Mehrfachbeziehung

Mehrfachbeziehung
Das Herz mit dem Zeichen der Unendlichkeit als Symbol für Polyamory

Polyamory (griech. πολύς polýs „viel, mehrere“ und lat. amor „Liebe“) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben, mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner.[1]

Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt und schließen normalerweise (aber nicht notwendigerweise) Verliebtheit, Zärtlichkeit und Sexualität mit ein. Die Polyamory fasst den Begriff der Liebe also weiter als bei der romantischen Zweierbeziehung. Menschen, die solche Beziehungen bevorzugen oder führen, werden als „polyamor“, „polyamorös“ oder „polyamant“ bezeichnet. Die seit den 1960er Jahren entstandene polyamore Subkultur stellt ein Erfahrungs- und Kommunikationsnetz von Menschen dar, die die Idee von nicht-ausschließlichen Beziehungen fördern wollen und bereit sind, in solchen Beziehungen zu leben und sich hierin gegenseitig unterstützen.

Gesellschaftspolitisch stellt die polyamore Subkultur die Vorstellung in Frage, dass Zweierbeziehungen die einzig erstrebenswerte oder mögliche Form des Zusammenlebens darstellen, und bejaht, dass ein Mensch mit mehreren Personen zur gleichen Zeit Liebesbeziehungen haben kann.[2]

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

„Polyamory“ ist ein Wort, das etwa 1990 ‚erfunden‘ und seit 1992 in elektronischen Foren popularisiert wurde. Es handelt sich um einen Oberbegriff, der alle einvernehmlichen und auf voller Informiertheit beruhenden langfristigen intimen Beziehungen mehrerer Personen beschreibt. Die zugehörige Subkultur hat unter anderem Wurzeln in der „Free-Love“-Bewegung, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstand, grenzt sich allerdings von in den 1960er Jahren entwickelten, auf Sexualität eingeschränkten Fassungen des Begriffs „Freie Liebe“ ab.

Die Polyamory definiert sich über die emotionale Seite von Liebesbeziehungen; ihr liegt die Idee zugrunde, dass Liebe, auch solche romantischer Färbung, nichts ist, das auf einzelne Personen eingeschränkt werden müsse. Polyamore Beziehungen erfordern in der Regel erheblich mehr Aufmerksamkeit, Energie und Kommunikation als emotional und sexuell ausschließliche Beziehungen[3][4][5][6] und bieten den Beteiligten weniger Sicherheiten, haben für die Menschen, die sie führen, jedoch ausgleichende Vorteile. Eifersucht stellt aus dieser Sicht eine Herausforderung dar, die durch Mut, Verständnis und Vertrauen der Partner und Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit ihr gemeistert werden kann. Polyamore Beziehungen haben viele mögliche Konstellationen mit spezifischen Bezeichnungen, zum Beispiel bezeichnet ‚Triade‘ eine wechselseitige Liebesbeziehung zwischen drei Personen.

Seit den 1960er Jahren entstand, zunächst unter dem Oberbegriff ‚responsible nonmonogamy‘, eine polyamore Subkultur, die sich seit Anfang der 1990er Jahre zu einem großen Teil über elektronische Foren austauscht und gegenseitig unterstützt. Zum Teil hat sie spezielle Begriffe entwickelt, wie ‚frubbelig‘ für den Zustand des Empfindens eines Gegensatzes zu Eifersucht. Polyamore Menschen haben auch Kinder in erweiterten Familien und es werden, wie bei Regenbogenfamilien, bei den Kindern keine Nachteile einer polyamoren Lebensform beobachtet. Die polyamore Subkultur schätzt als Werte Treue im Sinn von Verbindlichkeit und Loyalität, Ehrlichkeit, Respekt, gleichberechtigte Kommunikation und Verhandlung sowie Hingabe. Diese Werte beruhen auf kollektiven Präferenzen sowie Erfahrungen, welche Verhaltensweisen erfüllte und dauerhafte Beziehungen fördern. Als politische Strömung betrachtet die Polyamory die verschiedenen Lebensformen als gleichberechtigt und befürwortet den Abbau von Diskriminierungen; eine gesetzliche Regelung von Beziehungsformen wird nicht angestrebt.

Geschichte

Sartre und de Beauvoir am Denkmal von Balzac

Wiewohl das Wort „Polyamory“ oder gleichwertige Begriffe vor 1960 nicht existierten, haben zahlreiche Einzelpersonen vorher polyamore Ideale praktiziert, wie zum Beispiel Bertrand Russell,[7][8][9] Amelia Earhart,[10][11] William Moulton Marston[12] und Bertolt Brecht.[13][14][15]

Polyamorie als Beziehungspraxis ist nicht neu und auch außerhalb polygamer Kulturen existierten derartige Beziehungen, lange bevor der Name geprägt wurde. Als eine polyamore Person aus den 1920er Jahren kann man beispielhaft William Moulton Marston nennen.

Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir praktizierten ebenfalls die Polyamory genannte Lebensweise; sie erlaubten einander, „Zufallslieben“ (ein anderer Ausdruck für Seitensprünge) zu haben[16]. Praktisch hatte Sartre viel mehr Seitensprünge als sie; sie hatte sowohl gegen- als auch gleichgeschlechtliche Beziehungen.

Terminologie

Polyamory ist ein hybrider Neologismus: poly ist Griechisch für „mehrere“ und amor ist Lateinisch für „Liebe“. Das Wort wurde unabhängig von mehreren Personen kreiert, darunter Morning Glory Zell-Ravenheart, die in dem Artikel „Ein Blumenstrauß von Geliebten“ (engl. „A Bouquet of Lovers“, 1990) die Popularisierung der Wortverbindung „poly-amorous“ anregte, sowie Jennifer Wesp, welche 1992 die Usenet-Newsgroup alt.polyamory gründete[17]. Ein gelegentlicher Gebrauch des Begriffs wurde jedoch seit den 1960er Jahren berichtet. Alternativ wurden, vor allem vor der Verbreitung des Begriffs „Polyamory“, das eigentlich unzutreffende Wort „Polygamie“ sowie der Begriff „Polyfidelity“ verwendet (West, 1996), der von der Kerista Kommune in San Francisco geprägt wurde und heute genau genommen die Praxis der „Gruppenehe“ (engl. Group Marriage) bezeichnet, aber oft noch synonym zu Polyamory gebraucht wird.[18] Im Deutschen wird sowohl die Schreibweise „Polyamorie“ (als regelmäßige Eindeutschung des lateinischen Wortteils „Amor“) als auch „Polyamory“ verwendet, ersteres vorwiegend in elektronischen Foren, letzteres vorwiegend in der Schweiz.

1999 wurde Morning Glory Zell-Ravenheart vom Herausgeber des Oxford English Dictionary um eine Definition des Wortes gebeten (das jedoch erst 2006 ins Wörterbuch aufgenommen wurde). Diese lautete:

„Die Praxis, der Zustand, oder die Fähigkeit, mehr als eine liebevolle sexuelle Beziehung zur gleichen Zeit zu führen, mit vollem Wissen und Einverständnis der beteiligten Partner.“

Diese Definition ist inklusiv gedacht, und in diesem Zusammenhang beabsichtigt sie insbesondere nicht, „Swingen“ völlig auszuschließen, sofern Menschen, die letzteres praktizieren, sich selbst diesem Begriff zuordnen möchten. Viele Swinger haben enge Beziehungen mit Sexualpartnern, als beste Freunde und als Beziehungspartner. Viele Menschen sowohl in den Subkulturen der Swinger als auch der Polyamory sehen beide Praktiken als ergänzende Teile einer Sichtweise an, die den offenen Umgang mit physischer und seelischer Intimität, Vertrautheit und Sexualität erlaubt und unterstützt. Die beiden essentiellen Zutaten des Konzepts „Polyamory“ sind „mehr als ein“ und „liebevoll“. Das bedeutet, dass die Menschen in solchen Beziehungen eine liebevolle Gefühlsbindung haben, in vielfältiger Weise in ihrem Leben in Beziehung stehen und für ihr gegenseitiges Wohlergehen sorgen. Nach dieser Definition meint Polyamory also nicht die Ausübung von Sexualität als reine Freizeitbeschäftigung, Orgien, Promiskuität, heimliches Fremdgehen, „One-Night-Stands“, Prostitution, die Praxis von sogenannter serieller Monogamie, oder die gängige Definition von Swingen als Partnertausch im anonymen Rahmen. Dagegen wird eine Definition vornehmlich auf der Basis des Konzeptes der romantischen Liebe teilweise in Frage gestellt.[19]

Im deutschsprachigen Raum ist in Webveröffentlichungen die englische Schreibweise „Polyamory“ etwas häufiger anzutreffen, jedoch wird die deutsche Schreibweise „Polyamorie“ seit einiger Zeit mehrheitlich in der Subkultur verwendet und findet auch zunehmend Verwendung in Weblogs[20], Foren[21] und Presseveröffentlichungen[22]. Gelegentlich findet auch das französische Wort „Polyamour“ oder „Polyamore“ Verwendung.[23] Als Adjektiv wird „polyamor“ (mit Betonung auf der letzten Silbe) verwendet. Seltener auch „polyamourös“. Wortzusammensetzungen werden bevorzugt mit „poly-“ gebildet, zum Beispiel: „Ein poly-freundlicher Freundeskreis“, ein „Poly-Treffen“ oder eine „Poly-Beziehung“.

Zu unterscheiden von Polyamory ist der Begriff der Polygamie oder Vielehe, welche in vielen Kulturen institutionalisiert ist. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Polyamory nicht an gesellschaftliche Institutionen und Normen wie die Einehe oder Vielehe gebunden ist und die Wahlfreiheit der Beteiligten betont; insbesondere müssen sie nicht miteinander verheiratet sein. Dementsprechend müsste sehr eng gefasst die Praxis der ausschließlichen „Eins-zu-Eins“ Liebesbeziehung als „Monoamory“ bezeichnet werden, statt als „Monogamie“. Zu selbstbestimmten und frei gewählten Eins-zu-Eins Beziehungen sieht sich Polyamory aber nicht als im Gegensatz stehend, sie ist aus dieser Sicht betrachtet eine von „vielen Weisen, zu lieben“. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Unterscheidung zwischen Polyamory und Polygamie allerdings oft vernachlässigt.

Personen, welche die Polyamory praktizieren, bezeichnen sich gelegentlich kurz als „Polyamore“. Der Terminus „Polyamoristen“ wird im Allgemeinen als ziemlich unglückliche und verquere Eindeutschung empfunden. Insbesondere lesbische Frauen verwenden in der Subkultur auch analog zum englischen Wort „slut“ oft die Bezeichnung „Schlampen[24].

Begriffsabgrenzung von Polyamory und „Freie Liebe“

Natalie Clifford Barney (um 1892)

Der Begriff „Freie Liebe“ wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Beschreibung einer sozialen Bewegung geprägt, die staatliche und kirchliche Einmischung in persönliche Beziehungen zurückwies.[25] Diese Idee hat eine lange Tradition, die in Mitteleuropa bis auf die christlichen Gemeinschaften der Adamiten und Dissenter zurückgeht. Vom 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie von Persönlichkeiten wie beispielsweise John Humphrey Noyes, August Nordenskjöld, C.B. Wadström, William Blake, Mary Wollstonecraft, Percy Bysshe Shelley, Emma Goldman, Bertrand Russell und Natalie Clifford Barney vertreten, oft im Zusammenhang mit politischen Bewegungen wie Abolitionismus, Pazifismus und Anarchismus.

