Melvin und Howard

Melvin und Howard
Filmdaten
Deutscher Titel Melvin und Howard
Originaltitel Melvin and Howard
Produktionsland USA
Originalsprache englisch
Erscheinungsjahr 1980
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jonathan Demme
Drehbuch Bo Goldman
Produktion Art Linsen
Don Phillips
Musik Bruce Langhorne
Kamera Tak Fujimoto
Schnitt Craig McKay
Besetzung

Melvin und Howard ist ein Spielfilm des US-amerikanischen Regisseurs Jonathan Demme aus dem Jahr 1980. Die Tragikomödie basiert auf einer wahren Begebenheit und wurde von dem Filmstudio Universal Pictures produziert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die USA, in den 1970er Jahren: In der Wüste Nevadas, in der Nähe der Kleinstadt Tonopah, kommt der Familienvater Melvin Dummar bei stockdunkler Nacht von der Straße ab. Als er seinen Irrtum bemerkt und anhält um zu wenden, trifft er auf einem auf den Wüstenboden liegenden verwahrlosten, älteren Herrn. Melvin bietet dem Mann an, der sich offenbar an seiner linken Schulter verletzt hat, ihn zum nächsten Arzt zu bringen, bzw. bei der Gemeindeschwester im nächsten Dorf abzusetzen. Der Unbekannte will sich aber auf das freundliche Angebot Melvins vehement nicht einlassen und verlangt schließlich nach Las Vegas gefahren zu werden. Melvin der in einer Magnesiumfabrik in Gabbs arbeitet, lässt sich überreden. Auf der Fahrt nach Las Vegas eröffnet der vermeintliche Penner Melvin, dass er Howard Hughes wäre. Melvin glaubt ihm jedoch nicht, und gibt ihm ein Ständchen von seinem selbst geschriebenen Weihnachtslied "Santa Claus' frisierter Schlitten", das beide schließlich gemeinsam singen. Tatsächlich beginnt der angebliche Milliardär aus unbekannten Gründen später selbst "Bye, bye Black Bird" anzustimmen.

Die Fahrt endet am Hintereingang eines Hotels, wo Melvin dem heruntergekommenen Mann sein letztes Kleingeld leiht und ihm rät besser auf sich aufzupassen, bevor er sich von diesem verabschiedet. Melvin kehrt erst am frühen Vormittag in sein Zuhause, einer Wohnwagensiedlung in Gasp, zurück, die er mit seiner Tochter Darcy und seiner Ehefrau Lynda bewohnt. Lynda, die wenig später aus dem Schlaf gerissen wird, als man das Motorrad der Familie pfändet, beschließt die Konsequenzen aus der finanziell ruinösen Ehe mit Melvin zu ziehen. Noch am selben Tag verlässt Lynda mit einem Geliebten und der gemeinsamen Tochter den schlafenden Melvin, doch das neue Glück für Lynda währt nur kurz. Es kommt es zu einer tätlichen Auseinandersetzung des Liebespaares in Reno und schließlich zur Trennung. Lynda möchte nicht mehr zu Melvin zurückkehren, finanziert aber ihrer unter Heimweh leidenden Tochter eine Busfahrkarte zurück nach Hause.

Melvin kommt über den Verlust seiner Ehefrau nicht hinweg und beschließt mit seinem Arbeitskollegen Clark Taylor nach Reno zu fahren und seine Ehefrau aufzusuchen. Als die beiden Männer einen Nachtclub aufsuchen, trifft Melvin zufällig auf Lynda, die in dem Etablissement als Nackttänzerin arbeitet. Obwohl ihm seine Ehefrau verspricht nach zehn Minuten mit ihm zu kommen, rastet Melvin aus, betritt die Bühne und versucht die halbnackte Lynda mit Kleidungsstücken zu bedecken. Melvins Eingreifen löst eine Schlägerei aus, die schließlich auch zum Jobverlust Lyndas führt. Als sie bald wieder als wenig bekleidete Bardame in einem anderen Amüsierbetrieb arbeitet, wird sie erneut von Melvin aufgesucht, der ihr die amtliche Benachrichtigung überbringt, die ihm das Sorgerecht für Darcy zuspricht. Wütend übergießt ihn Lynda mit Bier und verliert durch diesen Vorfall erneut ihren Job. Wütend reißt sie sich das knappe Dienstkleid vom Leib, verabschiedet sich von den Mädchen und verlässt splitternackt, sehr zur Freude der männlichen Kundschaft, ihren ehemaligen Arbeitsplatz.

