Minnesota Vikings

Minnesota Vikings
Minnesota Vikings
Gegründet 1961
Spielen in Minneapolis, Minnesota
Helm der Minnesota Vikings
Logo der Minnesota Vikings
Helm Logo
Liga

National Football League (1961–heute)

Aktuelle Uniformen
Vikings Trikot.PNG
Teamfarben Purpur, Gold, Weiß
Maskottchen Viktor the Viking, Ragnar
Personal
Besitzer Zygi Wilf
General-Manager Rick Spielman
Head Coach Leslie Frazier
Teamgeschichte
  • Minnesota Vikings (1961–heute)
Spitznamen
The Vikes, The Purples
Erfolge
NFL-Gewinner (1)


Conference-Sieger (4)
Division-Sieger (18)
Play-off-Teilnahmen (26)
Stadien


Die Minnesota Vikings sind eine American-Football-Mannschaft der US-amerikanischen Profiliga National Football League (NFL) aus Minneapolis, Minnesota. Sie gehören gemeinsam mit den Chicago Bears, den Detroit Lions und den Green Bay Packers der Northern Division innerhalb der National Football Conference (NFC) an.

Das Team wurde 1961 als NFL-Team gegründet, nachdem es die Teilnahme an der American Football League abgesagt hatte. Bis heute haben die Vikings keinen Super Bowl gewinnen können, standen aber bereits vier Mal im Endspiel (Super Bowl IV, Super Bowl VIII, Super Bowl IX sowie Super Bowl XI). Der bislang einzige Titelgewinn datiert aus dem Jahr 1969, als die Mannschaft NFL-Champion wurde.

Die Vikings tragen ihre Heimspiele seit 1982 im Hubert H. Humphrey Metrodome auf dem sog. "Mall of America Field" aus, der Mietvertrag über dessen Nutzung läuft jedoch im Februar 2012 aus. Bisher sind alle Bemühungen der Teambesitzer, ein neues Stadion für die Vikings zu errichten, an finanziellen Gesichtspunkten gescheitert und die Zukunft des Teams in Minnesota ist zumindest fraglich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1961–1967: Gründung und Startschwierigkeiten

Im Jahre 1959 erwarben die Geschäftsmänner Bill Boyer, H. P. Skoglund und Max Winter eine Lizenz für die American Football League. Da die National Football League, kurz NFL, zu dieser Zeit neue Teams für ihre Liga suchte, verwarf der Vorstand diese Anfang 1960 jedoch wieder. Das Team wurde ein Jahr später, im Jahre 1961, welches von offizieller Seite als Gründungsjahr genannt wird, als Erweiterungsteam in die NFL aufgenommen.[1] Sie wurden in der insgesamt 14. NFL-Saison der Western Conference zugewiesen. Aufgrund einer mit der NFL vereinbarten Klausel wurde Ole Haugsrud neben den Gründungsmitgliedern Mitbesitzer. Haugsrud verkaufte in den 1920er Jahren das Footballteam Duluth Eskimos zurück an die Liga, welche ihm im Gegenzug zehn Prozent eines zukünftigen NFL-Teams aus Minnesota versprach.

Die Vikes starteten gleich zu Beginn eine enorme Marketing-Kampagne und verkauften direkt in ihrem ersten Jahr rund 26.000 Dauerkarten, mit einem Zuschauerdurchschnitt von 34.586 Zusehern.[2] Als Heimstadion wählte die Franchise das anfangs 40.800, später 47.900 Plätze fassende Metropolitan Stadium aus. Die Suche nach einem Head-Coach gestaltete sich zunächst schwieriger als gedacht, bevor letztendlich der ehemalige Philadelphia Eagles-Quarterback Norm Van Brocklin zum ersten Vikings-Coach ernannt wurde. Er setzte sich unter anderem gegen den damals erfolgreichen College-Football-Coach Ara Parseghian und seinem späteren Nachfolger, Bud Grant, durch.[3]

Das erste offizielle Spiel der Vikings endete mit einem 37-13 Sieg gegen die Chicago Bears. Vor allem der zuvor gedraftete Rookie Fran Tarkenton sorgte nach seiner Einwechslung mit vier geworfenen und einem erlaufenen Touchdown für viel positive Resonanz.[1] Der Anfangsschwung konnte aber nicht gehalten werden. Die folgenden sieben Spiele endeten für den NFL-Debütanten mit Niederlagen. Am Saisonende standen drei Siegen elf Niederlagen gegenüber. Ähnlich ging es auch die darauffolgenden Spielzeiten weiter.

1967 wechselte Fran Tarkenton zu den New York Giants. Im Gegenzug dazu erhielten die Vikes diverse Giants-Draftrechte für die darauffolgenden Jahre. So erwarb das Team 1967 Clinton Jones und Bob Grim, 1968 Ron Yary und 1969 Ed White. Wenige Tage darauf löste Bud Grant seinen Vorgänger Norm Van Brocklin als Head Coach ab.

1968–1980: Erste Erfolge und vier Super-Bowl-Teilnahmen

In dieser Zeit verlagerten sich die Stärken der Minnesota Vikings vor allem auf die Defensive, deren Mitglieder damals auch „Purple People Eaters“ genannt wurden.[4] 1968 zeigten sich damit die ersten Erfolge, als die Mannschaft erstmals den Einzug in die Play-Offs erreichte. Im Jahr darauf gelang den Vikings mit zwölf Siegen gegenüber nur zwei Niederlagen sogar die beste Teamleistung der Saison 1969, ausschlaggebend war eine Zwölf-Spiele-Siegesserie. Diese Serie dauerte auch über die Play-Offs an und bescherte dem Team seinen ersten und bislang einzigen Meisterschaftsgewinn sowie die Teilnahme am Super Bowl IV. Dort wurde das Team der Favoritenrolle allerdings nicht gerecht und unterlag gegen die Kansas City Chiefs mit 7-23. Die Chiefs erzielten in der ersten Hälfte drei Field Goals, zwei davon aus über 30 Yards Entfernung. Die Vikings warfen in diesem Spiel drei Interceptions und ließen drei Fumbles zu. Safety Karl Kassulke meinte nach dem Spiel, die Mannschaft hätte noch nie zuvor so viele mentale Fehler in einem Spiel gemacht.[5]