William Blake (1807)
Emma Goldman (1911)

In der sexuellen Revolution der 1960er Jahre wurde eine „freie Liebe“ popularisiert und teilweise als neue Norm vertreten, die promiskes Verhalten propagierte („Wer zweimal mit demselben pennt, gehört schon zum Establishment“). Ziel war das Aufbrechen sexueller Normen und Schaffen neuer Beziehungsformen, beispielsweise in der Kommune 2. Dabei gab es autoritäre und sektiererische Auswüchse, die im deutschsprachigen Raum mit der Aktionsanalytischen Organisation Otto Muehls, die auch AAO oder Zentrum für Emotionale Gestaltung genannt wurde, ein Extrem erreichten.[26] In den USA nahm beispielsweise die Oneida-Gemeinschaft, die einen religiösen Hintergrund hatte, eine ähnliche Entwicklung.[27] Ob heute Kommunen, die aus diesen Organisationen hervorgingen, wie beispielsweise das ZEGG,[28][29] noch von derartigen Strukturen beeinflusst sind, wird stark kontrovers bewertet. Während Anhänger des ZEGG, die in der polyamoren Subkultur eine Minderheit bilden, dieses häufig als Vorläufer der polyamoren Kultur in Deutschland beschreiben, stehen andere Mitglieder der Subkultur dem ZEGG indifferent bis sehr distanziert gegenüber.

Inzwischen hat sich ein weitgehend anerkannter Maßstab herausgebildet, um Polyamory von dem alten, häufig normativ gebrauchten Begriff der „Freien Liebe“ abzugrenzen, wie er in den 1970er Jahren verstanden wurde. Polyamore Beziehungen benötigen grundsätzlich das Einvernehmen aller Beteiligten und der sexuellen Selbstbestimmung wird höchste Priorität eingeräumt. Das setzt voraus, dass alle Beteiligten umfassend informiert sind, Transparenz gewährleistet ist und ein gleichwertiger Umgang zwischen ihnen besteht. Monogame Beziehungsformen werden als gleichwertige Entscheidung behandelt. Außerdem wird dem Umgang mit Emotionen, wie Eifersucht, eine weitaus größere Beachtung geschenkt als dies in den 1970ern der Fall war.[30][31]

Allgemeines

Menschen, die sich als polyamor oder polyamorös bezeichnen, haben die Bereitschaft, Liebesbeziehungen und enge Freundschaften mit mehreren Menschen zu führen, da für sie diese Beziehungsform ein Ideal darstellt. Sie stellen die Vorstellung in Frage, dass die Zweierbeziehung und die traditionelle Einehe die einzig erstrebenswerten Formen des Zusammenlebens seien. Die Liebe ist nach ihrer Auffassung kein endliches oder limitiertes Gut, das immer nur für die Liebe zu einer einzigen Person ausreicht, sondern gegenüber mehreren Menschen in einer ganz individuellen Ausprägung in Erscheinung treten kann.[32][33][34]

Die Polyamory definiert sich dabei über die emotionale Seite der Liebesbeziehungen. Es steht also nicht das Erleben von Sexualität im Mittelpunkt, das allerdings – wie in jeder Liebesbeziehung – durchaus eine wesentliche Rolle spielen kann und darf. Als Bedingungen für polyamouröse Beziehungen werden vielfach größtmögliche Ehrlichkeit zwischen den Beteiligten und gegenseitiges Einverständnis genannt. Deshalb gibt es im Konzept der Polyamory keine zu verheimlichenden Liebhaberinnen und Liebhaber. Den Menschen, die man mag, soll mit dem sich aus dem individuellen Verhältnis erwachsenden Maß an Zuneigung und Intimität begegnet werden können. Es braucht nicht geleugnet zu werden, falls man für mehr als einen Menschen Gefühle empfindet. Eifersucht und Verlustängste treten auch bei Menschen, die diese Beziehungsform gewählt haben, oft auf und sollten offen ausgesprochen werden. Eifersucht stellt in der Tat bei langfristig bestehenden Beziehungen oft die bedeutendste Hürde dar. Zufolge dem Konzept der Polyamory soll jedoch vermieden werden, dass diese Gefühle das Handeln bestimmen, da sie sonst zerstörerisch auf Beziehungen wirken könnten.

Da die Polyamory im Gegensatz zur Monogamie keinen Ausschließlichkeitsanspruch gegenüber dem Partner vertritt, besteht keine Notwendigkeit, eine Beziehung zu beenden, wenn der Partner parallel weitere Beziehungen eingeht. Akute Verliebtheit, in englischsprachigen Foren auch „New Relationship Energy“ (NRE) genannt, wird trotz der schönen Gefühle manchmal als mit Vorsicht zu genießender Zustand gesehen. Sie mache es schwerer, die Bedürfnisse aller Partner auszugleichen und berge die Gefahr von kurzschlüssigen Entscheidungen, deren Konsequenzen langfristig bedauert würden.

Polyamore Beziehungen können einen erheblichen emotionalen Stress bedeuten, falls es Konflikte zwischen den Partnern gibt oder Eifersuchtsgefühle aufkommen. Das nötige Abgrenzungsvermögen sowie die Aufrichtigkeit und Selbstkenntnis, die solche Situationen verlangen, bringen nicht alle Personen auf, die mit nichtmonogamen Beziehungen experimentieren. Ob polyamore Beziehungen zwischen Menschen, die mit dieser Lebensform keine Erfahrungen haben, Bestand haben, lässt sich kaum voraussagen. Deswegen wird großer Wert darauf gelegt, dass die Beteiligten an einer solchen Beziehung diese bewusst und freiwillig wählen. Zusätzliche Beziehungen haben zudem die Tendenz, Unsicherheiten und ungeklärte Konflikte in einer Partnerschaft ans Licht zu bringen, auch wenn diese schon lange besteht. Um sich z. B. vor einem Ausspannen von Partnern oder vor Beziehungskonflikten in ungünstigen Lebensphasen wie der Stillzeit eines Kindes zu schützen, handeln langfristige Partner häufig vorher ein gegenseitiges, im Umfang begrenztes Vetorecht in Bezug auf neue Beziehungen aus.[35]

Die Orientierung zu Mehrfachbeziehungen wird von manchen polyamoren Menschen als bewusste Wahl betrachtet; die Mehrzahl betrachtet ihre Präferenz jedoch als Folge ihrer individuellen „Verdrahtung“ (Easton und Liszt, 1997). Viele Menschen, die in Mehrfachbeziehungen leben, haben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass monogame Beziehungen für sie nicht funktionieren oder sie darin nicht glücklich werden. Dies wird aber in der Regel nicht zum Anlass genommen, Monogamie als individuelle Wahl abzuwerten. Hinterfragt wird jedoch die Monogamie als gesellschaftliche Norm (Heteronormativität bzw. Mononormativität) und die nach Überzeugung polyamor-denkender Menschen oft damit verbundene Doppelmoral.[36]

Als Grund gegen ein Eingehen polyamorer Beziehungen führen viele polyamore Menschen an, dass oft viel mehr „Beziehungsarbeit“ geleistet werden müsse, was manchmal einen erheblichen Aufwand an Aufmerksamkeit, Zeit und Energie erfordere.[37][38][39][40] Außerdem müsse auf subjektive oder reale Sicherheiten verzichtet werden. Dies werde aber für Individuen, die diese Beziehungsform bevorzugen, durch Authentizität, persönliches Wachstum sowie Selbstentfaltung weit mehr als ausgeglichen. Hinzu komme die Erfahrung von Vielfalt und Lebendigkeit, von Freude am Glück der Geliebten mit ihren anderen Partnern, die Solidarität und Unterstützung in einer erweiterten Lebensgemeinschaft, sowie ähnliche Aspekte. Viele begründen ihre Wahl auch mit der Erfahrung, dass sie in solchen Beziehungen wesentlich glücklicher seien.[41][42]

Umgang mit Eifersucht

Polyamory praktizierenden Autoren zufolge stellt Eifersucht das wohl größte Hindernis in polyamoren Beziehungen dar. Ihre Meisterung böte jedoch auch Chancen der persönlichen Entwicklung, so dass sie gleichermaßen als „Torhüter“ beschrieben wird (Anapol, 1997). Entsprechend existiert eine umfangreiche ratgebende Literatur in Buchform und in Webveröffentlichungen, deren Ansätze hier kurz dargestellt werden.

Analog zum Spruch „Courage ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Feststellung, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst“ ist, polyamoren Autoren zufolge, in polyamoren Beziehungen weniger die Abwesenheit von Eifersucht wichtig als die Bereitschaft zur Begegnung mit ihr. Die Intensität der Empfindung ist von Person zu Person verschieden. Es gibt polyamore Menschen, bei denen sie ganz fehlt. Auch bei Menschen, die normalerweise kaum eifersüchtig sind, kann sie unerwartet eine hohe Intensität erreichen und körperlichem Schmerz ähneln, wenn sich beispielsweise die langjährige Lebenspartnerin mit einer neuen Liebe trifft. Andererseits kann Eifersucht auch lange verdrängt werden und unerkannt bleiben, auch wenn ihre Vermeidung einen erheblichen Teil des Denkens und Handelns bestimmt. Da in der monogamen Kultur das Gefühl der Eifersucht oft stark gemieden werde, könne andererseits bei manchen Menschen auch Angst vor Eifersucht die größere Schwierigkeit darstellen als die Eifersucht selber.[43]

Polyamore Menschen beschreiben Eifersucht oft als eine Mischung verschiedener Gefühle und Gedanken wie Wut, die Kontrolle über den Partner zu verlieren, Angst, seine Liebe zu verlieren, verlassen zu werden oder unwichtig zu werden, Scham über eine empfundene Abwertung, Trauer über verlorene Gewissheiten und ähnliches (siehe Anapol, 1997). Oft überlagern sich verschiedene Gefühle. Eifersucht gilt unter den die Polyamory praktizierenden Menschen zumeist weder als ein Zeichen von Liebe, noch als Betrug oder Charakterschwäche, wenn auch besitzergreifendes Verhalten von polyamoren Personen meist nicht toleriert wird. Idealerweise würde der Partner einer eifersüchtigen Person diese liebevoll, akzeptierend und begleitend behandeln, ähnlich wie jemand mit der Trauer eines Freundes umgeht, der eine nahestehende Person verloren hat, oder der Angst eines Kindes, welches sich nicht sofort traut, schwimmen zu lernen. Doch eine solche begleitende Haltung und Bereitschaft zur Begegnung mit intensiven Gefühlen muss selbst oft erst erlernt werden.[44]

Grundlegend für einen Umgang mit Eifersucht ist der Gedanke, dass jeder Mensch selber für seine eigenen Gefühle und Gedanken verantwortlich ist, wie auch für den Umgang mit seinen Erfahrungen und Konditionierungen, wie dies Marshall B. Rosenberg (2004) beschreibt. Zu trennen ist hier zwischen Wahrnehmung und Ausdruck von Eifersucht als Gefühl und eifersüchtigem Verhalten wie Vorwürfen oder dem Stellen von Ultimaten, welches sich schnell zerstörerisch auf die Beziehung auswirken kann. Ein Verschweigen von potenziell eifersuchtsauslösenden Situationen durch den Partner wäre dagegen grenzüberschreitend und längerfristig zerstörerisch für eine gute Beziehung. Andererseits liegt es durchaus in der Hand des oder der Partner, bestimmte Auslöser zu vermeiden. Dies kann zum Beispiel den Umgang mit Gegenständen oder Ritualen bedeuten, die einen Symbolwert für Beständigkeit und Stellenwert der als „bedroht“ erlebten Beziehung haben.[45]

In der Praxis der Polyamory haben sich verschiedene Strategien zum Umgang mit Eifersucht bewährt. Eine ist, die Angst oder Eifersucht auslösende Situation zu hinterfragen, sich konkrete Szenarien vorzustellen, und ihre Realität und Irrealität zu vergegenwärtigen. Da Eifersucht, wie alle Gefühle, auch eine positive Schutzfunktion haben kann und auf unerfüllte Bedürfnisse hinweist, kann es durchaus vorkommen, dass eifersüchtige Gefühle auf reale Schwierigkeiten in der Beziehung hinweisen, die mit dem Partner besprochen und geklärt werden sollten. Hier zeigt sich erneut die Wichtigkeit von guter Kommunikation und Ehrlichkeit, die den Aufbau eines dauerhaften Vertrauens in die Stabilität der Beziehung ermöglichen.