Wenige Monate später erhält Melvin einen Anruf aus Anaheim, Kalifornien, wo die frisch Geschiedene verlangt, Darcy wiederzusehen. Die einfältige Lynda, die mittlerweile schwanger ist, lässt sich von Melvin überreden, zurück nach Las Vegas zu kommen und ihren Ehemann noch einmal zu ehelichen. Für 39 Dollar, die sie sich mühsam zusammengespart bzw. von Melvins Arbeitskollegen bzw. Trauzeugen Clark geliehen haben, heiraten sie in einer Kirche in Las Vegas zur Musik hawaiischen Kriegsgesanges. Die Zeremonie wird vom Zusammenbruch eines der greisen, kircheneigenen Trauzeugen überschattet, den Lynda nach der Trauung überschwänglich küsst. Schnell erklärt sich das Brautpaar und der Trauzeuge Clark bereit, als Trauzeugen für die übrigen Hochzeitszeremonien einzuspringen. Das Honorar verspielt die Familie später in einem Casino, wo Melvin und Lynda von Howard Hughes beobachtet werden.

Melvin arbeitet kurze Zeit darauf als Milchmann bei der Rockwood Molkerei in Glendale, Kalifornien, wo er gute Aussichten hat, Mitarbeiter des Monats zu werden und einen Fernseher zu gewinnen. Der Motor eines Lieferwagens, der in der ersten Woche ohne Melvins Verschulden zu Bruch ging, wird ihm jedoch vom Lohn abgezogen, woraufhin er nach hinten rückt und droht den fast sicher gewonnen Fernseher zu verlieren. Als er in einem Gespräch unter vier Augen mit seinem Vorgesetzten Jim Delgado verzweifelt und beinahe handgreiflich wird, lässt sich Delgado darauf ein, Melvin zum Milchmann des Monats zu machen und damit auch zum Gewinner des dreidimensionalen Fernsehers. Im Gegenzug erklärt sich Melvin bereit, die Schulden für den defekten Motor zu tragen. In der Zwischenzeit gebärt Lynda zur Freude der Familie das zweite Kind, einen Sohn namens Fallon. Nachdem die Familie erneut von Schulden belastet und das Auto gepfändet wird, beschließt Melvin seine attraktive Ehefrau als Kandidatin für die Gewinnshow Easy Street anzumelden. Aufreizend gekleidet tritt Lynda als erste Kandidatin mit einem Stepptanz zum Motto Liebe auf. Tatsächlich gelingt es ihr nach anfänglichen Schwierigkeiten die Gunst des Publikums zu gewinnen und sie erhält die Chance zwischen einem Check über fünfhundert Dollar oder drei Toren zu wählen. Nur hinter einem befindet sich der Hauptgewinn. Entgegen Melvins Anweisung aus dem Publikum, sich für das Tor Nummer drei zu entscheiden, wählt Lynda Tor Nummer zwei. Zur großen Überraschung Melvins, der sonst immer richtig lag, gewinnt Lynda eine Couch-Garnitur, sowie ein Klavier und den Überraschungspreis von 10.000 US-Dollar.

