Ministerpräsident (Norwegen)

Ministerpräsident (Norwegen)

Der Ministerpräsident (norwegisch: statsminister, zu deutsch: Staatsminister) ist der Regierungschef Norwegens.

Norwegen ist laut seiner Verfassung von 1814 eine konstitutionelle Erbmonarchie. Formal liegt die Exekutive beim König, der den statsminister mit der Regierungsbildung beauftragt und die vom Staatsminister vorgeschlagenen Minister bestätigt.

Ursprünglich hieß das Amt „Erster Staatsrat“, eine inoffizielle Bezeichnung. 1873 wurde der Titel „Staatsminister“ eingeführt. Was in den übrigen Ländern „Minister“ genannt wird, wurde „Staatsrat“ oder „Chef des Departements XY“ genannt.

Die Rechte und Pflichten des Ministerpräsidenten sind in der Verfassung nicht ausdrücklich festgelegt. Explizit wird lediglich seine Unterschrift bei Kabinettsentscheidungen gefordert. Zudem besitzt der norwegische Ministerpräsident eine Extrastimme, wenn der König im Staatsrat nicht anwesend ist. Der Regierungschef ist den übrigen Ministern hierarchisch nicht übergeordnet. Allerdings hat er ein Informationsrecht, das sich auf alle Ministerien erstreckt.

Seit dem 17. Oktober 2005 hat Jens Stoltenberg von der sozialdemokratischen Arbeiterpartei das Amt des Ministerpräsidenten des Königreiches Norwegen inne. Zuvor war Kjell Magne Bondevik von der Christlichen Volkspartei (KrF) zurückgetreten.

Statthalter von Norwegen während der dänisch-norwegischen Personalunion

  • Peder Hansen Litle (1536–1551)
  • Jesper Friis (1551–1556)
  • Christiern Munk (1556–1572)
  • Poul Ottesen Huitfeldt (1572–1577)
  • Ludvig Ludvigsson Munk (1577–1583)
  • Ove Juel (1583–1588)
  • Axel Gyldenstjerne (1588–1601)
  • Jørgen Friis (1601–1608)
  • Enevold Kruse (1608–1618)
  • Jens Juel (1618–1629)
  • Christopher Knudsson Urne (1629–1642)
  • Hannibal Sehested (1642–1651)
  • Gregers Krabbe (1651–1655)
  • Nils Trolle Trollesholl Gauno (1656–1661)
  • Iver Tageson Krabbe (1661–1664)
  • Ulrik Fredrik Gyldenløve (1664–1699)
    • Ove Juel (amtierend) (1669–1675)
    • Jens Juel (1675–1682)
    • Just Högh (1682–1694)
  • Frederik von Gabel (1699–1708)
  • Johan Vibe (1708–1710)
  • Woldemar Freiherr von Löwendal (1710–1712)
  • Claus Henrik Vieregg (1712–1713)
  • Fredrik Krag (1713–1722)
  • Ditlev Vibe (1722–1731)
  • Patroclus Romeling (1731–1733)
  • Christian Rantzau (1733–1739)
  • Hans Jakob Arnold (1739–1750)
  • Jacob von Benzon (1750–1771)
  • Kein (1771–1809)
  • Christian August von Schleswig-Holstein (1809–1810)
  • Friedrich von Hessen-Kassel (1810–1813)
  • Christian Frederik (1813–1814)
  • Marcus Gjøe Rosenkrantz (1814–1814)

Reichsstatthalter, Vizekönige und Ministerpräsidenten von 1814 bis 1884

Ministerpräsidenten seit 1884 (Einführung des Parlamentarismus)


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