Das Team setzte seine Erfolgsserie fort und erreichte auch in den darauffolgenden zwei Spielzeiten jeweils die Play-Offs. 1971 schaffte es Alan Page als erst dritter Defensiv-Spieler, den NFL Most Valuable Player Award verliehen zu bekommen. Da die Mannschaft den Abgang von Quarterback Fran Tarkenton in der Offense nicht kompensieren konnte, entschied man sich für einen Rück-Transfer. Die Vikings opferten Norm Snead, Bob Grim, Vince Clements und Transferrechte für die darauffolgenden zwei Jahre. Trotz der Rückkehr des Star-Quarterbacks schloss das Team enttäuschend mit einer 7-7 Bilanz ab, was vor allem am kaum vorhandenen Laufspiel lag. Der Vorstand reagierte und verpflichtete zu diesem Zweck den Rookie-Runningback Chuck Foreman. Der erwünschte Erfolg setze ein und so gelang dem Verein wieder der Einzug in die Play-Offs. Dort besiegten die Vikings die Washington Redskins mit 27-20 und gewannen in der nächsten Runde gegen die Dallas Cowboys mit 27-10, was die zweite Super-Bowl-Teilnahme zur Folge hatte. Im Super Bowl VIII traf man auf die zu dieser Zeit überragenden Miami Dolphins. Die Vikings setzten auf ihre starke Defensive, was die Dolphins auszunutzen wussten. Mit einer Spielweise ähnlich den Kansas City Chiefs vier Jahre zuvor gelang es ihnen, eben jene zu knacken. Bereits im ersten Viertel gelangen ihnen zwei Touchdowns zur 14-0 Führung. Die Minnesota Vikings kamen nicht mehr zurück und mussten sich letztlich mit 7-24 geschlagen geben.

Im folgenden Jahr erreichten die Vikings erneut den Super Bowl. Es trafen die beiden besten Defenses aufeinander. Nach einem punktlosen ersten Viertel gelang es den Pittsburgh Steelers im zweiten Viertel durch einen seltenen Safety zwei Punkte zu erzielen. In der zweiten Spielhälfte machten die Steelers einen Touchdown, die Vikings konnten mit einem Touchdown nachziehen, da der Extrapunkt fehlschlug stand es im letzten Viertel 9-6 für die favorisierten Steelers. Nach einem weiteren Touchdown auf der Seite der Steelers war das Spiel entschieden und endete 16-6 für Pittsburgh.

Die Vikings starteten gut in die folgende Saison, das Duo Tarkenton und Foreman brachten dem Team eine breite Palette an Offensiv-Spielzügen. Tatsächlich startete die Mannschaft mit zehn Siegen in die Saison, am Ende verbuchte man zwölf Siege bei lediglich zwei Niederlagen. Der erneute Play-Off-Einzug verlief diesmal allerdings weniger erfolgreich. Gegen die Cowboys setzte es durch einen Touchdown kurz vor Ende eine 14-17 Niederlage. Die Cowboys spielten zum allerersten Mal den Hail-Mary-Spielzug, der beim Stand von 14-10 den siegbringenden Touchdown einbrachte.[6]

Noch vor Beginn der Saison 1976 starb Mitbesitzer Ole Haugsrud. Seine Witwe übernahm seinen Platz im Vorstand.[7] Aus sportlicher Sicht lief es weiterhin erfolgreich, erneut wurden die Play-Offs erreicht, am Ende standen elf Siege zwei Niederlagen gegenüber. Am zweiten Spieltag spielte man gegen die Los Angeles Rams 10-10 Unentschieden, nachdem auch in der Overtime (dt. Nachspielzeit) kein Team punktete. In den Play-Offs setzten sich die Vikings dann aber gegen eben diese durch und standen das dritte Mal in vier Jahren im Super-Bowl. Im Super Bowl XI trat man gegen die Oakland Raiders an, die vor dem Spiel leicht favorisiert wurden. Am Ende verloren die Vikings deutlich mit 14-31 Punkten. Vor allem eine miserable erste Hälfte und der Halbzeitstand von 0-16 waren für die Niederlage ausschlaggebend. Ende der 1970er-Jahre erreichte die Mannschaft zwar noch zweimal die Play-Offs, kam aber nicht mehr in den Super Bowl. Am 14. Dezember 1980 fand das letzte Spiel im in die Jahre gekommenen Metropolitan-Stadion statt, es endete mit einem 28-23 Sieg gegen die Cleveland Browns.

1981–1990: Umzug und Durststrecke

Der Metrodome

Im Jahr 1981 zog das Team komplett um. In Eden Prairie, eine Kleinstadt nicht unweit von Minneapolis, errichteten die Vikings ein Vereinsgelände. Neben einem neuen Trainingsgelände mit Umkleidekabinen zogen auch sämtliche Büros auf das Gelände um. Max Winter, dem Mitgründer und damaligem Vereinspräsidenten zu Ehren, erhielt es den Namen „Winter Park“.[7] Zur selben Zeit wurde auch das Hubert H. Humphrey Metrodome, kurz Metrodome, mit einer Kapazität von bis zu 64.000 Zuschauern fertiggestellt. Das erste Spiel der Vikings im neuen Stadion war ein Pre-Season-Spiel gegen Seattle, das mit 7-3 gewonnen wurde. Auch das erste offizielle Saison-Debüt verlief erfolgreich, gegen die Tampa Bay Buccaneers siegte die Mannschaft 17-10. Für die Play-Offs reichte es am Ende jedoch nicht.