Ein von Wendy Millstone vorgeschlagener Ansatz, die oben beschriebenen Mischungen von Gefühlen zu klären, ist, bildlich gesprochen, die „Zwiebel“ Eifersucht zu schälen, und die Gefühle und Gedanken jeder Schicht aufmerksam zu untersuchen.

Easton und Liszt (1997) empfehlen die Haltung, die graduelle Konfrontation mit der Eifersucht zu suchen und dem „grünäugigen Monster“ bildlich gesprochen „in die Augen zu schauen“, sie bewusst wahrzunehmen und ihr nicht auszuweichen. Ähnlich wie es nicht liebevoll und auch nicht effektiv ist, ein Kind, welches nicht schwimmen kann, zum Zweck des Schwimmenlernens ins Wasser zu werfen, kann es insbesondere bei schon lange bestehenden Partnerschaften sinnvoll sein, wenn die Eifersucht erlebende Person in einer Beziehung das Tempo bestimmen darf, nicht diejenige, die einen neuen Partner hat. Bei akuten Anfällen von starker Eifersucht wird verstärkte Selbstfürsorge und Prinzipien der Körperarbeit, wie bewusstes und systematisches Atmen vorgeschlagen. Auch alle Praktiken, welche Achtsamkeit und mentale Präsenz im „Hier und Jetzt“ fördern, stellen eine gute Übung dar, die durch Eifersucht ausgelösten Gedanken zu beruhigen.

Autorinnen wie Celeste West weisen ferner darauf hin, dass es negative Folgen für die seelische Gesundheit haben kann, für längere Zeit das Ziel von verletzend eifersüchtigem Verhalten zu sein, auch wenn keine physische Gefährdung besteht.[46]

Formen, Benennungen und Beziehungskonstellationen

Die gelebten und praktizierten Formen der Polyamory können viele verschiedene Formen annehmen, da jede einzelne Beziehung einzigartig ist und sich von anderen unterscheiden kann. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für diese Beziehungsstrukturen, wobei diese jedoch nicht durchgehend einheitlich verwendet werden.

Häufig gibt es eine Hauptbeziehung (engl. „primary relationship“) oder Partnerschaft zwischen zwei (oder mehr) Partnern, die zusammen leben, wobei aber jeder der Partner nebenher noch weniger intensive oder enge Liebschaften oder Geliebte (engl. „secondary relationships“) hat, etwa entsprechend nicht zusammen wohnenden Paaren. Zusätzlich können noch „tertiary relationships“ hinzukommen, zum Beispiel erweiterte, Sexualität beinhaltende Freundschaften („Friends with benefits, intimate friendships“) mit Personen, welche häufig weiter entfernt wohnen. Ein Teil der Menschen, die Polyamory praktizieren, lehnt aber das Konzept einer Hierarchie von Beziehungspartnern eher ab, da es den individuellen Personen nicht gerecht werden könne. Andere stellen auch die Dichotomie, mit Menschen entweder in einer Beziehung oder in keiner Beziehung zu sein, in Frage. Kritiker dieser Sichtweise betonen die Wichtigkeit einer Offenlegung und Anerkennung real bestehender Prioritäten, so dass alle Beteiligten um ihre Position wissen.[47]

Liegt der Schwerpunkt auf der sexuellen Nicht-Ausschließlichkeit, wird dies oft als Offene Ehe oder Offene Beziehung bezeichnet. Sofern vereinbart wird, keine Liebesbeziehungen außerhalb der Hauptbeziehung entstehen zu lassen, liegt genau genommen keine Praxis von Polyamory vor.

Es kann auch vorkommen, dass eine Gruppe von Menschen ein exklusives Netzwerk bildet, dessen Mitglieder jeweils nur untereinander emotionale und sexuelle Beziehungen haben. Dies wird oft „Polyfidelity“ genannt, dieser Begriff bezeichnet manchmal jedoch auch Polyamory im Allgemeinen. Auch verbindliche Partnerschaften zwischen mehr als zwei Menschen (Group Marriages), Beziehungsnetzwerke von Menschen, die nicht mit jemandem zusammen leben (Intimate Networks), bis hin zu „erweiterten Freundschaften“, welche Sexualität als zusätzliche Option beinhalten, kommen vor. Der Begriff Group Marriage wurde von einigen Autoren fiktionaler Werke wie Robert Heinlein in Fremder in einer fremden Welt und The Moon Is a Harsh Mistress, Robert Rimmer und Valentine Starhawk popularisiert. Schließlich gibt es den Begriff Stamm oder Clan, bei denen die Beziehungspartner erweiterten Lebensgemeinschaften, beispielsweise Kommunen angehören.

Weiterhin gibt es mono-polyamore Beziehungen, in denen von zwei Partnern einer mehrere Beziehungen hat, während der andere den weiteren Beziehungen des ersten zustimmt, selber aber keine zusätzliche Beziehung möchte. Solche „1:N-Beziehungen“, in denen ein Teil eines Paares sich monogam verhält und der andere mehrere Beziehungen hat, können durchaus glücklich sein. Zur Unterscheidung wird gelegentlich die Beziehung zweier Menschen, die wechselseitige Monogamie vereinbaren, als Eins-zu-Eins-Beziehung bezeichnet.

Beziehungen zwischen Menschen, die Polyamory praktizieren möchten, und solchen, die einen monogamen Partner wünschen, sind dagegen im Allgemeinen sehr konfliktträchtig und werden vermieden, denn Versuche, die eigene Orientierung oder diejenige des Partners hin zu polyamoren oder monogamen Beziehungen beeinflussen zu wollen, schlagen in aller Regel fehl.[48] Nur ein Teil der polyamoren Menschen, der sich dessen meist wohl bewusst ist, ist tatsächlich in der Lage, wahlweise sowohl in mehrfachen als auch in ausschließlichen Beziehungen gleich glücklich zu leben, und die Bereitschaft polyamorer Individuen, sich auf experimentelle Beziehungen zu Personen einzulassen, deren Orientierung und Bedürfnisse unsicher sind, variiert stark.

Für die Stellung von einzelnen Personen zueinander haben sich, besonders in englischsprachigen elektronischen Medien, bestimmte „geometrische“ Bezeichnungen eingebürgert. Dabei wird als „V (engl. Vee)“ bezeichnet, wenn eine Person zu zwei anderen eine enge Beziehung hat. Ebenso gibt es „N“, „Z“, und „W“. Als „Triade“ wird bezeichnet, wenn drei Menschen untereinander eine enge Beziehung haben, was nur selten vorkommt, und als „Quad“ eine Partnerschaft oder Gruppenehe von vier Personen. Eine Paarbeziehung zwischen zwei Personen wird „Dyade“ genannt. Viele solcher Beziehungen sind sehr langlebig, wenn sie eine gewisse Vertrautheit und Stabilität einmal erreicht haben. Auch liebevolle Beziehungen, die keine Sexualität beinhalten – zum Beispiel weil diese die Vereinbarungen bestehender Beziehungen verletzen würde – können gegebenenfalls als polyamor bezeichnet werden. Jede Konstellation hat ihre eigene Struktur und Dynamik, die sehr komplex sein kann. Zum Beispiel wird für Quads, die aus zwei Dyaden gebildet werden, die Tendenz berichtet, eine Person abzuspalten und eine Triade zu bilden.[49]

Die polyamore Subkultur

Allgemeines

Polyamory Pride, San Francisco, 2004

Polyamory praktiziert heute vor allem eine Subkultur, die sich als kleine Minderheit von vielleicht einigen zehntausend Personen teils über einen lebhaften Austausch im World Wide Web, teils über regionale Treffen organisiert.

Ein Teil dieser Personen spricht z. B. am Arbeitsplatz offen über die von ihm gewählte Beziehungsform und macht in vielen Fällen gute Erfahrungen damit. Unterschiedslos empfohlen wird eine solche Offenheit nicht. In dieser Subkultur, deren Mitglieder häufig verstreut leben, haben elektronische Medien und die Kommunikation per Internet eine große Bedeutung. War dies zu Anfang vor allem die Usenet Newsgroup alt.polyamory, die Zeitschrift „Loving More“ und zahlreiche Webseiten und Webringe, so stellen heute neben lokalen E-Mail-Listen, Blogs, Online-Foren und virtuelle Gemeinschaften wie polyamore.de, StudiVZ und beziehungsgarten.net die wichtigsten Medien dar, von denen einige englischsprachige, wie LiveJournal mit Forumsgruppen wie Polyamory oder mono_poly, mehrere Tausend Mitglieder haben. Im deutschsprachigen Raum läßt sich ein schnelles Wachstum sowie eine fortschreitende Diversifizierung dieser Foren feststellen. Zum Finden von Kontakten und potenziellen Partnern hat außerdem die Website www.okcupid.com Beliebtheit erlangt. Daneben sind lokale Treffen und Konferenzen wichtig, wie z. B. die „Loving More“ Konferenzen in den USA, die „International Conference on Polyamory & Mono-Normativity“, die im November 2005 in Hamburg stattfand, oder die Filmtage „Mehr als Eine Liebe – Facetten Polyamoren L(i)ebens“ im Juli 2007 in Oldenburg.[50] Im deutschsprachigen Raum finden seit Ende der 1990er Jahre regionale Treffen statt, deren Häufigkeit und Verbreitung beständig zunimmt. Ein erstes überregionales Treffen fand im April 2008 in Hessen statt.

Die polyamore Subkultur leistet auch wichtige Informations- und Aufklärungsarbeit insbesondere in den Bereichen Kommunikation, Bestehen auf klaren Beziehungen, Verhütung von ungeplanten Schwangerschaften und Übertragung von Krankheiten wie AIDS und Hepatitis B durch Safer Sex.

Ein relativ hoher Anteil der Angehörigen dieser Subkultur ist bisexuell orientiert, es sind jedoch alle sexuellen Orientierungen vertreten. Berührungen und Überschneidungen der Subkultur der Polyamory existieren außer mit der Bi-Bewegung mit der BDSM-Szene, der Neotantra-Szene, der Queer-Bewegung sowie mit Teilen der lesbischen und schwulen Bewegung, wie der Schlampagne, und der linken Subkultur.[51]

Aufgrund der Vielfalt polyamorer Menschen und Lebensformen, der räumlichen Verstreutheit polyamorer Menschen und des Fehlens von kulturellen Merkmalen, welche über die Lebensform und deren praktische Realisierung hinausgehen, kann aber nicht von einer „Polyamory-Szene“ gesprochen werden. Zudem stellen sich in den elektronischen Medien immer wieder Menschen vor, die den Prinzipien von Polyamory seit vielen Jahren folgen, den Begriff aber bisher nicht kannten. Als Lobbyorganisation mit einem hohen Anteil polyamorer Menschen und einer klaren Toleranz für polyamore Lebensformen ist das Bisexuelle Netzwerk e. V. (BiNE) erwähnenswert.

Polyamor lebende Frauen geben seit 2006 die im Selbstverlag erscheinende Zeitschrift „Die Krake“ heraus[52].

