Mooney M20

Mooney M20
Mooney M20
Mooney M20TN Acclaim
Typ: Leichtflugzeug
Entwurfsland: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Mooney
Erstflug: 1955
Indienststellung: 1955
Produktionszeit: 1955-heute
Stückzahl: > 5000

Die Mooney M20 ist die bekannteste Leichtflugzeugserie des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Mooney.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mooney M20M

Es existiert eine kaum noch überschaubare Anzahl von Modellen der M20, die bis heute noch in Kerville, Texas, gebaut wird und bereits im Jahre 1955 von dem Gründer Al Mooney entwickelt wurde. Sie gelten unter Piloten von jeher als sehr zuverlässige, schnelle, effiziente und komfortable Reisemaschinen. Das Leitwerk und die Tragflächen der M20 wurden zunächst erst vollständig aus Holz gefertigt und bespannt – erst 1961 wurde mit der M20B die erste full metal Mooney gebaut. Die Firmengeschichte von Mooney wird immer wieder von Weltrekorden begleitet. So stellte er mit einer turbogetriebenen M20K-231 den Geschwindigkeitsrekord bei einer Transatlantiküberquerung in einem einmotorigen, kolbengetriebenen Flugzeug auf. Mit der M20J 201 wurde 1977 die Geschwindigkeit von 320 km/h erreicht. Das bisher schnellste von Mooney hergestellte kolbengetriebene Flugzeug ist die M20M Acclaim mit maximal 237 kt (440 km/h) Reisegeschwindigkeit.

Gemeinsames Merkmal aller Mooney-Entwürfe ist das leicht nach vorn geneigte trapezförmige Seitenleitwerk. Die Höhenrudertrimmung erfolgt bei der Mooney M20 nicht - wie bei den meisten Flugzeugen - nur über die Höhenruder, sondern das komplette Heckleitwerk wird verstellt.