Am 6. August 1983 fand das erste offizielle NFL-Spiel in Europa statt. Im Rahmen eines Pre-Season-Spiel trafen die Vikings auf die St. Louis Cardinals, gespielt wurde im Wembley-Stadion in London. Das Spiel endete mit einem 28-10 Sieg der Vikes. Aufgrund des großen Erfolges führte man drei Jahre später den American Bowl ein, dessen Endspiel in einem Stadion außerhalb der USA stattfindet. Januar 1984 trat Head-Coach Bud Grant relativ überraschend zurück. Zuvor gelangen ihm in 17 Spielzeiten zwölf Mal der Play-off-Einzug sowie vier Mal die Teilnahme am Super Bowl.

Seinen Platz als Head-Coach übernahm Les Steckel. Mit 38 Jahren war er der damals jüngste Cheftrainer der NFL. Steckel war die letzten fünf Jahre als Offensiv-Assistent der Vikings tätig. Die Vikings drifteten mit dem neuen Coach in eine schwere Krise, von 16 Spielen wurden 13 verloren. Am Ende der Saison 1985 wurde Steckel nach nur einer Saison des Amtes befreit. Bud Grant übernahm zum zweiten und letzten Mal das Traineramt.

Grant schloss seine insgesamt 18. Saison bei den Minnesota Vikings mit sieben Siegen zu neun Niederlagen ab und verpasste damit die Play-Offs recht deutlich. Am Ende der Saison verabschiedete er sich aus dem Traineramt endgültig. Inklusive seiner zweiten Ära kam er auf 158 Siege und war damals auf Platz sechs der erfolgreichsten Trainer überhaupt. Sein Nachfolger wurde Jerry Burns, der die letzten 17 Jahre als Offensiv-Koordinator bei den Vikes tätig war. Starke Leistungen des Quarterbacks Tommy Kramer brachten dem neuen Head-Coach die erste positive Saison-Endbilanz seit vier Jahren, das Team schloss mit einer Bilanz von 9-7 ab, im Jahr darauf erreichte Burns mit seinem Team bereits wieder die Play-Offs. Auch in der von Streiks geprägten Saison 1987 erreichten die Vikings wieder die Play-offs und drangen bis in das NFC Championship Game vor. Eine Minute vor Ende des Spiels lag Minnesota mit 10-17 zurück, konnte sich allerdings bis zur gegnerischen 6-Yard-Linie durchsetzen. Den entscheidenden Pass ließ Darrin Nelson in der Endzone fallen und damit endgültig alle Super-Bowl-Träume platzen.

Nach Saisonende stießen vier neue Personen, Wheelock Whitney, Jr., Jaye Dyer, Irwin L. Jacobs und Carl Pohlad, zum Vorstand hinzu. Ein Jahr später ging ein ganz besonderer Transfer in die Geschichtsbücher der NFL ein, auch Herschel Walker trade (dt. Herschel-Walker-Transfer) genannt. Im Zuge des Transfers bekamen die Vikings Herschel Walker sowie diverse Draft-Rechte für das Jahr 1990 und 1991. Im Gegenzug gab die Franchise Issiac Holt, David Howard, Darrin Nelson, Jess Solomon, Alex Stewart sowie seine besten Draft-Rechte für die nächsten drei Jahre ab.[8] Der Transfer gilt als einer der größten in der NFL überhaupt.[9] Durch die vergebenen Draft-Rechte entgingen den Vikes unter anderem der Runningback Emmitt Smith sowie Safety Darren Woodson. Walkers Performance blieb hingegen klar unter den Erwartungen, nach drei Spielzeiten wurde er an die Philadelphia Eagles verkauft. Die Cowboys hingegen errangen zu dieser Zeit mit den erworbenen Spielern drei Mal den Super Bowl.

1991–2001: Die Ära Green

Im Januar 1991 wurde Roger Headrick zum neuen Präsidenten der Minnesota Vikings gewählt und stellte nun zusammen mit Philip Maas das Präsidium. Noch Ende vor Jahresende trat Head-Coach Jerry Burns von seinem Amt zurück. In seiner Zeit bei den Vikes gelangen ihm insgesamt 52 Siege bei 43 Niederlagen. Er erreichte mit seinem Team in fünf Jahren drei Mal die Play-offs, eine Super-Bowl-Teilnahme blieb ihm dennoch verwehrt. Durch eine Neustrukturierung des Vorstands wurde vorerst kein neuer Coach bestimmt. Erst im Januar 1992 wurde Dennis Green als neuer Trainer vorgestellt. In den folgenden zehn Jahren kam der ehemalige College-Football-Coach zwar auf acht Play-Off-Teilnahmen, zu einer Teilnahme am Super Bowl reichte es aber nicht. Zweimal war das Team nur hauchdünn davon entfernt, doch beide Male scheiterte das Team im NFC Championship Game. Vor allem in der Saison 1998 kam dies überraschend, da man die reguläre Saison mit nur einer Niederlage abschloss. Höhepunkt der Saison war ein 50-10 Sieg am vorletzten Spieltag. Eine feste Größe war in dieser Saison vor allem Quarterback Randall Cunningham, der seine stärkste Saison überhaupt spielte. Tatsächlich erreichte man insgesamt 556 Punkte, erzielte stets über 24 Punkte in einem Spiel. Die Cardinals spielte man in den Play-Offs mit 41-21 regelrecht an die Wand und trat eine Woche später gegen die Atlanta Falcons an. Ein 38-Yard-Fieldgoalversuch von Kicker Gary Anderson blieb zwei Minuten vor Ende erfolglos und ließ die Falcons im Gegenzug gleichziehen. Trotz einer überragenden Offensive entschied sich Coach Green, die restliche Spielzeit ablaufen zu lassen, anstatt noch in der regulären Spielzeit einen Punkt zu erzwingen. Dies rächte sich, Atlanta erzielte mit einem Field Goal aus ebenfalls 38 Yard Entfernung das 30-27 und entschied das Spiel somit zu ihren Gunsten.

