1,2,3-Trihydroxybenzol

1,2,3-Trihydroxybenzol
Strukturformel
Strukturformel Pyrogallol
Allgemeines
Name Pyrogallol
Andere Namen
  • 1,2,3-Trihydroxybenzol
  • vic. Trihydroxybenzol
  • Pyrogallussäure
  • Brenzgallussäure
Summenformel C6H6O3
CAS-Nummer 87-66-1
PubChem 1057
Kurzbeschreibung weiße Nadeln
Eigenschaften
Molare Masse 126,11 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,45 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

131–135 °C[1]

Siedepunkt

309 °C[1]

Dampfdruck

2–4 hPa (140 °C)[1]

pKs-Wert

9,01[2]

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser: 400 g·l−1 (20 °C)[1], Ether und Alkohol, schlecht löslich in Chloroform und Benzol

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 20/21/22-68-52/53
S: (2)-36/37-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pyrogallol (1,2,3-Trihydroxybenzol) ist ein Derivat des Benzols, ein dreiwertiges Phenol mit drei vicinalen Hydroxygruppen. Die beiden anderen Isomere sind Phloroglucin (1,3,5-Trihydroxybenzol) und Hydroxyhydrochinon (1,2,4-Trihydroxybenzol).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Pyrogallol wurde im Jahre 1786 zuerst von Carl Wilhelm Scheele durch Erhitzen von Gallussäure hergestellt, charakterisiert und benannt. Der Name leitet sich von griechisch pyr = Feuer und Gallol von Gallussäure her (-ol bezieht sich dabei auf die Hydroxy-(OH)-Gruppen und deutet auf die Herstellungsweise hin.

Gewinnung/Darstellung

Pyrogallol kann am einfachsten durch Pyrolyse von Gallussäure unter Decarboxylierung hergestellt werden. Es entsteht auch bei der Zersetzung von Tanninen.

Eigenschaften

Pyrogallol besteht im Reinzustand aus weißen Kristallnadeln, die sich aber an der Luft schnell grau-bräunlich färben. Es ist ein starkes Reduktionsmittel und absorbiert begierig in alkalischer Lösung Sauerstoff aus der Luft; es komplexiert Metallionen (z. B. Fe3+ unter Blaufärbung). Bei längerem Stehen an der Luft (besonders in alkalischer Lösung) geht Pyrogallol durch Oxidation in Kohlenstoffdioxid, Essigsäure, Purpurogallin (Trihydroxybenztropolon) und weitere Zersetzungsprodukte über; die Lösung färbt sich dann dunkelbraun. Die wässrigen Lösungen reagieren aufgrund dieser Zersetzung allmählich saurer, daher stammt auch die Bezeichnung Pyrogallussäure, was jedoch für die Reinsubstanz kein zutreffender Name ist.

Verwendung

Es wurde zur quantitativen (mengenmäßigen) Sauerstoffanalyse eingesetzt und findet in der Holographie heute noch Verwendung. Nachdem es lange Zeit als fotografische Entwicklersubstanz kaum noch eingesetzt wurde, werden Entwickler mit Pyrogallol-Anteil heute wieder beliebter. Teilweise wird Pyrogallol neben BHT auch als Stabilisator für Substanzen wie Diethylether eingesetzt, die der Autooxidation durch Luftsauerstoff unterliegen.

Sicherheitshinweise

Pyrogallol ist gesundheitsschädlich. Es wird auch allmählich durch die Haut aufgenommen. In diversen Internetartikeln wird die mögliche mutagene Wirkung von Pyrogallol betont. Im Tierversuch wie auch beim Versuch an menschlichen Zellen konnten Veränderungen der DNA festgestellt werden.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu CAS-Nr. 87-66-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 3. Juli 2007 (JavaScript erforderlich).
  2. CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
  3. Eintrag zu CAS-Nr. 87-66-1 im European chemical Substances Information System ESIS

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