Kinder in polyamoren Familien

Oft wird befürchtet, dass nicht-ausschließliche Beziehungen negative Folgen für Kinder haben könnten. Die Praxis zeigt jedoch, dass dies nicht der Fall ist, sofern die Bezugspersonen in einer stabilen Partnerschaft leben. Bei Teenagern in der Phase der Identitätsfindung kann eine nichtmonogame Beziehungsform der Eltern Unsicherheit und Ablehnung auslösen; kleinere Kinder profitieren oft von den zusätzlichen Bezugspersonen[53][54][55]. Bei Heranwachsenden aus solchen Familien kommt es sowohl vor, dass sie nicht-ausschließliche Beziehungen als zusätzliche Option betrachten, als auch, dass sie eher traditionelle Lebensentwürfe wählen und sich damit von ihren Eltern abgrenzen. Gelegentlich wird berichtet, dass Kinder weniger oder gar keine Eifersucht zeigen, was die Hypothese stützt, dass Eifersucht eine (wenn auch tief verwurzelte) kulturelle Norm darstellt. Es gibt einige wenige Kinderbücher, welche die Lebenswelt von Kindern in Familien mit mehrfachen Beziehungen oder mehrfacher Elternschaft reflektieren, und ihnen helfen können, die Besonderheit ihrer Familie selbstbewusst aufzufassen. Auf Deutsch erschienen ist „Schwarzer Kater Nimmersatt“ (Six-Dinner Sid) von Inga Moore.

In Kanada ist es möglich, dass mehr als zwei Menschen die Elternschaft für ein Kind übernehmen können.[56]

Symbole

Die Polyamory-Schleife

Als Erkennungszeichen und als Zeichen von Respekt gegenüber Menschen, die Polyamory leben, nutzen manche Internetseiten die Polyamory-Flagge oder die Polyamory-Schleife, ähnlich der roten HIV-Schleife.

Die Polyamory-Flagge (nach Jim Evans)

Die Flagge (und in ähnlicher Form auch die Schleife) zeigt von oben nach unten drei gleichgroße Balken in blau, rot und schwarz, mit folgender Symbolik: Blau steht für Offenheit und Ehrlichkeit zwischen den Partnern in einer Poly-Beziehung, rot steht für Liebe und Leidenschaft, schwarz zeigt Solidarität mit jenen Menschen, die polyamor empfinden, es aber aufgrund von sozialem Druck nicht leben können.

In der Mitte der Flagge steht ein goldenes „p“-Symbol. Der griechische Buchstabe p (Pi) steht für den Anfangsbuchstaben „P“ im Wort Polyamory. Die Farbe Gold symbolisiert den hohen Wert, der auf innige, emotionale Verbindung gelegt wird. Sie soll also auch zeigen, dass es nicht nur um physische Nähe geht.

Papagei von Ray Dillinger

Weitere beliebte Symbole sind Papageien, die auf englisch oft „Polly“ genannt werden, sowie ein rotes Herz für die Liebe mit dem blauen Symbol der Unendlichkeit für Offenheit und Bedingungslosigkeit, wie es am Beginn dieses Artikels abgebildet ist.

Als Symbol für die Liebe zu mehreren Menschen werden auch drei ineinander verschränkte oder verschlungene Formen oder Objekte verwendet, beispielsweise drei Ringe, drei Delfine, drei Menschen, drei Kreise, ein Dreieck. Manche Menschen, die in einer polyamoren Beziehung miteinander verbunden sind tragen als Zeichen der Verbundenheit den gleichen Schmuck oder (wie Ehepaare) den gleichen Ring.

Entwicklung angepasster Begriffe

Polyamore Menschen haben für bestimmte, in monogamen Beziehungen ungewohnte, Situationen neuartige Begriffe entwickelt, um ihre Erfahrungen, Gefühle, und Lebenswelten zu beschreiben. Einige, die zum Beispiel von den Soziologinnen Meg Barker und Ani Ritchie beschrieben wurden, sind im folgenden vorgestellt.[57]

Mitfreude (Compersion oder „Resonanzfreude“) bezeichnet eine Manifestation von Liebe, wenn jemand im Geliebtwerden eines geliebten Menschen durch eine andere Person Glück und Erweiterung findet und sich daran freut, und stellt somit den Gegenpol zur Eifersucht dar. Sie ist eine Form von Empathie, das heißt, Freude daran, dass der nahestehende Mensch etwas Schönes in seinem Leben erfährt. Das Gefühl von Mitfreude erstmalig zu erleben, wird manchmal als ungewohnt oder fremdartig beschrieben, denn es läuft dem Gefühl von Eifersucht, das die meisten Menschen in solchen Situationen als normal erwarten, zuwider.[58]

Das Adjektiv frubbly (deutsch manchmal: frubbelig) wurde als Ausdruck für das Gefühl von Compersion geprägt. Entsprechend nennen im deutschsprachigen Raum manche polyamore Menschen die Partner ihrer Partner „Frubbel“, daneben existiert auch der Begriff der „Metamour“.

Werte in der Polyamory

Wie viele andere Subkulturen wird die Polyamory durch eine Reihe von Werten gekennzeichnet, die einen besonderen Stellenwert haben. Die im folgenden aufgelisteten Werte sind Ideale. Wie bei allen Idealen werden sie von ihren Anhängern manchmal nicht erreicht – aber ein schwerwiegendes Verfehlen der vereinbarten Ideale einer polyamoren Beziehung wird wahrscheinlich als ebenso ernst gesehen wie in jeder anderen Beziehung, und kann oft deren Ende bedeuten. Werte, die polyamore Beziehungen fördern, sind auch ausschließlichen Beziehungen zuträglich und werden auch dort geschätzt, nehmen aber unter Umständen einen anderen Stellenwert ein, oder haben andere Ausprägungen. Die aufgeführten Werte beschreiben zwar teilweise auch identitätsstiftende Elemente der polyamoren Subkultur, haben sich jedoch vor allem deswegen als wichtig herausgebildet, weil sie, konsequent angewandt, zu praktischen Handlungsweisen führen, die authentische und dauerhafte Beziehungen fördern. Allerdings beinhalten sie häufig auch die Tendenz, unstimmige Beziehungen schneller zu beenden.

Ehrlichkeit und Respekt

Menschen, welche Polyamory praktizieren, betonen die Wichtigkeit von Ehrlichkeit und Selbstoffenbarung gegenüber allen Partnern, die als eines der wesentlichen Prinzipien gilt. Von einem Verschweigen von Tatsachen – selbst eine „schweigende Vereinbarung“ der Form „Mach, was Du möchtest, solange ich nichts erfahre“ – wird nachdrücklich abgeraten.[59][60] Diesem liege meistens die Vorstellung zugrunde, dass Partner die Wahrheit nicht ertragen können oder ihren Geliebten nicht zutrauen, Abmachungen einzuhalten. Der oder die Geliebte eines Partners sollte als Bestandteil des Lebens dieses Partners akzeptiert und nicht bloß toleriert werden.

Es muss aber betont werden, dass diese Ehrlichkeit im Detail, welche eine Ehrlichkeit über die polyamore Beziehungsorientierung voraussetzt, vielen polyamoren Menschen nicht gleichsam „in die Wiege gelegt wurde“, sondern oft Produkt eines mühsamen Entfaltungs-, Entwicklungs- und Lernprozesses ist, der zu dem Schluss führt, dass nichtmonogame Beziehungen anders nicht funktionieren.[61] Dieser ist nicht unähnlich dem „Coming Out“ von bisexuellen Menschen, und beinhaltet unter anderem, das Selbstvertrauen zu gewinnen, mit der offen gelebten eigenen Orientierung – ob mit oder ohne passende Partner – glücklich werden zu können (siehe das Beispiel von Edna St. Vincent Millay im Abschnitt „In einvernehmlichen mehrfachen Beziehungen lebende Personen“).

Im Unterschied zu – meist unausgesprochenen – traditionellen Verhaltensnormen, in denen bestimmte Dinge oft ‚dem Partner zuliebe‘ nicht ausgesprochen werden, erstreckt sich diese Priorität von Ehrlichkeit auch auf Sachverhalte, die beim Partner erhebliche seelische Schmerzen, Ängste und Eifersucht auslösen können. Dauerhafte und authentische Beziehungen setzen damit die Bereitschaft der Partner voraus, sich den eigenen schmerzhaften Gefühlen zu stellen.

Respekt vor dem anderen schließt Respekt vor dessen Leben und Gesundheit ein. Ein liebevoller Umgang mit sich selbst und anderen setzt bei mehreren sexuellen Beziehungen voraus, dass die Partner Safer Sex praktizieren, über sexuell übertragbare Krankheiten wie AIDS und Hepatitis B sprechen, verbindliche Entscheidungen treffen, welche Risiken sie eingehen wollen, vorhandene Impfungen in Anspruch nehmen, und sich darüber kontinuierlich austauschen. Ausführliche Informationen hierzu in Bezug auf die Polyamory sind in The Ethical Slut von Easton und Liszt zu finden, auch die örtlichen Gesundheitsämter und AIDS-Hilfen bieten oft vertrauliche, respektvolle und kompetente Information.

Treue

In Eins-zu-eins (oder „monogamen“) Beziehungen wird Treue oft verstanden als Eingehen einer Verbindlichkeit zu nur einem Partner und Ausübung von Sexualität nur mit dieser Person (in traditionellen Ehen dem Ideal zufolge lebenslang, „bis dass der Tod euch scheidet“). Ein Verstoß gegen diese Regel wird als Untreue angesehen. In polyamoren Beziehungen wird unter Treue hingegen Ehrlichkeit, Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Wohlwollen in Bezug auf die Beziehung verstanden, sowie die Einhaltung von Absprachen innerhalb dieser Beziehung. Generell werden dauerhafte Beziehungen angestrebt, was bei Schwierigkeiten wie Konflikten oder Aufkommen von Eifersucht oft ein sehr hohes Engagement verlangt. Allerdings werden auch promiske Verhaltensweisen im Allgemeinen toleriert, solange dies in ehrlicher Weise geschieht.

Kommunikation und Verhandlung

Weil es keine „Standardausführung“ von polyamoren Beziehungen gibt, werden die Beteiligten einer Beziehung meist unterschiedliche Vorstellungen haben, wie diese Beziehung aussehen soll. Wenn solche unterschiedlichen Erwartungen nicht angesprochen werden, kann dies der Beziehung schweren Schaden zufügen. Deswegen befürworten viele Menschen, die Polyamory praktizieren, die Regeln der Beziehung mit allen Beteiligten gemeinsam festzulegen, ein Prozess, welcher ein hohes Maß an engagierter Kommunikation verlangt. Im Unterschied zu manchen anderen Formen ausgehandelter Beziehungen (wie Eheverträge) sehen Personen, die Polyamory praktizieren, diese Verhandlung als Prozess, der die gesamte Lebensdauer einer Beziehung andauert. Dieser Prozess benötigt von allen beteiligten Partnern eine hohe Bewusstheit ihrer eigenen Bedürfnisse und die Ausbildung der Fähigkeit, diese zu kommunizieren.

In konventionelleren Beziehungen können sich die Beteiligten zu einem gemeinsamen Paket von Erwartungen einigen, ohne diese bewusst zu verhandeln, einfach indem gesellschaftliche Normen befolgt und als schweigende Vereinbarung übernommen werden: zum Beispiel, dass der Ehemann die finanzielle Verantwortung für die Familie übernimmt, sobald das Paar Kinder hat, und die Frau dann nicht mehr zu arbeiten braucht; oder, dass die Frau alleine für Empfängnisverhütung zuständig ist, und die Entscheidung zu einer Schwangerschaft unter Umständen einseitig trifft.[62] Da polyamore Beziehungen nicht von solchen „vordefinierten“ Normen ausgehen können, muss innerhalb der Beziehung sehr viel mehr bewusst verhandelt und gewählt werden, auf dem Weg von miteinander Reden und gegenseitigem Respekt und Verständnis, anstelle von angenommenen Erwartungen. Nicht zuletzt deswegen lautet die als Poly Mantra bekannte gängige Empfehlung beim Neuentstehen von Beziehungen – oder Veränderungen in bestehenden: „Kommuniziere! Kommuniziere! Kommuniziere!“. Eines der Kommunikationsmodelle, die sich in der Praxis polyamorer Beziehungen bewährt haben, ist die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg.[63] Eine im deutschsprachigen Raum beliebte Praxis ist das „Zwiegespräch“, ein Gesprächsritual, welches von Michael Lukas Moeller entwickelt wurde, bei dem sich die Partner regelmäßig zu einem intensivem Gespräch verabreden, bei dem jeweils eine Person für 20 bis 30 Minuten in der Ich-Form spricht und die andere nicht-wertend zuhört.[64]

Polyamouröse Menschen haben gewöhnlich eine pragmatische Haltung zu ihren Beziehungen. Sie akzeptieren, dass sie und ihre Partner manchmal Fehler machen werden und es nicht immer schaffen, ihre eigenen Ideale zu erfüllen. Wenn das passiert, ist Kommunikation ein wichtiger Weg, um einen entstandenen Schaden zu heilen und das Vertrauen langfristig zu erhalten. Als Originalquelle zum hohen Stellenwert von Ehrlichkeit und Kommunikation siehe zum Beispiel den Weblink Poly for Dummies (dt. „Poly für Dummies“).

