Mehlprimel

Mehlprimel
Mehlprimel
Mehl-Primel (Primula farinosa)

Mehl-Primel (Primula farinosa)

Systematik
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
Unterfamilie: Primuloideae
Gattung: Primeln (Primula)
Untergattung: Aleuritia
Sektion: Aleuritia
Art: Mehlprimel
Wissenschaftlicher Name
Primula farinosa
L.

Die Mehlprimel (Primula farinosa) oder Mehlige Schlüsselblume gehört zur Gattung der Primeln (Primula). Der Name kommt vom weißen Belag der Blattunterseiten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Illustration, auch die Heterostylie ist veranschaulicht.

Die Mehlprimel wächst als ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 5 bis 20 Zentimetern. Die Drüsenhaare (Trichome) scheiden winzige Kristalle aus, die mit Pflanzenwachs vermischt den mehligen Überzug auf den oberirdischen Pflanzenteilen bilden. Die Laubblätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet. Die einfache Blattspreite ist länglich bis länglich-spatelig und kahl. Die Blattunterseite ist dicht mehlig bestäubt. Der Blattrand ist glatt oder entfernt gesägt.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der Blütenstandsschaft ist viel länger als die Laubblätter. Viele Blüten stehen in einem endständigen, doldigen Blütenstand zusammen. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchzähne sind stumpf kantig. Die fünf rosa-, hellpurpurfarben bis rotlila Kronblätter sind zu einer Kronröhre verwachsenen. Auffällig ist der gelbe Schlundring. Die fünf 4 bis 7 mm langen Kronzipfel sind tief ausgerandet. Es liegt Heterostylie vor.

Es werden 5 bis 9 mm lange Kapselfrüchte gebildet.

Vorkommen

Die weitverbreitete Mehlprimel kommt in Europa (Dänemark, Schweden, Finnland, Vereinigtes Königreich, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Portugal, Spanien, Polen, Ungarn, ehemalige Tschechoslowakei, ehemaliges Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien und Baltische Staaten), Russland (europäischer bis sibirischer Teil), Kasachstan, der Mongolei und in den chinesischen Provinzen Heilongjiang, Jilin sowie Nei Mongol vor. [1]

Die häufigste der alpinen Primel-Arten ist auch im nördlichen Europa in Höhenlagen von der Tallage bis etwa 2600 m NN verbreitet. Als Standort werden feuchte, kalkhaltige Böden, Flachmoore und Bachufer bevorzugt. In Deutschland kommt diese Art außerhalb des Alpenraums vom Alpenvorland lückenhaft bis an die Donau vor, sehr wenige Standorte darüber hinaus bis an den Main, weiterhin in einigen Flusstalmooren Vorpommerns als glaziales Relikt.

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Primula farinosa erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 143. Ein Homonym ist Primula farinosa M.Bieb. Flora Taurico-Caucasica, 1, 1808 S. 319. [2] Primula farinosa gehört zur Sektion Aleuritia in der Untergattung Aleuritia innerhalb der Gattung Primula. [1]

Es gibt von Primula farinosa mindestens zwei Varietäten:

  • Primula farinosa var. denudata W.D.J.Koch
  • Primula farinosa L. var. farinosa

Literatur

  • Qiming Hu & Sylvia Kelso: Primulaceae. In: Wu Zheng-Yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Myrsinaceae through Loganiaceae. Volume 15, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1996, ISBN ISBN 0-915279-37-1, Primula farinosa, S. 164 (textgleich mit gedrucktem Werk, Primula farinosa - Online). (Abschnitt Beschreibung, Systematik und Verbreitung)
  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
  • Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
  • Mehlprimel. In: FloraWeb.de.

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag bei GRIN.
  2. Eintrag bei Tropicos.

Weblinks

 Commons: Mehl-Primel (Primula farinosa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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