Microsoft Windows NT 3.51

Microsoft Windows NT 3.51
Windows NT 3.51
Bildschirmfoto
Äußerlich wurde Windows NT 3.51 an das erfolgreichere Windows for Workgroups angepasst
Basisdaten
Entwickler Microsoft
Version Build 1057
(Mai 1995)
Abstammung \ Windows NT
Chronik Windows NT 3.1

Windows NT 3.5
Windows NT 3.51
Windows NT 4.0
Windows 2000 (NT 5.0)
Windows XP (NT 5.1)
Windows Server 2003 (NT 5.2)
Windows XP Prof. x64 (NT 5.2)
Windows Vista (NT 6.0)
Windows Server 2008 (NT 6.0)
Windows Server 2008 R2 (NT 6.1)
Windows 7 (NT 6.1)
Windows 8 (vorerst: NT 6.2)

Lizenz Microsoft EULA (Closed Source)
Website Windows NT 4.0-Startseite

Windows NT 3.51 (mit Windows NT ist meist der Nachfolger Version 4.0 gemeint) ist ein Betriebssystem von Microsoft. Es stellt eine technische Weiterentwicklung von Windows NT 3.1 dar. Es gab zuvor noch die Version 3.5, die jedoch wegen technischer Mängel nur kurze Zeit vertrieben wurde und keine große Verbreitung fand. Verglichen mit dieser ist die Version 3.51 kein „echtes Versionsupgrade“ mit neuen Funktionen, sondern ein Update, das etwas stabiler und schneller ist sowie mit neuen Treibern heutige Standardgeräte (z. B. ATAPI) unterstützt. Die System-APIs wurden erweitert und unterstützen damit neuere 32-Bit-Anwendungen. Die Beschreibung im Folgenden gilt deshalb für beide Versionen, NT 3.5 und NT 3.51.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Neuheiten unter Windows NT 3.5/3.51 im Vergleich zu Windows NT 3.1:

  • Programmkompatibilität mit den meisten damaligen Windows 95-Programmen (außer DirectX und spätere API-Aufrufe).
  • Zugriff auf Anzeige-Eigenschaften über die Systemsteuerung.
  • Der FAT16-Treiber (ermöglicht Kompatibilität zu DOS-basierenden Systemen) unterstützt auch lange Dateinamen von Windows 95 (über 8 Zeichen).
  • Datenkompression auf NTFS-formatierten Festplatten (Spezifikation seit NT 3.1 vorhanden, aber erst mit NT 3.51 implementiert), aber noch keine Verschlüsselung möglich.
  • 16-Bit-Programme für Win 3x bekommen im Speicher ihren eigenen Adressraum und laufen damit stabiler.
  • Unterstützung von OpenGL (Grafik-API).
  • Mehrere Erweiterungen und Aktualisierungen, z. B. Multimedia-APIs, Remote Access Service, OLE 2.0, TCP/IP-Protokoll, Benutzersperre bei Fehlversuchen beim Einloggen.
  • Netware-Verbindungen möglich (mit Netware-Client).
  • Unterstützung des Internet Explorers bis Version 5.0. Es gibt aber nur eine Version für 16-Bit- und 32-Bit- Installation.
  • Upgrade von Windows NT 3.1 oder unbeaufsichtigte Installation möglich.
  • PCMCIA-Unterstützung (erst ab NT 3.51).

Für die Servervarianten kommen hinzu:

  • Verschiedene Netzwerkaktualisierungen.
  • BackOffice Server als Zusatzprogramm erhältlich (Vorläufer des Small Business Servers)
  • Mit NT 3.5 Server wurde erstmals das bis heute gültige Lizenzsystem eingeführt, welches neben den Clientlizenzen zusätzliche Lizenzgebühren für den Clientzugriff auf den Server vorsieht, der „Client Access License“ (CAL).

Es gibt neben der Workstation-Variante (die bei heutigen Windows-Versionen der Business- bzw. Professional-Edition entspricht) auch eine Server-Variante. Die beiden Varianten unterscheiden sich hauptsächlich in den Netzwerkfunktionen, da die Workstation im Netzwerk nur als Client einsetzbar ist. Windows NT 3.51 läuft nicht nur auf IBM-kompatiblen Rechnern sondern auch auf PowerPC, MIPS-RISC und Alpha-RISC Systemen. Es ist keine Produktaktivierung durch Microsoft erforderlich. Es ist ein Windows 95-kompatibles 32-Bit-Betriebssystem mit dem Aussehen von Windows 3.11, ohne DOS-Kern und der damit verbundenen Instabilität. Es gab noch keine von PC-Herstellern angepasste Installations-CDs, allerdings auch keine integrierten Updates. Moderne Schnittstellen wie USB und Firewire sowie Plug and Play werden nicht unterstützt. Da NT 3.x aus dem OS/2-Projekt hervorgegangen ist, ist letztmalig noch ein Treiber für HPFS-Festplattenpartitionen enthalten.

Geschichte

Die endgültige Version NT 3.51 wurde im Mai 1995 in den USA herausgegeben (die Servervariante im Juni 1995). Ende des Supports war für Endkunden der 31. Dezember 2000, für Firmenkunden am 31. Dezember 2001. Es gab danach keine Sicherheits-Aktualisierungen für neu entdeckte Sicherheitslücken mehr.