Nicht besitzergreifendes Verhalten

Menschen in konventionellen Beziehungen vereinbaren oft, unter keinen Umständen andere Beziehungen einzugehen, da diese ihre bestehende Beziehung bedrohen, verwässern oder ersetzen würden. Polyamore Menschen glauben, dass solche Beschränkungen unter Umständen schädlich für eine Beziehung sein können, da sie die Tendenz haben, Vertrauen durch besitzergreifende Verbote zu ersetzen und Beziehungen in einen Rahmen aus Besitz und Kontrolle bringen: „Du bist mein“. Dies spiegelt kulturelle Annahmen wider, dass Beschränkungen nötig seien, um Partner daran zu hindern, sich aus der Beziehung zu entfernen, und dass zusätzliche nahe Beziehungen die Bindung gefährden würden. Zum Teil liegt der Sinn dieser Beschränkungen auch darin, das als gefährlich oder nicht erträglich empfundene Gefühl von Eifersucht zu vermeiden.

Polyamore Menschen neigen dazu, die Liebesbeziehungen ihrer Partner eher als Bereicherung des Lebens ihrer Partner zu sehen denn als Bedrohung ihres eigenen. Das geflügelte Wort „Wenn du etwas liebst, lass es frei. Kommt es zu dir zurück, hast du es nicht verloren. Kehrt es nicht zu dir zurück, so hast du es nie besessen“ beschreibt eine ähnliche Haltung. Aus diesem Grund sehen viele Menschen, die Polyamory praktizieren, eine besitzergreifende Einstellung zu Beziehungen als etwas, das vermieden werden sollte. Dies verlangt ein hohes Maß an Vertrauen und Selbstvertrauen. Interessanterweise kann gerade das Nicht-Vermeiden von Eifersucht den Weg zu solchem Selbstvertrauen aufzeigen.[65][66][67][68]

Obwohl eine nicht-besitzergreifende Haltung ein wichtiger Bestandteil vieler polyamorer Beziehungen ist, ist sie nicht so universell wie die anderen oben diskutierten Werte. Beziehungen können beispielsweise in ihrer Priorität abgestuft sein, mit Vetorechten des Lebenspartners, oder auch in Bezug auf Ausschließlichkeit und „Besitz“ am anderen asymmetrisch sein.

Commitment (Hingabe und Verbindlichkeit)

Der englische Begriff Commitment ist schwer vollwertig zu übersetzen, er bedeutet soviel wie „Engagement“, „Festlegung“ oder „Hingabe“ im Sinne von innengeleitete Verbindlichkeit, ein Wert, der etwa die Stelle der traditionellen Treue einnimmt. Polyamory umfasst den Gedanken, eine bestehende Beziehung nicht zugunsten einer neu entstehenden zusätzlichen Beziehung aufzugeben oder ihr die Ressourcen, die sie zum Bestehen braucht (Zeit, Aufmerksamkeit, Hingabe), zu entziehen.

Auch wenn das nicht für alle Beziehungen gewährleistet werden kann (zum Beispiel werden erweiterte Freundschaften oft zurückstecken müssen, wenn eine Person mit ihrem Partner an einen weit entfernten Ort umzieht), und nicht alle Menschen, die Polyamory praktizieren, auch eine hohe Verbindlichkeit anstreben, kann eine solche für eine Partnerschaft (Primary Relationship), die eine gewisse Tiefe und Vertrautheit erreichen soll, sehr wichtig sein. Die Aussage, dass eine Partnerschaft verbindlich ist, bedeutet den Willen sie nicht zugunsten einer anderen Beziehung aufzugeben und sich loyal in Bezug auf die Partnerschaft zu verhalten. Commitment wird oft eher als Willenserklärung statt als bindende Verpflichtung gesehen, da letztlich ohnehin die freie Entscheidung der beteiligten Personen den Ausschlag geben wird. Commitment im Sinne der Polyamory kann wohl, muss jedoch nicht bedeuten, dass eine Beziehung auf unbestimmte Zeit eingegangen wird. Beziehungen können auch auf Zeit bestehen und ihr Ende bedeutet nach Ansicht vieler Vertreter der Polyamory nicht notwendigerweise, dass die Beziehung gescheitert ist.

Wesentlich ist, dass Commitment nie von einem der Partner stillschweigend angenommen werden darf, sondern Ergebnis eines gegenseitigen Abstimmungs- und Klärungsprozesses sein muss, bei dem alle offenen Fragen und Konflikte, welche die Beziehung gefährden könnten, geklärt werden.

Verhältnis der Werte in den Konzepten von Polyamory und Monogamie

Wie aus dieser Aufstellung häufiger Werte in polyamoren Beziehungen hervorgeht, stellen diese weniger einen Gegensatz zu den Werten „monoamorer“ Beziehungen dar, sondern eher eine veränderte Priorität von Werten, die auf den menschlichen Grundbedürfnissen von Verbundenheit und Freiheit basieren.

Wiewohl es durchaus Anhänger der Polyamory gibt, die ihre individuellen Werte konventionelleren Wertsystemen gegenüber als überlegen ansehen, betrachten viele von ihnen Polyamory und Eins-zu-eins Beziehungen als gleichwertige Lebensweisen, wobei die Wahl von der Einzelperson abhängt. Auch wenn nach ihrer Überzeugung manche monogamen Beziehungen auf bloßem Konformismus oder besitzergreifendem Denken basieren, betrachten sie dies genauso wenig als ein notwendiges Merkmal von monogamen Beziehungen, wie sie Bindungsunfähigkeit als ein Charakteristikum der Polyamory anerkennen würden.

Menschen, welche die Polyamory praktizieren, lehnen demgegenüber heimliche außereheliche Beziehungen (Fremdgehen) meist scharf ab, da dies einen schweren Eingriff in die Freiheit des anderen darstelle, anhand der Tatsachen über seine Beziehung zu entscheiden. Eine länger bestehende heimliche Dreiecksbeziehung in eine polyamore umzuwandeln, gelingt in der Praxis nur in den seltensten Fällen, da das für die notwendige Kommunikation unabdingbare Vertrauen in der Primärbeziehung meist zu schwer beschädigt wird.[69][70]

Polyamory und Gesellschaft

Gleichstellung polyamorer Lebensformen

Polyamore Lebensformen sind gesellschaftlich wenig anerkannt, oft wird ihre Möglichkeit in Frage gestellt. Als Mono-Normativität wird die Sichtweise bezeichnet, dass monogame, langfristige Zweierbeziehungen die einzige mögliche und erstrebenswerte Weise seien, Beziehungen zu führen. Diese ist in europäischen und angelsächsischen Kulturen tief verankert in kulturellen Symbolen, Mythen und Geschichten: Beispielsweise ist es ein typisches Handlungsmuster in griechischen Mythen wie in modernen Filmen, dass zwei Männer eifersüchtig um eine Frau konkurrieren und diese sich für einen der beiden entscheiden muss. Viele Geschichten enden mit dem Tod des Unterlegenen. Ältere Mythen zeugen davon, dass dies nicht zu allen Zeiten und in allen Kulturen so war.

Anthropologische Untersuchungen zeigen, dass zwar Paarbindungen zu den Grundkonstanten menschlichen Verhaltens zählen, in der Mehrheit der menschlichen Kulturen jedoch nichtmonogame Lebensformen, besonders Polygynie, zu einem geringen Grad auch Polyandrie, vorkamen; die Formen des Zusammenlebens waren immer eng mit ökonomischen Interessen der Wahrung und Weitergabe von familiären oder gemeinschaftlichem Besitz und den sonstigen sozialen Beziehungen verknüpft.[71][72] Ausschließliche Zweierbeziehungen als verbindliche soziale Norm beruhen zu einem großen Teil auf Konzepten und Idealvorstellungen, welche durch Polyamory fundamental in Frage gestellt werden. So kommen der Antrophologin Helen Fisher zufolge Verhaltensweisen wie Fremdgehen oder Ehebruch trotz oft harter Strafen in allen untersuchten Gesellschaften vor, in denen ausschließliche Zweierbeziehungen als Norm gelten. Trotzdem sind Äußerungen darüber, insbesondere gegenüber Beziehungspartnern, weitgehend tabuisiert.[73][74]

Aufgrund der Befürchtung, diskriminiert zu werden, entscheiden sich daher sehr viele Menschen, die polyamore Beziehungen bevorzugen oder tolerieren, dies nur innerhalb eines engen Kreises von Freunden und Verwandten bekannt zu machen. Dies wiederum führt dazu, dass es schwieriger erscheint, passende Partner zu finden, als dies die Realität ist. Deswegen befürworten Aktivisten der Polyamory-Subkultur wie Ken Haslam oder Deborah Anapol die Förderung der öffentlichen Wahrnehmung der Polyamory als möglicher Beziehungsform. Eine Darstellung von Polyamory als „besser“ wird in der Regel nicht angestrebt. Vielmehr wird oft betont, dass solche Beziehungsformen nur für wenige Menschen erstrebenswert sind, sehr viel Energie und konstruktive Auseinandersetzung verlangen, und in aller Regel scheitern, wenn nicht alle Beteiligten wünschen, in einer solchen Form zu leben.[75]

Polyamory ist in den meisten europäischen Ländern in Folge des Prinzips der sexuellen Selbstbestimmung legal, abgesehen vom Verbot der Mehrehe (Bigamie); schwere Strafen sind im wesentlichen in islamischen Staaten zu erwarten, falls Polyandrie oder Homosexualität praktiziert werden. Menschen mit mehreren langfristigen Partnerschaften sehen oft eine Gleichstellung polyamorer Lebensformen in bestimmten Aspekten als wünschenswert an; oft genannt wird zum Beispiel, dass alle Partner das Recht haben sollten, im Falle einer lebensbedrohlichen Erkrankung Krankenhausbesuche zu machen und Verfügungen zu treffen, oder dass bei Todesfällen das Wohnrecht für hinterbliebene Lebenspartner erhalten werden soll. Menschen in polyamoren Familien würde es Sicherheit verschaffen, wenn ein gemeinsames Aufziehen von Kindern durch ein angepasstes Sorgerecht geschützt würde.

Im Zuge der Diskussion um die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften wurde die monogame Zweierbeziehung als einzig erstrebenswerte Form von Beziehungen in Frage gestellt. Gegenvorschläge erschienen im Bereich der Lebensformenpolitik zum Beispiel von Christina Schenk (Manifest „Einen Neuen Kuchen backen“), der Grünen Jugend in Deutschland mit Vertreterinnen wie Julia Seeliger („Ist Monogamie die Lösung?“, Stellungnahme des Bundesvorstands im Februar 2006),[76] oder der Jugendorganisation der Schwedischen Grünen Partei (Bericht der Zeitung Nya Dagen im März 2004). Vorgeschlagen wird beispielsweise eine Gleichstellung aller Lebensformen und eine Ablösung des Ehevertrages durch einen Zivilpakt analog zum französischem Pact Civil de Solidarité (PACS).

