Mauritiushanf

Mauritiushanf
Furcraea
Furcraea foetida

Furcraea foetida

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae)
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Agavengewächse (Agavaceae)
Gattung: Furcraea
Wissenschaftlicher Name
Furcraea
Vent.

Die Pflanzengattung Furcraea (in Kolumbien bekannt unter dem Namen „Fíque“, auch als Bezeichnung für die Derivate der Pflanze; „cabuya“, „káboya“, „mulá“ und „caruáta“ in Venezuela, „jeniquén“ und „nenequén“ und „pita maguey“ in Kuba, auf Mauritius „hemp“ genannt) gehört zur Familie der Agavengewächse (Agavaceae). Die Gattung wurde benannt nach dem französischen Chemiker Antoine François de Fourcroy (1755–1809), der daran beteiligt war das System der chemischen Nomenklatur zu entwickeln.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die typische Wuchshöhe dieser immergrünen, krautigen Pflanzen ist 2 bis 7 Meter (ohne Blütenstand). Die Wurzeln gehen tief und gelten daher als Schutz vor Erosion. Sie besitzen große, spitze, gezackte, gezähnte oder glattrandige, grüne (bei einigen Sorten auch rote) Laubblätter.

Die Pflanzen können bis zu 50 Jahre alt werden, typisch sind aber 10 bis 20 und blühen dann nur einmal. Die Blütenstände können Wuchshöhen von bis zu 13 Metern erreichen. Manchmal werden auf den Blütenständen Brutknollen gebildet. Die Blüten sind dreizählig. Die Blütenhüllblätter sind grünlich oder weiß. Der Fruchtknoten ist unterständig. Es werden Kapselfrüchte mit vielen schwarzen Samen gebildet.

Nutzung

Aus dem „Fíque“ werden in Kolumbien industriell Textilien hergestellt, die dort auch unter den Namen „cabuya“, „uña de aguila“ und „maguey“ bekannt sind.

Wirtschaftlich wird die Pflanze nach drei bis sechs Jahren genutzt, wird bis zu acht Jahre lang bewirtschaftet und stirbt nach der Blüte und Samenbildung.

Sie wird in Kolumbien in Antioquia, Santander, Cauca, Cundinamarca, Nariño und Boyacá angebaut.

Der Ursprung der Nutzung als Textilie wird auf präkolumbische Zeiten datiert, da diese schon in Gräbern lang vor der Zeit vorzufinden sind.

Einige Arten und Sorten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten in den Tropen und Subtropen angepflanzt.

Systematik

Zur Gattung Furcraea gehören die folgenden Arten:[1]

  • Sektion Furcraea
    • Furcraea acaulis
    • Furcraea andina
    • Furcraea antillana
    • Furcraea boliviensis
    • Furcraea cabuya
      • Furcraea cabuya var. cabuya
      • Furcraea cabuya var. integra
    • Furcraea cahum
    • Furcraea foetida
    • Furcraea guatemalensis
    • Furcraea guerrerensis
    • Furcraea hexapetala
    • Furcraea macdougallii
    • Furcraea occidentalis
    • Furcraea quicheensis
    • Furcraea samalana
    • Furcraea selloa
    • Furcraea stratiotes
    • Furcraea tuberosa
    • Furcraea undulata
  • Sektion Serrulatae J.R.Drumm.
    • Furcraea bedinghausii
    • Furcraea longaeva
    • Furcraea niquivilensis

Bilder

Furcraea macdougalii:

Quellen

Einzelnachweise

  1. Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S. 78–84. 

Weblinks


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