Von Lyndas gewonnenem Geld kaufen sich die Dummars ein Haus im Wert von 44.000 US-Dollar. Melvin kauft in seiner Euphorie ein Boot und einen teuren Cadillac, Anschaffungen, die sich die Familie nicht leisten kann. Erneut hat die Familie einen Schuldenberg angesammelt, selbst Darcys Pfadfinderuniform kann die Mutter Lynda nicht bezahlen. Es kommt endgültig zum Bruch zwischen Lynda und Melvin, die ihren Ehemann einen "Verlierer" nennt und mit Darcy das gemeinsame Eigenheim verlässt. Melvin lenkt sich durch ein Verhältnis mit einer attraktiven Kundin von den Sorgen ab, die ihn plagen, darunter auch die Schulden für den kaputten Lieferwagen der Molkerei und die Dienstuniform. Bei der Firmen-Weihnachtsfeier wird Melvin von Jim Delgado herausgefordert mit der engagierten Musikgruppe ein Lied zu singen. Melvin nimmt die Herausforderung an und tritt mit einem selbst geschriebenen Song auf. Sein Auftritt wird zum vollen Erfolg und er lässt sich auf eine Beziehung mit seiner Arbeitskollegin Bonnie ein, die ebenfalls geschieden ist und zwei Kinder aus der ersten Ehe hat. Sie plant eine gewinnbringende Tankstelle in Willard, am Salt Lake in Utah zu übernehmen. Melvin lässt sich auf das Abenteuer ein, das sich jedoch erneut als finanzielles Fiasko entpuppt.

Zur selben Zeit berichten die Medien vom Tode des US-amerikanischen Milliardärs Howard Hughes und Melvin erinnert sich an das Zusammentreffen mit dem alten Mann in der Wüste, der sich als Hughes ausgab. Kurze Zeit später besucht ein gutgekleideter Geschäftsmann die Tankstelle der Dummars in der Nähe von Salt Lake City und hinterlässt Melvin einen Brief auf dessen Schreibtisch. Melvin ahnt, dass sich in dem Kuvert möglicherweise das Testament von Howard Hughes befindet, liefert den Brief aber trotzdem ungeöffnet an die Mormonische Kirche in Salt Lake City. Tatsächlich stellt sich heraus, dass der Verstorbene Howard Hughes Melvin aus Dankbarkeit zu einem der sechzehn Erben des riesigen Vermögens erklärt. Der riesige Medienrummel, der in den USA folgt, verschreckt den Erben von 156 Mio. US-Dollar, außerdem sieht sich Melvin mit Vorwürfen konfrontiert, die ihn als Hochstapler bezeichnen. Nach einem tätlichen Angriff eines Verbrechers, der auch an der Erbschaft beteiligt werden wollte, sucht Melvin Kontakt zu seiner Ex-Frau Lynda, die mittlerweile erneut geheiratet hat und mit ihrem Ehemann in Garden Grave, Kalifornien lebt. Es kommt zu einer gerichtlichen Anhörung in Las Vegas. Obwohl das graphologische Gutachten das Testament als Fälschung nicht zu überführen vermag, glaubt der mormonische Richter, dass Melvin die Unwahrheit sagt und droht ihm mit einer Anklage und einer möglichen Haftstrafe im Staatsgefängnis von Nevada. Es existiert nur das eine Testament und Melvin glaubt ebenfalls bald nicht mehr daran, dass er das Geld jemals zu Gesicht bekommen wird. Er zehrt aber von dem Erlebnis, dass Howard Hughes sein Lied gesungen hat.

Wenig später trifft Melvin Lynda wieder, die die gemeinsamen Kinder Darcy und Fallon den Sommer über bei ihrem Ex-Ehemann wohnen lässt. Beide küssen sich zum Abschied leidenschaftlich und auch Lynda denkt wehmütig an die gemeinsame Zeit mit Melvin zurück. Auf der Autofahrt nach Hause erinnert sich Melvin noch einmal an das Zusammentreffen mit Howard Hughes und daran, wie er den alten Mann an das Steuer seines Wagens ließ. Das so genannte "Mormonische Testament" wird tatsächlich im September 1978 vom Gericht verworfen.