Derartige Bestrebungen werden in den USA von Konservativen wie zum Beispiel Stanley Kurtz im National Review Magazin mit den gleichen Argumenten kritisiert wie jene zur Anerkennung von Ehen für homosexuelle Paare (Lebenspartnerschaft); eine solche Gleichstellung, so meint Kurtz, wäre eine Ursache für eine weitere Verminderung der Stabilität traditioneller Ehen, und würde auch den Druck auf Eltern, zu heiraten, weiter reduzieren; dies würde zu vermehrten nichtehelichen Schwangerschaften und Trennungen führen,[77][78] da das Bestehen der Ehe als sozialer Institution davon abhänge, dass die gesamte Gesellschaft heterosexuelle, monogame Beziehungen und Heirat als einzige Form des Zusammenlebens fördere.[79] Diese Argumentation spricht der staatlichen Anerkennung von Lebensformen einen viel stärkeren Einfluss zu als dem allgemeinen gesellschaftlichen Wertewandel.

In der Praxis befürworten polyamore Menschen zwar einen Abbau von Diskriminierungen und eine Anerkennung ihrer Lebensform als gleichberechtigt,[80] haben jedoch darüber hinaus ein geringes Interesse an einer Formalisierung und gesetzlichen Regelung ihrer vielfältigen Lebensformen.

Polyamory und Religion

Eine weitere Variante von Kritik gegen die Anerkennung polyamorer Lebensformen ist religiös begründet. Die Sexualethiken von Christentum, Islam, und Judentum sehen einvernehmliche und gleichberechtigte nichtmonogame Beziehungen von Männern und Frauen nicht vor, und diese werden gelegentlich dem Ehebruch gleichgesetzt oder als Unzucht bewertet, die in Judentum und Islam traditionell oft mit dem Tod durch Steinigung bestraft wurde. In Teilen des konservativen katholischen Spektrums wird Polyamory als Form von Hurerei oder Perversion betrachtet. Dementsprechend stehen Menschen mit polyamorer Lebensweise diesen Religionen oft etwas distanziert gegenüber. Andere Religionen und spirituelle Praktiken wie Neopaganismus oder Wicca, Unitarismus, Tantrismus und (zu einem geringerem Grad) Daoismus und Buddhismus haben Normen, die Polyamory eher akzeptieren, und sind, vor allem in den USA, unter deren Anhängern verhältnismäßig populärer. Von diesen Tendenzen gibt es durchaus Ausnahmen, wie das Beispiel der Jüdin Etty Hillesum zeigt.[81]

(weitere Ausführungen siehe unter Polygamie in den Weltreligionen und Homosexualität und Religion)

Bekannte in einvernehmlichen mehrfachen Beziehungen lebende Personen

Da die Begriffe der Polyamory und sein direkter Vorläufer Responsible Nonmonogamy erst zwischen den 1960er Jahren und 1990 entstanden sind, lassen sie sich nicht immer eindeutig auf Personen anwenden, die früher gelebt haben. Diese Liste folgt vier Kriterien: Sie führt zum Einen nur Personen auf, die einvernehmlich mit den Partnern in mehreren Beziehungen gelebt haben. Eine erzwungene Einwilligung muss also ausgeschlossen sein. Als zweites Kriterium darf es keine Indizien geben, dass die Beziehungen gegenüber einem Partner verheimlicht wurden. Drittens führt die Liste bei lebenden Personen nur solche auf, die sich selbst öffentlich zu einvernehmlichen nichtmonogamen Beziehungen bekannt haben. Viertens sollte sich das Führen dieser Beziehungen im Leben, im Werk, oder im Denken derjenigen Personen niedergeschlagen haben.

Edna St. Vincent Millay 1933, fotografiert von Carl Van Vechten

Einschränkend muss gesagt werden, dass nicht alle Personen, die in ihrem späteren Leben polyamoren Idealen entsprachen, dies von ihrer Jugend an realisiert haben, und dass natürlich, wie oben ausgeführt, auch in offenen Beziehungen lebende Menschen gelegentlich Fehler machen und Dinge tun, die ihren Überzeugungen widersprechen. Als Beispiel kann man hier die Poetin und Dramatikerin Edna St. Vincent Millay nennen, die sowohl mit Djuna Barnes als auch mit deren Partnerin Thelma Ellen Wood eine Beziehung hatte, die von beiden beendet wurde, als Millay die Beziehung aufdeckte. Millay führte später eine Offene Ehe mit Eugene Jan Boissevain. Schließlich soll daran erinnert werden, dass auch in einvernehmlichen nichtmonogamen Beziehungen starke Eifersucht zutage treten kann.

Hinweis: Bei vielen aufgeführten Personen finden sich weiterführende Anmerkungen in den entsprechenden englischsprachigen Einträgen; diese sind mit einem (en) verlinkt, falls noch kein deutschsprachiger Artikel existiert.

Dieter Wedel (2004)

Filme und Lieder

Filme

Lieder

Siehe auch

Literatur

Sachliteratur

  • Zu den Wegbereiterinnen einer polyamourösen Kultur in Deutschland zählen lesbisch orientierte Frauen, die in „Mehr als eine Liebe – Polyamouröse Beziehungen“, herausgegeben von Laura Méritt, Traude Bührmann und Nadja Boris Schefzig, ihre Erfahrungen beschreiben.
  • Zu den wichtigsten Büchern zum Thema Polyamory gehört „The Ethical Slut: A Guide to Infinite Sexual Possibilities“ von Dossie Easton und Catherine A. Liszt, erschienen 1998. In The Ethical Slut (bislang nicht ins Deutsche übersetzt) stehen die Aspekte Vertrauen, Partnerschaft, Liebe und insbesondere „Community“ als Bestandteile praktizierter Polyamory im Vordergrund.
  • Umfangreiche theoretische Betrachtungen, Erfahrungen, und Anregungungen für die Praxis enthält „Polyamory. Roadmaps for the Clueless & Hopeful“ von Anthony Ravenscroft, Verlag Fenris Brothers, Santat Fe, New Mexico, 2004, ISBN 1-890109-53-3. Ravenscroft fasst Polyamory als „neues Paradigma“ zwischenmenschlicher Beziehungen auf, welches, um erfolgreich zu sein, ein tiefgreifendes Hinterfragen gängiger Annahmen erfordert. Das Buch enthält ausführliche und begründete Warnungen und Beispiele, warum polyamore Beziehungen mit beträchtlichen Risiken behaftet sind.
  • Ebenfalls bekannt ist „Polyamory – The New Love without Limits“ von Deborah M. Anapol, welches unter anderem den Übergang von monogamen Beziehungen zu polyamoren beschreibt und ausführlich Erfahrungen zum Umgang mit Eifersucht wiedergibt.
  • Das knapp gehaltene Werk „Redefining our Relationships“ von Wendy-O Matik (im Selbstverlag erschienen) stellt anstelle der Sexualität emotionale Aspekte in den Vordergrund; Freundschaft und Respekt erscheinen hier als tragende Basis jeder Beziehung, und Liebe wird als ein zunehmendes Riskieren von Grenzenlosigkeit und eine radikale, das ganze Leben umfassende Haltung dargestellt.
  • „Lesbian Polyfidelity“ von Celeste West betont neben – zu einem großem Teil von der sexuellen Orientierung unabhängigen – emotionalen Aspekten wie den Umgang mit Eifersucht und dem Setzen angemessener Grenzen viele praktische Gesichtspunkte wie Zeitmanagement durch Verzicht auf Unwesentliches, Kinder in nichtmonogamen Beziehungen oder die Aussichtslosigkeit von „Don't Ask – Don't Tell“-Beziehungen.

Biografien, Autobiografien, und Berichte

  • Bärbel Schlender, Erhard Söhner (Hg.) „Ein Frühstück zu Dritt – Leben und Lieben in Mehrfachbeziehungen“ Novum-Verlag, ISBN 3-900693-88-9
  • Manfred Flügge: „Gesprungene Liebe : die wahre Geschichte zu 'Jules und Jim' “. 1. Aufl. Aufbau-Taschenbuch-Verl., 1996. ISBN 3-7466-1333-7
  • Etty Hillesum: „Das Denkende Herz. Die Tagebücher von Etty Hillesum 1941-1943“ (englisch: An interrupted life: the Diaries of Etty Hillesum 1941-1943 (translated by Arnold Pomerans, New York, 1983)
  • Ilse Lange (Hg.): Arnold Zweig, Beatrice Zweig, Helene Weyl: „Komm her, wir lieben dich. Briefe“ Aufbau Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-351-03439-3
  • Jennifer Gates: „Survivors of an Open Marriage“, KiWE Publishing, Spokane, Washington, 2002, ISBN 1-931195-18-8. Dieses Buch beschreibt detailliert die Entwicklung eines Paares, welches sich inspiriert durch ein Buch von Nena und George O'Neill entschließt, eine offene Ehe zu führen, und dies nach schmerzhaften Erfahrungen als bedauerlichen Fehler aufgibt und sich traditionellen Werten zuwendet.

Gedichte

Erzählungen

  • Robert A. Heinlein: Fremder in einer fremden Welt, Die Leben des Lazarus Long, Revolte auf Luna, Die Zahl des Tiers, Die Katze die durch Wände geht, Segeln im Sonnenwind, Freitag
  • Robert H. Rimmer: The Harrad Experiment
  • Marge Piercy: Frau am Abgrund der Zeit (Woman on the Edge of Time)
  • Milan Kundera: Das Buch vom Lachen und Vergessen (Kniha smíchu a zapomnení, 1978)
  • Mercedes Lackey, Ellen Guon: Bedlam's Bard (Titel der Originalausgabe Knight of Ghosts and Shadows und Summoned to Tourney)
  • Starhawk: The Fifth Sacred Thing (Das fünfte Geheimnis ?)
  • Amy Bloom: Liebe ist ein seltsames Kind, erschienen in Liebe ist ein seltsames Kind, btb Taschenbuch, 1997, ISBN 3-442-72177-6 (Originalausgabe: Love is not a Pie, erschienen in Room of One's Own, 1990)
  • Candas Jane Dorsey: Black Wine
  • C.J. Cherryh: Chanur's Legacy
  • Karen Wehrstein: Lion's Heart

Theaterstücke

Kinderbücher

  • Inga Moore Schwarzer Kater Nimmersatt (Six-Dinner Sid), Coppenrath 1991, ISBN 3-88547-775-0
  • Gabrielle Charbonnet, Pija Lindenbaum Else-Marie und die kleinen Papas (Else-Marie and Her Seven Little Daddies), Verlag St. Gabriel, ISBN 3-85264-380-5
  • Safi Nidiaye, Amixipi. Ein Einweihungsroman für Kinder von 8 bis 108 Jahren., Verlag Books on Demand GmBH, ISBN 978-3-8311-2028-4

