Minenschiff

Minenschiff
Schwerer polnischer Minenleger ORP Gryf

Ein Minenleger ist ein Kriegsschiff, das auf die Verlegung von Seeminen spezialisiert ist. Zur Unterscheidung von „echten“ Minenlegern, die speziell für diese Aufgabe gebaut wurden, bezeichnete die Kriegsmarine Schiffe, die zu Hilfsminenlegern umgerüstet worden waren, als Minenschiffe.

Als Minenleger werden auch Einheiten, Personen oder militärisches Gerät der Kampfpioniere bezeichnet, die Landminen verlegen.

Minenleger variieren in ihrer Größe zwischen kleineren Küstenbooten von einigen hundert Tonnen Verdrängung bis zu großen Einheiten von mehreren tausend Tonnen. Die meisten Minenleger besitzen aber auch andere Waffen zur Selbstverteidigung, hauptsächlich Luftabwehr-Waffen.

Minenlegeschienen am Heck eines Schnellbootes

Genauso können viele Schiffe die eigentlich anderen Zwecken dienen, wie Zerstörer oder Schnellboote behelfsmäßig zum Minenlegen umgerüstet werden.

Auch U-Boote können die Funktion eines Minenlegers einnehmen. Beispiele waren die USS Argonaut (SS-166), die Boote der britischen Porpoise-Klasse, der französischen Saphir-Klasse, des deutschen Typs X oder der polnischen Wilk-Klasse. Anfangs waren die U-Boote mit senkrechten Minenschächten im Bootskörper ausgerüstet, aus denen die Minen "abgeworfen" wurden. Aber noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs entwickelte man in Deutschland spezielle Grundminen, die wie ein normaler Torpedo mit Pressluft aus Torpedorohren ausgestoßen wurden. Dadurch konnte jedes U-Boot zum Legen von Minen eingesetzt werden. Moderne U-Boote nutzen diese Technik bis heute.

In modernen Marinen sind Minenleger immer seltener vorhanden, da Flugzeuge und Hubschrauber diese Aufgaben effizienter erfüllen können. Länder mit langen schwer zu verteidigenden Küstenlinien wie Südkorea, Norwegen, Schweden oder Finnland setzen bis heute Minenleger ein. Oft besitzen auch Minenabwehrfahrzeuge die Fähigkeit, Minen zu legen.


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