Cunningham konnte nicht mehr an seine Erfolge in der Vorsaison anschließen und wurde in der Saison 1999 von Jeff George verdrängt. Dabei gelang ihm nach einem schwachen Saisonstart noch die Wende und sicherte seinem Team die Wildcard-Playoffs. Nach einem Sieg über die Cowboys traten die Vikes gegen die Rams an, die einen Rückstand in der zweiten Hälfte in einen 49-37 Sieg umwandelten. Die Rams entschieden letztendlich auch den Super Bowl XXXIV für sich. Zur Jahrtausendwende erreichten die Vikings bereits zum fünften Mal in Serie die Play-Offs, mussten dort allerdings gegen die New York Giants eine historische 0-41 Niederlage hinnehmen. Runningback Robert Smith, zu dieser Zeit eine feste Größe in Minnesota, erklärte daraufhin seinen Rücktritt.

Ein Spiel der Vikings im Jahre 1999

Die Saison 2001 wurde zunächst von einem tragischen Todesfall überschattet, als Korey Stringer einen Hitzeschlag erlitt.[10] Am Ende schloss die Mannschaft mit nur fünf Siegen gegenüber elf Niederlagen ab, unter anderem bescherte man den Carolina Panthers den einzigen Sieg in dieser Saison. Ein Spiel vor Ende der Spielzeit kaufte man Head-Coach Dennis Green auf eigenen Wunsch aus seinem Vertrag hinaus. Green hatte sich bei den Vikes eine breite Fanbasis aufgebaut, erreichte dennoch bis zum Schluss kein einziges Mal den Super Bowl. Auch das letzte Spiel der Saison 2001 unter seinem Nachfolger Mike Tice gegen die Baltimore Ravens ging verloren.

2002–2006: Defensiv-Probleme und verpasste Play-Offs

Anfang 2002 wurde Mike Tice offiziell zum Head-Coach ernannt. Tice ist der erst sechste Vikings-Coach überhaupt, jedoch der erste, der selbst in Minnesota gespielt hat. An die Erfolge der letzten Jahre konnte Tice zunächst nicht anknüpfen. Mit einem Saison-Endstand von 6-10 verpasste man die Play-offs deutlich. Die Folge-Saison 2003 verlief mit einem überraschenden 6-0 Start weitaus erfolgreicher. Das Team hielt seine Form aber nicht und brach ein, bei einer Bilanz von neun Siegen bei sechs Niederlagen vor dem letzten Spieltag hing alles von der Partie gegen die Arizona Cardinals ab. Fünf Sekunden vor dem Ende des Spiels gelang den Cardinals beim Spielstand von 11-17 ein 28-Yard-Touchdownpass – Endstand 18-17. Die Vikes wurden somit hinter den Green Bay Packers gereiht, die mit einem Sieg mehr in die Play-Offs einzogen. Die Wikinger hingegen verpassten erneut die Endrunde.

2004 lief in der regulären Saison mit acht Siegen und ebenso vielen Niederlagen zwar schlechter als im Vorjahr, die Play-Offs erreichte man dennoch. Wie bereits 2003 erwischte die Mannschaft einen tollen Start und setzte sich mit 5-1 ab, von den restlichen zehn Spielen endete aber nur mehr drei weitere Partien siegreich. Quarterback Daunte Culpepper warf 4.417 Yards – der Saisonhöchstwert. Er erspielte zusätzlich 39 Touchdowns und kam insgesamt auf 5.123 Yards. In den Play-offs besiegte man zunächst die Green Bay Packers mit 31-17, verlor in der Runde darauf mit 14-27 gegen die Philadelphia Eagles.

Im Mai 2005 verkaufte der bisherige Eigentümer McCombs das Team an eine Investorengruppe unter der Leitung von Zygi Wilf.[11] Zunächst war Reggie Fowler als neuer Eigentümer bestimmt, mit ihm kam jedoch kein Vertrag zustande.[12] Zur selben Zeit verließ Wide Receiver Randy Moss die Franchise in Richtung Oakland. Minnesota bekam im Gegenzug den Linebacker Napoleon Harris sowie die Draft-Rechte für die erste und siebte Runde. Der Gedanke dahinter war ursprünglich, den Salary Cap zu senken, da die Vikings irrtümlich dachten, nahe an der Obergrenze zu sein. Tatsächlich geriet man durch den Verkauf von Moss aber nahe ans untere Ende. Zu diesem Zwecke verpflichtete man fünf neue Defensiv-Spieler, um die schwächelnde Verteidigung aufzuwerten.

Die Transfers sahen zu Beginn nach Fehlgriffen aus. Nach sieben Spieltagen stand man bereits bei fünf Niederlagen. Zusätzlich verletzte sich Quarterback Culpepper am Knie und musste die restliche Saison pausieren. Bis dahin warf er doppelt soviele Interceptions wie Touchdowns. Er wurde durch Brad Johnson ersetzt. Johnson führte das Team direkt zu sechs Siegen in Folge. Erst die Steelers, die späteren Super-Bowl-Sieger, unterbrachen die Siegesserie. Man beendete die Saison positiv mit insgesamt neun Siegen. Durch das erneute Verpassen der Play-Offs wurde Mike Tice entlassen.

Brad Childress wurde neuer Vikings-Head-Coach. Die Saison verlief von Anfang an nicht wie gewünscht. Zwar startete man mit zwei knappen Siegen, musste dann allerdings zwei Niederlagen hinnehmen. Einer der Saison-Höhepunkte war das Spiel gegen die Detroit Lions in Woche fünf. Bis zum letzten Viertel lag man noch mit 3-17 zurück. Eine fulminante Aufholjagd, unter anderem mit zwei Defensiv-Touchdowns, sorgte zum Schluss für einen 23-17 Sieg. Die Play-Offs wurden schlussendlich mit einem 6-10 Rekord deutlich verpasst, die erste Saison unter Childress war somit nur wenig von Erfolg gekrönt.