Einzelnachweise

  1. Zu Definitionen in Wörterbüchern siehe McGraw-Hill „Understanding human Sexuality“ und Merriam Webster's Online Dictionary.
  2. International Conference on Polyamory & Mono-Normativity, Research Centre for Gender & Queer Studies, University of Hamburg, November 5th/6th 2005
  3. Wendy-o-Matic (Wendy Millstone), „Redefining our Relationships“ (2002), S. 20-21: „Alternative Relationships are not easy or simple. They require rigorous communication skills and constant re-working and re-adjusting to manage those growing and evolving connections. They demand attentive reassurance, a kind of blind faith in Love, and an ability to learn in the face of tremendous challenges. They are a constant struggle to overcome jealousy and to work through the embedded socialization process that can predetermine or affect our perceptions of what we feel and how we feel.“
  4. Dr. Deborah M. Anapol, PhD, „Polyamory: The New Love without Limits“ (1997), S. 31 „Multipartner relationships are inherently more complex and demanding than monogamous ones. The difficulties are compounded by the fact that those interested in polyamory are operating outside the norms of our culture and venturing into unfamiliar territory – without a road map! […] In our age there are few geographic frontiers left, but the challenges of exploring new ways of relating intimately are no less demanding than those faced by the intrepid explorers who risked sailing over the edge of a supposedly flat world.“
  5. Celeste West, „Lesbian Polyfidelity“ (1996), S. 181: „[…] But guess what? Aspects I love of the Japanese Tea Ceremony are useful skills in Polyamory too: its dramatic restraint, total focus, superb discipline, and conviviality. And what about a martial artist's boundary control, and fine craftperson's self-direction, self-discovery, and pursuit of clarity?“
  6. Siehe auch Anthony Ravenscroft, „Polyamory – Road-maps for the clueless and hopeful“, Kapitel 6, S. 39 und folgende.
  7. Englische Wikipedia: Bertrand Russel – „Sexuality“: Marriage and Morals (1929) expressed his opinion that sex between a man and woman who are not married to each other is not necessarily immoral if they truly love one another, and advocated „trial marriages“ or „companionate marriage“, formalised relationships whereby young people could legitimately have sexual intercourse without being expected to remain married in the long term or to have children
  8. a b Bertrand Russell: Marriage and Morals, London 1929, George Allen & Unwin Verlag
  9. a b Bertrand Russel: Human Society in Ethics and Politics, London 1954, George Allen & Unwin Verlag
  10. a b ncbuy.com: Eahrhart schrieb in einem Brief an ihren späteren Mann, George P. Putnam: „I want you to understand I shall not hold you to any midaevil [sic] code of faithfulness to me nor shall I consider myself bound to you similarly […] should you or I become interested deeply (or in passing) in anyone else.“ (eingesehen am 17. Juni 2006)
  11. a b Englische Wikipedia: Amelia Earhart – Aviation career and marriage
  12. a b Englische Wikipedia: William Moulton Marston (zu der Beziehung von William Moulton Marston, Olive Byrne und Elizabeth (Sadie) Holloway Marston)
  13. a b Freitag.de: Sexuell vernetzte Singles, 12.02.1999
  14. a b Bertolt Brecht: Große, kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Briefe 1-3, Band 28-30, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main, 1998; 832 S., 816 S., 816 S. (nicht eingesehen).
  15. a b Dieter Lattmann: Kennen sie Brecht Reclam-Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-15-008465-2 (nicht eingesehen)
  16. Schwarzer, Alice: Simone de Beauvoir - ein Lesebuch mit Bildern, Hamburg, Rowohlt, 2007, ISBN 978-3-498-06400-6, Einleitung, Seite 12
  17. Details zur Entstehung des Begriffs finden sich im Artikel „Polyamory“ enters the Oxford English Dictionary von Alan in der Nachrichtenseite Polyamorous Percolations vom 6. Januar 2006
  18. www.polyamorysociety.org/language.html
  19. So weisen Vertreter der Queer Theory sowie Sex Radicals auf die Gefahr hin, dass solche Definitionen neue Ausschließlichkeiten schaffen, zum Beispiel in einer Abwertung eines Teilens von Sexualität um ihrer selbst willen. Es wird angeführt, dass in vielen Teilen der Queer Community sexuelle Beziehungen auch ohne eine Legitimation durch Liebe als etwas Positives angesehen würden, da Sexualität grundsätzlich nichts Schlechtes sei (siehe Klesse in Merrit, Bührmann und Schefzig, 2005).
  20. Siehe z. B. http://polyhamburg.blogspot.com/
  21. Siehe z. B. http://www.polyamore.de
  22. Siehe z. B. „Liebe, Sex und Ehrlichkeit“ von Serge Debrebant, Seite 36-37 in der Frankfurter Rundschau vom 30. Januar 2008
  23. Siehe http://www.polyamore.de/
  24. Siehe z. B. den Buchtitel „Die Schlampen kommen!“, sowie die lebensformpolitische PlattformSchlampagne http://wolfsmutter.com/artikel83
  25. Siehe dazu den englischen Wikipedia-Artikel en:Free love
  26. Siehe hierzu Andreas Schlothauer: Die Diktatur der freien Sexualität. AAO, Mühl-Kommune, Friedrichshof. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1992, ISBN 3-85115-157-7, online
  27. Helen Fisher: Anatomie der Liebe. Droemer Knaur 1993
  28. Andreas Schlothauer: Die Diktatur der freien Sexualität. AAO, Mühl-Kommune, Friedrichshof. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1992, ISBN 3-85115-157-7, Seite 63:
    „Die linken Intellektuellen in der AAO erhielten mehr Freiraum, um ihre Ideen zu entwickeln. Dieter Duhm und Aike Blechschmidt entwarfen gemeinsam das Konzept eines ‚Zentrums für experimentelle Gesellschafts-Gestaltung (ZEGG)‘. Die wichtigsten Ziele waren:
    1. Verbindung AAO mit internationaler Alternativbewegung; […]„Von Schlothauer hierzu angegebene Quelle: AA-Nachrichten 1977/7, Eigenverlag der AAO, S. 5
  29. So zitiert das Autorenkollektiv Die rosaroten PantherInnen in „ZEGG-SISMUS – Irdische Informationen zu einem kosmischen Projekt“, Dieter Duhm, welcher neben Sabine Kleinhammes der wichtigste Mitgründer des ZEGG war, folgendermaßen in einer Rede von 1978: „Die Bauhütte ist bis jetzt eine komprimierte Idee, um die sich ein paar Leute geschart haben. … Ich will gleich sagen, womit diese Idee hauptsächlich zu tun hat: mit der ehemaligen AAO, von deren Konzepten der Selbstdarstellung, der freien Sexualität und der kommunitären Lebensweise wir uns befruchten lassen … Unser bescheidenes Ziel ist der Aufbau einer funktionierenden Alternativgemeinde von mehreren hundert Personen … Wir nennen dieses Traumziel 'ZEGG': Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung.“ c/o ASTA der FU Berlin, Kiebitzweg 23, 14195 Berlin 1995, ISBN 3-926522-11-9.
  30. Zitat von Hope Foureux, http://www.hopesplace.net/polyamory/polyfaq.html, 8. November 2006:
    „Q: Ok, so what you are saying is that you are in an ‚open relationship‘. Is that like ‚free love‘ from the 60s?
    The free love of the 1960s is not like polyamory because it fostered an attitude of ‚anything goes‘ with anyone. Free love, with its unfettered sexual practices, was in many ways irresponsible and caused the problems that followed: the illusion that the Pill was protection against STDs (ouch), and an increase of individuals unwilling to make and adhere to commitments (ouch again). There was definitely a down side to free love, proving the theory once again that ‚nothing is truly free‘. Polyamory focuses on strengthening relationships and promotes the option of individuals to commit to more than one partner. Unlike free love, polyamory is more about community, friendship, and creating a family of choice. And unlike their free love forebearers, many members of the poly community are well-educated on STDs and some often take workshops on strengthening their relationships and improving communication skills.“
  31. Eine weniger negative Einschätzung von Freier Liebe aber eine ebenso klare Abgrenzung von Polyamory findet sich in der Polyfibel von Helly & Jay, http://www.polyamor.de/fibel/sex-und-sexualkultur/01,04,0002.php, 28. September 2007:
    Freie Liebe ist ein komplexes Thema mit einer komplexen Geschichte — von anderen Problemen abgesehen steckte vor allem echte Gleichberechtigung in den Sechzigern konzeptuell noch in den Kinderschuhen. Und das macht einen Unterschied: Denn echte Gleichberechtigung gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für polyamore Gemeinsamkeit.
    Freie Liebe und Polyamory sind lebensphilosophisch natürlich verwandt, aber wer sich Freie Liebe losgelöst vom kulturellen Kontext als historischen Porno vorstellt mit „Sex mit allen überall“-Sujet und Polyamory dann damit gleichsetzt, mißversteht gründlich sowohl das eine wie das andere.
    Bei Polyamory, auch wenn jede Poly-Variante ihre eigene Dynamik hat, dreht sich nicht vordringlich alles um Sex, sondern um den Aufbau multipler Liebesbeziehungen mit gemeinsamer Verantwortung. Was nicht heißt, daß Sex keine wichtige Rolle spielt! Ohne Sex wäre Polyamory keine Polyamory, sondern Monogamie-plus-gute-Freunde, und das wäre nicht so wirklich neu.
  32. West, 1996
  33. Anapol, 1997
  34. Merrit, Bührmann, Schefzig, 200
  35. Anthony Ravenscroft, Polyamory, Roadmaps for the clueless and hopeful, z. B. Kapitel 39
  36. z. B. Bertrand Russell, Marriage and Morals
  37. Wendy-o-Matic (Wendy Millstone), „Redefining our Relationships“ (2002), S. 20-21: „Alternative Relationships are not easy or simple. They require rigorous communication skills and constant re-working and re-adjusting to manage those growing and evolving connections. They demand attentive reassurance, a kind of blind faith in Love, and an ability to learn in the face of tremendous challenges. They are a constant struggle to overcome jealosy and to work through the embedded socialization process that can predetermine or affect our perceptions of what we feel and how we feel.“
  38. Dr. Deborah M. Anapol, PhD, „Polyamory: The New Love without Limits“ (1997) S. 31: „Multipartner relationships are inherently more complex and demanding than monogamous ones. The difficulties are compounded by the fact that those interested in polyamory are operating outside the norms of our culture and venturing into unfamiliar territory - without a road map! […] In our age there are few geographic frontiers left, but the challenges of exploring new ways of relating intimately are no less demanding than those faced by the intrepid explorers who risked sailing over the edge of a supposedly flat world.“
  39. Celeste West, „Lesbian Polyfidelity“ (1996), S. 181: „[…] But guess what? Aspects I love of the Japanese Tea Ceremony are useful skills in Polyamory too: its dramatic restraint, total focus, superb discipline, and conviviality. And what about a martial artist's boundary control, and fine craftperson's self-direction, self-discovery, and pursuit of clarity?“
  40. Siehe auch Anthony Ravenscroft, „Polyammory - Roadmaps for the clueless and hopeful“, Kapitel 6, S. 39 und folgende.
  41. Anapol, „Polyamory, the New Love without Limits“, 1997
  42. Schlender, Söhner, „Ein Frühstück zu Dritt“, Novum Verlag, München 2006
  43. Easton, Liszt, „The Ethical Slut“, S. 133 ff.
  44. Wend-o-Matic, 2003, „Redefining our Relationships“, S. 25 ff.
  45. Easton, Liszt, a.a.O.
  46. Celeste West, „Lesbian Polyfidelity“, S. 149
  47. Siehe Anthony Ravenscroft, Polyamory - Roadmaps for the Clueles & Hopeful, S. 156: „A dyad is a wonderfully simple thing […] Add so much as one other influential person into that equation, and complexity takes off in a sharply nonlinear fashion. Complexity quickly leads to chaos, when tends to equate to disaster in circumstances that require communication, planning, or security to any degree – an intimate relationship, say. Structure manages complexity. One way of viewing structure is to look at the priorities under which we reason and act. Once we can see these priorities, we can learn to understand them, work with them, and shape them towards the ends we desire, not the least which is onoging happiness“
  48. http://www.xeromag.com/fvpolyintro.html
  49. Eine ausführliche Darstellung von Beziehungsformen, Konstellationen und ihrer Dynamik findet sich in The Ethical Slut von Dossie Easton und Catherine Liszt.
  50. Siehe Artikel in der tageszeitung vom 7. Juli 2007
  51. Siehe auch „Mehr als eine Liebe“ von Méritt, Bührmann, und Schefzig, sowie die Texte zur Schlampagne von Gitta Tost und Jule Blum
  52. Bezugsquelle: http://slutwork.net/blog/2007/09/08/die-krake-nr-2/
  53. Siehe Wendy-O Matik,, Redefining our Relationships, S. 57 ff.
  54. Siehe Easton und Liszt, The Ethical Slut, Teil III, Kapitel 3, S. 221 ff.
  55. Ryam Nearing, Loving More. The Polyfidelity Primer, Kapitel 7, S. 72 bis 75. PEP Publishing, Hawaii 1992, ISBN 0-9622144-1-8
  56. Zwei Mütter und ein Baby, in: Frankfurter Rundschau vom 6. Januar 2007, S. 14,
  57. Siehe Steven Alexander: „Free love gets a fit of the wibbles“, in: The Guardian 4. April 2005, http://www.guardian.co.uk/uk_news/story/0,,1451809,00.html, sowie http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/isoz/lehrende/pieper/abstracts_polyamory.pdf Siehe auch: Barker, Meg, „This is my partner, and this is my … partner's partner: Constructing a polyamorous identity in a monogamous world“, Journal of Constructivist Psychology, Volume 18, Number 1 / 2005, S. 75 - 88, DOI:10.1080/10720530590523107
  58. Anapol, Polyamory, the New Love without Limits, S. 64
  59. Aus Anthony Ravenscroft, Polyamory. Roadmaps for the clueless and hopeful: „Swim or die […] The title of this chapter is meant to reflect on some core points of polyamory. Sharks must keep moving in order for water to flow over their gills; the concept of ‚swim‘ is inherent to the concept of ‚shark‘ – if a shark stops swimming, it ceases to exist. There is very little that defines polyamory from any other lifestyle, but the handful contain such things as honesty, including absolute ruthless honesty with yourself, and the drive to express that as self-disclosure. If you claim to be polyamorous, but you aren't willing to do the work, then you are either stupid, for glomming onto an trendy-seeming term that you don't understand in the least, or lying. Neither of these line up with polyamory.“
  60. Celeste West, Lesbian Polyfidelity, S. 83-85
  61. Als Beispiel aus Celeste West, Lesbian Polyfidelity, S. 74: „Most of us in this mode do not give up lying because we suffer from scruples. I indeed salute those noble souls naturally at home on the moral high ground, but those of us who insist on testing the wild waters quit lying for another reason: lying does not work.“ (Die meisten von uns, die so leben, geben das Lügen nicht auf, weil sie unter schlechtem Gewissen leiden. Ich verneige mich vor jenen edlen Seelen, die natürlicherweise in den Regionen hoher Moral zuhause sind, aber jene von uns, welche unbedingt das Wildwasser befahren wollen, geben das Lügen aus einem anderen Grund auf: Es funktioniert einfach nicht.)
  62. Zu unausgesprochenen Vereinbarungen in traditionellen Partnerschaften siehe Die Offene Ehe – Konzept für einen neuen Typus der Monogamie von Nena und George O'Neill
  63. Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation, Junfermann, Paderborn 2005, ISBN 3-87387-454-7
  64. Michael Lukas Moeller, Worte der Liebe. Erotische Zwiegespräche. Ein Elixier für Paare. Rowohlt Taschenbuchverlag 1998
  65. Easton und Liszt (1997), S. 133 ff.
  66. Wendy-O Matik (2002), S. 25 ff.
  67. Celeste West (1996), S. 110 - 159
  68. Anapol (1997), S. 49 - 64
  69. http://www.faqs.org/faqs/polyamory/faq-supplement/
  70. Cynthia L. Armistead, Coming Clean – Transitioning From Cheating to a Polyamorous Relationship (abgerufen von http://www.technomom.com/love/cheatingtopoly.shtml am 3. März 2008)
  71. Helen Fisher, S. 72 in Anatomy of Love: „Pair-Bonding is a trademark of the human animal“. Anatomy of Love. A natural History of Mating, Marriage, and why we stray. Fawcett / Random House, New York 1992, ISBN 0-449-90897-6. Deutsche Übersetzung: Anatomie der Liebe. Droemer Knaur Verlag 1993
  72. Für weitere bibliographische Informationen zur Geschichte von Polygamie und Monogamie, siehe S. 328 in Celeste West, Lesbian Polyfidelity
  73. Helen Fisher, Anatomy of Love, S. 75–97.
  74. In heutigen Gesellschaften ergeben genetische Untersuchungungen zur Häufigkeit von außerhehelichen Schwangerschaften Häufigkeiten zwischen wenigen Prozent und 30 %, siehe http://www.childsupportanalysis.co.uk/analysis_and_opinion/choices_and_behaviours/misattributed_paternity.htm
  75. Siehe Anthony Ravenscroft, Polyamory. Roadmaps for the clueless & hopeful, insbesondere Kapitel 7-22
  76. http://www.gruene-jugend.de/show/107269.html
  77. Aus The Weekly Standard, „Here come the Brides“, 26. Dezember 2005: „The fundamental purpose of marriage is to encourage mothers and fathers to stay bound as a family for the sake of their children. Our liberalized modern marriage system is far from perfect, and certainly doesn't always succeed in keeping parents together while their children are young. Yet often it does. Unfortunately, once we radically redefine marriage in an effort to solve the problems of adults, the institution is destined to be shattered by a cacophony of grown-up demands.“
  78. Zu einem deutschsprachigen Artikel von Kurtz siehe Kirche Heute 09/2004, S. 5-10
  79. Stanley Kurtz, National Review, 12.03.2003: „Once we cross the border into legalized multiple parenthood, we have virtually arrived at the abolition of marriage and the family. The logic of gay marriage leads inexorably to the end of marriage, and the creation in its place of an infinitely flexible series of contracts. Monogamous marriage cannot function if it is just one of many social arrangement. Marriage as an institution depends for its successful functioning upon the support and encouragement that the ethos of monogamy receives from society as a whole. If anything can be called a marriage — including group marriage — then the ethos of monogamy that keeps families together will have been broken, and the social reinforcement that is the essence of marriage itself will be gone.“
  80. Siehe z. B. die (weit über Polyamory hinausgehende) Plattform „Beyond Marriage“: „Marriage is not the only worthy form of family or relationship, and it should not be legally and economically privileged above all others. A majority of people – whatever their sexual and gender identities – do not live in traditional nuclear families.“
  81. Zu weiteren Quellen siehe die Zusammenstellung http://www.polyamory.org/Howard/religion.html
  82. Walter van Rossum, Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, rororo, Hamburg 2001, ISBN 978-3-499-23042-4
  83. Aus dem englischen Artikel zu Robert A. Heinlein: „Although a failure as a novel, being little more than a disguised lecture on Heinlein's social theories, it is intriguing as a window into the development of Heinlein's radical ideas about man as a social animal, including free love. The root of many themes found in his later stories can be found in this book. It appears that Heinlein at least attempted to live in a manner consistent with these ideals, even in the 1930s, and had an open relationship in his marriage to his second wife, Leslyn.“
  84. a b Susanne Amarain, So geheim und vertraut. Virginia Woolf und Vita Sackville-West., Suhrkamp, 2006, ISBN 978-3-518-45826-6
  85. Mitchel Leaska und John Phillips: Violet to Vita: The Letters of Violet Trefusis to Vita Sackville-West. Viking, 1990
  86. Nigel Nicholson, Portrait of a Marriage: Vita Sackville-West & Harold Nicholson. Atheneum 1973
  87. Etty Hillesum, Das Denkende Herz. Die Tagebücher von Etty Hillesum 1941-1943
  88. http://bloomsbury.denise-randle.co.uk/intro.htm
  89. siehe u. a. Quentin Bell, Bloomsbury recalled, New York 1995, Columbia University Press, ISBN 0-231-10565-7, http://www.mantex.co.uk/ou/a319/bloom-01.htm
  90. Freundschaft und Beziehung mit Dora Carrington und ihrem Mann Ralph Partridge, siehe englischsprachige Biographie
  91. Mann von Dora Carrington und Partner von Lytton Strachey
  92. Easton, Liszt, The Ethical Slut, S. 9 ff.
  93. Anapol, The New Love without Limits, Seite 122-129
  94. Aus einem Interview in der 3sat-Sendung „kulturzeit“ vom 14. Februar 2008
  95. a b c d e http://jscms.jrn.columbia.edu/cns/2006-02-14/stokes-polyamory
  96. http://www.birgittephilippides.com/bio.html
  97. http://www.thedesirecurve.com/about.shtml
  98. Aus einem Interview mit der Passauer Neuen Presse, vom 4. Januar 2006, http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-10760777&Ressort=feu&BNR=0 „Frage: Sie haben derzeit zwei Lebensgefährtinnen. Wie geht das? Dieter Wedel: Die beiden wissen nicht nur voneinander, sie schätzen sich auch sehr. Ich lebe vermutlich nicht anders als viele Männer, nur dass ich mich dazu bekenne. Frage: Aber als Formel für ein glückliches Liebesleben taugt so ein Dreiecksverhältnis doch nur bedingt, meinen Sie nicht? Dieter Wedel: Ich erhebe für meine Lebensform keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.“
  99. New York Times, 1. September 2006 „How Does Warren Buffett Get Married? Frugally, It Turns Out.“, The Age, Australien, 3. September 2006: „Buffett Ties Knot at Seafood Restaurant“. Forbes, 1. September 2006, „Buffett And His Belle Get Hitched“, (englische Zusammenfassung)
  100. http://www.femalefirst.co.uk/celebrity/Will+Smith-2473.html
  101. Siehe englischsprachige Biographie
  102. Siehe englischsprachige Biographie
  103. Siehe englischsprachige Biographie
  104. Gala vom 8. März 2008
  105. Nur freie Menschen haben ein Vaterland, Georg Forster und die Mainzer Republik, Vortrag im Landtag Rheinland-Pfalz am 24. November 2004 S.27, Heft 25 der Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz ISSN 1610-3432
  106. Carola Hilmes: Georg Forster und Therese Huber: Eine Ehe in Briefen S. 21
  107. http://www.polyamory.org/~howard/Poly/songs.html
  108. www.soundclick.com/util/streamm3u.m3u?id=759658&q=hi&=ref=2
  109. Poly in the News: Jean-Paul Sartre's play No Exit as a poly fable

