Misogyn

Misogyn

Misogynie (gr. μισεῖν miseinhassen“ und γυνή gyné „Frau“) bezeichnet die bereits in der griechischen Antike denkerisch und literarisch behandelte starke Abneigung von Männern gegen Frauen (den „Frauenhass“) und kann sowohl individuell bedingt als auch eine Äußerung des sozialen Sexismus' sein.

Die verwandte Erscheinung Misandrie (ein Neologismus der jüngeren Frauenbewegung) bezeichnet den Männerhass, die (wiederum altüberlieferte) Misanthropie den Menschenhass.

Inhaltsverzeichnis

Begriffsgeschichte

Marcus Tullius Cicero berichtet, dass die griechische Philosophie Mysogynie als die Äußerung einer Angst sah[1] (siehe Gynophobie).

In der feministischen Theorie wurde vorgebracht, die Misogynie sei sowohl als Ursprung als auch als Konsequenz von persistenten patriarchalen Strukturen in vielen Gesellschaften zu erkennen.[2] Speziell im Feminismus wird zum Teil die Auffassung vertreten, die Diskriminierung von Frauen beruhe auf einer männlichen Misogynie. Zwar wird in der Literatur über den Feminismus ebenso zwischen Misogynie, Frauenfeindlichkeit und Antifeminismus unterschieden,[3] gelegentlich werden diese Begriffe aber auch synonym verwendet.[4]

Rolf Pohl wendet dagegen ein, dass viele Männer Frauen als eine Bedrohung wahrnähmen, besonders solche Frauen, die eine alternative soziale Rolle von Weiblichkeit lebten. Bei einigen Männern äußere sich das in Gewalt und offener Diskriminierung gegen Frauen. Meist seien die Handlungsmuster jedoch subtilerer unbewusster Natur.[5]

Literatur

  • Geier, Andrea/Kocher, Ursula (Hgnn.): Wider die Frau. Zu Geschichte und Funktion misogyner Rede. ISBN 3-412-15304-4
  • Holland, Jack: Misogynie. Die Geschichte des Frauenhasses. ISBN 978-3-86150-793-2
  • Planert, Ute: Antifeminismus im Kaiserreich. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, ISBN 3-525-35787-7
  • Pohl, Rolf: Feindbild Frau. Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen, Offizin-Verlag, Hannover 2004, ISBN 3-930345-36-6
  • Schmidt, Dieter: Frauenfeindlichkeit. Sozialpsychologische Aspekte der Misogynie. Juventa Verlag, 1986, ISBN 3-7799-0518-3
  • Stopczyk, Annegret: Muse, Mutter, Megäre. Was Philosophen über Frauen denken. Aufbau-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-7466-1278-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marcus Tullius Cicero, Tusculanae Quaestiones, Buch 3, Kapitel 11.
  2. Kate Millett: Sexual Politics
  3. Ute Planert: Antifeminismus im Kaiserreich. Diskurs, soziale Formation und politische Mentalität. Göttingen 1998, S. 12.
  4. Bernd Maelicke (Hrsg.): Lexikon der Sozialwirtschaft. Baden-Baden 2007, ISBN 3-8329-2511-2; Heinz Schreckenberg: Erziehung, Lebenswelt und Kriegseinsatz der deutschen Jugend unter Hitler.. Münster / Hamburg / London 2001, S. 197, ISBN 3-8258-4433-1; Irmgard Maya Fassmann: Jüdinnen in der deutschen Frauenbewegung 1865-1919. Hildesheim / Zürich / New York 1996, S. 115, ISBN 3-487-09666-8.
  5. Rolf Pohl: Feindbild Frau: Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen, (2004).
    Siehe auch Rezension von Rolf Löchel bei literaturkritik.de.
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