Ab 2007: Jüngere Geschichte

Als siebtschlechteste Mannschaft der Vorsaison erhielt Minnesota im NFL Draft den siebten Pick und wählte Runningback Adrian Peterson. Bereits in seinem ersten Spiel fing er einen 60-Yard-Touchdownpass. In Woche neun brach er Jamal Lewis' Rekord, als er gegen die Chargers 296 Yards in einem Spiel lief. Trotz des Neuzugangs schloss das Team die Saison lediglich ausgeglichen ab und verpasste erneut die Play-Offs.

2008 starteten die Vikings einen neuen Anlauf. In der 13. Woche gelang Quarterback Gus Frerotte ein 99-Yard-Touchdownpass auf Wide Receiver Bernard Berrian, der längste Spielzug in der Geschichte der Vikings. Runningback Adrian Peterson kam auf 1.760 erlaufene Yards, was den Ligahöchstwert bedeutete. Am Ende gelang mit zehn Siegen bei 16 Spielen nach vier Jahren wieder der Einzug in die Play-Offs. Dort war die Mannschaft der Philadelphia Eagles der erste Gegner. Die Vikings hielten über lange Strecken mit, mussten sich letztendlich aber mit 14-26 geschlagen geben.

Am 18. August 2009 unterschrieb Quarterback Brett Favre nach längeren Gerüchten einen Zweijahresvertrag bei den Minnesota Vikings und trat erneut von seinem Rücktritt zurück. Angeblich ließen sich die Vikings den Star-Quarterback 25 Millionen US-Dollar kosten. Die Fans blickten hoffnungsvoll auf eine neue „Brett-Favre-Ära“. In Woche vier besiegten sie die Green Bay Packers mit 30-23, womit Favre der erste Spieler überhaupt ist, der gegen jede NFL-Mannschaft mindestens einmal gewann. Rund 30 Millionen Zuseher verfolgten das Spiel vor ihren Fernsehgeräten.[13] Die Bilanz von 12-4 berechtigte die Vikings zum zweiten Mal in Folge zur Teilnahme an den Play-Offs, wo die Mannschaft gegen die Dallas Cowboys antrat. Mit einem 34-3 Sieg erreichte das Team zum ersten Mal seit neun Jahren wieder das NFC Championship Game. Dort traten sie gegen die New Orleans Saints an, gingen anfangs zweimal in Führung, gaben diese aber leichtfertig wieder her. Ein spielentscheidender Pass von Favre kurz vor Spielende wurde abgefangen. Die Saints retteten sich in die Overtime und erzielten dort das entscheidende 40-Yard-Field Goal zum 31-28.[14]

Die Vikings starteten mit drei Pre-Season-Siegen in die Saison 2010. In ihrem ersten Spiel der Regular Season trafen sie erneut auf die New Orleans Saints. In einer ausgeglichenen Partie siegten die Saints mit 14-9. Den einzigen Touchdown für die Vikings erzielte dabei Visanthe Shiancoe nach einem 20-Yard-Pass. Nach zehn absolvierten Spielen stand das Team bereits bei sieben Niederlagen. Am 22. November 2010, ein Tag nach einer desaströsen 3-31 Niederlage gegen die Rivalen Green Bay Packers, wurde Brad Childress deswegen seines Amtes enthoben. Leslie Frazier, bis dahin Defensive-Coordinator, ist als Interim-Trainer eingesprungen.[15] Die ersten beiden Spiele unter Frazier, auswärts gegen die Washington Redskins und daheim gegen die Buffalo Bills, konnten die Vikings für sich entscheiden. Am 11. Dezember stürzte die Dachkonstruktion des Metrodome unter den Schneelasten zusammen, nachdem innerhalb von 24 Stunden über 40 Zentimeter Schnee gefallen waren. Das bereits zuvor aufgrund von Witterungsbedingungen verschobene Spiel gegen die New York Giants wurde nach Detroit ins Ford Field verlegt sowie das letzte Heimspiel eine Woche darauf in das TCF Bank Stadium, das Stadion des ansässigen College-Team. Beide Spiele verloren die Vikings, womit sie bereits vorzeitig keine Chance mehr auf eine Teilnahme an den Play-Offs hatten.[16] Anfang Januar verkündete Zygi Wilf, dass Leslie Frazier weiterhin Head-Coach bleibt.[17]

Kader

Kader der Minnesota Vikings
Quarterbacks

Running Backs

Wide Receiver

Tight Ends

Offensive Linemen
  • 61 Joe Berger C/G
  • 79 Patrick Brown T
  • 63 Brandon Fusco C
  • 64 Anthony Herrera G
  • 76 Steve Hutchinson G
  • 74 Charlie Johnson T
  • 71 Phil Loadholt T
  • 75 DeMarcus Love T
  • 65 John Sullivan C

Defensive Linemen

  • 69 Jared Allen DE
  • 92 Remi Ayodele NT
  • 99 Christian Ballard DT
  • 90 Fred Evans DT
  • 97 Everson Griffen DE
  • 98 Letroy Guion DT
  • 91 D'Aundre Reed DE
  • 96 Brian Robison DE
  • 93 Kevin Williams DT
Linebacker
  • 57 Xavier Adibi MLB
  • 51 Larry Dean MLB
  • 52 Chad Greenway OLB
  • 56 E. J. Henderson ILB
  • 50 Erin Henderson OLB
  • 55 Kenny Onatolu OLB

Defensive Backs

  • 39 Husain Abdullah FS
  • 21 Asher Allen CB
  • 36 Brandon Burton CB
  • 31 Chris Cook CB
  • 37 Eric Frampton SS
  • 23 Cedric Griffin CB
  • 25 Tyrell Johnson SS
  • 30 Mistral Raymond FS
  • 33 Jamarca Sanford SS
  • 35 Marcus Sherels CB
  • 26 Antoine Winfield CB

Special Teams

Injured Reserve
  • 54 Jasper Brinkley MLB Injury icon 2.svg
  • 60 Scott Kooistra OT Injury icon 2.svg

