Mondo

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Unter dem Begriff Mondo (ital. für „Welt“) oder Mondo-Film werden Filme zusammengefasst, die im Stil von Dokumentarfilmen gefilmt werden und den Anschein erregen sollen, dass sie echt sind. Sie sind hauptsächlich in den 1960er und 1970er Jahren in Italien produziert worden. Mondos führen den Zuschauer zumeist an für ihn exotische Schauplätze, wo er über für ihn fremde Sitten und Gebräuche mehr oder minder wahrheitsgemäß aufgeklärt wird. Viele Mondo-Filme vermischen authentische mit gestellten Szenen, die oft brutal oder anstößig sind.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Ein Mondo-Film ist oft von gewalttätigen und brutalen Szenen durchzogen: meist Folterungen, Vergewaltigungen, Hinrichtungen, Schlachtungen oder Tierquälereien. Die gefilmten Einheimischen treten nach Landessitte auf, also vorzugsweise halbnackt bis ganz nackt. Das förderte den Erfolg dieser Filme zusätzlich, da in den 60er Jahren, besonders in Italien, an eine Präsentation nackter weißer Frauen noch gar nicht zu denken war.

Geschichte

Der Begriff Mondo kommt aus dem Italienischen und bedeutet „Welt“. In Deutschland sind einige dieser Filme aufgrund ihrer expliziten Gewaltdarstellungen durch Beschlagnahmungsbeschlüsse nach §131 StGB verboten, während sie in der Schweiz und in Österreich häufig erhältlich sind.

Zu den ersten Mondo-Filmern zählten Gualtiero Jacopetti und Paolo Cavara. Ihr Werk Mondo Cane war sowohl bei der Kritik als auch beim Publikum sehr erfolgreich. Danach folgten etliche Nachahmer des "Vorreiters" Jacopetti und begründeten auf diese Weise ein neues, eigenes Genre. Was bei Jacopetti aber noch einen eher anklagenden und aufrüttelnden Impetus hatte, verflachte bei einigen seiner Nachahmer zunehmend zu blutrünstigen Ekelschauen.

Später entstanden einige Filme, oftmals Kannibalenfilme, welche die Bezeichnung „Mondo“ im Titel führten, aber nicht direkt dem Mondo Genre zuzurechnen sind. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der 1972 erschienene Mondo Cannibale von Umberto Lenzi.

Mondo di notte

Mondo di notte – Welt ohne Scham ist ein Mondo-Film des italienischen Regisseurs Gianni Proia von 1963/64. Neben vielem anderen zeigt er einige Berliner Studenten einer Schlagenden Verbindung, zunächst bei einer studentischen Kneipe und in einer weiteren Szene beim Schlagen einer Mensur. Darunter sind der spätere Bürgermeister Eberhard Diepgen sowie Klaus-Rüdiger Landowsky und Peter Kittelmann. Dies erschien den italienischen Filmemachern als ein zeigenswertes schamloses Beispiel aus Deutschland.

Mondo-Filme (Auswahl)