Entstehungsgeschichte

Jonathan Demmes Film basiert auf einer wahren Begebenheit, die lose von Drehbuchautor Bo Goldman zu einem Filmskript verarbeitet wurde. Der Tankstellenbesitzer Melvin Dummar aus Willard beharrte darauf, dass er im Dezember 1967 um elf Uhr abends den öffentlichkeitsscheuen Multimilliardär Howard Hughes verloren an einer einsamen Straße in der Wüste Nevadas in seinem Wagen mitgenommen hatte. Dummar, damals 23 Jahre alt, hatte laut Medienberichten Hughes am U.S. Highway 95 über 240 Kilometer nördlich von Las Vegas aufgegriffen, in der Nähe der Kleinstadt Lida Junction. Dummar, der zu dieser Zeit als Minenarbeiter bei der Basic Magnesium Corp. Mine in Gabbs, Nevada, angestellt war, befand sich auf dem Weg nach Los Angeles, wo er seine Ehefrau Lynda hatte aufsuchen wollen, die ihn für einen anderen Mann verlassen hatte. Laut Dummars Aussage war Hughes unrasiert, dreckig und wirkte zerzaust, hatte aber jegliche medizinische Versorgung abgelehnt und seinen Retter gebeten ihn nach Las Vegas zu fahren. Dummar setzte den Mann früh am nächsten Morgen am Hintereingang des Sands Hotel in Las Vegas ab und lieh ihm 25 Cents. Zu diesem Zeitpunkt soll Hughes Dummar auch in seine wahre Identität eingeweiht haben.

Nach Howard Hughes Tod im Alter von 70 Jahren im April 1976, wurde ein handgeschriebenes Testament in der Hauptgeschäftsstelle der Mormonischen Kirche in Salt Lake City entdeckt, das einem gewissen "Melvin DuMar" ein Sechzehntel von Hughes Vermögen zusprach, das auf über zwei Milliarden US-Dollar geschätzt wurde. Dummar, der so einen Erbteil von 156 Mio. US-Dollar zu erwarten hatte, berichtete, dass ein gutgekleideter Mann ihm den handgeschriebenen letzten Willen von Howard Hughes versiegelt in einen Briefumschlag auf seinen Schreibtisch seiner Tankstelle zurückgelassen hatte, kurz nachdem Hughes gestorben war. Melvin Dummar hatte daraufhin in der Hauptgeschäftsstelle der Church of Jesus Christ of Latter-day Saint das Briefkuvert übergeben, dem Hughes ebenfalls ein Sechzehntel seines Vermögens hinterlassen hatte.

Das Dokument, das bald als "Mormon Will" (dt. "Mormonisches Testament") Popularität erlangte, wurde von einer Jury in Nevada im Juni 1978 als Fälschung verworfen und Dummar erhielt nichts von Hughes Erbe. Daraufhin schrieb Bo Goldman sein Drehbuch, bei dem er sich mehr für die Figur des Dummar, als die Frage nach der Echtheit des Testaments beschäftigte. Für die Hauptrolle des Melvin Dummar wurde der Schauspieler Paul Le Mat verpflichtet, der u. a. in einer Nebenrolle in George Lucas' American Graffiti (1973) zu sehen gewesen war. Die Rolle von Dummars erster Ehefrau Lynda wurde mit Mary Steenburgen besetzt, die ihre Filmkarriere erst zwei Jahre zuvor mit der Western-Komödie Der Galgenstrick (1978) an der Seite von Jack Nicholson begonnen hatte. In der Rolle Howard Hughes agierte der renommierte Film- und Theaterschauspieler Jason Robards. Gedreht wurde an Original-Schauplätzen in Nevada und Utah, darunter in den Städten Gabbs, Las Vegas, Ogden und Reno. Der japanisch-amerikanische Kameramann Tak Fujimoto verwendete für den Dreh Panaflex Kameras und Linsen von Panavision.