Practice Squad

  • 16 Emmanuel Arceneaux WR
  • 72 Chris DeGeare G
  • 29 Domonique Johnson CB
  • 38 Caleb King RB
  • 68 Butch Lewis OL
  • 59 Tyrone McKenzie OLB
  • 89 Allen Reisner TE
  • 15 Kerry Taylor WR


Rookies in kursiver Schrift
Roster Stand: 09. November 2011
Depth ChartTransaktionen

53 Aktive, 2 Inaktive

Herausragende Spieler im aktuellen Kader

  • #28 – Adrian Peterson, Runningback
    Adrian Peterson wurde 2007 als siebter Spieler in der ersten Runde der NFL Draft von den Vikings ausgewählt. Schon zu seiner College-Zeit galt er auf seiner Position trotz einiger Verletzungsprobleme als eines der aussichtsreichsten Talente der letzten Jahre. Bereits in seiner ersten Saison stellte er einen neuen NFL-Rekord für die meisten erlaufenen Yards in einem Spiel auf (296). Seit seinem Eintritt in die Liga führt er u.a. sowohl die Statistik der meisten Rushing Yards als auch die der erzielten Rushing Touchdowns an (Stand: 09. November 2011).
  • #69 – Jared Allen, Defensive End
    Jared Allen wurde 2004 von den Kansas City Chiefs in der vierten Runde der NFL Draft ausgewählt. In seinen ersten vier Spielzeiten etablierte er sich mit einen Schnitt von mehr als 10 Sacks pro Saison (43 insgesamt) als einer der besten Pass Rushing Defensive Ends der Liga, 2007 erzielte er mit 15,5 Sacks sogar die meisten aller Spieler. Da er sich nach dieser Spielzeit mit den Chiefs nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnte, wurde er im Zuge der NFL Draft 2008 gegen einen Erst- und Drittrundenpick an die Vikings abgegeben. Seither hat Allen über 50 weitere Sacks erzielt und führt diese Statistik seit seinem Debüt 2004 ligaweit vor DeMarcus Ware an (Stand: 09. November 2011).
  • #76 – Steve Hutchinson, Offensive Guard
    Steve Hutchinson bestritt seine ersten fünf Spielzeiten in der NFL bei den Seattle Seahawks. Während dieser Zeit erarbeitete er sich den Ruf als mithin bester Spieler auf seiner Position. 2006 verpflichteten ihn die Vikings via Free Agency und er wurde zum festen Bestandteil einer Offensive Line, die in jeder Spielzeit seit 2006 immer einem Running Back zu mindestens 1.000 Rushing Yards verholfen hat.
  • #93 – Kevin Williams, Defensive Tackle
    Kevin Williams, ein weiterer Erstundenpick der Vikings (2003), bildete von 2005 bis 2010 gemeinsam mit Pat Williams die sogenannte Williams-Wall, zu deutsch „Williams-Mauer“. Der Spitzname beruhte darauf, dass gegnerische Teams durch die Mitte der Vikings-Verteidigung mit dem Lauf nur sehr schwer Raumgewinn erzielen konnten. Aber auch gegen den Pass konnte sich Williams auszeichnen: 49,5 erzielte Quarterback-Sacks und insgesamt 53 abgewehrte Passversuche stehen bis dato für ihn zu Buche (Stand: 09. November 2011).

Besondere Spieler

Pro Football Hall of Fame

Folgende Spieler, Trainer oder Funktionäre der Minnesota Vikings wurden in die Pro Football Hall of Fame aufgenommen (alphabetisch sortiert)[18]:

Trikotnummern, die nicht mehr vergeben werden

Diese sechs Trikotnummern wurden bislang zu Ehren besonderer Spieler gesperrt[19]:

Trainer

Head Coaches

Name Von bis Spiele Play-Offs
S N U
Norm Van Brocklin 1961 1966 29 51 4
Bud Grant 1967 1983 158 96 5 1968–1971, 1973–1978, 1980, 1982
Les Steckel 1984 1984 3 13 0
Bud Grant 1985 1985 7 9 0
Jerry Burns 1986 1991 52 43 0 1987–1989
Dennis Green 1992 2001 97 62 0 1992–1994, 1996–2000
Mike Tice 2001 2005 32 33 0 2004
Brad Childress 2006 2010 40 37 0 2008, 2009
Leslie Frazier 2010 heute 5 9 0

Legende: Von: Jahr des Einstiegs, bis: Jahr des Ausstiegs, S: Siege, U: Unentschieden, N: Niederlagen, Play-Offs: Jahre, in denen die Play-Offs erreicht wurden

Aktueller Stab

Trainer der Minnesota Vikings
Front Office
  • Besitzer/Vorsitzender – Zygi Wilf
  • Präsident – Mark Wilf
  • Vizepräsident – Leonard Wilf

Head Coaches

Offensive Trainer

  Defensive Trainer
  • Koordinator der Defense – Fred Pagac
  • Trainer der Defensive Line – Karl Dunbar
  • Trainer der Defensive Backs – Jeff Davidson

Special Team-Trainer

  • Koordinator des Special Teams – Mike Priefer
  • Assistenztrainer des Special Teams - Chris White

Stärke und Kondition

  • Trainer für Stärke und Kondition – Tom Kanavy
  • Assistenztrainer für Stärke und Kondition – Juney Barnett
  • Assistenztrainer für Stärke und Kondition – Martin Streight

Assistenten/Ersatztrainer

  • Todd Nielson

Fans und Außendarstellung

Vikings-Cheerleader während eines Auftritts in Afghanistan

Spielbegleitung

In der Saison 2008 wurde die sogenannte Skol Line eingeführt, die sich während der Heimspiele sowie auch in externen Events um die Animation der Fans kümmert.[20] Sie besteht aus 22 Personen, darunter aktive Musikanten, und ist mit einer Vielzahl an Instrumenten ausgerüstet.