Versionen

M20 and M20A
Die original M20 (1955–1958) und die M20A (1958–1960) besaßen noch Flügel aus Holz mit Stoffbespannung, ähnelten den späteren Mustern mit Metallflügeln jedoch ansonsten. Mit der M20A steigerte man die Leistung der Motoren von 110 kW auf 130 kW.[1]
Bei den ersten Modellen gab es einige Unfälle mit dem hölzernen Heck welches Aufgrund von Wassereinbruch und folgender Verrottung abbrach. Die meisten wurden daraufhin durch Metallkopien ersetzt.[2][3]
Die M20 erhielt ihre Typzulassung am 24. August 1955, die der M20A folgte am 13. Februar 1958.[4]
M20B
Die M20B war die erste Version in Ganzmetallbauweise, welche ihre Zulassung am 14. Dezember 1960 erhielt. Da diese Version schwerer war, verlor sie 9 bis 15 km/h an Höchstgeschwindigkeit.[4]
M20C Ranger
Weiter verbesserte Version von 1962, welche ihre Zulassung am 20. Oktober 1961 erhielt.[4] Sie wurde zwischen 1962 und 1978 produziert und was die letzte short body Version. Sie stellt die am meisten produzierte Version aller Mooney's dar.
M20D Master
1963[1] eingeführte vereinfachte Version auf Basis der M20C mit festem Fahrwerk und nicht verstellbarem Propeller. Die Zulassung erhielt sie am 15. Oktober 1962.[4] Sie wurde vor allem für Ausbildungszwecke und zur Reduzierung der Versicherungsraten entwickelt. Die Produktion erfolgte nur bis 1966. Die meisten M20D wurden später wieder zu M20C umgebaut.
M20E Chaparral, M20E Super 21
Die M20E stellt die erste Hochleistungsmaschine dar und von 1964 bis 1975 gebaut.[1] Sie verfügte über einen 150 kW Einspritzmotor (mit optionaler Turboaufladung) und wurde am 4. September 1963 zugelassen.[4]
M20F & M20G (z.B. M20F Executive 21)
Die M20F ist eine Variante auf Basis der M20E mit verlängertem Rumpf und zusätzlichem Fenster M20F. Sie wurde zwischen 1966 und 1977 produziert.[1] Die M20G Statesman, welche zwischen 1968 und 1970 produziert wurde, war eine verlängerte M20C. Die M20F wurde am 25. Juli 1965, die M20G am 13. November 1967 zugelassen.[4] Ab 1969 wurden für die Maschinen optional ein elektrisch ausfahrbares Fahrwerk bzw. Landeklappen angeboten.
Mooney M20J
M20J
Von Roy LoPresti aerodynamisch verbesserte M20F, welche 1977 auf den Markt kam und aufgrund ihrer Höchstgeschwindigkeit von 201 mph (323 km/h) unter dem Namen Mooney 201 verkauft wurde. Der Erstflug erfolgte Anfang September 1976 und die Zulassung folgte am 27. September 1976.[4] Im Jahr 1998 wurde die Produktion des Modells M20J beendet. Gleichzeitig endete auch die Produktion der Medium body Modelle.
M20K
Bis zu diesem Typ waren alle M20 mit Vierzylinder Lycoming Motoren ausgerüstet. Die M20K war die erste, die mit leistungsfähigeren Sechszylinder Motoren (einige davon wie die M20K hatte zusätzlich einen Turbolader) ausgerüstet war. Sie wurde zwischen 1979 und 1998 produziert.[1]. Die erste M20K wurde als Mooney 231 vermarktet. Sie war mit einem Continental TSI0-360-GB Triebwerk ausgestattet, welches jedoch mit Überhitzung zu kämpfen hatte und ab 1986 ersetzt wurde. Diese Variante wurde dann als Mooney 252 vermarktet.[1] Die Zulassung der M20K erfolgte am 16. November 1978.[4]
M20L PFM
Variante mit nochmals verlängertem Rumpf und Porsche PFM 3200 N03 Motor mit 162 kW Leistung. Das Modell wurde zwischen 1988 und 1990 gebaut [1] und erhielt am 25. Februar 1988 seine Zulassung.[4]
M20M Bravo / M20R Ovation
Mooney M20R Ovation 2
Die ab 1989 gebaute M20M (auf Basis der M20L) wurde mit einem turboaufgeladenem 200 kW Motor ausgestattet[1] Die Zulassung erfolgte am 28. Juni 1989.[4] Mit der 1994 eingeführten M20R Ovation kam zum langen Rumpf noch ein neues Triebwerk, das Continental IO-550-G mit 210 kW Leistung hinzu. [1] Diese erhielt ihre Zulassung 30. Juni 1994.[4] Beide Maschinen sind der Ausgangspunkt für die heute noch produzierten Bravo und Ovation Modelle. So kam ab 2001 die Ovation 2 mit etwas stärkerem Motor und ab 2005 die Luxusausführung Ovation 2 GX auf den Markt. Letztere verfügt über ein Glascockpit und Avionik in Form eines Garmin G1000. Neueste Version ist die Ovation 3 mit stärkerem 230 kW Motor.[5]
M20S Eagle
Die M20S wurde am 7. Februar 1999 zugelassen.[4] Sie ist ebenfalls mit einem Continental-IO-550-G-Triebwerk, jedoch mit 182 kW Leistung ausgerüstet. 2001 folgte die Eagle 2 mit einigen Änderungen wie dem neuen Dreiblattpropeller, erhöhter Startmasse, Lederausstattung.[1]
M20T Predator
Die M20T Predator ist eine Version mit Canopy auf Basis der M20 mit Lycoming AEIO-540 Motor für die United States Air Force Enhanced Flight Screener competition. Der Prototyp wurde 1991 gebaut. Der Auftrag ging dann aber an die Slingsby T-67 Firefly, worauf die Entwicklung und Zulassung der M20T aufgegenen wurde. Der als N20XT bezeichnete Prototyp flog mit einer Einstufung als Experimental Flugzeug bis 2008 für Mooney Aircraft.[6][7][4]
M20TN Acclaim
Die M20TN Acclaim ist die neueste Variante der M20 Reihe. Sie wird durch einen turbonormalisierten Teledyne Continental Motors TSI0-550-G Motor mit zwei Turboladern und Ladeluftkühlern, sowie 200 kW Leistung angetrieben und besitzt ein einziehbares Fahrwerk. Die Zulassung erfolgte am 15. Oktober 2006.[4] Die Acclaim ersetzt die Mooney M20M Bravo. Die neueste und schnellste Version ist aktuell die Acclaim S mit 210 kW Motor.[8]

Technische Daten

Kenngröße Daten Acclaim S Daten Ovation 2
Spannweite 11,13 m 11,20 m
Länge 8,19 m 8,19 m
Höhe 2,36 m 2,56 m
Nutzlast 500 kg 500 kg
Leergewicht 1.000 kg 1.029 kg
Startgewicht 1.500 kg 1.534 kg
Passagiere 3 3
Besatzung 1 1
Höchstgeschwindigkeit 448 km/h (242 kts) 352 km/h
Dienstgipfelhöhe 25.000 ft (7.600 m) 20.000 ft (6.096 m)
Reichweite 1.445 nm (2.676 km) 1.860 nm (3.445 km)
Antrieb TCM TSI0-550-G mit 280 PS TCM IO-550-G mit 280 PS

Weblinks

 Commons: Mooney – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j A. Czernek (September 2006): Mooney Model Chronology (1948-2006). Abgerufen am 4. Juli 2008.
  2. Bob Kromer (undated): Wood Wing Mooneys - Are They Safe?. Abgerufen am 6. August 2008.
  3. Federal Aviation Administration (October 1986): Airworthiness Directive 86-19-10. Abgerufen am 6. August 2008.
  4. a b c d e f g h i j k l m n Federal Aviation Administration (May 2008): AIRCRAFT SPECIFICATION NO. 2A3. Abgerufen am 6. Juli 2008.
  5. FliegerRevue September 2008, S.67, Typenblatt Ovation 2
  6. Belvoir Media Group (February 1998): Mooney Predator. Abgerufen am 4. Juli 2008.
  7. Federal Aviation Administration (July 2008): FAA Registry N-Number Inquiry Results. Abgerufen am 7. Juli 2008.
  8. Mooney Aircraft (October 4, 2007): Mooney Website. Abgerufen am 6. Oktober 2007.

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