Maximus von Ephesos

Maximus von Ephesos

Maximus von Ephesos († 372) war ein spätantiker Philosoph und ein Freund und Lehrer des späteren römischen Kaisers Julian.

Maximus war ein Schüler des Neuplatonikers Aidesios. Er selbst entwickelte die platonische Lehre des Iamblichos im Sinne der Theurgie weiter, weshalb er teils als Scharlatan angesehen wurde. Nachhaltigen Einfluss übte Maximus auf den jungen Julian aus, der 351/52 sein Schüler wurde. In der Forschung herrscht die Meinung vor, dass Julian unter dem Einfluss des Maximus zum „Heidentum“ abfiel. Dagegen hat erst kürzlich Klaus Rosen argumentiert, der meint, den Abfall Julians wesentlich später festzustellen. Sicher ist jedenfalls, dass Maximus ein enger Vertrauter von Julian war und blieb. Der anti-christlich eingestellte Maximus wurde von Julian hoch geehrt und begleitete ihn sogar auf dessen Persienfeldzug, der dem Kaiser zum Verhängnis werden sollte: Am 26. Juni verstarb Julian aufgrund einer Kampfverletzung.

Unter Valentinian I. und Valens wurde Maximus zweimal wegen Betreibung von „Magie“ der Prozess gemacht; er musste eine hohe Geldstrafe zahlen und Konstantinopel verlassen. Schließlich wurde er 372 hingerichtet.

Hauptquelle für das Leben des Maximus ist die Lebensbeschreibung des Eunapios von Sardes, die aber kritisch zu benutzen ist.

Literatur

Siehe auch die Literaturangaben im Artikel Julian Apostata.

  • Heinrich Dörrie: Maximus Nr. 4. In: Der Kleine Pauly. Bd. 3, Sp. 1116f.
  • Rowland Smith: Julian's Gods: Religion and Philosophy in the Thought and Action of Julian the Apostate. New York 1995.

Weblinks


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