Die teameigene Cheerleadingabteilung wurde 1984 unter dem Namen Minnesota Vikings Cheerleaders offiziell eingeführt (siehe National Football League Cheerleading). Tatsächlich erfreut sich die MVC, wie sie abgekürzt genannt wird, großer Beliebtheit. Jährlich erscheinen Sammelkarten und Kalender mit der aktuellen Besetzung.[21] Im Rahmen von Wettbewerben wurden zudem bereits einige Preise gewonnen, zuletzt 2009 bei den United Performing Association’s Americup Cheer & Dance National Championships.[22]

Zuschauerzuspruch

In der Saison 2009 besuchten durchschnittlich 63.775 Zuschauer die Heimspiele der Vikings, was einer prozentuellen Auslastung von 99,5 Prozent entspricht.[23] Insgesamt verkauften die im 5,1 Millionen Einwohner-Staat Minnesota ansässigen Vikes 510.203 Karten. Im Vergleich zum Vorjahr wurden somit rund 7.000 Karten mehr verkauft, die Auslastung stieg um 0,7 Prozent. Im Vergleich mit den anderen NFL-Teams lagen die Minnesota Vikings gemessen an der Anzahl der verkauften Karten auf Platz 23.

Die Spielzeit 2010 verbuchte wiederum einen Zuschauerrückgang, was allerdings dem allgemeinen Trend der Saison entspricht. Durchschnittlich kamen nur noch 58.751 Zuschauer zu den acht Heimpartien in den Metrodome. Mit rund 470.000 verkauften Karten insgesamt liegt man um 40.000 unter dem Vorjahreswert. Im Ligavergleich fielen die Vikings um fünf Plätze.[24]

Öffentlichkeitsarbeit

Die Minnesota Vikings unterhalten gemeinsam mit der University of Minnesota eine Pädiatrie zur Vorbeugung und Behandlung von Influenza-Viren.[25] Für dieses sowie auch andere Projekte sammelte der Vikings Children's Fund mittlerweile bereits über 7,5 Millionen Dollar.

Stadion

Innenansicht des Metrodome

Das sechs Jahre vor der Gründung der Vikings erbaute Metropolitan Stadium diente die ersten 20 Jahre als Heimstadion. Es fasste bei seiner Eröffnung 18.000 Sitzplätze und wurde mit dem Einzug der Vikes auf 30.000 Sitzplätze ausgebaut. Das Stadion wurde bis zu seinem Abriss 1985 auf eine Zuschauerkapazität von 48.446 erhöht, ehe es für die Mall of America weichen musste. Sowohl die Minnesota Twins als auch die Vikings, die sich die ganzen 20 Jahre über das Stadion teilten, zogen bereits 1981 in das neu eröffnete Hubert H. Humphrey Metrodome um. Der Neubau kostete rund 68 Millionen US-Dollar und wurde von den Bürgern einstimmig bejaht.[26] Er umfasst bei American-Football-Spielen über 64.000 Sitzplätze und ist, im Gegensatz zum Metropolitan Stadium, vollständig überdacht.

Seit 2007 stehen Planungen einer neuen, ausschließlich für die Minnesota Vikings zur Verfügung stehenden Arena im Raum. Das Projekt trägt den Namen Vikings Stadium und sollte ursprünglich zur Saison 2011 fertig werden. Die Planungen sahen rund 73.000 Plätze vor. Seitdem entfachte eine Diskussion um die Architektur des Stadiondachs, die bislang zu keiner Einigung führte. Obwohl noch keine Pläne zur Finanzierung des Projekts offen liegen, wird immer noch eine Fertigstellung in den nächsten Jahren angepeilt. Da der Vertrag mit dem Metrodome 2011 ausläuft und bislang keine Verlängerung vereinbart wurde, ist die Zukunft der Vikes nach dieser Saison noch ungewiss. Ein Umzug nach Los Angeles steht aufgrund dessen im Raum.[27]

Wirtschaftliche Situation

Wert des Teams (in Mio. US-Dollar)[28]
2001ff: Nach Schätzung der Forbes 2010.
2005: Letzter Eigentümerwechsel.

Der Wert der Minnesota Vikings beträgt 774 Millionen US-Dollar, womit sie von 32 Teams in der NFL nur auf Platz 30 liegen. Lediglich die Oakland Raiders und die Jacksonville Jaguars haben einen geringeren Wert als die Vikings. Vor allem das veraltete Stadium, welches nur rund 53 Millionen US-Dollar ausmacht, ist dabei ausschlaggebend für den vergleichsweise niedrigen Wert, da eben jener lediglich sechs Prozent des Teamwertes ausmacht. Mit 76 Prozent fällt ein überdurchschnittlich großer Anteil auf die Franchise an sich, der bei den teuersten Teams für gewöhnlich in etwa die Hälfte ausmacht.

Bemerkenswert ist die Entwicklung der letzten Jahre. Bis 2010, fünf Jahre nach der Übernahme von Zygi Wilf (in der Tabelle farbig hervorgehoben), hat sich der Wert lediglich um rund 150 Millionen Dollar erhöht, während er sich im gleichen Zeitraum vor der Übernahme mit über 300 Millionen Dollar beinahe verdoppelt hat. Nach dem schlechten Wirtschaftsjahr 2010 fiel er sogar auf den tiefsten Wert seit vier Jahren.

Sollten die Vikings ihr geplantes Stadion in Minnesota nicht fertigstellen können (siehe Abschnitt Stadion) und in dessen Folge nach Los Angeles umziehen, würde sich ihr Wert schätzungsweise auf 1,2 Milliarden US-Dollar erhöhen.[27]

Die Minnesota Vikings erzielten in der Saison 2008 einen Ertrag von 8,2 Millionen US-Dollar. [29] Insgesamt konnte das Team 209 Millionen US-Dollar einnehmen.[29]

Juni 2010 nahmen die Vikes einen Kredit über 135 Millionen US-Dollar auf, um bestehende Schulden begleichen zu können.[30] Das Team nahm bereits fünf Jahre zuvor, bei ihrer Übernahme, einen Kredit über 175 Millionen Dollar auf. Sämtliche Schulden hätten laut Quellenangaben bereits vor der Übernahme von Wilf bestanden.