Der zweite Film aus Jacopettis Mondo-Serie
  • Attraktionen aus aller Welt, IL MONDO DI NOTTE N.2, Italien,1961. Regie: Gianni Proia, Musik: Piero Piccioni.
Ein Streifzug durch Nachtlokale der 50er Jahre.
  • Sex im Neonlicht, MONDO CALDO DI NOTTE, Italien, 1961. Regie: Renzo Russo, Musik: Armando Sciascia
Ein Streifzug durch europäische Amüsierviertel.
Der Ur-Mondofilm von 1962, ein morbider Streifzug durch die Welt.Oscar-Nominierung für die Filmmusik.
  • Mondo nudo – Nackte Welt, LE CITTA PROIBITE, Italien, 1962. Regie und Drehbuch: Giuseppe Maria Scotese, Musik: Marcello Giombini.
Streifzug durch die Amüsierzentren der Reichen. Im Gegensatz dazu die Nöte der Armen.
  • Mondo nudo (II. Teil) I PIACERI NEL MONDO, Italien, 1963. Regie und Drehbuch: Vinicio Marinucci, Musik: Marcello Giombini
Noch ein Streifzug durch europäische Nachtlokale.
  • Mondo Cane II, MONDO CANE II Italien, 1963, Regie und Drehbuch: Franco E. Prosperi, Gualtiero Jacopetti, Musik: Nino Oliviero
  • Mondo inferno – Alle Sünden dieser Welt, IL PELO NEL MONDO, Italien, 1963. Regie: Antonio Margheriti, Musik: Nino Oliviero
Kuriositätenschau.
  • Nackt und ohne Hüllen, MONDO NUDO, Italien, 1963. Regie: Giuseppe Marotta
Nackte Kuriositäten aus verschiedenen Erdteilen.
Enthält unter anderem Aufnahmen von Besäufnissen aus der Burschenschaftszeit berühmter deutscher Politiker (siehe Abschnitt Sonstiges).
  • Mondo Erotico, TENTAZIONI PROIBITE, Italien, 1963. Regie: Osvaldo Civirani, Musik: Coriolano Gori
Noch ein Streifzug durch europäische Nachtlokale.
  • Mondo infame, MONDO INFAME, Italien, 1963. Regie und Drehbuch: Roberto Bianchi Montero, Musik: Francesco De Masi
Kuriose Bräuche verschiedener Stämme und Völker.
  • Mondo sexy, NOVANTO NOTTI IN GIRO PER IL MONDO, Italien, 1963. Regie: Mino Loy, Musik: Franco Tamponi
Kuriositätenschau zum Thema: „Die Frau und die Liebe“. Hochzeitsbräuche, Gattenwahl, Frauenhandel.
Revuemischung zum Thema: Wie betört man das andere Geschlecht?
  • Mondo Topless, MONDO TOPLESS, USA, 1966/87. Regie und Drehbuch: Russ Meyer, Darsteller: Sinee Lenee, Diane Young, Eva Horvath, Darlene Grey, Babette Bardot.
„Dokumentation“ des Sexfilmers Russ Meyer. Dazu Popmusik der 60er Jahre.
  • Mondo perverso – Diese wundervolle und kaputte Welt, QUESTO SPORCO MONDO MERAVIGLIOSO, Italien, 1971. Regie und Drehbuch: Mino Loy, Musik: Piero Umiliani
Perversionen“ verschiedener Länder.
  • Mondo Sexuality, MONDO FREUDO, USA, 1974. Regie: Robert Lee Frost, Drehbuch: D. Schier, Musik: The Duvals.
Schwarze Messen in New York, Sadomasochismus in Tokio, Go-Go-Girls in Amsterdam.
Disco- und Striptease-Nummern mit Pseudo-Handlung von Trash-Altmeister Joe D'Amato.
  • Emanuelle - Sinnlichkeit hat tausend Namen, NOTTI PORNO NEL MONDO, Italien, 1977. Regie und Drehbuch: Joe D'Amato, Musik: Joe Dynam], Darsteller: Laura Gemser u.a.
Noch ein Streifzug durch Nachtlokale verschiedener Länder mit kleiner Spielfilmhandlung. Hier konnten gleich drei Reizwörter - Mondo, Emanuelle und Porno - in einem Titel untergebracht werden.
Ekelschau aus vielen Teilen der Welt.
  • Mondo Infernale, CATASTROPHE, USA, 1976. Regie und Drehbuch: Larry Savadove, Musik: Ray Ellis
Dokumentaraufnahmen spektakulärer Unglücksfälle und Katastrophen.
  • Emanuelle – Alle Perversionen dieser Welt, NOTTI PORNO NEL MONDO 2, Italien, 1978. Regie und Drehbuch: Joe D'Amato, Musik: Joe Dynamo, Darsteller: Laura Gemser u.a.
Fortsetzung der „Pornonächte“ von Joe D'Amato, fälschlicherweise oft Bruno Mattei zugeschrieben, der allerdings auch mithalf.
  • Gesichter des Todes, Faces of Death, USA, 1978. Regie, Drehbuch, sowie eine Nebenrolle als Todeskultguru: John Alan Schwartz.
Mischung aus authentischen und gestellten Szenen die das Thema „Tod“ illustrieren. Auf den populären Erstling folgten bis 1996 noch fünf Fortsetzungen und zahlreiche Nachahmungen, so dass man von einem Death-Untergenre sprechen kann.
  • Mondo Cane III, MONDO CANE III, Italien, 1988, Regie und Kamera: Stelvio Massi
Tierquälereien, Verstümmelungen (u.a. eine Klitoris-Beschneidung), Autopsien

Dokumentationen über Mondo

  • The Godfathers of Mondo (2003). Dokumentation mit Jacopetti, Prosperi, Ortolani und anderen als Zeitzeugen.

Indizierte Mondo-Filme

In der Indizierungsliste der BPjM finden sich die folgenden Filme mit dem Begriff Mondo im Titel:

  • Mondo Cane IV
  • Mondo Diavolo
  • Mondo Erotico
  • Mondo Sexuality

Nachfolger im Stil der Mondo-Filme

  • Addio Zio Tom, 1971, ein Quasi-Spielfilm über die Sklaverei in den USA, (unter dem Titel Addio Onkel Tom in Deutschland indiziert seit 30. November 1983 als Euro-Video-Version und seit 31. Januar 1985 als IMV-Version)
  • The Killing Of America, 1982, ein Film über Kriminalität in den USA

Weblinks


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