrieb. Auch die Single „Temma Harbour“ wurde ein großer Hit. Mit Knock knock who’s there holte Mary Hopkin am 21. März 1970 für Großbritannien beim Eurovision Song Contest den zweiten Platz. Einen großen Erfolg konnte Mary Hopkin auch 1976 landen mit der Single „Tell me now“. Ihren größten Hit „Those were the days“ nahm Mary Hopkin auch in deutscher Sprache auf. Die Single hatte den Titel „An jenem Tag“.

In den frühen 1970er Jahren zog sie sich aus dem Musikgeschäft zurück, um mit dem US-amerikanischen Produzenten Tony Visconti eine Familie zu gründen (Ehe von 1971 bis 1981). Ihr letzter Auftritt in Großbritannien war am 20. Mai 1972 in der Royal Festival Hall London als Support-Act für Ralph McTell (Streets of London). Sie widmete sich daraufhin eine Zeit lang vorrangig der Familie und der Kindererziehung.

Gegen Ende 1972 brachte sie die Single Mary had a Baby heraus. Sie arbeitete für verschiedene Bands (z. B. Thin Lizzy, Steeleye Span) als Hintergrund-Sängerin. Nach verschiedenen Fernsehauftritten zwischen 1973 und 1977 wirkte sie am ersten britischen Folk-Rock Konzept-Album The King of Elflands Daughter mit, unter anderem mit Alexis Korner, Chris Farlowe und Christopher Lee. 1976 kam ihre zweite Tochter Jessica zur Welt.

Die frühen 1980er Jahre wurden Mary Hopkins meistbeschäftigte Zeit. Nach dem Scheitern ihrer Ehe wirkte sie am Weihnachts-Musical Rock Nativity im Hexagon Theatre in Reading mit, wo sie den Part der Jungfrau Maria sang. In dieser Zeit traf sie den Plattenproduzenten Mike Hurst und gründete mit ihm und dem E.L.O.-Musiker Mike de Albuquerque die Gruppe Sundance. Die Gruppe veröffentlichte nur eine Single namens „What’s love …“ auf dem Plattenlabel Bronze. Sie war jedoch so erfolgreich, dass die Band Dr. Hook sie mit auf eine Großbritannien-Tournee nahm.

1984 wirkte sie an einem neuen Projekt, einer Gruppe namens OASIS mit (nicht zu verwechseln mit der Rock-Gruppe Oasis). Die Gruppe bestand aus Peter Skellern, Julian Lloyd-Webber, Mitch Dalton, Bill Lovelady und Mary Hopkin. Nach vielversprechendem Beginn zerbrach die Gruppe jedoch, als Lloyd-Webber wegen eines Soloprojektes ausstieg und Mary Hopkin während einer Tournee in Cardiff erkrankte und die Auftritte trotz tausender bereits verkaufter Karten abgesagt werden mussten.

1988 tat sich Mary Hopkin mit weiteren walisischen Künstlern zusammen und sang unter der Regie von George Martin den Part der Rosie Probert im Musical Under Milk Wood von Dylan Thomas. Weitere Mitwirkende waren u. a. Anthony Hopkins, Jonathan Pryce, Windsor Davies, Ruth Madoc, Bonnie Tyler, Tom Jones und Harry Secombe. Das Musical wurde in gleicher Besetzung später (1992) auch im Beisein von Prince Charles aufgeführt.

Gegen Ende 1989 brachte sie ihr erstes Album seit 1971 heraus. Das Album hieß Spirit und erschien unter dem Trax-Label.

1990 trat sie bei einer Wohltätigkeitsshow in Henley u. a. mit den Deep Purple Musikern Jon Lord und Ian Paice auf, ebenso wirkten Beatle George Harrison und seine Frau mit.

Die CD Back to Bach, die 1992 erschien, enthielt eigene Texte von Mary Hopkin. In den frühen 80er Jahren arbeitete sie unter anderem mit Vangelis, mit dem sie auch ein Stück für den späteren Erfolgsfilm Blade Runner aufnahm.

Singles (Auszug)

Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Singles[3] [4] [5]
Those Were The Days
  DE 1 14.10.1968 (20 Wo.)
  AT 2 15.11.1968 (16 Wo.)
  CH 1 01.10.1968 (13 Wo.)
  UK 1 07.09.1968 (21 Wo.)
  US 2 xx.xx.1968 (x Wo.)
Goodbye
  DE 15 12.05.1969 (7 Wo.)
  CH 3 29.04.1969 (8 Wo.)
  UK 2 05.04.1969 (14 Wo.)
  US 13 xx.xx.1969 (x Wo.)
Temma Harbour
  UK 6 31.01.1970 (11 Wo.)
  US 39 xx.xx.1970 (x Wo.)
Knock, Knock Who's There
  DE 12 27.04.1970 (9 Wo.)
  AT 11 15.05.1970 (8 Wo.)
  UK 2 28.03.1970 (14 Wo.)
  US 92 xx.xx.1970 (x Wo.)
Que Sera, Sera (Whatever Will Be)
  US 77 xx.xx.1970 (x Wo.)
Think About Your Children
  UK 19 31.10.1970 (9 Wo.)
  US 87 xx.xx.1970 (x Wo.)
Let My Name Be Sorrow
  UK 46 31.07.1971 (1 Wo.)
If You Love Me
  UK 32 20.03.1976 (4 Wo.)
  • 1968: Those Were the Days
  • 1968: Sparrow
  • 1969: Goodbye
  • 1970: Knock Knock Who’s There
  • 1971: Jefferson
  • 1971: Kew Gardens
  • 1971: Streets of London
  • 1971: Silver Birch and Weeping Willow
  • 2006: Snowed Under

als Mitglied von Hobby Horse:

  • 1972: Summertime, Summertime

Alben

  • Y Caneuon Cynnar/The Early Recordings (aufgenommen 1967, veröffentlicht als CD 1996)
  • Postcard (1969)
  • Earth song/Ocean song (1971)
  • Live at the Royal Festival Hall 1972 (2005)
  • Those were the days (Singles-Zusammenstellung, veröffentlicht 1995)
  • Spirit (1989)
  • Valentine (aufgenommen 1972-1980, veröffentlicht 2007)
  • Recollections (aufgenommen 1972-1980, veröffentlicht 2008)
  • Christmas songs (aufgenommen 1972)
  • Now and Then (aufgenommen 1972-1980, veröffentlicht 2009)
  • You look familiar (with Morgan Visconti) (2010)

als Bandmitglied:

  • Sundance: Sundance (1982)
  • Oasis: Oasis (1984)

Als Gastsängerin wirkte sie mit auf Alben von Vangelis, Brian Willoughby, RAM Pietsch, Bob Johnson & Pete Knight, Tony Visconti, Strawbs, Crocketts, Ralph McTell, Jon & Vangelis, Thin Lizzy, David Bowie, Osibisa, Sparks, Bert Jansch und Dolly Parton.

Weblinks


Vorgängerin Amt Nachfolgerin
Lulu Großbritannien beim Eurovision Song Contest
1970
Clodagh Rodgers

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Mary Hopkin (englisch). BBC (1. Mai 2009). Abgerufen am 1. Dezember 2010.
  2. Die Melodie des Liedes stammt von dem russischen Volkslied „Дорогой длинною
  3. musicline.de: DE: Chartverfolgung Mary Hopkin
  4. austriancharts.at: AT: Chartverfolgung Mary Hopkin
  5. hitparade.ch: CH: Chartverfolgung Mary Hopkin

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mary Hopkin — Background information Born 3 May 1950 (1950 05 03) (age 61) …   Wikipedia

  • Mary hopkin — Pays d’origine  Pays de Galles Genre(s) Folk Pop Semi classique Easy listening Label(s) …   Wikipédia en Français

  • Mary Hopkin — Datos generales Nombre real Mary Visconti Nacimi …   Wikipedia Español

  • Mary Hopkin — Pays d’origine …   Wikipédia en Français

  • Goodbye (Mary Hopkin Song) — Goodbye is a song written by Paul McCartney (but credited to Lennon McCartney) and performed by Mary Hopkin. It was released in March 1969 and it reached #2 in the UK singles chart, prevented from reaching the top position by the Beatles single… …   Wikipedia

  • Hopkin — ist der Familienname folgender Personen: Bryan Hopkin (1914–2009), britischer Ökonom Mary Hopkin (* 1950), britische Sängerin Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter B …   Deutsch Wikipedia

  • Mary Hopkins — may refer to: Mary Hopkin, a Welsh folk singer Mary Rice Hopkins, a Christian children s musician This disambiguation page lists articles associated with the same title. If an internal link led you here …   Wikipedia

  • Hopkin — Family name name =Hopkin imagesize= caption= pronunciation = meaning = son of Hob region =England origin = related names =Hopkins footnotes =Hopkin is an English language patronymic surname meaning son of Hob , derived from the masculine given… …   Wikipedia

  • Mary Ann (song) — Mary Ann Eurovision Song Contest 1979 entry Country United Kingdom Artist(s) Alan Barton, Co …   Wikipedia

  • Mary Russell (ship) murders — The Mary Russell was a a trading boat that set sail from the harbour of Cobh in County Cork on 8 February 1828, carrying a cargo of mules bound for Barbados. When it returned to Cobh on 25 June 1828, the ship s captain had brutally murdered seven …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”