Rezeption

Melvin und Howard feierte seinen US-amerikanischen Kinostart am 19. September 1980. Die Tragikomödie blieb zwar mit einem Brutto-Gewinn von 4,3 Mio. US-Dollar finanziell hinter den Erwartungen, doch erhielt die Produktion weitestgehend positive Resonanz seitens der Kritiker, die sie als satirischen Blick auf den amerikanischen Traum verstanden. Mit seiner sechsten Regiearbeit und dem vorangegangenen Werk Flotte Sprüche auf Kanal 9 (1977), in dem ebenfalls Paul Le Mat die Hauptrolle bekleidet hatte, erwarb sich Jonathan Demme einen Ruf als Sozialsatiriker und er wurde mit dem vor allem für seine Screwball-Komödien bekannten Hollywood-Regisseur Preston Sturges (1898-1959) verglichen. Kritische Stimmen merkten an, dass der Film keine wirkliche Auflösung bieten würde. Während es in Sturgess Werken vierzig Jahre zuvor möglich war, dass der Tollpatsch triumphierte, war dies in den Filmen und dem zunehmenden Pessimismus Anfang der 1980er Jahre undenkbar geworden.

Ebenfalls großartige Kritiken erhielt das Schauspielensemble, im Besonderen Paul Le Mat als ewiger Optimist Melvin Dumarr, Mary Steenburgen in ihrer dritten Filmrolle als dessen Filmehefrau Lynda und Jason Robards, der einen kurzen Cameo-Auftritt als Howard Hughes absolvierte. Le Mat und Steenburgen konnten jedoch nie wieder so eindrucksvoll in Erscheinung treten. Heute gilt der Film als Klassiker, dessen Inszenierung mit den Jahrzehnten noch immer nichts an seinen Reiz verloren hat und diente dem Regisseur Jonathan Demme als Sprungbrett in Hollywood. Er war später u. a. für die Publikums- und Kritikererfolge wie der Thriller Das Schweigen der Lämmer (1991) und das Aids-Drama Philadelphia (1993) verantwortlich. In der Bundesrepublik Deutschland kam Melvin und Howard anderthalb Jahre nach seinem US-Kinostart, am 2. April 1982 in die Kinos.

Kritiken

  • "Robards ist ein kühl wirkender, schlagkräftiger Hughes. Aber der Film gehört Paul Le Mat, als Dummar." (Chicago Sun-Times)
  • "Jonathan Demmes Film nimmt den Dauerglotzer-Geschmack des mittleren Amerikas behutsam auf die Schippe und seine Darsteller spielen brillant. Le Mat hat viele Filme gemacht, inklusive 'American Graffiti', aber er war vorher und nachher niemals mehr so gut wie hier." (BBC)
  • "Der authentische, kraftvolle Film erzählt beider Freundschaft mit beeindruckenden Bildern und unvergeßlichem Spiel." (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich)Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 561-562
  • "Die Charaktere werden in einer liebevollen, gut gelaunten und, was am wichtigsten ist, unprätentiösen Art betrachtet, hervorgehoben durch Tak Fujimotos ('Badlands', 'Philadelphia') zwanglose, freiförmige Photographie eher einer TV-Reportage ähnelnd. Abgesehen von ein paar finsteren Augenblicken, bleibt der Film lebhaft und enthusiastisch, gerade so wie sein zentraler Charakter beispielhaft hinweisend auf Melvins Beharrlichkeit, dass das was wirklich zählt, was auch immer mit dem Geld geschieht, ist, dass 'Howard Hughes meinen Song gesungen hat'." (Edinburgh University Film Society)
  • "Mr. Le Mat spielt Melvin mit der sanften aber optimistischen Erwartungshaltung von jemanden, der einen Spielautomaten bedient. Miss Steenburgen ist bezaubernd als Lynda, genauso wie Pamela Reed als die etwas mehr geduldigere Bonnie... Mr. Robards ist nicht lange auf der Leinwand, sieht aus wie etwas aus einem gutartigen Albtraum, er ist die mythische Gestalt, die den Knoten zur vollkommenen Phantasie abgibt." (New York Times)
  • "Wie 'Raising Arizona' der Coen-Brüder und Percy Adlons 'Bagdad Cafe, ist 'Melvin und Howard' zwischen Amerikas hochverschuldeten, arbeitslosen Arbeitern angesiedelt. Es ist eine umherziehende Welt von Wohnwagensiedlungen an der Randzone von Wüstenstädten wie Las Vegas, wo Menschen in einem Kreislauf von kurzfristigen Krediten und andauernder Sachpfändung leben. Aber Melvin Dummar ist der vollkommen widersinnige Optimist. Er leistet es sich immer wieder zu träumen, und träumt, dass er es schafft!" (Showtime Australia)

