Arbeitsgericht Hamburg

Arbeitsgericht Hamburg
Gebäude des Arbeitsgerichts Hamburg

Das Arbeitsgericht Hamburg ist ein Gericht der Arbeitsgerichtsbarkeit.

Inhaltsverzeichnis

Gerichtsbezirk

Der Gerichtsbezirk ist das Bundesland Hamburg.

Zuständigkeiten

Das Arbeitsgericht ist zuständig für die in den §§ 2, 2a des Arbeitsgerichtsgesetzes aufgeführten Rechtsstreitigkeiten und Beschlusssachen.

Übergeordnete Gerichte

Dem Arbeitsgericht Hamburg ist das Landesarbeitsgericht Hamburg und im weiteren Rechtszug das Bundesarbeitsgericht übergeordnet. Das Landesarbeitsgericht Hamburg befindet sich im selben Gebäude.

Gebäude

Für das Gericht wurde ein ehemaliges Schulgebäude in Barmbek umgebaut.

Der Senat und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg erteilte am 29. November 1909 der damaligen Baudeputation den Auftrag, an der Ecke Schleidenstraße/Ecke Osterbekstraße eine 30-klassige Volksschule nach den vorgelegten Plänen zu errichten.

Innerhalb der Baudeputation überließ damals der schon ältere Baudirektor Zimmermann vor allem den jüngeren Architekten den Schulbau. Von 1906 bis 1910 entwarf Bauinspektor Albert Erbe fast alle Schulbauten. Am 1. September 1901 hatte er als Baumeister 1. Klasse in Hamburg begonnen, war ab dem 1. Januar 1906 zum Bauinspektor ernannt worden und übernahm die Leitung des Entwurfsbüro für Hochbauwesen; seit April 1908 vertrat er den damaligen Baudirektor Zimmermann.

Den Volksschulbauten lag ab Mai 1908 ein Bauprogramm zugrunde, das Albert Erbe und der Baurat Meyer ausgearbeitet hatten; es war bis 1918 maßgebend für den Schulbau in Hamburg.

Der Schulbau in der Schleidenstraße gehört zu Albert Erbes Spätwerk, als er schon auf die anfangs noch von ihm verwendeten barocken Elemente (aus Sandstein) verzichtete. Er führte den Doppelschulbau (einer 15klassigen Knabenschule und einer 15klassigen Mädchenschule) schlicht in Backstein, in viergeschossiger Bauweise mit zwei Kopfbauten und einem hohem Hamburger Dach' (Steildach) aus. Gliederungselement der Fassade sind die Fenster der Klassenräume, die an einem zur Hofseite liegenden Flur lagen (Zellenform). Jeder Gebäudeteil verfügte über ein mit Säulen versehenes Eingangsportal (,die heute nicht mehr zu sehen sind). Auf der Rückseite ergänzte eine Turnhalle das Schulgebäude auf dem Eckgrundstück zwischen Schleiden- (Ost-)und Osterbekstraße (Nord-)und der Hinrichsenstraße (Südseite)mit angrenzendem (gemeinsamen!)Schulhof, der von einem Zaun umschlossen wurde.

Albert Erbe verließ Hamburg, einige Jahre nachdem Fritz Schumacher die Leitung des Hochbauamtes am 1. November 1909 von Carl Johann Christian Zimmermann übernahm. Am 1. Januar 1912 begann er als Technischer Beigeordneter für den Hochbau in Essen. Er verstarb dort am 29. Mai 1922. Am 1. April 1912 nahm die Volksschule ihren Betrieb auf; im November 1966 wurden beide Schulen (Jungen- und Mädchenteil, die bereits nach den Sommerferien 1960 zusammengelegt worden waren) geschlossen.

In dem Gebäude befinden sich neben Landesarbeitsgericht und Arbeitsgericht das Büro der Senatskoordinatorin für die Belange behinderter Menschen und die Stiftung für Politisch Verfolgte.

Zum 100. Jubiläum wird im Gebäude eine kleine Ausstellung zusammengestellt, die Auskunft gibt, wie sich Barmbeck zum Stadtteil Hamburgs entwickelte, Jungen und Mädchen damals lernten und wie sich ihr Unterricht und Alltag in der Volksschule bis in die 60er Jahre veränderte, und wie der Architekt Volksschulen plante, nach einem Konzept, das bis 1918 galt.

Siehe auch

Literatur

  • Boris Meyn: Die Entwicklungsgeschichte des Hamburger Schulbaus. Kovač, Hamburg 1998, ISBN 3-86064-707-5. (zu Albert Erbe)
  • Dieter Schädel Begleitheft zu: Auf den Spuren von Albert Erbe in Hamburg: Hamburger Stadtbaumeister von 1901 - 1911. 2. überarb. Aufl. Hamburger Feuerkasse, Hamburg 2007.

Weblinks

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