Moritzplatz (Augsburg)

Moritzplatz (Augsburg)
St.-Moritz-Kirche mit einem Teil des Moritzplatzes

Der Moritzplatz ist ein Platz in der Innenstadt von Augsburg und zugleich ein Umsteigepunkt im öffentlichen Personennahverkehr der Stadt. Sein Namensgeber ist die angrenzende katholische Stadtpfarrkirche St. Moritz.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Der Moritzplatz beginnt an der Maximilianstraße im Osten, verläuft entlang der Nord- und Westseite der Moritzkirche und geht im Südwesten nahtlos in den Zeugplatz über. An der Westseite liegt die Bürgermeister-Fischer-Straße. An der Nordseite des Platzes dominiert das Weberhaus und der Eingang in die Philippine-Welser-Straße. Der Bereich um den Merkurbrunnen, der bisweilen zum Moritzplatz gezählt wird, gehört damit - genau genommen - nicht zum Moritzplatz, sondern ist Teil der mittleren Maximilianstraße.

Gebäude am Moritzplatz

Katholische Stadtpfarrkirche St. Moritz

Die ehemalige Chorherrenstiftskirche geht auf eine Klostergründung des Bischofs Bruno von Augsburg im Jahre 1020 zurück und ist dem Heiligen Mauritius geweiht. Das heutige Bauwerk stammt im Kern aus dem Jahr 1314 und wurde in den Jahren 1714/1715 dem Baustil des Barock angepasst. Bei dem britischen Bombenangriff auf Augsburg im Februar 1944 wurde die Moritzkirche schwer getroffen und zwischen 1946 und 1950 nur in einfacherer Form wiederaufgebaut. Die Kirche liegt inmitten der Augsburger Fußgängerzone.

Weberhaus

Hauptartikel: Weberhaus (Augsburg)
Das Weberhaus am Moritzplatz

Das ehemalige Zunfthaus der Augsburger Weber fällt häufig durch seine Fassadenbemalung auf. Im Jahre 1389 wurde es von der Weberzunft für 700 Gulden gekauft und ging nach der allgemeinen Aufhebung der Zünfte in Augsburg im Jahr 1548 in das Eigentum der Reichsstadt über. Diese beauftragte den Stadtmaler Johann Matthias Kager 1605 mit der Freskierung der Außenwände. Im Jahr 1607 schloss dieser die Arbeiten ab.

Anfang 1913 wurde das ursprüngliche Weberhaus zugunsten einer neuen Straßenführung der Bürgermeister-Fischer-Straße abgerissen und durch einen Neubau nach historischem Vorbild ersetzt. Nachdem im Jahr 1936 noch eine Neubemalung des Gebäudes durch Josef Hengge und Otto Michael Schmitt erfolgt war, wurde das Weberhaus bei der Bombardierung Augsburgs im Februar 1944 zerstört. Erst 1958 wurde es originalgetreu wiedererrichtet. Otto Michael Schmitt brachte zwischen 1959 und 1961 erneut Fresken an. Nach einem Dachstuhlbrand im Juni 2004 wurde das Augsburger Weberhaus saniert, wobei auch die Bemalung der Fassade dank vieler Sponsoren wieder hergestellt werden konnte.

Schranne

An der Nordseite der Moritzkirche gelegen, beherbergt die Schranne eine Vielzahl kleiner Ladengeschäfte und dient zugleich als Unterstand für die Straßenbahn- und Bushaltestelle Moritzplatz. Das Gebäude in Stahlbeton-Ausführung wurde zwischen 1979 und 1980 errichtet und orientiert sich optisch an einer alten Kornschranne, die sich bis zu ihrem Abbruch 1906 an gleicher Stelle befand.

Der Moritzplatz heute

Der Moritzplatz liegt heute inmitten der Augsburger Fußgängerzone und ist nicht zuletzt deswegen auch eine der meistfrequentierten Haltestellen im öffentlichen Personennahverkehr der Stadt. Aufgrund seiner zentralen Lage ist er ein bevorzugter Ort für kleinere Freiluftveranstaltungen und dient immer wieder Vereinen und politischen Parteien zum Aufstellen ihrer Informationsstände. Die einst zahlreichen einheimischen Einzelhändler rund um den Moritzplatz sind seit einigen Jahren der Konkurrenz von Handelsketten ausgesetzt, die manche alteingesessene Geschäfte bereits ersetzt hat.

Von der Südseite des Platzes aus gelangt man in den kirchlichen Moritzsaal, der für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird. Zum Merkurbrunnen hin befinden sich Freiluftcafés und –gaststätten.

Siehe auch

Weblinks


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