Service Packs, Treiber und Aktualisierungen

  • Die Service Packs bis SP5 sind sprachabhängig, d. h. ein deutsches Windowssystem benötigt auch ein deutsches Service Pack.
  • Die meisten Treiber lassen sich vor den Servicepacks installieren. Das ist ratsam, da einige Treiber mit Original-Systemdateien ausgeliefert werden und diese die Servicepack-Versionen überschreiben. Wenn ein Netzwerktreiber nicht sofort bei der Installation mitberücksichtigt wird, kann sich die spätere Installation der Netzwerkkarte schwierig gestalten. Grafiktreiber lassen sich teilweise nur im VGA-Modus installieren.
  • Alle Service Packs sind kumulativ, so dass man nur das letzte Service Pack installieren muss. Das letzte deutsche Service-Pack ist SP5. Danach gab es zwar kein kumulatives Update-Rollup, aber noch einige weitere Updates, u. a. für PCMCIA- oder IDE-Zugriffe, Jahr-2000-Kompatibilität und das Euro-Zeichen. Internet-Explorer und Media Player sind ebenfalls erhältlich, aber keine Direct X-, Dotnet- oder MDAC-Treiber.

Gerüchten zufolge war eine Oberfläche wie die von Windows NT 4 geplant, möglicherweise war sie aber auch nur eine Vorschau (Preview) auf NT 4.0, eine entsprechende Newshell gibt es noch im Internet, allerdings nur für die englischsprachige Version. Wer die Systemprüfung im Installationsskript anpasst oder entfernt, kann sie auf internationalen Systemen installieren. Damit laufen sogar einige Programme, die sonst nicht mehr ausgeführt werden (z. B. Winzip 8.1). Explorererweiterungen wie die von Internet Explorer 4 („Active Setup“) lassen sich aber damit nicht installieren.

Die möglichen sinnvollen Aktualisierungen sind und sollten (müssen aber nicht) in dieser Reihenfolge installiert werden:

Titel Datum Größe Sonstiges:
Newshell 1996 2 MB ermöglicht bequemeres Arbeiten, ist aber nicht ausgereift und teilweise instabil
Service Pack 5, deutsch 1999 ca. 17 MB möglichst nach Treiber-Installation
Internet Explorer 5.0, deutsch 1999 ca. 9 MB 128-Bit-Verschlüsselung separat installierbar
verschiedene Sicherheits- und Post-SP Updates 1993-2001 unterschiedlich Sicherheitsaktualisierungen und neuere Funktionen (s. oben)
lauffähige Dateien aus Windows NT 4.0 (legal nur mit Lizenz!) 1996 und SP-Datumsangaben z. B. comctl32.dll, imm32.dll, msvcrt.dll (liegen einigen inoffiziellen Programm-Downloads bei, um Programme wie z. B. Acrobat Reader 4.01 lauffähig zu machen)
weitere Updates z. B. Media Player (bis V. 5.2b?), Komprimierungstools (Zipper) etc.

Die Größenangaben beziehen sich auf gezippte Dateien für die Intel-Plattform.

Systemvoraussetzungen

Mindestanforderung

  • Prozessor: Intel 386 DX (oder kompatibler) 25 MHz oder MIPS R4000 /Digital Alpha AXP
  • 12 MB RAM (Intel)
  • 90 MB Festplattenplatz (mit allen Updates und NTFS mehr)
  • je nach Installationsvariante Disketten- oder CDRom-Laufwerk (Neuinstallation mit geeigneter Boot-CD (z. B. von Windows 98) auch ohne Diskettenlaufwerk möglich)
  • VGA-Grafikkarte oder besser
  • Maus und Tastatur

Empfohlen

  • 486 DX/ Pentium ab 66 MHz
  • >24 MB RAM
  • 250 MB Festplattenspeicher (zuzüglich Platz für Anwendungen)
  • CD-Laufwerk (Brenner oder DVD-Laufwerk nicht direkt unterstützt, evtl. mit Fremdtreibern?)
  • SVGA-Grafikkarte

Heutige Bedeutung des Betriebssystems

Die Bedeutung von Windows NT 3.51 heute geht über die museale Bedeutung nicht hinaus. Es wurde zugunsten späterer Windowsversionen nicht weiterentwickelt, deshalb ist das System heute veraltet. Auch für Hardware-Hersteller war die Treibererweiterung des Systems (USB, Firewire, Scannerunterstützung, FAT32-Treiber etc.) mittels eigener Software, wie später bei NT 4.0, nicht attraktiv, da zu dieser Zeit bereits Nachfolgesysteme auf dem Markt waren. Die meisten gängigen Standardprogramme können nicht mehr ausgeführt werden, das neueste unter NT 3.51 laufende Office ist Microsoft Office 97. Heutige Peripheriegeräte wie Drucker, Scanner etc. werden ebenfalls nicht oder mit Standardtreibern nur unzureichend unterstützt. Die produktive Nutzung des Betriebssystems ist somit auf modernen Systemen nicht mehr möglich.

Weblinks


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