Weitere Veröffentlichungen

Online verfügbare Texte

Radiosendungen

Presseartikel

  • Henryk M. Broder, Das Modell der Zukunft. In: Der Spiegel, 40/1997, S. 146 – 148.
  • Serge Debrebant, Liebe, Sex, und Ehrlichkeit In: Frankfurter Rundschau vom 30. Januar 2008, Nr. 25, Seite 36-37

Wissenschaftliche Arbeiten und Zeitschriftenaufsätze

  • Christian Rüther: Freie Liebe, offene Ehe und Polyamory. Geschichte von Konzepten nicht-monogamer Beziehungen seit den 1960er Jahren in den USA und im deutschsprachigen Raum., Universität Wien 2005 (Diplomarbeit, PDF-Dokument, 390 KB)
  • Serena Anderlini-D'Onofrio: Plural Loves: Designs for Bi and Poly Living, Harrington Park Press 2005, ISBN 1-56023-293-5
  • Elizabeth F. Emens: Monogamy's Law: Compulsory Monogamy and Polyamorous Existence.; University of Chicago 2004 (Abstract)
  • Elaine Cook Commitment in Polyamorous Relationships; Regis University, Denver, Colorado 2005 (Volltext)
  • Special Issue on Polyamory, Sexualities, December 1 2006, Volume 9, No. 5, ISSN 1363-4607 (print) ISSN 1461-7382 (electronic)
  • C. Klesse, Polyamory – von dem Versprechen, viele zu lieben. Ein Kommentar zum Forschungsstand, Zeitschrift für Sexualforschung 20, 2007, 316-330.
  • Markus Bärlocher: Polyamory – Mehrfachbeziehungen in der Paartherapie. Familiendynamik, 33. Jahrgang, Heft 4, 2008, ISSN 0342-2747

Weblinks


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