Michael Clayton

Michael Clayton
Filmdaten
Deutscher Titel Michael Clayton
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge ca. 119 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Tony Gilroy
Drehbuch Tony Gilroy
Produktion George Clooney, Jennifer Fox, Kerry Orent, Sydney Pollack, Steve Samuels, Steven Soderbergh
Musik James Newton Howard
Kamera Robert Elswit
Schnitt John Gilroy
Besetzung

Michael Clayton ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 2007. Regie führte Tony Gilroy, der auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrolle spielte George Clooney. Tilda Swinton erhielt als beste Nebendarstellerin einen Oscar.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Michael Clayton betreut die besonders sensiblen Aktivitäten der in New York City angesiedelten internationalen Anwaltskanzlei Kenner, Bach & Ledeen. Der knallharte Clayton ist dabei im Privatleben geschieden und hoch verschuldet. Früher war er der Spielsucht verfallen. Die Investition in das Restaurant eines seiner Brüder erwies sich zudem als Fehler, sodass Clayton Außenstände von 75.000 Dollar begleichen muss.

Karen Crowder ist eine erfolgreiche, aber übernervöse Juristin des Chemiegiganten U/North, der Agrarunternehmen versorgt. Sie beschäftigt sich mit einem Fall, bei dem das Unternehmen durch eine Sammelklage auf drei Milliarden US-Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld verklagt wird. Es geht um die karzinogene Wirkung eines Herbizids, das U/North weltweit an Farmbetriebe verkauft hatte.

Das Unternehmen wird von Kenner, Bach & Ledeen vertreten. Arthur Edens, einer von 600 Anwälten der Kanzlei, versucht nach einem Nervenzusammenbruch bewusst, die als hoch eingeschätzten Erfolgsaussichten des Falls zu mindern, indem er sich während einer Anhörung lauthals singend nackt auszieht. Der Inhaber der Kanzlei, Marty Bach, beauftragt Clayton mit der Schadensbegrenzung, da dieser mit Arthur Edens auch freundschaftlich verbunden ist. Der ältere Arthur gilt als genialer Staranwalt und arbeitet seit sechs Jahren allein an dem Fall. Arthur ist aber nun mustergültig übergeschnappt und fortan komplett unberechenbar. Es stellt sich heraus, dass Arthur äußerst brisante Dokumente der Firmenleitung in die Hände gefallen sind. Arthur kontaktiert die Geschädigte Anna, und ist wochenlang nicht mehr auffindbar. U/North erkennt das Risiko, das Arthur darstellt, ließ ihn schon lange abhören und lässt ihn nun professionell liquidieren und seinen Tod dabei wie einen Selbstmord aussehen. Clayton zweifelt am Selbstmord, besorgt sich von seinem anderen Bruder, einem Detective des New Yorker Police Departments, ein Dienstsiegel und bricht in die amtlich versiegelte Wohnung Arthurs ein, um Hinweise zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt wird Clayton bereits von den zwei Auftragsmördern überwacht, die auch für den Tod von Arthur Edens verantwortlich sind. Die Killer informieren Crowder über jeden von Claytons Schritten. Auch informieren diese die Polizei, damit verhindert werden kann, dass Clayton in Arthurs Wohnung schnüffelt. Bevor er verhaftet werden kann, findet er dennoch den Bestellschein zu einem Auftrag einer Druckerei. Nach seiner Haftentlassung wird ihm dort ein Dossier mit dem Memorandum ausgehändigt, das eindeutig beweist, dass die Firmenleitung von U/North die Gefährlichkeit der Substanz vertuschen wollte. Arthurs Druckauftrag geht über viele tausend Exemplare, die Kisten stehen dort bereits zur Abholung bereit.

Während Clayton an einem Pokerspiel teilnimmt, bauen seine Beschatter eine Bombe in sein Auto ein. Clayton entgeht dem Mordanschlag knapp. Mit Hilfe seines Bruders konfrontiert der Totgeglaubte Clayton Crowder bei einer Sitzung des Board of Directors, gibt Käuflichkeit vor und verlangt zum Schein 10 Millionen für sein Schweigen, und zwar sofort. Sie sagt ihm diese zu, und Clayton offenbart zu ihrer Überraschung, dass er das Gespräch aufgezeichnet hat und macht Crowder mit dem Ausspruch „Ich bin Shiva, der Gott des Todes“ (ein Zitat Arthurs während seines Nervenzusammenbruchs) verständlich, dass er nicht zu kaufen ist. Karen Crowder bricht zitternd zusammen. Ein Großaufgebot der Polizei marschiert in dem Bürogebäude auf. Sowohl Crowder als auch ihr Chef werden verhaftet. Clayton geht mitten durch den Tumult Richtung Ausgang und fährt in einem Taxi davon.

