Merker AG

Merker AG
Merker Liegenschaften AG
(ehem. Merker AG)
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1873
Sitz Baden, Schweiz
Branche Immobilienwirtschaft
Website www.merker-areal.ch
Merker AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1991 (Neugründung)
Sitz Regensdorf, Schweiz
Mitarbeiter 50
Branche Haushaltgerätehandel
Website www.merker.ch

Merker ist der Name zweier Schweizer Unternehmen, die aus einem ehemals bedeutenden Unternehmen der Küchengeräte- und Waschmaschinen-Branche hervorgegangen sind. Es zählte auf dem Höchststand seiner Entwicklung fast 400 Mitarbeiter und gehörte in der Schweiz zu den bedeutendsten dieser Branche.

Die einstige Muttergesellschaft mit Sitz in Baden (gegründet 1873) ist heute ein reines Immobilienunternehmen, das seit 1991 als Merker Liegenschaften AG firmiert. Es unterhält das ehemalige Fabrikareal im Stadtzentrum Badens und vermietet es an zahlreiche Nachnutzer. Die heute bestehende Merker AG ist eine im selben Jahr erfolgte Neugründung. Das Unternehmen mit Sitz in Regensdorf hat die industrielle Produktion aufgegeben. Es handelt mit Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Geschirrspülern; ausserdem bietet es Beratungs-, Installations- und Serviceleistungen an.

Geschichte

Der in Berlin geborene Spengler Johann Friedrich Merker liess sich 1839 in Baden nieder und eröffnete dort eine Werkstatt. Sohn Fritz Merker übernahm 1873 zusammen mit dessen Schwager Eduard Mehring aus Chemnitz das väterliche Geschäft und baute es zur Metallwarenfabrik Merker & Mehring aus. Das Unternehmen stellte zunächst hauptsächlich Petroleumkocher her, später kamen Blechwaren und Artikel für Küche und Haushalt hinzu.

Nach Mehrings Tod im Jahr 1878 trat Albert Sartory aus Basel in das Unternehmen ein, das sich in Merker & Sartory umbenannte. Im selben Jahr richtete es zwischen der Fabrikhalle und der Direktion die erste Telefonleitung im Kanton Aargau ein. Das Vertragsverhältnis mit Sartory wurde 1889 aufgelöst, die Firma nahm die Rechtsform eines Einzelunternehmens an und hiess nun F. Merker & Cie. Ab 1896 betrieb sie das erste Emaillierwerk der Schweiz. Das Sortiment erweiterte sich um Badewannen, Badeöfen, Boiler und Durchlauferhitzer.

Durchlauferhitzer von Merker, ca. 1930

Fritz Merker übergab das Unternehmen 1907 seinen vier Söhnen. Diese gründeten 1911 mit der Sanitas AG eine später selbständige Verkaufsorganisation (heute ein Teil von Sanitas Troesch). 1917 folgte die Umwandlung des Familienunternehmens in eine Aktiengesellschaft. 1950 entwickelte Merker die erste vollautomatische Waschmaschine aus Schweizer Produktion (Merker-Bianca). Ab 1958 wurden Einbauküchen gefertigt, ab 1964 automatische Geschirrspülmaschinen. Im Jubiläumsjahr 1973 zählte das Unternehmen 380 Mitarbeiter und gehörte zu den führenden Herstellern von Grosswaschanlagen.

1991 gab das Unternehmen aufgrund des wachsenden Konkurrenzdrucks die industrielle Produktion auf. Das Waschmaschinengeschäft wurde an die Schulthess Group in Bubikon verkauft, die Abteilungen Spezialartikel und Industrieteile gingen an die Egro AG in Niederrohrdorf. Im selben Jahr erfolgte die Neugründung als Handels- und Servicegesellschaft, während die vormalige Merker AG seither als Merker Liegenschaften AG firmiert. Letztere verwaltet das städtebaulich markante, um 1900 entstandene Fabrikgebäude, das sich zu einem kulturellen und gewerblichen Zentrum mit zahlreichen Kleinbetrieben, Künstlerateliers und Architekturbüros sowie einem Kulturlokal entwickelte.

Quelle

  • Otto Mittler: Geschichte der Stadt Baden. Band 2 – Von 1650 bis zur Gegenwart, Verlag Sauerländer, Aarau 1965, S. 262–264.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Merker — bezeichnet: im Meistergesang eine Person, die die Berücksichtigung von Kunstgesetzen prüft, siehe Meistersinger die typische Figur des Aufpassers und Liebesverhinderers im Minnesang, siehe (mhd.:) merkaere eine (unsichtbare) Markierung in einem… …   Deutsch Wikipedia

  • Merker — Merker, Vorsteher einer Singschule der Meistersänger …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Merker — Mẹr|ker 〈m. 3; veraltet; Mus.〉 1. Aufpasser 2. 〈beim Meistergesang〉 derjenige, der die Fehler des Singenden aufschreibt [<mhd. merkære, merker „Aufpasser; Beurteiler von Gedichten“; → merken] * * * Mẹr|ker, der; s, [mhd. merkære]: 1 …   Universal-Lexikon

  • Merker — 1. Amtsname zu mhd. merkжre, merker »Aufpasser, Aufseher; Beurteiler von Gedichten und Liedern beim Meistersang«. 2. Märker (1.) …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Merker und Fischer — GmbH (Marke: „M+F“ ) war ein Modellbahnhersteller aus Fürstenfeldbruck bei München, der besonders auf Kleinserienbausätze und Zurüstteile für Großserienmodelle („supern“) spezialisiert war. Die Firma wurde im August 1968 (Eintragung der GmbH)[1]… …   Deutsch Wikipedia

  • Merker-Verein — Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen. Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht. Zur Löschdiskussion Begründung: Vorlage:Löschantragstext/November An was… …   Deutsch Wikipedia

  • Merker, der — * Der Mêrker, des s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Merkerinn, ein größten Theils veraltetes Wort, eine Person zu bezeichnen, welche auf etwas merket, besonders, welche dazu bestellet ist, etwas anzumerken. Bey den Meisterfingern werden noch die… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Merker grass — dramblinė soruolė statusas T sritis vardynas apibrėžtis Miglinių šeimos dekoratyvinis, pašarinis augalas (Pennisetum purpureum), paplitęs Afrikoje. atitikmenys: lot. Pennisetum purpureum angl. elephant grass; Merker grass; Napier grass vok.… …   Lithuanian dictionary (lietuvių žodynas)

  • merker grass — ˈmərkə(r) noun Usage: usually capitalized M Etymology: probably from the name Merker : napier grass …   Useful english dictionary

  • merker — mer·ker …   English syllables

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”