Die aktuellen Hauptsponsoren der Vikings sind unter anderem MasterCard und Pepsi sowie U.S. Bancorp.[28]

Logo und Uniformen

Alte Version des Vikings-Helm

Weder das Logo noch die Uniformen der Minnesota Vikings haben sich seit der Gründung 1961 großartig verändert. Das weiße Wikingerhorn sowie der blonde Normanne sind die primären Logos der Vikings.

Die Vikings tragen einen purpurnen Helm mit einem Wikingerhorn an jeder Seite, welches bei seiner Mündung in den Helm in Gold verläuft. 2006 wurde das Horn neugeformt, um es realistischer wirken zu lassen. Die Uniform ist eine Kombination von weißen Hosen und purpurnen Hemden, versehen mit Gold. Zwischen 1962 und 1964 trug man die Farbkombination umgekehrt (purpurne Hosen, weiße Hemden) – mittlerweile wird diese als Ersatzuniform verwendet. Im Laufe der Jahrzehnte wurden abwechselnd immer wieder kleine Änderungen durchgeführt, wie zum Beispiel die Farbänderung der Facemask von Grau zu Weiß (1980) sowie später in Purpur (1985) und der Aufdruck des Normannen auf die Schulterpartie (1996). Bis 1984 trug das Team zu den Uniformen außerdem schwarze Schuhe. 2006 wurden diese wieder eingeführt. Im selben Jahr wurde die Uniform grundlegend neugeformt, wobei die Farbkombination dieselbe blieb. Das neue Design erhält allerdings weitaus mehr Gold, in erster Linie als Abgrenzungslinien.

Maskottchen

Die Minnesota Vikings führten erstmals 1970 ein Maskottchen ein. „Hub Meeds“, ein verkleideter Wikinger, begleitete die Vikings beinahe 20 Jahre. Seit 1994 ist „Ragnar“ das offizielle Maskottchen. Vor jedem Spiel fährt er auf seinem Motorrad in das Stadion. Anfang der 90er entstand „Vikadontis Rex“, ein purpurfarbener Dinosaurier, der speziell für Kinder entwickelt wurde. Er wurde zur Jahrtausendwende allerdings wieder abgesetzt.

Um erneut ein jüngeres Publikum anzusprechen, wurde 2007 das Maskottchen Viktor the Viking eingeführt.[31] Viktor the Viking ist ein blonder, muskulöser Normanne mit einem übergroßen Wikingerhelm. Er trägt auf seinem Trikot die Nummer 1.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b bigplay.ch Die Geschichte der Minnesota Vikings
  2. profootballhof.com Geschichte der Vikings auf profootballhof.com (englisch) Zugriff am 7. Juni 2010
  3. scout.com Team Timeline – Zeitscheibe der Vikings (englisch)
  4. scout.com Bericht zum Mythos der „Purple People Eaters“ (englisch)
  5. Shelby Strother, The Super Bowl: Celebrating a Quarter-Century of America's Greatest Game. ISBN 0-671-72798-2
  6. profootballhof.comInterview mit QB Roger Staubach Zugriff am 9. Juni 2010
  7. a b minnesotavikings.com Geschichte des Teams Zugriff am 27. Juli 2010
  8. vikingupdate.com Der Herschel Walker Trade zusammengefasst (englisch)
  9. profootballhof.com Die größten Transfers der NFL-Geschichte (englisch)
  10. New York Times.com Hitzetote im American Football Zugang am 10. Juni 2010
  11. New York Times.com Vikings' Owner Makes a Name for Himself (englisch) Zugriff am 9. Juni 2010
  12. jrank.org Biographie von Reggie Fowler (englisch) Zugriff am 9. Juni 2010
  13. usatoday.com Brett Favre's Lambeau return outshines World Series in TV ratings (englisch) Zugriff am 9. Juni 2010
  14. sport1.de Saints schreiben Geschichte Zugriff am 9. Juni 2010
  15. espn.com Vikings fire coach Brad Childress
  16. examiner.com Vikings lose to Giants in Detroit, and are out of the playoffs
  17. focus.de Frazier bleibt Trainer der Minnesota Vikings
  18. Pro Football Hall of Fame Hall of Famers nach Teams Zugriff am 4. Juni 2010
  19. sportsecyclopedia.com Eintrag über die Minnesota Vikings (englisch) Zugriff am 9. Juni 2010
  20. vikings.com Die Skol Line auf vikings.com Zugriff am 2. August 2010
  21. galttech.com Infos zur Cheerleadingabteilung Zugriff am 2. August 2008
  22. vikings.com Cheerleader Programm auf vikings.com Zugriff am 2. August 2010
  23. espn.com Zuschauerzahlen der NFL in der Saison 2009 Zugriff am 2. August 2010
  24. espn.com Zuschauerzahlen der NFL in der Saison 2010
  25. vikings.com Vikings Children's Fund (englisch) Zugriff am 2. August 2010
  26. Ballparks.com Hubert H. Humphrey Metrodome (englisch) Zugriff am 9. Juni 2010.
  27. a b Forbes.com Minnesota Vikings Lose New Stadium Vote (englisch) Zugriff am 4. Juni 2010.
  28. a b Forbes.com Der Wert der Vikings 2010 (englisch). Zugriff am 7. September 2010.
  29. a b forbes.com Finanzielle Aspekte der NFL-Vereine Zugriff am 2. August 2010
  30. sportsbusinessjournal.com Vikings complete refinance of Wilf’s acquisition debt (englisch) Zugriff am 2. August 2010
  31. bisjournals.com Neues Vikings Maskottchen (englisch) Zugriff am 4. Juni 2010

Weblinks

 Commons: Minnesota Vikings – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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