Kritiken

Emanuel Levy schrieb auf emanuellevy.com, der Film sei ein „Starvehikel“ für George Clooney, dessen Beteiligung das Drehen des Films ermöglichte. Die Besetzung des Thrillers sei „herausragend“.[2]

Stilistisch sei der Film „zwischen Oliver Stones Wall Street und Michael Manns Insider angesiedelt“, und „fern vom Kreuzzugs-Moralismus à la Erin Brockovich“ fand Rüdiger Suchsland bei Artechock, und er führte aus: „alle sind in irgendeiner Weise süchtig oder wahnsinnig oder beides. […] Selten hatte Clooney bessere Sätze. Und selten gab es einen Film, der besser zeigt, wie gut dieser Darsteller ist.[3]

Susan Vahabzadeh schrieb in der Süddeutschen Zeitung vom 1. September 2007, der Film sei „ein Erbe des legendären Drei Tage des Condor“. Clayton irre „durch New York wie einst Robert Redford“ und zeige „mitreißend“ „die Qual und den Schmerz, die Verzweiflung“. Der Thriller komme „nie richtig in Fahrt“, doch George Clooney erfülle den gespielten Charakter „mit soviel Leben“, dass dies die Mängel ausgleiche.[4]

Katja Nicodemus schrieb in der Zeit am 28. Februar 2008, der Film würde „keine Moral oder Erweckung“ suchen, als vielmehr „Textur und Stimmung“: „Wohl deshalb bewegen sich Gilroys Figuren durch ein graues New York, durch Hotelzimmer mit fahlem Licht, durch blätterlose herbstliche Landschaften.“ Am „sachlichsten, man könnte auch sagen: skrupellosesten“ agiere Tilda Swinton: „Ein Bauchring vor dem Spiegel, Schweißflecken auf der Seidenbluse zeigen den Menschen, der sich hier jeden Tag für eine Art Krieg aufrüstet.“ Sie stellte fest: „Es gibt den Typus des eleganten Thrillers, der um seine Handlung keinen großen Bohei machen muss.“[5]

Felicitas Kleiner besprach in der Ausgabe 5/2008 des Film-Dienst einen „nahezu perfekte[n] Thriller“, der „intelligent geschrieben, unaufdringlich raffiniert inszeniert, brillant besetzt“ sei.

Auszeichnungen

Oscar

Tilda Swinton bekam für ihre Darstellung der Karen Crowder den Oscar als beste Nebendarstellerin 2008. Michael Clayton war außerdem für sechs weitere Oscars nominiert: für den besten Hauptdarsteller (George Clooney), den besten Nebendarsteller (Tom Wilkinson), für die beste Regie, für das beste Originaldrehbuch, für die beste Filmmusik sowie als bester Film.

Golden Globe

Für den Golden Globe Award waren 2008 der Film als Bester Film – Drama und die Schauspieler George Clooney, Tilda Swinton und Tom Wilkinson nominiert.

Sonstige

Hintergründe

Der Film wurde in New York City und in Middletown (New York) gedreht.[6] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 25 Millionen US-Dollar. Seine Weltpremiere fand auf den am 29. August eröffneten Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2007 statt. Seine breite Veröffentlichung startete in Großbritannien am 28. September 2007 und in den USA am 5. Oktober 2007; in Deutschland startete er am 28. Februar 2008.[7] Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 49 Millionen US-Dollar ein, weltweit etwa 85 Millionen (Stand: 9. März 2008).[8] In Deutschland sahen den Film am Startwochenende über 110.000 Zuschauer.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabekarte der FSK
  2. emanuellevy.com, abgerufen am 31. August 2007
  3. Rüdiger Suchsland: Michael Clayton – Anzüge, Arroganz und Rituale. In: Artechock. Abgerufen am 19. August 2008.
  4. Besprechung von Susan Vahabzadeh, abgerufen am 1. September 2007
  5. Katja Nicodemus: Jeder Tag ein Krieg. In: Die Zeit. 28. Februar 2008, abgerufen am 19. August 2008 (ZEIT ONLINE 10/2008 S. 51).
  6. Filming locations für Michael Clayton, abgerufen am 31. August 2007
  7. Premierendaten für Michael Clayton, abgerufen am 11. Dezember 2007
  8. Box office / business für Michael Clayton, abgerufen am 9. März 2008

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