Anmerkungen

  • Der wirkliche Melvin Dummar wirkte in Melvin und Howard in einer Komparsenrolle mit. Im Film ist er für einige Sekunden hinter den Tresen eines Imbisslokals in einer Busstation zu sehen, in dem Mary Steenburgen und Filmtochter Elizabeth Cheshire nach einem Brotmesser fragen.
  • Einer der Komparsen in der Hochzeitsszene heißt Jonathan Demme. Die Namensgebung steht angeblich in keiner Verbindung zum gleichnamigen Regisseur des Films.
  • Zu Beginn des Films erzählt Melvin Howard Hughes, dass er einen Song mit dem Titel "Santa Claus' frisierter Schlitten" (Im Original: "Santa's Souped Up Sleigh") verfasst hat. Den Songtext habe Melvin mit einer Summe Geldes an die Hollywood Music Company geschickt, die die Texte ihrer Kunden gegen eine Gebühr mit Musik unterlegt. Obwohl der Titelheld es nicht bemerkt, ist die Melodie seines Songs identisch mit der des Musikstücks "Wabash Cannonball".
  • Im Frühjahr 2005 berichtete der frühere FBI-Agent Gary Magnesen, dass er neue Beweise gefunden hätte, dass Dummar die Wahrheit gesagt hätte. Magnesen berichtete, dass Hughes engste Angestellte sich daran erinnert hätten, dass der Milliardär eines morgens im Dezember 1968 am frühen Morgen das Hotel Sands in Las Vegas betreten und erzählt hatte, er wäre von Melvin Dummar in der Wüste mitgenommen worden. Tatsächlich hatte Howard Hughes laut dem Salt Lake Tribune Grund gehabt sich in der Wüste Nevadas aufzuhalten - er hatte Interesse daran gehabt einige Minen in der Nähe des Ortes zu kaufen, wo Dummar ihn fand. Magnesen verarbeitete seine Ergebnisse später zu einem Buch mit dem Titel The investigation : a former FBI agent uncovers the truth behind Howard Hughes, Melvin Dummar and the most contested will in American history.

Auszeichnungen

Melvin und Howard war im Jahr 1981 (offizielle Zählung 1980) für drei Oscars nominiert. Bei der Verleihung des Filmpreises am 31. März im Dorothy Chandler Pavilion in Los Angeles konnte sich Mary Steenburgen als Beste Nebendarstellerin u. a. gegen Eileen Brennan (Schütze Benjamin), Cathy Moriarty (Wie ein wilder Stier), und die Gewinnerin des National Board of Review Awards in dieser Kategorie, Eva Le Gallienne (Der starke Wille), durchsetzen. Ebenfalls mit dem Oscar preisgekrönt wurde das Drehbuch von Bo Goldman, während sich Nebendarsteller Jason Robards dem zwanzig Jährigen Nachwuchsdarsteller Timothy Hutton (Eine ganz normale Familie) geschlagen geben musste. Bei der Golden Globe-Verleihung drei Monate zuvor war Mary Steenburgen ebenfalls mit dem Preis für die Beste Nebendarstellerin gewürdigt worden. Nominiert war die Tragikomödie für drei weitere Preise, u. a. in den Kategorien Beste Filmkomödie bzw. Musical und Bester Hauptdarsteller in einer Komödie bzw. Musical, in denen Jonathan Demmes Film gegen Michael Apteds Nashville Lady bzw. Schauspieler Ray Sharkey ( Idolmaker – Das schmutzige Geschäft des Showbusiness) den Kürzeren zog.

