Michio Hoshino

Michio Hoshino

Michio Hoshino (jap. 星野 道夫, Hoshino Michio; * 27. September 1952 in Ichikawa; † 8. August 1996 am Kurilensee, Kamtschatka) war ein bekannter Naturfotograf japanischer Herkunft, der seit 1978 in Fairbanks, Alaska, USA, gelebt hat.

Geboren wurde Hoshino in der japanischen Präfektur Chiba am südostlichen Rand der Insel Honshu. Im Alter von 16 Jahren reiste er per Anhalter durch Mexiko, die Vereinigten Staaten und Kanada. Seinen ersten Kontakt mit Alaska hatte er durch eine Veröffentlichung der National Geographic Society: „Alaska“, die ihn sehr beschäftigte und nicht mehr losließ. 1973, im Alter von 20 Jahren, unternahm Hoshino eine auf zwei Wochen Aufenthalt angelegte Reise in den US-Bundesstaat Alaska und war so beeindruckt, dass er drei Monate blieb und als 25-jähriger im Jahr 1978 von Japan nach Alaska übersiedelte.

An der Keiō-Universität in Tokio studierte er Wirtschaft. Nach dem Abschluss dieses Studiums studierte er an der University of Alaska Wildlife Management.

Hoshino spezialisierte sich auf die Fotografie wildlebender Tiere in Alaska, unternahm aber als Auftragsarbeiten auch Foto- und Filmexpeditionen in andere Länder. Er veröffentlichte fünfzehn Foto- und Essay-Sammlungen. Seine Fotografien sind in renommierten Magazinen wie National Geographic, GEO und Audubon (National Audubon Society) erschienen. 1986 wurde Hoshino der 3. Anima Prize for Wildlife Photography verliehen, 1989 der 15. Kimura Ihei Shashin-shō (木村伊兵衛写真賞, dt. „Kimura-Ihei-Fotografiepreis“, engl. Kimura Ihei Memorial Award of Photography), die bedeutendste Anerkennung für künstlerische Fotografie in Japan.

Im Alter von nur 43 Jahren kam er im abgelegenen Braunbären-Schutzgebiet im Süden der russischen Halbinsel Kamtschatka in der Nähe des Kurilensees durch einen Bären ums Leben, als er dort für einen japanischen Fernsehsender einen Dokumentarfilm über die Braunbären erstellen sollte. Der Bär holte Hoshino nachts aus seinem Zelt und schleppte ihn in den nahegelegenen Wald. Seine Leiche wurde am nächsten Tag dort aufgefunden. Michio Hoshino hinterließ seine Frau Naoko und seinen 1996 erst 2 Jahre alten Sohn Shoma. Seine Asche verbleibt in Japan, ein Teil davon wurde jedoch im Denali-Nationalpark verstreut.

Lynn Schooler erzählt in seinem Buch Die Spur des blauen Bären die Geschichte seiner langjährigen Freundschaft mit dem japanischstämmigen Fotografen, von dem er das Fotografieren gelernt hat. Für das englischsprachige Buch Hoshino's Alaska hat Lynn Schooler das Vorwort verfasst.

„Er lehrte mich, mit den Augen zu schauen, aber mit dem Herzen zu sehen. Das war eine sehr wichtige Lektion für mich. Mehr als nur Fotografie.“

Lynn Schooler

Zum Gedächtnis an den herausragenden Fotografen und dessen Werk wurde am Todestag von Michio Hoshino, dem 8. August 2008, in Sitka, Alaska, ein Totempfahl errichtet. Verwandte, darunter seine Witwe, und andere waren dazu aus Japan angereist.

Literatur

Quellen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Michio Hoshino — (星野 道夫, Hoshino Michio?, September 27, 1952 August 8, 1996) was a famous Japanese born nature photographer. He originally hailed from Ichikawa, Chiba Prefecture.[1] Called one of the most accomplished nature photographers of his era …   Wikipedia

  • Hoshino Michio — Michio Hoshino (jap. 星野 道夫, Hoshino Michio; * 27. September 1952 in Ichikawa; † 8. August 1996 am Kurilensee, Kamtschatka) war ein bekannter Naturfotograf japanischer Herkunft, der seit 1978 in Fairbanks, Alaska, USA, gelebt hat. Geboren wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Hoshino — ( ja. characters for star and field ) is a Japanese name. It may refer to:*Hoshino, Fukuoka, village located in Fukuoka *Hoshino Gakki,musical instrument manufacturing company *3828 Hoshino,asteroidPeoplePeople named Hoshino include: *Aki… …   Wikipedia

  • Hoshino — ist der Name eines Dorfes im Landkreis Yame der japanischen Präfektur Fukuoka, siehe Hoshino (Fukuoka) (3828) Hoshino, ein Hauptgürtelasteroid Hoshino ist der Name folgender Personen: Katsura Hoshino (* 1980), japanische Manga Zeichnerin… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hos–Hoz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Lynn Schooler — (* 1954) lebt seit seiner Jugend in Juneau, Alaska, USA. Als renommierter Expeditionsführer, Trapper und Fischer bietet Schooler Interessierten Beobachtungs und Fototouren durch die Wildnis Alaskas an, unter anderem auf seinem Boot „Wilderness… …   Deutsch Wikipedia

  • Ghost Hound — Infobox animanga/Header name = caption = Title screen of Ghost Hound ja kanji = 神霊狩/GHOST HOUND ja romaji = Shinreigari/Gōsuto Haundo genre = Supernatural, science fiction, horrorInfobox animanga/Anime director = Ryūtarō Nakamura writer =… …   Wikipedia

  • Vitaly Nikolayenko — was a Russian self educated natural scientist and photographer notable for his extensive research on the ethology of Russian bears. He spent 33 years living with the Brown Bears ( Ursus arctos ) native to the Kamchatka peninsula. He was found… …   Wikipedia

  • List of artists and writers from Alaska — This list indexes notable artists and writers from Alaska.* William D. Berry (1926 1979) painter, cartoonist * Tom Bodett commentator, author * Nora Marks Dauenhauer author * Claire Fejes (1920 1998) artist, writer * C. Rusty Heurlin (1895 1986)… …   Wikipedia

  • Lynn Schooler — Lynn Schooler, author of The Last Shot and The Blue Bear , has been living in Alaska for over thirty years. He is a two time winner of Alaska magazine s grand prize for wildlife photography and winner of the National Wildlife grand prize.The Blue …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”