Montageständer

Montageständer

Ein Montageständer, auch Reparaturständer genannt, ist eine Vorrichtung zum Erleichtern der Reparaturarbeiten am Fahrrad oder am Motorrad.

Inhaltsverzeichnis

Bauarten

Die Befestigung des Fahrrades erfolgt meist durch eine Klemmvorrichtung.

Klemmung am Rahmen oder der Sattelstütze

Werkstatt-Montageständer

Werkstätten verwenden in der Regel Modelle, bei denen der Rahmen oder die Sattelstütze eingeklemmt wird. So lassen sich beide Laufräder frei drehen und beispielsweise Arbeiten an den Bremsen und am Antrieb durchführen. Die Klemmung an der Sattelstütze hat den Vorteil, dass sich auch viele Fahrräder mit exotischen Rahmengeometrien einspannen lassen. Nur wenige Montageständer sind in der Lage, die dicken Rahmenrohre von Liegerädern zu fixieren. Im Profi-Bereich gibt es die Klemmvorrichtung auch einzeln, beispielsweise zur Montage an einer Wand. Ebenso lassen sich manche Werkstatt-Montageständer am Boden verschrauben.

Auflage-Montageständer

Auflage-Montageständer

Bei Montageständern im untersten Preissegment liegen Tretlagergehäuse und Unterrohr auf, eine Klemmung ist nur bei einigen Modellen vorhanden bzw. nur in Form eines Gurtes ausgeführt. Beide Laufräder können sich frei drehen. Diese Montageständer bieten keine sehr feste Verbindung, sodass schwere Arbeiten (z.B. Wechsel des Innenlagers, Montage von Tretkurbeln) problematisch sind. Ihr Vorteil ist der niedrige Preis. Aufgrund der Konstruktion sind solche Montageständer ausschließlich für Fahrräder mit gewöhnlicher Geometrie (Diamantrahmen) geeignet.

Klemmung an der Gabel oder im Hinterbau

Fixierung am Hinterbau
Fixierung an der Gabel

Eine stabile Befestigung bieten Montageständer, bei denen das Fahrrad mit der Gabel oder dem Hinterbau eingeklemmt und das Tretlagergehäuse abgestützt wird. Der Nachteil dieser Konstruktion ist, dass ein Laufrad ausgebaut werden muss, was den Zeitaufwand erhöht; das gilt besonders, wenn nacheinander an beiden Laufrädern gearbeitet werden soll. Wenn am hinteren Laufrad gearbeitet werden soll, muss sich eine Gabel im Rahmen befinden. Solche Montageständer sind oftmals auch für Liegeräder geeignet.

Andere Möglichkeiten

Eine Alternative zu einem Montageständer ist es, das Fahrrad an zwei Seilen aufzuhängen, zum Beispiel am Lenker und am Gepäckträger. Da die aufgehängten Fahrräder schaukeln, ist dies nur eine Notlösung.

Modelle für Motorräder

Neben den Montageständern für Fahrräder gibt es auch spezielle Ausführungen für Motorräder. Das Motorrad wird wegen seines hohen Gewichtes nicht aufgehängt, sondern mit einer kleinen Hebebühne angehoben, i. d. R. über einen Hebel. Die Motorrad-Montageständer sind meistens mit Kunststoffrollen ausgestattet über die mit einem langen Hebelarm das Vorder- oder Hinterteil des Motorrads am kurzen Hebelarm wenige Zentimeter über den Boden angehoben und arretiert werden können. Für Rangierarbeiten werden neben den Montageständern auch sogenannte Rangierplatten eingesetzt. Diese sind mit 4 Rollen hoher Traglast ausgestattet, von denen sich 2 Rollen lenken lassen. Zusammen mit dem Motorrad-Montageständer ergibt sich so ein komfortables Rangierwerkzeug für die teilweise mehrere hundert Kilogramm schweren Motorräder.

Da bei Motorrädern die Konstruktionen keine einheitlichen Montageständer zulassen, werden entsprechende Adapter verwendet, so genannte Haltebacken. In einigen Fällen ist es notwendig, dass zum Einsatz eines Motorrad-Montageständers sogenannte Prismenbuchsen an der Hinterachsverschraubung angebracht werden.

Literatur

  • Rob van der Plas: Die Fahrradwerkstatt - Reparatur und Wartung Schritt für Schritt. 1. Auflage, BVA Bielefelder Verlaganstalt, Bielefeld, 1995, ISBN 3-87073-147-8
  • Richard Hallet: Fahrrad-Wartung-Pflege-Reparatur. 1. Auflage, BVA Bielefelder Verlag GmbH & Co. KG, Bielefeld, 2003, ISBN 3-87073-308-X

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