Ferner wurde das Original-Drehbuch von der Writers Guild of America prämiert. Jason Robards wurde von der Filmkritikervereinigung in Boston, Mary Steenburgen u. a. von denen in Los Angeles und New York ausgezeichnet.

Oscar 1981

  • Beste Nebendarstellerin (Mary Steenburgen)
  • Bestes Original-Drehbuch
  • nominiert in der Kategorie Bester Nebendarsteller (Jason Robards)

Golden Globe Award 1981

  • Beste Nebendarstellerin (Mary Steenburgen)

Nominiert in den Kategorien

  • Bester Film - Komödie/Musical
  • Bester Hauptdarsteller - Komödie/Musical (Paul Le Mat)
  • Bester Nebendarsteller (Jason Robards)

Weitere

Boston Society of Film Critics Awards 1981

  • Bester amerikanischer Film
  • Bester Nebendarsteller (Jason Robards)
  • Beste Nebendarstellerin (Mary Steenburgen)
  • Bestes Drehbuch

Kansas City Film Critics Circle Awards 1981

  • Beste Nebendarstellerin (Mary Steenburgen)

Los Angeles Film Critics Association Awards 1980

  • Beste Nebendarstellerin (Mary Steenburgen)

National Society of Film Critics Awards 1981

  • Bester Film
  • Beste Nebendarstellerin (Mary Steenburgen)
  • Bestes Drehbuch

New York Film Critics Circle Awards 1980

  • Bester Regie
  • Beste Nebendarstellerin (Mary Steenburgen)
  • Bestes Drehbuch

Writers Guild of America 1981

  • Bestes Drehbuch - Drama

Inhalt des "Mormonischen Testaments"

Der Original-Text des handgeschriebenen Dokuments, dass als so genannter "Mormon Will" (dt.: "Mormonisches Testament") Bekanntheit erlangte:

Last Will and Testament
I, Howard R. Hughes, being of sound mind and disposing mind and memory, not acting under duress, fraud or the undue influence of any person whomever, and being a resident of Las Vegas, Nevada, declare that this is to be my last will and revolt [sic] all other wills previously made by me -
After my death, my estate is to be devided [sic] as follows -
First: one-forth [sic] of all my assets to go to Hughes Medical Institute of Miami -
Second: one-eight [sic] of assets to be devided [sic] among the University of Texas - Rice Institute of Technology of Houston - the University of Nevada - and the University of Calif.
Third: one-sixteenth to Church of Jesus Christ of Latter-day Saints - David O. McKay - Pre.
Forth [sic]: one-sixteenth to establish a home for orphan cildren [sic] -
Fifth: one-sixteenth of assets to go to Boy Scouts of America.
Sixth: one-sixteenth to be devided [sic] among Jean Peters of Los Angeles and Ella Rice of Houston -
Seventh: one-sixteenth of assets to William R. Loomis [sic] of Houston, Texas -
Eighth: one-sixteenth to go to Melvin DuMar [sic] of Gabbs, Nevada -
Ninth: one-sixteenth to be devided [sic] among my personal aides at the time of my death -
Tenth: one-sixteenth to be used as school scholarship fund for entire country - the spruce goose is to be given to the City of Long Beach, Calif.
The remainder of my estate is to be devided [sic] among the key men of the company's [sic] I own at the time of my death.
I appoint Noah Dietrich as the executer[sic] of this will -
Signed the 19 [sic] day of March 1968
Howard R. Hughes
Melvin Dummar, today

Literatur

  • Goldman, Bo: Melvin and Howard: first draft shooting screenplay. Hollywood: Script City (distributor), 1979. (engl. Ausgabe)
  • Goldman, Bo: Melvin and Howard. Hollywood : Script City, 1987. (engl. Ausgabe)
  • Magnesen, Garry: The investigation : a former FBI agent uncovers the truth behind Howard Hughes, Melvin Dummar and the most contested will in American history. Fort Lee, N.J. : Barricade Books, 2005. ISBN 1569802947 (engl. Ausgabe)

Weblinks


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